Also, erstmal ein freundliches Hallo an die Runde,
(gestern Abend hatte ich noch nicht so viel Zeit)
ich freue mich, dass wir wieder gemeinsam lesen. Einige kennen mich sicher schon, und es ist schön, dass sie wieder dabei sind. Und für die Neuen ist Gelegenheit, einen neuen Autor kennen zu lernen.
Jedenfalls gehen wir nun gemeinsam auf die Reise mit Gilbert und Gerlaine, aber vor allem mit Robert Guiscard und seinen wilden Brüdern.
Bei uns wird im Geschichtsunterricht nicht so viel über die Normannen in Italien erzählt. Jedem Italiener sind sie aber sehr vertraut, denn sie haben in Süditalien eine Menge Burgen und auch Kirchen hinterlassen. Ihr Fürstentum (später Königreich von Sizilien) und ihre tolerante Herrschaft auch den Muslimen gegenüber haben das Land bis heute geprägt. Auch unser Kaiser Friedrich II stammt von ihnen ab. Seine Mutter Konstanze war direkte Nachfahrin der Hautevilles.
Aber begonnen haben sie in diesem, ihnen fremden Land als Söldner und Räuberbarone, die sich mit der Zeit mehr und mehr Land unter den Nagel gerissen haben. Gekämpft haben sie gegen Lombarden, aber meist gegen Byzantiner, später gegen Mauren in Sizilien. Robert selbst beginnt recht bescheiden, steigt dann mehr und mehr zu einem mächtigen Fürsten auf. Sein kleiner Bruder Roger erobert in jahrelangen Kämpfen Sizilien.
Das ist eine "Tellerwäscher zum Millionär"-Geschichte, über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren, voller Intrigen, Kämpfe, Aufstände. Auch Frauen spielen eine wichtige Rolle, wie ihr noch sehen werdet. Eine solche Geschichte kann man nicht in einen einzigen Roman quetschen, deshalb ist daraus eine Serie geworden. Wie viele Bände es werden, weiß ich noch nicht. Vier sind jetzt unter Vertrag. Und dieser hier ist also der erste, der die spannenden Anfänge erzählt. Im Juli erscheint das zweite Buch mit einer sehr dramatischen Episode in Salerno. Und im Augenblick schreibe ich an Gilberts erstem Abenteuer in Sizilien.
Ein paar Worte zu den Normannen jener Zeit. Meine Geschichte beginnt 1047. Die erste Landnahme Rollos durch Vertrag mit dem Frankenkönig war um 930. Es ist also noch nicht viel Zeit vergangen. Viele Nordmänner sind auch erst danach in die Normandie eingewandert. Und obwohl sie schnell Sprache und Gewohnheiten der Franken übernommen haben, muss man davon ausgehen, dass Geist, Unternehmungslust und Kultur der Wikinger noch lange Nachhall hatten. Dieses Aufbrechen in fremde Länder und sich Beute erkämpfen, das lag ihnen noch im Blut.
Offiziell waren sie Christen, aber viele hielten noch an den alten Traditionen fest, besonders im Westen der Normandie, im Contentin, wo die Hautevilles ansässig waren. Das war auch mit ein Grund für den blutigen Aufstand gegen den jungen Herzog Williame, dem sich viele Barone aus dem Westen anschlossen. Sie sahen sich als freie Männer. Das feudale Regime und die neue Religion waren noch nicht sonderlich beliebt. Vor allem wollten sie sich nicht von einen jungen Schnösel regieren lassen, zumal der auch noch Bastard war.
Das sind also die Männer, die Robert folgen und nach Italien ziehen.
Und jetzt wünsche ich viel Spaß mit ihren Abenteuern.