Die Herrin der Paläste - Indu Sundaresan

  • Klapptext:
    Der Tod seiner geliebten Frau stürzt den Mogulkaiser Shah Jahan in tiefste Verzweiflung. So bürdet er seiner Tochter Jahanara alle Pflichten auf, die der Hof und das Mogulreich der Herrscherfamilie abverlangen. Er kümmert sich nur noch um den Bau des Taj Mahal, des grandiosen Grabmals für seine Frau. Wahrenddessen muss Jahanara ganz allein lernen, den Hof zu beherrschen und die Fäden der Macht in der Hand zu behalten. Selbst ihre eigenen Geschwister machen ihr diese Aufgabe oft schwer. Und ihr eigenes Glück? Die junge Prinzessin liebt den Fürsten Najabat, aber ihre Gefühle für ihn muss sie verheimlichen. Der Kaiser will, dass sie nur ihm dienen soll. Als er dem Tod nah ist, muss Jahanara entscheiden, wer den Weg zum Pfauenthron beschreiten soll.
    Nach "Pfauenprinzessin" und "Kaiserin der Rosen" ist dies der Abschluss der Taj-Triologie.


    Autorin:
    Indu Sundaresan wuchs in Indien auf und begann dort ihre Ausbildung als Wirtschaftswissenschaftlerin. Inzwischen lebt sie in Seattle, USA. Ihre Kurzgeschichten wurden in verschiedenen Magazinen veröffentlicht. Indu Sundaresans Romane ›Pfauenprinzessin‹, ›Kaiserin der Rosen‹ und ›Die Tochter des Rajas‹ sind im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich bereits "Pfauenprinzessin" und "Kaiserin der Rosen" verschlungen habe, war ich überrascht, als ich durch Zufall erfahren habe, dass bereits 2010 ein neues Buch von Indu Sundaresan erschienen ist, was an die Geschehnisse der o.g. Bücher anknüpft. Noch überraschter war ich, dass es hier noch niemand rezensiert hat.
    Also habe ich das Buch gekauft und am gleichen Abend angefangen zu lesen. Ich hatte hohe Erwartungen und ich wurde nicht enttäuscht. Zunächst war ich etwas überrascht, dass der dritte Teil nicht um Arjumand (Mumtaz Mahal) geht, sondern um ihre Tochter Jahanara. Ich hätte dies eher angenommen, da gerad zum Ende der "Kaiserin der Rosen" vermehrt von Mumtaz die Rede war. Aber man freundet sich damit sehr schnell an. Die Hauptprotagonistin der ersten beiden Romane, Mehrunnisa, findet in diesem Buch zwar noch Beachtung, spielt aber keine wesentliche Rolle mehr.
    Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Sie erzählt schillernd und detaillreich. Man könnte manchmal fast glauben, man ist selbst am Schauplatz. Allerdings hat sie sich eine kleine Sonderbarkeit angewöhnt. Einige Gedanken der Protagonisten werden in Klammern geschrieben. Ich persönlich empfinde das unsinnig und überflüssig. Aber das tut dem Leseerlebnis keinen Abbruch.


    Das Buch beginnt mit dem Tod der Mogulkaiserin Mumtaz Mahal, welche bei der Geburt ihres 14. Kindes verstirbt. Dieses Kind wird im gesamten Roman nur zwei oder dreimal erwähnt. Hier wird das Leben der Prinzessin Jahanara beschrieben. Sie ist die einzige, welche in der ersten Zeit der Trauer an den Mogulkaiser Shah Jahan herankommt. Jahanara stützt ihn in den schweren Stunden des Verlustes und wird nach dem Tod ihrer Mutter erste Dame in der kaiserlichen zenana. Sie unterstützt ihren Vater bei der Herrschaft und lenkt ihn mit sanfter, aber starker Hand (wobei sie manchmal doch sehr arrogant wirkt). Dabei wird sie oft von ihrer jüngeren Schwester Roshanara "sabotiert" da diese ihr den Platz im Harem neidet. Sie ist aber nicht die einzige ihrer Geschwister, welche ihr diese Aufgabe oft erschweren. Ihre Brüder buhlen um ihre Zuneigung und sind mehr als einmal im Zwist miteinander.
    Auf der anderen Seite versucht Jahana ihr Privatleben zu gestalten. Zu Beginn der Geschichte wird erwähnt, dass ihre Eltern beabsichtigen sie zu verheiraten. Später lernt sie diesen Mann kennen und verliebt sich in ihn. Sie beginnen eine heimliche Affäre, da ihr Vater es ihr plötzlich nicht erlaubt, zu heiraten. Hier musste ich das erste Mal etwas stutzen. Entweder habe ich doch nicht so aufmerksam gelesen, oder die Autorin hat es tatsächlich nicht beschrieben. Zunächst heißt es, dass Shah Jahan nicht wünscht, dass seine Töchter so schnell heiraten und plötzlich ist von einem Eheverbot für Prinzessinen die Rede.
    Jahanara ist ständig bemüht, die Geschicke des Reiches zu leiten und ihr privates Glück mit ihrem Geliebten zu finden.


    Es ist ein wunderbares Buch und ein würdiger Nachfolger von "Pfauenprinzessin" und "Kaiserin der Rosen". Ich kann es nur weiter empfehlen. Es hat mir große Freude gemacht, das Buch zu lesen. Ich vergebe 8 bis 9 Eulenpunkte.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat