'Ohne jeden Zweifel' - Seiten 001 - 090

  • Zitat

    Original von Darcy Ihre Erzählstimme ist merkwürdig. Es klingt eher, als würde sie die Geschichte aufschreiben. Das hat mich zuerst gestört, aber ich habe mich nun doch schon daran gewöhnt.


    ich denke das das daran liegt, dasss sie sich bei ihrer Erzählung so stark an ihre Notizen hält.

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    ich denke, dass sie wirklich um des lieben Friedens willen nicht widersprochen hat. Sie wollen und muessen kuenftig dort leben und so ma hte sie gute Miene zum bösen, Spiel. Und natürlich auch weil es wie schon Janedoe sagte nicht ihre art ist.


    und von RITCHIE


    Zitat

    Ich denke auch, daß die Mutter zurückhaltender Hakan gegenüber war, denn ihre Finanzlage ist eher bedrohlich, da kann und will sie sich nicht mit dem neuen Nachbarn anlegen. Außerdem will sie dort bis zu ihrem Lebensende wohnen, da kann sie sich auch nicht gleich mit jedem verkrachen.


    Und noch einmal:
    Ich rede nicht von Kriegsansage, Verkrachen oder auch nur Anlegen!
    Ein freundliches "Nett von Ihnen, dass Sie mir sprachlich entgegenkommen, aber ich würde gern meine Muttersprache wieder aufpolieren und wäre Ihnen daher sehr verbunden, wenn ...!" wäre doch möglich, OHNE "böses Spiel", oder?
    :-)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Möglich wäre auch, dass sie ihn vors Schienbein getreten hätte, aber sie hat es halt nicht getan :grin


    :lache


    DAS wäre dann aber einer künftigen guten Nachbarschaft überaus unzuträglich!
    Aber du hast natürlich Recht: Es ist Smiths Buch und nicht meines. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass mir "Mums" Verhalten teilweise schwer nachvollziehbar erscheint. Als ob sie vom Anfang an einen "Huscher" hat.
    Aber wir werden sehen...
    (Manche denken das sicher auch von mir :lache)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Auch ich habe eben den ersten Abschnitt beendet.


    Das Cover gefällt mir sehr gut und ist mal was anderes.


    Bei mir ist es auch das erste Buch des Autors, welches ich lese und bisher bin ich sehr angetan. Von Anfang an war ich gefesselt und wollte wissen, wie es weiter geht. Es passt, das sich der Autor ein langes Vorgeplänkel gespart hat und ich bin auch froh darüber. Man ist auch so sehr gut in die Geschichte rein gekommen.


    Bei der ersten Begegnung zwischen Tilde und Hakan hätte ich mir von der Mutter auch eine andere Reaktion gewünscht. Ich habe auch gedacht, dass sie ihn freundlich darauf hinweisen hätte können, dass sie schwedisch spricht, auch wenn es vielleicht ein wenig eingerostet ist. Und Hakan ist mir suspekt. Da hätte sonst wer auf den Hof ziehen können und er hätte was gegen die Bewohner gehabt. Ich bin gespannt, was für Gemeinheiten er noch auf Lager hat.


    Daniel mag ich. Das er schwul ist, ist wirklich mal was seltenes, aber es gibt dem Buch einen zusätzlichen anderen Touch.


    Außerdem lässt sich das Buch wunderbar gut lesen. Es ist leicht verständlich geschrieben, man kommt gut voran und die Kapitel sind wirklich sehr, sehr kurz.

  • Der Engländer Daniel ist in einer unangenehmen Situation. Sein Vater hat in Schweden (wo die Eltern leben) Chris Mutter Tilde in die Psychatrie einweisen lassen. Sie könnte unter einer Psychose leiden. Tilde gelingt die Flucht nach England, wo sie nun in einfacher Umgangssprache ihrem Sohn die Vorgeschichte erzählt. Chris musss zunächst glauben, was Tilde erzählt, solange er sich nicht selbst an Ort und Stelle einen eigenen Eindruck über die Geschehnisse verschaffen kann, die Tilde behauptet. Neben einer Psychose gäbe es andere mögliche Erklärungen für Tildes aufgelösten Zustand. Der Autor legt verschiedene Spuren aus, von denen eine meinen Widerspruch provoziert. Ganz so, wie Tilde erzählt, kann es nicht gewesen sein.

  • Tilde und Chris haben kaum Geld, keine laufenden Einkünfte und müssen ihren Lebensunterhalt finanzieren. Als es Probleme mit dem Brunnen gibt, lassen sie ihn nicht erst reinigen (vielleicht hätten sie dann wieder Wasser), sondern gleich einen neuen Brunnen "bauen". Allein sprachlich ist das ungeschickt ausgedrückt, der Brunnen wird gebohrt oder "geschlagen". Eine Brunnenbohrung können sie sich finanziell nicht leisten. Man würde ja auch nicht sofort ein neues Haus bauen, nur weil etwas nicht funktioniert, sondern eine Reparatur versuchen. Tilde kann das wissen, wenn sie aus einer Gegend stammt, in der sich jeder Hof selbst um die Wasserversorgung kümmern muss. Chris weiß es vermutlich nicht. Deshalb vermute ich, sie könnte ihn mit der Erzählung manipulieren.


