Der 3. Teil der Nils Trojan-Serie
Page & Turner 2013, 378 S.
Über den Inhalt:
Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf dem sie liegen, ist blutdurchtränkt, davor auf bizarre Weise drapiert die Nachtwäsche der beiden Opfer. Dieser schaurige Anblick bietet sich Nils Trojan und seinem Team, als sie in der Wohnung eintreffen, in der sich das grauenhafte Verbrechen ereignet hat. Welcher kranke Geist hat hier gewütet? Wie weit geht Hass, dass er einen Menschen zu einer solchen Tat verführt? Trojan ist schockiert, als ausgerechnet Theresa Landsberg, die Frau seines Chefs, in den Kreis der Verdächtigen gerät. Er will nicht an ihre Schuld glauben, und doch weiß er, dass er jede Spur verfolgen muss. Denn soeben wurde ein weiteres Liebespaar tot aufgefunden ...
Über den Autor:
Max Bentow wurde 1966 in Berlin geboren. Nach seinem Schauspielstudium war er an verschiedenen Bühnen als Schauspieler tätig. Für seine Arbeit als Dramatiker wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Mit „Der Federmann“ und "Die Puppenmacherin", den ersten beiden Kriminalromanen um den Berliner Kommissar Nils Trojan, gelang Max Bentow auf Anhieb ein großer Erfolg und eine Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Meine Meinung:
Die Ermittlungen in Nils Trojans neuestem Fall führen in eine Richtung, die ihm ganz und gar richt gefällt: Spuren am Tatort weisen auf Teresa Landsberg, die Ehefrau seines Vorgesetzten, hin.
„Der Federmann“ war toll, „Die Puppensammlerin“ hat mir auch noch gut gefallen, aber der 3. Teil der Serie um Kommissar Nils Trojan konnte mich nicht ganz so begeistern.
Ich mag Bentows Schreibstil sehr und daran gibt es auch diesmal nichts auszusetzen. Leider ist der Plot nicht so klar und strukturiert angelegt wie sonst und die Geschichte zwar durchaus spannend, aber insgesamt recht bizarr, in manchen Szenen wie ein surrealer Albtraum. Wie von Max Bentow gewohnt, geht auch diesmal der Täter mit äußerster Brutalität vor. Das Motiv für die Verbrechen hat mich am Ende leider nicht überzeugen können.
Damit, dass in diesen Fall die Ehefrau eines Ermittlers involviert ist, wird diese Geschichte sehr privatlastig. Darüber hinaus erfahren wir auch noch viel Persönliches über Nils Trojan, vielleicht zuviel. Die anderen Figuren schwächeln vor sich hin, viele Aktionen und Reaktionen sind unglaubwürdig oder überzogen.
Da ich aber die Figur Nils Trojan mag, ein sympathischer Kommissar, dem der Autor mal nicht zu viele Päckchen aufgebürdet hat, hoffe ich darauf, dass mir die Fortsetzung wieder besser gefallen wird.