Hier kann zu den Seiten 292 - 394 geschrieben werden.
'Das Haupt der Welt' - Seiten 292 - 394
-
-
Was für ein schöner Lesesonntag, ich komme echt schnell voran!
Mittlerweile wird das Buch echt brutal. Mit dem Mord an den beiden Wachen, die die Magd von Dragomira vergewaltigt haben (ich bin echt neugierig, wer das nun war!), und der Kaltblütigkeit, mit der Tugomir Baro umgebracht hat...
Aber er schwingt sich ja mittlerweile fast schon zu so etwas wie einem Jesus der Slawen auf, so wie er ihnen hilft und so wie sie ihre Hoffnung in ihn legen. Ziemlich ironisch, dass dann gerade er den "Buchgott" nicht anerkennen will.Außerdem würde die Situation um Dragomira und Widukind ein bisschen gelöst. Ich bin ja gespannt, wie es mit den beiden noch weitergeht. Und mit Tugomir und Alveradis.
Mathildis ist indessen mit ihrem Putschversuch gescheitert, aber leider hat Otto sie nicht komplett bestraft und fortgeschickt, sodass es bestimmt noch weitere Versuche geben wird.
-
hmmm, ich wundere mich, warum bisher niemand außer Dori was zu diesem Abschnitt geschrieben hat, dabei sind doch bestimmt schon einige fertig damit.
Vielleicht liegt es daran, dass hier nicht wirklich viel passiert, außer dem Naheliegendem, die Handlungsstränge nehmen ihren Lauf, ohne mit überraschenden Wendungen aufwarten zu können.
Tugomir bleibt zerrissen zwischen der Loyalität seinem Volk gegenüber und den Freundschaften und Sympathien, die er zwangsweise nach der langen Zeit auch unter den Sachsen gefunden hat.
Otto wächst an seiner Aufgabe, bleibt aber nach wie vor eher treu, milde und gerecht, außer in Situationen, in denen er zu Härte gezwungen ist.
Dragomira tut sich selbst leid, ist dann aber doch geistesgegenwärtig genug, die Chance nach Quedlinburg zu gehen, wahrzunehmen, was schlussendlich dazu führt, dass sie Widukind aus seiner Gefangenschaft helfen kann.
Henning ist der doofe Bruder, Thankmar immer noch sympatisch, auch wenn man langsam seinen "Verfall" nahen ahnt.
Ich wäre jetzt reif für ein bisschen Action und Dramatik
-
Zitat
Original von colimuc
Ich wäre jetzt reif für ein bisschen Action und DramatikKeine Sorge, das kommt noch früh genug.
-
Also ich würde nicht behaupten, dass hier nichts passiert wäre. Im Gegenteil. Die Handlung nimmt hier so richtig Fahrt auf. Das Setting, das RG zu Beginn mit den unterschiedlichen Charakteren und Interssensgruppen festgelegt hat, beginnt sich voll zu entfalten. Wenn mich zu Beginn noch mit etwas Mühe die spannenden Passagen zwischen den einführenden Erklärungen bei der Stange gehalten haben, ist es jetzt der Pageturner geworden, den man erwartet. Ich denke der Grund, warum hier kaum einer Poster ist, dass man einfach nicht aufhören kann. Es gibt momentan nicht viel auszuwerten, denn alles ist noch im Fluss.
-
Zitat
Original von arter
Also ich würde nicht behaupten, dass hier nichts passiert wäre. Im Gegenteil. Die Handlung nimmt hier so richtig Fahrt auf. Das Setting, das RG zu Beginn mit den unterschiedlichen Charakteren und Interssensgruppen festgelegt hat, beginnt sich voll zu entfalten. Wenn mich zu Beginn noch mit etwas Mühe die spannenden Passagen zwischen den einführenden Erklärungen bei der Stange gehalten haben, ist es jetzt der Pageturner geworden, den man erwartet. Ich denke der Grund, warum hier kaum einer Poster ist, dass man einfach nicht aufhören kann. Es gibt momentan nicht viel auszuwerten, denn alles ist noch im Fluss.*schuldig*
Ich bin ständig nur am Lesen und vergesse dabei, meine Eindrücke aufzuschreiben. -
Den Mord an den beiden Wachen fand ich auch ziemlich krass, und nicht unbedingt Gablé-like.... aber okay, mal was anderes .... ich bin sehr gespannt wer es denn nun wirklich war. Ich hab schon immer noch Tugomir in Verdacht, oder er hat jemanden angeheuert... das mit dem Drudenzauber kann er sich auch wo abgeguckt haben, er ist ja nun nicht doof und schon lange genug zwischen Sachsen. Vielleicht ist aber auch unter den verbliebenen Daleminzern (?) ein Bruder des Mädchens dem er das einfach nur weiter erzählt hat. Da die Daleminzer ja alle sächsisch verstehen, die Sachsen aber das nicht schnallen (wollen) kennen die sicherlich so einige Geheimnisse...
Wie es mit Dragomira in Quedlinburg weitergeht bin ich auch mal gespannt, ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt
-
Was passiert in diesem Teil?
- Tugomir darf seinen Neffen nicht mehr sehen. Udo, ein bloßer Wachsoldat, verpaßt der königlichen Geisel wegen der Entführung eines fremden Kinds einen Magenschwinger, nachdem Otto Tugomirs Strafe schon ausgesprochen hat. Ich bleibe dabei: Laden nicht im Griff.
