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'Das Haupt der Welt' - Seiten 001 - 083
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Dann fange ich mal an.
Wir lernen Tugomir kennen, den slawischen Prinzen, der bei der Attacke Heinrichs II. auf die Brandenburg gemeinsam mit seiner Schwester (an der der junge Prinz Otto Gefallen gefunden hat) als Geisel genommen wird und so an den sächsischen Königshof kommt, wo er sich bald als Heiler einen Namen macht. Seine Schwester erwartet indessen ein Kind von Otto.
Auch wenn der Einstieg in dieses Buch sehr anders war zu den bisherigen Büchern, hat es mich wieder sehr schnell für sich eingenommen, ich kann jetzt schon nicht mehr aufhören zu lesen.
Wir haben wieder das typische Gablé-Cast dabei: einen jungen adligen, der Haus und Hof verliert, seine vom Schicksal geplagte Schwester, den jungen gütigen aber zweifelnden Tronfolger, den hart durchgreifenden König, einen kleinen Sidekick (Semela) und einen oder zwei Bösewichte. So weit, so bekannt. Aber dadurch, dass wir uns ja jetzt geografisch ganz woanders befinden als sonst, empfinde ich das sogar als ganz angenehm, weil man sich so besser auf den Kontext konzentrieren kann.
Die Charaktere erscheinen mir im Moment auch fast alle noch sehr sympathisch (außer Tugomir, der ist mir eindeutig zu mürrisch).
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Mir fehlen zwar noch ein paar Seiten in diesem Abschnitt, aber ich finde bisher Otto ziemlich unglaubwürdig. Viel zu gutherzig irgendwie. Tugomir hingegen finde ich eigentlich sehr nachvollziehbar.
Ich bin allerdings auf Seite 75 immer noch nicht ganz "drin"
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Ich empfinde es ähnlich wie Dori. Allerdings mag ich Tugomir, gerade weil er so mürrisch ist. Prinz Thankmar entwickelt sich, quasi von der ersten Erwähnung an, zu einer meiner Lieblingsfiguren. Und Otto macht es mir schwer, denn er wirkt wie ein Heiliger.
Die Religionen stehen hier sehr im Vordergrund. Tugomir ist Prinz, Priester und Geisel in einem. Das verspricht eine vielseitige Sicht auf die kriegerischen Sachsen und ihren christlichen Glauben. -
Auch wenn ich mit dem ersten Abschnitt noch nicht ganz durch bin, kann ich schon sagen, das mir die Geschichte gut gefällt.
Ich war schon nach ein paar Zeilen sofort in der Geschichte drin. Bisher gehören meine Sympathien eindeutig Tugomir, seiner Schwester und ihrem Volk. Die christlichen Sachsen kommen mir da eher wie Störenfriede vor.
Geschickt finde ich den Schachzug der Autorin Otto als Bindeglied zu den Helvetern aufzubauen. Natürlich über die hübsche Dragomira. Aber ich denke, die Figur wird nicht so positiv bleiben.
Besonders interessant fand ich Anno, den geblendeten Sachsen. Schade, das er so schnell aus der Geschichte draußen war. Vielleicht erfahren wir ja in Rückblenden noch ein bißchen mehr.
Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig auf den Fortgang der Geschichte. -
Ich war auch sofort drin in der Geschichte, mir kommt das Thema deutlich mehr entgegen als die Handlung aus "Der dunkle Thron", ein Gable Buch mit dem ich mir ein bisschen schwer getan habe....
Tugomir und sein Volk, die Bräuche und die Religion sind sehr interressant, ich weiß nämlich wirklich gar nichts über die Slawen jener Zeit.
Stimmt schon, Otto macht es einem - genau wie Editha ein bisschen schwer ihn zu mögen, in dieser Hinsicht sind die Vorteile ganz klar bei Thankmar und Egvina
Ich finde Tugomir gar nicht so mürrisch. Klar, er ist mit seiner aktuellen Situation alles andere als zufrieden, was man ihm ja auch nicht unbedingt verübeln kann, aber wenn er nett gebeten wird dann hilft er ja mit seiner Heilkunst. Das er erstmal Dragomira gegenüber so giftig und abweisend ist finde ich auch nicht wirklich okay, er kann sie wohl kaum dafür strafen das sie das Beste aus ihrer bescheidenen Situation macht...
Anno fand ich auch sehr interessant, er scheint vor allem Tugomir und Dragomira ja doch sehr ins Herz geschlossen zu haben, und ich bedauere auch sehr das er aus der Geschichte schon wieder "draußen" ist...
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Weiß eigentlich jemand von euch, was die Worte in der Widmung aus dem Boethius bedeuten?
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Ich vermute mal "Wotan gebe ihm (esne = Krieger, oder so) seine Frau, denn er hat sie sich verdient mit seiner Harpune" oder so.
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Danke, Dori!
Ich bin jetzt aber doch neugierig, was es genau bedeutet und habe sie selbst nochmal gefragt. -
Schön ein Buch über eine Zeit zu lesen, die mir noch nicht so bekannt ist.
