'Ohne jeden Zweifel' - Seiten 091 - 180

  • Weder Chris noch Mark sind aufgetaucht, dafür ein Troll und eine tote Freundin aus dem Sommer 1963.
    Die andere, nicht so dunkle Schrift zu lesen, fiel mir sehr schwer.
    Das Wort "nickelig" kenne ich nicht.
    Ich finde es weiterhin spannend, aber gleichzeitig immer noch nervig und zu sehr in die Länge gezogen. Aber vielleicht ist das ja beabsichtigt. Oder ich wäre einfach keine gute Tochter, wenn meine Mutter mit "sowas" ankäme. Wer weiß?
    Aber ich gebe nicht auf!
    :-)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich finde die Geschichte, die Tilda erzählt, immer noch spannend. Allerdings hatte ich auch schon das Gefühl, dass endlich mal was in der Gegenwart passieren könnte. Zumindest der Vater hat sich ja schon angekündigt.


    Man weiß auch schon, um was für ein Verbrechen es sich handelt, allerdings nicht wieso. Bei einigen Szenen, wenn man diese einzeln betrachtet, zweifel ich auch ein bisschen an der Glaubwürdigkeit der Mutter. Es könnte ja sein, dass sie dann zuviel in die Sache hinein interpretiert hat. Ich bin echt gespannt, wo das Ganze enden wird.


    Und was ist mit der Insel mitten im Wald? In welcher Richtung da etwas stattfindet, wird ja schon angedeutet, aber betrügt Daniels Vater Tilda? Außerdem scheint Hakan den Vater irgendwie in der Hand zu haben. Nur mit was? Hängt das mit dem Verbrechen zusammen? Noch gibt es keine wirklichen Antworten darauf, aber ich hoffe, dass diese noch kommen werden.


    Ein Troll? Die haben doch nicht ernsthaft an Trolle geglaubt? Sie waren doch schließlich keine Kleinkinder mehr. Bei mir kam der Verdacht auf, dass Freya irgendwas zugestoßen ist, weshalb sie dann psychisch angeschlagen war und sich den Troll eingebildet hat. Oder sie hat etwas anderes flüchtig gesehen und es dann für einen Troll gehalten. Aber ob wir da noch die Wahrheit erfahren werden?

  • Tilde hat jede Menge Beweismittel mit nach London gebracht, Fotos, Akten und ihre eigenen Tagebuchaufzeichungen. Mit der chronologischen Aufzeichnung kämpft sie spürbar gegen ihre Angst, dass ihr nicht geglaubt wird, und gegen die Unterstellung, sie wäre psychisch krank. Sie vermutet eine Verschwörung im Ort, die von Hakan ausgeht. Sie sieht auch eine Verschwörung dahinter, wenn jemand in der Gegenwart ihre Kindheitserlebnisse hervorholt. Sie fürchtet, dass die Vergangenheit gegen sie ausgelegt wird, um sie in der Psychiatrie zu behalten.


    Wie leicht die Menschen zu manipulieren sind! Die Geschichte mit dem Schwein kann man auch nur einem ahnungslosen Städter/Leser aufbinden. Daniel kommen noch keine Zweifel.


    Daniel hat keine Wahl, er will seine Mutter bei Laune halten. Es muss unheimlich sein, wenn man noch nicht weiß, ob der Gesprächspartner psychisch krank ist oder nicht. Er muss sich ihrem Erzähltempo anpassen, verkneift sich kritische Rückfragen. Er als Städter muss ihr glauben und will wohl auch nicht nachhaken. Dennoch kippt die Stimmung (S. 157), Daniel will sich nun nicht mehr der Erzählrichtung seiner Mutter und ihren Zielen beugen. Auch an Chris Äußerungen habe ich Zweifel, es steht also gerade unentschieden in der Bewertung der beiden.

  • Hakan hat also eine farbige Tochter. Irgendwie kann ich ihn mir gar nicht als liebenden Vater vorstellen, so wie Tilde ihn geschildert hat.


    Daniel geht sehr auf seine Mutter ein. Das gefällt mir. Wenn er merkt, dass er bei ihr eine Reaktion auslöst, stellt er sein Verhalten um. Er ist sehr aufmerksam was ihre Reaktionen angeht.


    DIe Mutter redet über ihr Sexleben, das kommt bestimmt gut bei Daniel an. :lache Eltern sind doch grundsätzlich asexuelle Wesen.


    Hier in diesem Abschnitt habe ich das erste Mal Zweifel an dem Zustand der Mutter gehabt. Das kann ich jetzt nicht an irgendwelchen Äußerungen festmachen, das ist eher so ein Gefühl.


    Jetzt will auch noch der Vater kommen. Tilde hatte es ja schon vorhergesagt.


    Die Geschichte mit Freja war tragisch. Aber einen Bezug zur Gegenwart kann ich damit nicht herstellen.