- Die beiden Soldaten, die vor etlichen Kapiteln Dragomiras Magd vergewaltigt hatten, werden grausam verstümmelt am Tor gefunden. Udo verdächtigt Tugomir, der ein Alibi hat, und Thankmar hat das unbestimmte Gefühl, an dem Verdacht könnte trotzdem was dran sein.
- Tugomir sieht mal wieder in die Zukunft. Praktisch, erspart dem Leser etwas überflüssigen Nervenkitzel. Egvinas und Thankmars unerwünschtes Kind wegmachen will er nicht. Prinzipien.
- Dragomiras geplante Flucht mit Widukund wird vereitelt, noch bevor sie einen Schritt vor die Tür gesetzt hat.
- Heinrich stirbt, Otto wird in Aachen zum neuen König gekrönt, und Tugomir sieht zu diesem Anlaß Wilhelm wieder.
- Dragomira zieht um in ein neugegründetes Kanonissenstift nach Quedlinburg.
- Otto hat Probleme mit den wieder einmal aufständischen Slawen und brüskiert bei der Vergabe des Oberbefehls die Adligen.
- Gero erschlägt im Suff einen slawischen Sklavenjungen. Tugomir befreit die übrigen Slawen aus Geros Haushalt, und Alveradis hilft ihm dabei.
- Otto hat die Redarier besiegt, trifft Dragomira wieder und wird von Letzterer darüber aufgekllärt, daß seine Mutter plant, ihn zu stürzen und Henning auf den Thron zu setzen. Die liebste Mama wrd entmachtet, und Thankmar und Henning streiten sich um die Rolle des wichtigsten Sidekicks im Familienverband.
- Dragomira setzt als Gegenleistung für die Aufdeckung der Verschwrung durch, daß ihr Priester an Ottos Hof abkommandiert wird.Gedanken:
- Interessant, daß sächsische Söldner, die offenbar nichts lieber tun, als Slawen auf möglichst brutale Weise kleinzuhacken und daher an den Anblick verstümmelter Leichen gewöhnt sein sollten, auf die kastrierten Wachen mit derart schwachen Mägen reagieren.
- Die Sterbeszene des alten Königs fand ich sehr gut geschrieben! Ottos verzweifeltes Warten darauf, daß sein Vater noch einmal aufwacht, um ihm zu sagen, was er tun soll, hat mir diese Figur zum ersten Mal wirklich nahe gebracht.
- Dragomiras und Widukinds Problem begreife ich noch immer nicht wirklich. Was ist die Motivation derer, die sie an der Heirat hindern?
- Tugomirs Prinzipien entspringen einer erstaunlichen Doppelmoral: Ungeborenes Leben wird beschützt. Sächsische Bedienstete, die nur ihre Pflicht erfüllen, darf man jederzeit umbringen. Der Zweck heiligt die Mittel, da ist er sich offenbar mit Otto einig. Und den Grundsätzen der christlichen Kirche verblüffend nah.
- Warum ist es gut, daß Alveradis das Tor hinter Tugomir schließt? Dann weiß man doch, daß irgendjemand in Geros Haushalt den Sklaven geholfen hat, zu flüchten?
- Dieses geheime Netzwerk der Daleminzer Hausangestellten ist mir zu "mächtig" und klingt mir zu sehr nach Mantel-und-Degen-Filmen oder nach Karl May. Kann mir keiner erzählen, daß in einer solchen Truppe nicht der eine oder andere dabei ist, der kalte Füße kriegt oder sich bei der Herrschaft einschmeicheln will und die Sache auffliegen läßt. Abgesehen davon: sie könnten sich doch einfach mal zu einem bestimmten Termin an Tugomirs Giftschränkchen bedienen, die Sachsen ausschalten und in der allgemeinen Verwirrung flüchten?
- Thankmar. Hm. Da ist wirklich einer, der nie seinen Platz findet. In keiner Hinsicht. Vielleicht ist er mir deshalb so sympathisch.
- Allgemein: Ich habe Widukinds "Sachsengeschichte" ja vorher gelesen und weiß, daß da große Lücken zwischen den wichtigen Ereignissen sind. Aber muß man die Lücken unbedingt mit Gewalt- und/oder Bettszenen füllen? Ich hätte gern sehr viel mehr erfahren über die schleichende Entfremdung, die nun offenbar zwischen Otto und Thankmar einsetzt. Die eigentlichen Ereignisse (die Kämpfe) erleben wir auch nur aus zweiter Hand, vom Hörensagen. -
Zitat
Original von Josefa
- Allgemein: Ich habe Widukinds "Sachsengeschichte" ja vorher gelesen und weiß, daß da große Lücken zwischen den wichtigen Ereignissen sind. Aber muß man die Lücken unbedingt mit Gewalt- und/oder Bettszenen füllen? Ich hätte gern sehr viel mehr erfahren über die schleichende Entfremdung, die nun offenbar zwischen Otto und Thankmar einsetzt. Die eigentlichen Ereignisse (die Kämpfe) erleben wir auch nur aus zweiter Hand, vom Hörensagen.Da bringst du die, in meinen Augen, große Schwäche dieses Buches auf den Punkt.