Kaum begonnen, bin ich schon mittendrin.Tugomir mag ich, seine direkte und ehrliche Art passt gut zu ihm. Prinz Otto ist mir zu weich. Würde mich schon interessieren, weshalb ihn seine Mutter nicht ausstehen kann. Bei Dragomira blicke ich nicht nicht ganz durch. Mag sie Otto wirklich? Wie geht es weiter mit ihr wenn Otto heiraten muss.
Auch Thankmar ist eine interessante Person, er hat es nicht leicht und wird immer mal wieder zugunsten Ottos übergangen.Weiterlesen....
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Ich war auch sofort in der Geschichte drin und musste mich zwingen, das Buch erst mal weg zu legen, um meine Eindrücke hier zu schreiben.
Ich finde die slawischen Bräuche auch unglaublich spannend - ich habe auch überhaupt keine Ahnung davon. Die germanischen Götter kennt man noch, aber von Vily habe ich z.B. noch nie gehört. Heiler-Priester interessieren mich sowieso immer und ich bin von Tugomir sehr beeindruckt. Mir gefällt, dass er so mürrisch ist, das macht ihn realistisch und menschlich.
Mit Otto kann ich dagegen auch nicht so viel anfangen. Dafür ist sein Bruder umso spannender.Ich finde es schön, wie Tugomir fast gegen seinen Willen anfängt, die Sachsen zu verstehen - erst ist ihm der Mönch sympathisch und dann muss er Udo als liebevollen Papa erleben.
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Im Gegensatz zu den meisten hier kann ich mit Thankmar nichts anfangen, bisher ist er mir eher unsymphatisch.
Otto ist mir bisher noch zu sehr "Gut-Mensch", ich denke aber, das wird sich noch ändern.Tugomir dagegen mag ich sehr, ich kann irgendwo auch sein Verhalten seiner Schwester gegenüber nachvollziehen, was nicht heißt, dass ich es gut finde, aber sind in den Augen der Männer die Frauen nicht immer die einzig schuldigen bei einer ungewollten Schwangerschaft gewesen?
Die slawischen Bräuche finde ich auch sehr interessant.
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Jetzt bin auch ich durch mit dem ersten Abschnitt. Wie eigentlich immer bei einem Gablé lässt sich die Geschichte von der ersten Seite an gut lesen und ich konnte sofort einsteigen. Die Seiten fliegen einfach so dahin, ohne dass ich so recht merke, wo sie hingeflogen sind.
Dennoch waren mir die Geschichten aus England irgendwie näher. Ähnlich wie bei den Siedlern von Catan fehlt mir irgendwas, ohne, dass ich den Finger drauf legen kann (wahrscheinlich einfach die Insel :gruebel)
Tugomir und Dragomira mag ich beide auf ihre Art recht gerne. Ich kann Tugomirs Verbitterung gut verstehen. Genauso gut verstehe ich aber auch Dragomiras Opportunismus. Dass sie das beste aus ihrer Lage machen will und den Vorteil, dass sie Otto gefällt zu ihrem Vorteil machen konnte, kann man ihr kaum vorwerfen.
Tugomirs Ressentiments sind dann einfach in der Sache begründet. Es lässt sich leicht über Schamlosigkeit die Nase rümpfen, wenn man selbst nie in die Verlegenheit kommen könnte, diese für das eigene Überleben zu nutzen.
Mit Otto kann ich bisher gar nichts anfangen, der ist mir einfach noch nicht greifbar genug.
Dass wir Anno ebenso schnell verloren haben, wie er in der Geschichte aufgetaucht ist, finde ich schade. Über ihn hätte ich gerne noch mehr gelesen.
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Wie immer in Leserunde schleiche ich hinterher ...
Ein typischer Gablé - ich habe die ersten zehn Seiten gelesen und bin gleich in der Geschichte. Deshalb lese ich Gablé so gerne und geben auch das Geld für das Hardcover aus - im Gegensatz zu manchen anderen Autoren ist es mir bei ihr noch nie so gegangen, dass ich das Buch nach 100 oder 200 Seiten entnervt zur Seite gelegt habe. Es sind auch dieses Mal wieder die klassischen Versatzstücke, auch wenn sie in diesem neuen historischen Umfeld anders wirken. Ich mag das Setting und ertappe mich jetzt schon dabei, dass ich anfange, Sekundärliteratur zu wälzen, weil ich mehr über die Sachsenkönige und vor allem die Kultur der Slawen wissen will.
Otto ist mir im Moment noch etwas blass, aber das Buch hat ja auch gerade erst begonnen. Tugomir ist ein klassischer Gablé-Held, wobei seine mürrische Haltung durchaus verständlich ist. Dragomira ist nachvollziehbar, bleibt mir aber auch noch zu blass. Und ich hoffe, dass Gero noch ein paar Facetten zeigt und nicht nur der tumbe Mann fürs Grobe bleibt. Bei Udo ist das mit der kurzen Familienszene schon gelungen.