    Mia ist tot? Das hätte ich nicht vermutet. Tilde ist davon überzeugt.


    Was hat Tilde befürchtet, dass sie ihre Erlebnisse von Anfang an so ausführlich dokumentiert hat?

  • In diesem Abschnitt erfährt man von mehreren seltsamen Vorkommnissen. Anna-Maria, die so gerne Bibelzitate gestickt hat, hat sich umgebracht. Mia, die adoptierte Tochter von Hakan, ist verschwunden.


    Tilde merkt, daß sich Chris immer mehr mit Hakan verbündet. Als er nach dem Angelausflug einen gekauften Fisch mit nach Hause bringt fährt sie nachts alleine los, um zu prüfen wo die Beiden waren. Offensichtlich sprechen sie zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr miteinander und sie fühlt sich ausgegrenzt. Aber warum hat Cecilia das Boot mit dem teuren Motor mitverkauft, wollte sie einen Hinweis auf die Hütte geben? :gruebel


    Und nun eine Beschreibung aus dem Sommer 1963 und damit zusammenhängend die psychische Störung der Mutter. Jetzt ist klar, daß Chris und eventuell auch Hakan sie damit in der Hand haben.




    Die Erzählung aus der Sicht der Mutter ist natürlich einseitig. Ich weiß immer noch nicht inwieweit alles stimmt - gerne würde ich auch die Gegenseite hören.

  • Zitat

    Original von Richie:


    Die Erzählung aus der Sicht der Mutter ist natürlich einseitig. Ich weiß immer noch nicht inwieweit alles stimmt - gerne würde ich auch die Gegenseite hören.


    Das geht mir genauso. Bis jetzt hat Tilde mir zu viele Verschwörungstheorien aufgedeckt. Vielleicht war manches nur Zufall und keine Theorie ?


    Ich bin gespannt was es mit dem Grundstück von Tilde und Chris und Hakan auf sich hat, dass es so wertvoll ist. Was mich auch etwas verwundert, dass Chris anscheinend Hakan blind vertraut. Eigentlich müsste er doch auch etwas misstrauisch sein, nach allem was passiert ist und hinter Tilde stehen. :gruebel

  • Es klingt wirklich manchmal stark danach, das Tilda evtl doch Wahnvorstellungen hat. Manchmal ist es so subtil, was sie als Bedrohung ansieht. Das könnte auch tatsächlich nur in ihrem Kopf so sein. Aber ich denke, das ist gewollt.
    Mir geht es auch etwas zu langsam. Ein wenig wird es der Spannung wegen schon in die Länge gezogen. Aber ich finde es dennoch fesselnd.

  • Ob jemand in Realität eine Geschichte so erzählen würde, wie Tilde es tut, sein dahingestellt. Ich würde mit dem Wesentlichen wohl zuerst rausplatzen.


    Wenn ich auf ein Fest gehe, bei dem ich niemanden kenne, dann bleibe ich erst mal mit meinem Mann zusammen und ziehe nicht alleine los. Wo war Chris, als Tilde ihre Elch-Geschichte erzählt hat?


    Mir drängt sich ein Gedanken auf: wenn Tilde damals doch Freja ermordet hat, hat sie dann vielleicht heute auch Mia auf dem Gewissen?


    Wieso fährt sie nachts allein mit dem Boot los? Wie schwer ist eigentlich so ein Motor? Kann man den problemlos tragen? warum spricht sie nicht mit Chris darüber? Warum geht sie automatisch davon aus, dass er neuerdings nicht mehr auf ihrer Seite steht, sondern auf der Hakans? Und gut, sie hat eine Insel entdeckt, auf der ein Paar Sex miteinander hatte. Mehr kann man dazu noch nicht sagen.


    Der arme Daniel sitzt zwischen allen Stühlen. Genau wie er bekomme ich auch meine Zweifel an der Geschichte. Ich würde auch gerne die Gegenseite hören. Dann klingt alles sicher ganz anders.


    Auch mir scheint Tilde eine Meisterin im Manipulieren zu sein. Nur, was will sie mit allem bezwecken? Letztendlich wird Daniel sie auch nicht schützen können (ob vor Chris, der Polizei oder der Psychaitrie).

  • Also meiner Meinung nach geht es Hakan nicht um ein wertvolles Grundstück, sondern eher darum, der Alleinherrscher in der Gegend zu sein.


    @ JaneDoe
    Stand nicht geschrieben, daß sie den Motor mit dem Schubkarren zurückgebracht hat? Chris hat sie doch dabei gesehen. :gruebel

  • Okay, ich habe nicht gegen langsame Erzählungen, wenn es passt, mag ich sie sogar sehr gerne. Aber so langsam zieht sich die Erzählung von Tilde doch ein wenig arg in die Länge, ohne auf den eigentlichen Punkt zu kommen.


