'Das Haupt der Welt' - Seiten 084 - 192

  • So, Tugomir hat jetzt also erfahren, dass sein Vater von Boleslaw von Böhmen ermordet worden ist und hat zum ersten Mal seinen Neffen gesehen. Was für ein Gegensatz.


    nach allgemein scheint er sich inzwischen ganz gut eingelebt zu haben bei den Sachsen, obwohl sein Gefangenenstatus ihm natürlich immernoch zu schaffen macht.
    Dragomira ist inzwischen in Möllenbeck angekommen, wo sie ja auf Geheiß der Königin hingebracht worden war.
    Mathildis scheint mir allgemein sehr hintertrieben und unleidlich zu sein, keine sehr angenehme Person.
    Bei Udo wiederum zweifle ich noch. Er wirkt ja sehr grobschlächtig, aber im Gegensatz zu Gero scheint er sein Herz doch am rechten Fleck zu tragen. Es gefällt mir gut, wie vielschichtig manche Charaktere hier zum Teil sind.

  • Ich mag Thankmar total gerne. Ich glaube, er ist meine Lieblingsfigur. Schade finde ich nach wie vor, dass Mathilde (warum eigentlich Mathildis? Das ist die lateinisierte Form ihres Vornamens, aber die Kerle sind ja auch nicht lateinisiert ...) so ruppig dargestellt ist, mit allem, was ich über sie weiß, erzeugt das bei mir ein total schiefes Bild und ich habe das Gefühl, von einer anderen Frau als der historischen St. Mathilda zu lesen ...
    Otto empfinde ich nach wie vor als einen viel zu weichgezeichneten Tagträumer. Andererseits: War Alfred the Great nicht ähnlich veranlagt? Glaube mich da zu erinnern ... Es ist zumindest eine interessante Herangehensweise. Vielleicht muss ich noch etwas mehr die diversen MDR-Reportagen über die Ottonen aus meinem Gehirn aussperren *zwinker*.
    Arme Dragomira hat es wirklich nicht leicht. Von allen Seiten wird ihre Liebe zurückgewiesen, und dann wird ihr auch noch das Kind weggenommen. Aber der Tugomir ist ja auch bitter dran, denn jetzt wird er natürlich nie mehr das Bedürfnis haben, zu fliehen - jetzt, wo er zum Erzieher seines Neffen bestimmt wurde.


    Ich plaudere jetzt mal ein bisschen ...


    Rebecca Gablé macht einen Fehler, den andere vor ihr gemacht haben und den auch nach ihr Leute machen werden, der aber möglicherweise als "durchwinkbar" gilt, weil er einem Bild von der Stadt entspricht, das man so heute kennt (ich habe so gut wie möglich drüber weg gelesen, weil ich damit gerechnet habe, dass sie das tun wird, aber schade finde ich es nichtsdestotrotz): Sie setzt die Quedlinburger Königspfalz auf den Schlossberg. Dort lag sie aber nachweislich zu Zeiten von Heinrich dem Vogler noch nicht und möglicherweise auch später nie. Auf dem Schlossberg befand sich zu Zeiten Heinrichs nur eine Kapelle, und er selbst war es, der diesen Ort als seine Grablege bestimmte. Mathilde richtete daraufhin dort das Damenstift ein zur Totenmemoria, und erst daraufhin begann die "Entwicklung" des Berges zu der Bedeutung, die man heute von ihm kennt. Die Königspfalz befand sich südwestlich des Sandsteinfelsens im Tal, in St. Wiperti. Wer sich nach der Lektüre "berufen" ;-) fühlt, die Stadt zu besuchen (als "Quedlinburger Kind" will ich es wirklich jedem empfehlen, ich liebe diese Stadt!) - ja, der Schlossberg ist großartig, auch wenn Heinrichs Grablege schon seit Jahrhunderten leer ist, aber schaut euch auch St. Wiperti an, vor allem die Krypta. Wird leider von zuvielen ignoriert, weil man immer dem Glauben nachhängt, dass der Schlossberg auch die Pfalz war.

  • Tugomir rettet Otto das Leben und im Austausch dafür verlangt er, dass ein Teil der gefangenen Slawen freigelassen wird. Das Losorakel fand ich ziemlich gruselig. Überhaupt habe ich beim Lesen das Gefühl, dass Frau Gablé vieles direkter beschreibt als in ihren früheren Romanen. Die Kampf- und Folterszenen sind brutaler, was mich aber nicht stört.
    Tugomir und Bruder Waldered sollen die Erzieher von Ottos und Dragomiras Sohn werden. Arme Dragomira, ob sie ihren Sohn jemald wiedersehen darf? Ich bin sehr gespannt, wie der kleine Wilhelm sich im Roman entwickelt. In der Geschichte von Ottos Familie spielt er ja doch noch eine ziemlich große Rolle.