Ich freue mich, heute abend weiterlesen zu können
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Der Einstieg ist mir diesmal ungewohnt schwer gefallen. Erstens war ich am Abend vor dem Hörbeginn im Kino in "Gravity" - Synchronsprecher Detlef Bierstedt, den ich sonst fest mit den Waringhams verbinde... und dann viele ungewohnte Namen, sowie ein Abschnitt der deutschen Geschichte, über den ich sehr wenig weiß. Also die erste Stunde gleich nochmal gehört, weil beim HB leider keine PDF-Datei mit einem Figurenverzeichnis dabei war.
An Sekundärliteratur habe ich mich rangetraut, weil dort sicherlich viel verraten würde, was ich momentan noch nicht weiß. Die kommt aber auf jeden Fall nach dem Ende des Romans dran.Danach ging es dann sehr fix und ich war drin, fieberte mit den Figuren, die mal mehr mal weniger schnell Konturen bekamen.
Tugomir ist noch recht jung für die Verantwortung eines Priesters, damals natürlich so üblich. Sein Verhalten kann ich nachvollziehen und ansonsten wäre er auch allzu gut. Seine Schwester Dragomira hat es in dieser Familie und Epoche nicht leicht, das bringt Anno sehr treffend auf den Punkt mit seiner Bemerkung über den Umgang mit Frauen. Schade, dass er so schnell verschwunden ist.
Sehr interessant und gelungen dargestellt sind die damaligen Bräuche, der Glaube an die verschiedenen Götter und die Macht der Priester. Turomir ist gewitzt und dreist, eine vielschichtige Figur.
PS Ich bin derzeit in der Mitte des zweiten Abschnitts, schätze ich. Hänge leider etwas hinterher, weil mein MP3-Spieler kaputt ist und das Ersatzgerät manchmal spinnt.
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Anders als bei anderen Gablés haben wir gleich von Anfang an eine Figur der Weltgeschichte in einer Haupttolle, aber auch den Vertreter eines Volkes dessen Geschichte kaum bekannt ist. Für mich stellt das Buch bis dahin unmittelbare Heimatgeschichte dar. Aber mir ist bisher nur bekannt gewesen, dass der slawische Stamm, der im Havelland hauste Heveller genannt wird, nichts jedoch über Sitten, Gebräuche und Kultur. Auch über die frühen Bemühungen, die Slawen untertan zu machen, weiß ich bislang nicht allzu viel. Eigentlich beginnt die Brandenburgische Geschichtsschreibung meist erst mit den Eroberungen Von dem Askanier Albrecht dem Bären 200 Jahre später. Insofern eine sehr interessante Nachhilfestunde. Auch über Otto habe ich Genaueres in einem Roman über dessen zweite Frau Adelheit von Burgund erfahren. Insofern schließt Rebecca Gable hier auch eine Wissenslücke.
Über Sympathie und Antipathie von Figuren mach ich mir in historischen Romanen weniger Gedanken als über Glaubhaftigkeit. Otto erscheint mir hier auch ein wenig zu idealistisch gezeichnet, aber offenbar mit Kalkül, denn die Geschichte weiß, dass dieser Idealismus mehr als einmal auf einen harten Prüfstand gestellt wird. Was ich im Moment gar nicht einzuschätzen weiß, ob dieser slawische Fürstensohn in der Umgebung Ottos authentisch ist oder eine Erfindung. Muss ich später mal recherchieren, aber erst lass ich mich mal von der Geschichte fangen. -
Zitat
Original von arter
Was ich im Moment gar nicht einzuschätzen weiß, ob dieser slawische Fürstensohn in der Umgebung Ottos authentisch ist oder eine Erfindung. Muss ich später mal recherchieren, aber erst lass ich mich mal von der Geschichte fangen.Laut Rebecca Gablé selbst ist er eine historische Person. Zumindest ist er im Personenverzeichnis vorne entsprechend mit * gekennzeichnet.
Hat jemand inzwischen herausgefunden, was der Boethius am Anfang bedeutet? Das würde mich schon noch sehr interessieren!
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Zitat
Original von Brigia
Laut Rebecca Gablé selbst ist er eine historische Person. Zumindest ist er im Personenverzeichnis vorne entsprechend mit * gekennzeichnet.
Einwurf von der Seitenauslinie ;-): Ich lese gerade zur Einstimmung die "Sachsengeschichte" von Widukind von Corvey. Da wird im zweiten Buch, Abschnitt 21 ein "Tugumir" erwähnt:
ZitatEs war aber noch von König Heinrich her ein Slawe namens Tugumir in Haft, der nach dem Gesetz seines Stammes die väterliche Nachfolge als Herrscher über die sogenannten Heveller antreten sollte.
Das müßte er wohl sein. (Danach kommen noch ungefähr fünf Sätze, die sich mit ihm befassen.)
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Ich habe gerade mal nachgelesen und bin gespannt, was Gablé daraus macht.
Vielen Dank für den Hinweis, Josefa!
Heike -
Zitat
Original von Brigia
Hat jemand inzwischen herausgefunden, was der Boethius am Anfang bedeutet? Das würde mich schon noch sehr interessieren!Ich habe sie gefragt, aber sie möchte es nicht verraten.
Zu Tugomir schreibt sie im Nachwort noch etwas.