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'Das Haupt der Welt' - Seiten 525 - 600
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Ooooh, Tugomir darf wieder nach Hause, wie schön!
Ich bin ja gespannt, wie die Begrüßung ausfällt. Es sind doch bestimmt nicht alle Daheimsitzen Brandenburg begeistert davon, dass er nach Hause kommt und spontan auch noch den Thron beansprucht.
Ich war beim Lesen auch überrascht davon, wie nah sich Otto und Tugomir bei der letzten Unterhaltung plötzlich sind. Bisher war ihr Verhältnis ja mehr zweckorientiert und distanziert. Da ging mir das am Ende irgendwie zu schnell.
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Für das neue Verhältnis zwischen Tugomir und Otto ist wohl ganz entscheidend, dass Tugomir zum "Buchgott" übergetreten ist. Otto vertraut ihm jetzt als Glaubensbruder jetzt und Tugomir hat seinen Hass auf alle Sachsen abgelegt.
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Tugomir jetzt also als Buchgott-Anhänger. Passt mir als Buchgott-Gegner jetzt nicht so wirklich, ich mochte Tugomir weil er war wie er war. Trotzdem lässt er ja weiterhin durchblicken das er vieles anzweifelt was seine Götter und auch der Buchgott vorschreiben....
ich bin auch sehr gespannt wie es jetzt in Tugomirs Heimat weiter geht. Mit offenen Armen wird er wohl eher nicht empfangen. Mit Alveradis im Schlepptau höchstwahrscheinlich schon gar nicht...
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Nach Thankmar plant nun Henning den Aufstand, stellt sich dabei (sorry, Thankmar!) aber zunächst mal weit geschickter an. Otto beschwört die Heilige Lanze, und hundert Panzerreiter jagen das gesamte lothringische Heer davon. Tugomir will Christ werden und ermordet als vielversprechenden Anfang Thankmars Mörder. Henning schickt seine hochschwangere Frau zu Verhandlungen mit Otto. Mitten in Tugomirs Kommunionunterricht platzt die Nachricht, daß Gero sämtliche Slawenfürsten zu einem Gastmahl geladen und dort hinterrücks hat umbringen lassen. Jetzt geht alles sehr schnell: Tugomir wird heimgeschickt und soll Fürst der Heveller werden. Dragomira darf mit, samt ihrem zum Bischof ernannten Widukind. Und weil wir schon dabei sind, kriegt Tugomir seine Alveradis. Ein bißchen Strafe für Gero muß sein.
Ist ja typisch, oder? Seit x Kapiteln wird Tugomir der "Buchgott" nahe gebracht. Erfolglos. Denn leider, die Inhalte dieses Glaubens, "Liebe deine Feinde", Friede, Versöhnung und so weiter, sind ja kompletter Schwachsinn. Aber so ein ordentliches Gemetzel gegen eine zahlenmäßige Übermacht - also, das ist cool! Den nehmen wir! Arrgh. Männer!
So schwer es mir aus heutiger Sicht fällt, diese Sichtweise nachzuvollziehen - ich glaube, das ist großartig im Empfinden der damaligen Zeit geschrieben! Es geht nicht mal ansatzweise darum, was "richtig" ist. Ausschlaggebend ist, welcher Gott mehr Macht beweist.Interessehalber: stimmt das, was Otto behauptet? Konnte der König wirklich verheiraten, wen er wollte? Ohne Zustimmung der Familie? Und selbst, wenn es stimmt: Otto hat ja offenbar durchaus Angst vor Gero und will ihm darum die Ostmark trotz des Massakers an den Fürsten nicht wegnehmen. Stattdessen verheiratet er, ohne ihn zu konsultieren, Geros Tochter mit dem Mann, den Gero am meisten haßt, versetzt ihm also eine noch viel demütigendere Ohrfeige. Ist das nicht unlogisch? Da hätte sich doch die Sache mit der Ostmark viel diplomatischer lösen lassen?
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Zitat
Original von Josefa
Interessehalber: stimmt das, was Otto behauptet? Konnte der König wirklich verheiraten, wen er wollte? Ohne Zustimmung der Familie? Und selbst, wenn es stimmt: Otto hat ja offenbar durchaus Angst vor Gero und will ihm darum die Ostmark trotz des Massakers an den Fürsten nicht wegnehmen. Stattdessen verheiratet er, ohne ihn zu konsultieren, Geros Tochter mit dem Mann, den Gero am meisten haßt, versetzt ihm also eine noch viel demütigendere Ohrfeige. Ist das nicht unlogisch? Da hätte sich doch die Sache mit der Ostmark viel diplomatischer lösen lassen?Ich denke Frauen waren damals so wenig wert, grade für Männer wie Gero, dass ihn die Hochzeit viel weniger demütigt, als wenn Otto ihm die Ostmark abgenommen hätte.
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Ja, das stimmt natürlich. Um Alveradis wäre es Gero sicher nicht gegangen. Ich dachte eher an seine Zuständigkeit als Familienoberhaupt. Seine Tochter ist doch in seiner Munt. Sie "gehört" ihm also. Otto setzt sich hier über Gero hinweg, und obendrein tut er demonstrativ etwas, von dem er genau weiß, daß es gegen Geros Willen ist. Für mich ist das wie ein Schlag ins Gesicht, weil es Gero als Person trifft. Eine Absetzung als Markgraf hätte eher Geros Leistung und Fähigkeiten abgewertet.
Aber ich finde es sowieso ausgesprochen schwer, mir vorzustellen, wie ein Typ wie Gero wohl denken mag. Ich glaube, das will ich gar nicht können.