    Was mir noch gefällt, ist, dass die Figuren sehr vielschichtig sind. Sie wirken auf mich alle sehr glaubwürdig. Es gibt keinen absolut Bösen und auch keinen strahlenden Helden.

  • Zitat

    Original von CorinnaV
    Rebecca Gablé macht einen Fehler, den andere vor ihr gemacht haben und den auch nach ihr Leute machen werden, der aber möglicherweise als "durchwinkbar" gilt, weil er einem Bild von der Stadt entspricht, das man so heute kennt (ich habe so gut wie möglich drüber weg gelesen, weil ich damit gerechnet habe, dass sie das tun wird, aber schade finde ich es nichtsdestotrotz).


    Das klingt aber schon nach einem groben Schnitzer. Ist die Informationslage zum Thema so schlecht? Oder sind es eher dramaturgische Gründe, die zu diesem veränderten Pfalzstandort führen?

    Literatur erweitert unser Dasein...Durch das Lesen großer Literatur werde ich zu tausend Menschen und bleibe doch ich selbst. CSL

  • Zitat

    Original von Torshavn


    Das klingt aber schon nach einem groben Schnitzer. Ist die Informationslage zum Thema so schlecht? Oder sind es eher dramaturgische Gründe, die zu diesem veränderten Pfalzstandort führen?


    Nein, die Informationslage ist nicht so schlecht - man kann es sogar in der Wikipedia nachlesen (und ich weiß, Wiki ist alles andere als verlässlich, in diesem Fall will ich damit auch nur sagen, dass man nicht mal sehr tief graben muss, um das zu wissen). Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sowas mit "Absicht" gemacht wird, weil man mit Quedlinburg ja gerne diese romantische Ansicht von dem Burgberg vor Augen hat, wenn es darum geht, die Stadt als einen Lieblingsort der Ottonen ins rechte Licht zu rücken. Die heutzutage eher ernüchternd wirkende Wipertikirche im Tal (in die man erst reingehen muss, um ihre Schätze würdigen zu können) macht da weit weniger her, rein visuell.
    Wenn Tugomir also hinter der Kirche auf der Wiese darüber nachdenkt, über die steilen Sandsteinfelskanten nach unten zu klettern, dann ist das fiktiv ein sehr schönes Bild, aber historisch eben unrichtig. (Was niemanden davon abhalten soll, den Ort zu besuchen.)

  • Noch ein paar Seiten fehlen mir zur Beendigung diesen Abschnitts. Mittlerweile reihe ich mich dann auch mal in die Gruppe der Thankmar-Fans ein. Bisher ist er auf jeden Fall meine Lieblingsfigur in dem Buch. Er ist weder so schrecklich gutmenschig, wie Otto, noch so grobschlächtig wie Gero, hat das Herz am rechten Fleck und ist aber dennoch mit einer herrlich trockenen Sicht auf die Dinge gesegnet. Ja, den mag ich.


    Für Dragomira hat es mich traurig gemacht, dass sie ihren Sohn hergeben musste. Auch wenn das natürlich zu erwarten war.


    Tugomirs Entscheidung, die zu rettenden Gefangenen anhand des Losorakles zu bestimmen fand ich nachvollziehbar. Das war wirklich eine schwere Aufgabe für ihn, die er mit Bravur gemeistert hat.


    Was mich etwas irritiert hat, war die Art und Weise, wie er herausgefunden hat, auf welches Lebensmittel Otto allergisch reagiert hat. Dass er die Zeichen erkannt hat, leuchtet mir ja noch ein. Dass ihn die Pimpanelle aber SO sehr schwächt, dass es reicht, sie in der Hand zu halten und er ist so sehr geschwächt, dass er beim Armdrücken gegen Heinrich verliert nehme ich Gablé allerdings nicht ab. Klar, es ist Fiktion, aber trotzdem ...


    Dass die Gewaltdarstellungen direkter sind, als in den früheren Gablés ist mir auch aufgefallen. Dagegen habe ich überhaupt nichts. Da stört mich schon eher der inflationäre Sex, der mir so auch noch nie aufgefallen ist. Hier rutscht ja doch ständig irgendwer über irgendwen drüber ...


    Auf jeden Fall freue ich mich auf meine Mittagspause, wenn ich weiterlesen kann.

  • Das Losorakel fand ich auch gut gemacht. Keine Ahnung ob das wirklich so Brauch war, aber es macht auf jeden Fall Sinn...


    was auf jeden Fall keinen Sinn macht ist die Sache mit dem Armdrücken - wegen einer Allergie verliert ein gestandener Mann sicherlich nicht gegen einen 10 (?) jährigen. Aber das fällt wohl in die selbe Ecke wie die Waringham`sche Pferdegabe ;) interessant fand ichs trotzdem, wie Tugomir sich die Allergie anhand irgendwelcher Geister zusammengereimt hat...


