Inhaltsangabe
1898 - Deutschland / Frankreich
Die Heirat mit dem Radprofi Leon Feininger führt Isabelle, das verwöhnte Mädchen aus der Großstadt Berlin, nach Nothzeit. Sie, die immer auf ein herrschaftliches Leben vorbereitet wurde, soll sich nun nützlich machen, Kartoffeln schälen – und nicht etwa ein Weingut zur Blüte führen.
Ein Anwesen in der Champagne als Erbschaft von Leons Onkel ist da eine tolle Aussicht, doch Isabelle ist schon vorsichtiger geworden, mit ihren Erwartungen.
Vor Ort erkennt sie schnell, dass sie nicht in ein gemachtes Nest kommt, aber auch im fernen Frankreich kann man Freundschaften aufbauen und etwas bewegen, wenn man will.
Ob Isabelle will, müssen ihre Freundinnen aus Berlin erst einmal herausfinden.
Meine Meinung speziell zum Hörbuch:
Der Inhalt der Lesung ist super gekürzt - einige Kleinigkeiten und Spezifikationen des Buches fehlen hier, aber der Gesamteindruck und die Leichtigkeit der Geschichte bleiben supe erhalten. Hören wirkt anders, als lesen, das hat man hier wieder vortrefflich dargestellt.
Ulrike Grote als bewähre Durst-Benning-Sprecherin liest auch hier wieder. Die französischen Klänge und die diversen Charaktere fängt sie ein, so dass man sich auch in die Hörversion versinken lassen kann. Die Geschichte fasziniert, gedanklich reist man mit Isabelle und auch den Berliner Freundinnen von Nothzeit in die Champagne und genießt die Intrigen und Freundschaften. Man feiert und trauert mit den Protagonisten und bekommt unbändige Lust auf Champagner.
Bemerkungen zum Inhalt für die, die nicht beim Buch weiterlesen wollen:
Der zweite Teil aus der Jahrhundertwind-Trilogie spielt vor allem in der Champagne, in Hauteville, aber auch Deutschland bekommt seinen Teil ab.
Isabelle ist deprimiert, nichts kann sie in der düsteren Pfalz richtig machen, ihr Mann fährt Rad um vor der Verantwortung zu fliehen und liebt seine Frau. Dass diese emotional am Ende ist, erkennt er nicht. Die Stimmung im Hause der Schwiegereltern ist denkbar schlecht. So beginnt der Roman, und schon der Name des Ortes, Nothzeit, ist insbesondere für die Stimmungslage Isabelles bezeichnend.
Die leichte Champagne kommt da als Rettung, Landschaft und Stimmung der Champagne werden von Petra Durst-Benning wunderbar eingefangen. Ärmere und gut betuchte Güter werden geschildert, und auch hier, wie im vorangehenden Band, sind unerwartete Freundschaften das Geschenk, das unsere Protagonistinnen erleben dürfen, natürlich nicht, ohne entsprechende hinterhältige GegenspielerInnen.
Höhen und Tiefen sind eingefangen und nicht alle Menschen sind so gut, oder schlecht, wie sie anfangs erscheinen. Das macht die Geschichte lebendig und spannend.
Band 3, der sich um Clara und ihren fiesen Doktor drehen wird, erwarte ich nun noch sehnsüchtiger, bitte auch wieder als Hörbuch zusätzlich zum Buch.
9,5 von 10 Punkten weil Ulrike Grote so gut liest.
Binchen, September 2013 - Ich hatte die audible-Version, konnte die aber hier nicht verlinken.