    In Zusammanhang mit Tildes schwarzer Zunge und ihrem Verdacht, jemand wollte sie vergiften, klingt ein Brunnenproblem höchst interessant. Auch der Gedanke, jemand "will ihnen das Wasser abgraben" könnte einem kommen.

  • Tilde sagte ja, dass der Brunnenbau einen großen Teil ihres Geldes verschlungen hat. Das fand ich allerdings auch merkwürdig, dass da gleich ein neuer Brunnen her musste. Eine schwarze Zunge deutet auf Schwermetallvergiftung hin. Oder auf Blaubeerkuchen :grin

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Eine schwarze Zunge deutet auf Schwermetallvergiftung hin. Oder auf Blaubeerkuchen :grin


    Oder sie war vor der Einweisung in die Psychiatrie ganz normal und erst die Medikamente bewirkten, dass sie Wahnvorstellungen/Verschwörungstheorien entwickelt hat. Wer könnte Interesse dran haben, dass Tilde aus dem Verkehr gezogen wird?

  • Aus jetziger Sicht würde ich sagen HAKAN. Irgendwie scheint er ja den Vater auf seine Seite gezogen zu haben. Ich denke der Bürgermeister und die anderen "wichtigen" Persönlichkeiten des Ortes stehen auch hinter Hakan.


    Aber vermutlich ist das zu offensichtlich, so daß es bestimmt verkehrt ist :chen

  • Ja, Hakan als Lösung und Tilde als Opfer wäre zu gradlinig und langweilig. Das mit dem Brunnen ist ein guter Hinweis, darüber hatte ich gar nicht weiter nachgedacht.


    Vielleicht ändert sich aber auch noch Daniels Rolle vom Zuhörer zum unwissenden Täter. Schließlich sollte er beschützt werden, woran er sich nun gar nicht mehr erinnern kann. Vielleicht war in der Vergangenheit noch mehr?

  • In Gedanken läuft bei mir immer die Info mit, dass Chris und Tilde kein Geld haben. Der Hof könnte für jemanden einen höheren Wert haben als den reinen Kaufpreis. Auf wessen Seite steht Chris? Könnte Tilde wärend ihrer Abwesenheit in Schweden etwas geerbt haben, von dem sie noch nicht weiß und das für einen Dritten höchst interessant wäre? Motive: Familienknatsch oder Kohle.

  • Möglich ist das natürlich, auch , dass Tildes Vater noch eine Rolle spielt. Die Frage ist, wie komplex Tom Rob Smith diese Geschichte angelegt hat.
    Ich spekuliere jetzt hier nicht weiter und lese erst mal den nächsten Abschnitt. Vielleicht sieht man dann schon klarer.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    In Gedanken läuft bei mir immer die Info mit, dass Chris und Tilde kein Geld haben. Der Hof könnte für jemanden einen höheren Wert haben als den reinen Kaufpreis. Auf wessen Seite steht Chris? Könnte Tilde wärend ihrer Abwesenheit in Schweden etwas geerbt haben, von dem sie noch nicht weiß und das für einen Dritten höchst interessant wäre? Motive: Familienknatsch oder Kohle.


    Vll liegt auf dem Grund des Landes ja irgendetwas verborgen was für Hakan von Wert ist?
    Das war so eine Vermutung von mir.

  • Das Buch konnte ich nur schwer aus der Hand legen. Fast hätte ich die Nacht zum Tag gemacht. ;-) Die Geschichte hatte für mich gleich eine Sogwirkung entfaltet. Für mich als Kapitelleser auch schöne kurze Kapitel. Och, eins kann ich ja noch lesen.... :-)


    Bei der Geschichte bin ich zwiegespalten. Kann man Tilda Vertrauen ? Etwas merkwürdig benimmt sie sich schon und sieht schnell hinter jedem eine Verschwörungstheorie. Vielleicht waren es manchmal auch nur einfach Zufälle. :gruebel Interessant wäre es, auch einmal die Geschichte vom Vater zu hören.

  • Der Schreibstil des Autors gefällt mir auch gut. Es liest sich leicht und durch die recht kurzen Kapitel und doch relativ häufigen Seiten, die nur halb oder gar nur mit wenigen Zeilen beschrieben sind, sind 90 Seiten natürlich schnell gelesen.


    Inhaltlich ist es auch spannend. Daniel in seiner Rolle als schwuler Sohn, der sich seinen Eltern gegenüber noch nicht geoutet hat, finde ich auch interessant.


    Die Geschichte der Eltern, dass sie fast pleite einen einfachen Bauernhof in Schweden kaufen und sich die Mutter dort plötzlich auffällig verhält, vom Vater sogar in eine Klinik eingewiesen werden muss und dann nach London entwischt, ist auch nicht uninteressant.


    Aus den Erzählungen der Mutter werde ich bis jetzt noch nicht so richtig schlau. Noch hört sich das alles recht "normal" an. Ob dieser Hakan wirklich etwas mit dem Brunnen zu tun hatte, sie hinausekeln will, da er ja unbedingt den Hof haben möchte?


    Mal sehn wie' s weitergeht.