    Corinna : Die Mathilda/Mathildis Sache ist mir auch aufgefallen. Das macht sie sonst eigentlich nur wenn es noch eine andere Person gleichen Namens gibt, also wie bei Heinrich und Henning. Ich bin nicht so drin in der Geschichte, daher bin ich mir nicht sicher ob noch eine Mathilda auftaucht, könnte es mir aber fast vorstellen, zu der Zeit hießen doch recht viele vornehme Damen Mathilda...


    Danke für die Info mit der Quedlinburg - ich finde es interessant, aber jetzt nicht so extrem störend das es mir den Spaß an der Geschichte nimmt....

  • Zitat

    Original von Maharet
    was auf jeden Fall keinen Sinn macht ist die Sache mit dem Armdrücken - wegen einer Allergie verliert ein gestandener Mann sicherlich nicht gegen einen 10 (?) jährigen. Aber das fällt wohl in die selbe Ecke wie die Waringham`sche Pferdegabe ;) interessant fand ichs trotzdem, wie Tugomir sich die Allergie anhand irgendwelcher Geister zusammengereimt hat...


    Auf mich wirkt das natürlich auch unglaubwürdig. Aber ich habe das eher als "dubiose Wunder-Diagnostik" abgetan, wie es sie ja auch heutzutage durchaus gibt. Ich habe mich jedenfalls darüber amüsiert. :grin


    Mathildis gefällt mit übrigens besser als Mathilda. Es klingt in meinen Ohren "sächischer" und paßt für mich besser zur Geschichte.

  • In diesem Abschnitt hat Thankmar bei mir auch fleißig sympathiepunkte gesammelt, ich reihe mich wohl doch noch bei seinen Fans ein. :-)


    Dragomiras Schicksal finde ich jetzt gar nicht so schrecklich, klar ist es furchtbar, dass man ihr ihr Kind weggenommen hat, aber ich denke, sie hat im Kloster einen guten Platz gefunden.


    Die Sache mit dem Armdrücken fand ich auch sehr unglaubwürdig. Wenn die Allergie so stark ist, dass er allein durch die Berührung so geschwächt wird, falls das überhaupt möglich ist, hätte er den verzehr doch niemlas überleben dürfen.


    @ CorinnaV


    Danke für die Zusatzinfos. Quedlingburg möchte ich zu gerne mal besuchen.

  • Zitat

    Original von Maharet


    Corinna : Die Mathilda/Mathildis Sache ist mir auch aufgefallen. Das macht sie sonst eigentlich nur wenn es noch eine andere Person gleichen Namens gibt, also wie bei Heinrich und Henning. Ich bin nicht so drin in der Geschichte, daher bin ich mir nicht sicher ob noch eine Mathilda auftaucht, könnte es mir aber fast vorstellen, zu der Zeit hießen doch recht viele vornehme Damen Mathilda...


    Die einzige Mathilde in der Ottonen-Geschichte dieser Zeit wäre eigentlich nur noch die Tochter Ottos aus der zweiten Ehe mit Adelheid von Burgund, die ist aber erst um 952 geboren.

  • Zitat

    Original von CorinnaV


    Die einzige Mathilde in der Ottonen-Geschichte dieser Zeit wäre eigentlich nur noch die Tochter Ottos aus der zweiten Ehe mit Adelheid von Burgund, die ist aber erst um 952 geboren.


    Bei Frau Gablé ist es auch möglich, dass Mathilde in alten Quellen Mathildis genannt wurde und sie den Namen daraus übernommen hat.

  • Aber diesen Allergietest habe ich irgendwo anders auch schonmal gelesen oder davon gehört. :gruebel


    Vielleicht ist es so, dass der Körper irgendwie spürt, was das für ein Stoff ist oder instinktiv weiß, und dann irgendwie dadurch geschwächt wird. :gruebel


    Hab mal gegoogelt, das gibt es wohl wirklich, Hier.

  • Bin mit dem Abschnitt leider noch nicht durch, daher lese ich Eure Kommentare erst später.


    Mir gefällt es sehr gut, wie Bräuche & Religion von Sachsen und Slawen miteinander verglichen werden, wie Turomir und Dragomira feststellen, dass nicht alles an den Sachsen schlecht ist und auch Udo und andere das Wissen des heidnischen Turomir zu schätzen lernen.


    Sehr beeindruckend auch die Schilderung der großen Versammlung und der politischen Ränkespiele, die nicht fehlen dürfen.


