Francis „Frank“ McCourt (* 19. August 1930 in New York City; † 19. Juli 2009 ebenda) war ein US-amerikanischer Schriftsteller irischer Abstammung, der hauptberuflich als Englisch-Lehrer arbeitete und im Ruhestand zu schreiben begann.
Beim Nachfolger des autobiografischen Buchs "Die Asche meiner Mutter", einer Lebens- bzw. Überlebensgeschichte eines irischen Jungen, der es schließlich schafft, seines Kindheitstraum zu verwirklichen und nach Amerika auszuwandern, war ich gespannt, ob dem Autor es ebenso wie im Vorgängerbuch gelingt, der eher traurigen Geschichte durch den Blickwinkel des Kindes höchst komische und amüsante Momente zu verleihen. Das ist erwartungsgemäß nur anfangs gelungen, denn Frank ist schließlich erwachsen geworden und hat sich eingelebt.
Im Titel klingt bereits ironisch an, dass Amerika kein so rundherum tolles Land ist, wie Frank und vermutlich auch viele andere Einwanderer es sich erhofft hatten. Amerika ist nur für ganz wenige ein rundherum tolles Land. Am wenigsten für arme Einwanderer, Schwarze oder andere Mitglieder der Unterschicht. Die Herkunft spielt eine große Rolle und ein sozialer Aufstieg nur schwer möglich. Frank arbeitet hart, muss sich erniedrigen lassen, hat mit Vorurteilen zu kämpfen. Alles ist fremd für ihn. Dazu kommt die Einsamkeit. Doch er kann sich seinen Traum bewahren und vergisst auch das Elend zu Hause in Irland nicht. Das lässt ihn durchhalten.
Als Leser freut man sich, als Frank endlich seine erste Stelle als Lehrer hat, und hofft, dass es jetzt endlich aufwärts geht. Das tut es auch. Er verbessert sich beruflich, heiratet, doch irgendwie wirkt er nie wirklich glücklich.
Die Emotionen, die anfangs leise und dadurch für mich umso berührender anklingen, verschwinden im Lauf der Geschichte. Das liegt vielleicht daran, dass Frank sich einigermaßen eingelebt hat. Aber ab dann spricht mich das Buch nicht mehr so an. Während ich anfangs noch mit ihm mitgelitten habe, wirkte später seine Erzählung teilweise nur noch wie eine emotionslose Aneinanderreihung von Episoden, auch wenn die Beschreibung der Zustände in seinem Teil von Amerika sehr interessant waren.
Letztendlich bestätigt sich für Frank der Ratschlag, den er von Anfang an in Amerika gehört hatte und den er nicht annehmen wollte, nämlich bei seinesgleichen zu bleiben. Seine Mutter kann sich nicht einleben und verbittert und vereinsamt. Seinem Vater kann er auch auf dessen Beerdigung nicht verzeihen. Alles, was er seiner Mutter und der Familie angetan hat, steigt in Franks Erinnerung wieder auf.
Am Schluss bleibe ich aber doch etwas traurig zurück und frage mich, ob sich Franks Auswanderung tatsächlich gelohnt hat. Vermutlich hätte er sich mit seiner Intelligenz und seinem Durchhaltevermögen auch in Irland etwas aufbauen können.