    Aus ihrer Erzählung erfährt man recht gut, dass sie und ihr Mann, Chris, sich entfremdet haben. Chris hat sich mit Hakan, dem "Feind" angefreundet. Das Wort benutzt Tilde auch sehr häufig (ob das wohl an der Übersetzung liegt oder benutzt sie wirklich ausdrücklich dieses schwerwiegende Wort).


    Daniel hat ihr auch noch keinen reinen Weinen eingeschenkt, was sein Leben betrifft. Und die Geschichte von 1963, der Todesfall von Freja, der Verdacht, der auf Tilde lag. Und diese Aussage von Freja, dass sie und Tilde nie Freundinnen waren. Schon komisch das ganze. Aber dann diese Sache mit der Insel... irgendwie habe ich unterschwellig doch das Gefühl, dass da auf jeden Fall irgendwas nicht stimmt, ich weiß nur noch nicht so genau, was...

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Sie hat den Motor mit ihrem Mantel in der Schubkarre zugedeckt - bis dahin dachte ich auch, sie trägt den Motor.


    Ja, das schon, aber sie muss ihn ja ins Boot hieven und anschließen. So ein Außenbordmotor sieht ganz schön schwer aus. Ich hab allerdings noch nie einen hochgehoben.

  • Also ich hätte ja diesen ollen Hof sofort für das dreifache verkauft und wäre verschwunden. Es gibt so viele komische Storys auf der Welt, da würde ich doch nicht - wenn ich selbst arge Probleme habe - eine von diesen zigzigtausenden klären wollen.


    Schön, dass Daniel nun auch merkt, dass Tilde langsam erzählt.


    Ich bin aber gespannt, wie sich die Geschichte noch dreht. Das, was wir jetzt lasen, kann noch nicht die Auflösung sein.

  • auch mich kribbelts so langsam in den Fingern...


    Was hat denn Cäcilie noch damit zu tun, bzw. was erhofft sie sich, was Tilde noch so alles herausfindet ?


    Komisch finde ich auch die Geschichte mit der Freundin Fenja, die - aus welchen Gründen auch immer - die Freundschaft mit Tilde versagt :gruebel Was hat Tilde ihr denn eigentlich getan ? Sollte sie nicht froh sein, jemanden kennen gelernt zu haben, wo sie doch neu zugezogen ist ?
    War Fenja am Ende doch schwanger ?
    Besteht da vielleicht sogar ein Zusammenhang mit der wohl in der Hütte auf der versteckten Insel stattfindenden Prostitution ? :gruebel


    Bin auch gespannt, was passiert, wenn Chris oder Mark plötzlich bei Daniel auftauchen...

  • Ich habe den Abschnitt nun zu Ende gelesen und tendiere immer mehr dazu, mich über Tildes Verfolgungswahn zu wundern. Klar, es kann alles so sein, aber irgendwie ist es schon komisch. Warum lehnt Hakan sie ab, freundet sich aber mit Chris an, der ja nun wirklich Ausländer ist. Ist es ein Kapitalverbrechen in Schweden, jahrelang im Ausland zu leben und dann zurückzukehren? Ist man dann geächtet?


    Ich frage mich auch, warum Cäcilie irgendeinen Plan gehabt haben sollte. Das sie den Hof verkaufen wollte an jemanden, der ihn auch behält, ist verständlich. Aber sie hätte sich denken können, das Hakan den neuen Eigentümern einen guten Preis anbieten wird. Und sie hat nicht sicher annehmen können, das ein Paar, das so klamm ist wie Chris und Tilde, nicht begeistert drauf eingehen wird, ungeachtet, was sie Cäcilie versprochen haben. Wieso dieser Bootsmotor (mit LCD-Monitor mit 7 Anzeigemodi!!) ein Beispiel ist für Cäcilies Plan, ist mir auch nicht ganz schlüssig. Hat Cäcilie geahnt, das Hakan mit Chris einen Ausflug macht, Tilde das ganze verdächtig findet und flugs per Batterieverbrauchsanzeige die richtigen Schlüsse zieht? Also mir ist das ganze suspekt. Alleine die Szene, wie Tilde Daniel die Beschreibung des Motors zeigt und ihn fragt, ob er den Entscheidenden Hinweis sieht (besagter LCD-Monitor). Das war schon etwas merkwürdig.


    Wieso will Hakan den Hof unbedingt haben? Einfach so, weil er halt da ist?


    Die Geschichte mit Tildes Jugendfreundin Freja war auch sehr seltsam. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.


    Vielleicht will uns der Autor auch auf die falsche Fährte locken. Vielleicht sollen auch wir Tilde nicht glauben. Ich würde an Daniels Stelle das Angebot annehmen und mal die Ärzte in Schweden anrufen, die Tilde entlassen haben.