    Otto bleibt mir noch zu blass, zu naiv und ich kann nicht fassen, wie schnell er anscheinend Dragomira und sein erstes Kind völlig vergisst. Ist es denn historisch belegt, dass es zwischen ihm und seiner Frau so intensive Liebe auf den ersten Blick war? Und dass er sich noch nicht mal persönlich von Dragomira verabschiedet hat, ihr keinen Brief schrieb oder schreiben wollte, bevor er seine zukünftige Frau traf. Hm. :gruebel Dafür scheint Dragomira es in ihrem neuen und nicht selbst erwählten Domizil nicht schlecht getroffen zu haben, auch wenn ihr jetzt auch noch der Sohn weggenommen wird. (Hätte sie denn im Kloster eine Tochter behalten dürfen? Oder wäre ein Mädchen nicht auch irgendwie andersweitig untergebracht worden?)


    Dafür gefällt mir die Darstellung der königlichen Geschwister umso besser. Jeder hat seine Rolle, bestimmte Charaktereigenschaften ergeben sich daraus und auch Thankmar muss feststellen, dass er vielleicht nicht der beste König wäre. (Fast ein wenig zu einsichtig, wobei er diese Erkenntnis ja nicht laut äußert. :lache)


    Diesen Allergietest finde ich ähem wenig glaubwürdig, allerdings wäre es bei anderer Quellenlage interessant (ich lese eindeutig zu viele Krimis), dass jetzt so viele wissen, welches Lebensmittel Otto sehr gefährlich werden könnte. :grin

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von ottifanta



    Diesen Allergietest finde ich ähem wenig glaubwürdig, allerdings wäre es bei anderer Quellenlage interessant (ich lese eindeutig zu viele Krimis), dass jetzt so viele wissen, welches Lebensmittel Otto sehr gefährlich werden könnte. :grin



    Stimmt, diese Idee wäre mir als Krimi Ignorant gar nicht gekommen :lache



    Ich denke auch nicht das eine Tochter bei Dragomira geblieben wäre, oder? Auch eine Bastardtochter kann man eigentlich noch halbwegs gewinnbringend verheiraten... das ist jetzt aber nur so mein Gedanke zu dem Thema....



    Corinna : Das macht sie auf jeden Fall schon irgendwie sympathisch, die Ottonen :-)

  • CorinnaV
    Danke :-)



    Tugomir hat es echt nicht leicht, jetzt trägt er die Verantwortung für seinen Neffen. Mal wieder Fluch und Segen zugleich in seinem Leben....

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Corinna , danke für die Hintergrundinfos zu Quedlinburg. Ich glaube ein historischer Roman hat aber auch gewisse Freiheiten, verglichen mit einer historisch belastbaren wissenschaftlichen Arbeit. Rebecca Gable recherchiert meines Erachtens schon viel genauer als manche ihrer Genrekollegen. Aber bei der Fülle des Stoffes passiert sicher immer wieder die eine oder andere Ungenauigkeit.


    Was für mich aber etwas klischeehaft unglaubwürdig dargestellt wird, ist dieses an Wunderkraft grenzende medizinische Talent Tugomirs. Da darf auch wieder der fortgeschickte zur Ader lassende Schulmediziner nicht fehlen. Das haben wir genauso unglaubhaft schon bei Ken Follet und anderen gelesen. Tugomir will sich all dieses Wissen angeeignet haben, indem er dem Hohepriester (ich glaube der war es oder?) ein paar mal zugeschaut hat. Als Heveller-Prinz hatte er sicherlich andere Verpflichtungen. Da musste der Medicus bei Noah Gorden schon ganz andere Schulen durchlaufen, um dieses Niveau zu erreichen. Aber sowas liest sich natürlich auch immer gerne.


    Am meisten interessiert mich bisher das Verhältnis zwischen Sachsen und Slawen, wo es ein paar wirklich erhellende Details zu erfahren gibt. Inwieweit es realistisch ist, kann ich nicht beurteilen. Aus meiner Region weiß ich, dass es zu jener Zeit auch westlich der Elbe in den Grenzbereichen immer noch slawische Ansiedlungen gab, die sich der fränkischen Gewalt untergeordnet hatten. Also sollte das Wissen voneinander schon irgendwie vorhanden gewesen sein. Auch erkennt man, dass der Kulturübergang wohl recht schleichend stattgefunden haben muss daran, dass viele Ortsnamen der Region noch slawische Wortstämme aufweisen, die im Laufe der Zeit lediglich germanisiert wurden. Mal sehen, ob der weitere Verlauf meine Vorstellung dieses Vorgangs bestätigt. Irgendwie deutet die Handlung ja schon darauf hin.


    Was mich etwas überrascht ist, dass die englischen Sachsen und die ostfränkischen sich damals wohl noch ohne Dolmetscher und Fremdsprachenkenntnisse verständigen konnten. Aber da traue ich RG schon genügend sprachgeschichtliche Kompetenz zu, als das ich das anzweifeln würde. Dori, kannst du das bestätigen?