Hier kann zu Anfang - Kapitel 13 geschrieben werden.
'Ein rundherum tolles Land' - Anfang - Kapitel 13
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Nun bin ich zu allererst gespannt, ob es in der Fortsetzung gelungen ist, das weiterzuführen, was mir im ersten Teil so gut gefallen hat: die Schilderung der Ereignisse aus kindlicher Sicht.
Es ist wohl eher nicht zu erwarten, denn Frank ist ja schon fast erwachsen. Dennoch wird er ja viel Neues und Unbekanntes kennenlernen.Außerdem ist es für mich unvorstellbar, dass ein 19-jähriger allein mit ein paar Dollar in der Tasche in ein fremdes Land aufbricht.
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Ich habe schon ein wenig reingelesen und muss mich erst wieder etwas reinfinden. Die kindliche Sicht ist nicht mehr so ganz da. Dennoch ist der unbedarfte Blick in die Großstadt mit einem anderen Lebensstandard und dem American English ganz gut gelöst. Dennoch fand ich den Priester so... na ja. Aber auch solche Typen gibt es sicherlich. Man sehe nur die Skandale, die immer wieder aufkommen.
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Frank ist mit seinen 19 Jahren kein Kind mehr, dennoch wirken seine Schilderungen über New York wie aus der Sicht eines Kindes. Alles ist neu, er ist allein, mit Ausnahme des ziemlich speziellen Priesters. Wenigstens verhilft er ihm gleich zu einem Job und einem Zimmer.
Auf mich wirken die ersten Kapitel sehr traurig. Frank ist voller Hoffnung auf seine Zukunft aber gleichzeitig ist er sich selber bewusst, wie er auf andere wirken muss, mit seinen Augen. Er ist ein niemand in diesem grossen Land.
Aber Frank lässt sich nicht unterkriegen, auch nicht als er mit Glatze rumlaufen muss.Das Buch gleicht von der Stimmung her sehr der "Asche meiner Mutter", ich hoffe für Frank, dass sich sein Leben dem guten zuwendet.
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Kapitel 2:
Also die Beschreibung der Hotelübernachtung mit dem Priester fand ich zunächst zum Schreien komisch: die Badematte als Handtuch, die Vorstellung, wie der Papst sich abends auszieht und wer seine Kleidung wäscht (die Unterwäsche waschen alte blinde Nonnen), der Satz: "Ich hätte mir ein Buch besorgen sollen, in dem steht, was man an seinem ersten Abend in New York mit einem Priester in einem Hotel tun soll, wo man sich auf Schritt und Tritt blamiert."Der Priester meint es ja durchaus gut mit ihm, doch der Alkohol lässt ihn entgleisen.
Jetzt ist Frank ganz allein auf sich gestellt. -
Franks erster Job ist auch nicht das, wovon er geträumt hat. Saubermachen in einer Hotel-Lobby, gaaaanz wichtig. Aber immerhin mit Aufstiegschancen.
Vor allem, wenn die College-Studenten da sind, findet er seine Situation entwürdigend.Ich frage mich, was mit seinen Augen los ist. Eine Bindehautentzündung? Kann ihm denn da niemand helfen? Das ist ja nicht nur körperlich, sondern auch seelisch extrem belastend.
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Da ich den ersten Teil "Die Asche meiner Mutter" nicht kenne, war ich total gespannt auf dieses Buch. Weiterhin ist es das 1. Mal, dass ich etwas biographisches lese. Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Lektüre.
Was mir besonders gefällt ist, dass es eine Mischung aus traurigen und lustigen Abschnitten gibt (es gibt ja in jedem Leben ein stetiges Auf und Ab). Klasse finde ich auch, dass Literatur auch im Leben von Frank McCourt eine Rolle spielt.
Mal sehen, wie es weiter geht.
LG Wonnchen
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Zitat
Original von Wonnchen
Was mir besonders gefällt ist, dass es eine Mischung aus traurigen und lustigen Abschnitten gibt
LG Wonnchen
Genau das hat mir im ersten Roman auch so gut gefallen.Doch mittlerweile macht sich bei Frank Ernüchterung breit. So hat er sich Amerika nicht vorgestellt. Er spart, wo er nur kann, um seine Familie in Irland zu unterstützen. Doch er schämt sich seiner Lebensverhältnisse.
Er macht zwar kein großes Getue um seine Gefühle, aber die kann man als Leser gut aus den beschriebenen Situationen heraushören, wie z. B. an Weihnachten.
Besonders gut gefiel mir die Stelle in Kap. 8, wo er allein zu Hause auf dem Bett liegt und in seinem Kopf einen Film von seiner Heimat ablaufen lassen kann. Und wenn er dann wieder die Armut der Menschen dort sieht, weiß er wieder, dass das, was er tut, wirklich einen Sinn hat. -
Herrlich - jetzt regt mich dieses Buch auch noch zu Recherchen an. Da habe ich mir doch erst einmal Informationen zu De Valera, Joe Louis und Boss Flynn aus der Bronx herausgesucht im Netz.
Wirklich toll finde ich auch, das Frank von Beginn an einen Traum hat und den auch trotz seines schlechten Jobs nicht aufgibt - er sieht sich einfach nicht nur auf einem höheren Posten im Hotel (das ist deutlich herauszu-"hören" in seinen Schilderungen, finde ich).
Wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Biographie so in den Bann ziehen kann. Durch den Erzählstil (der auch ein bisschen zum Schnelllesen verführt...) und dadurch, dass ich seine Außenseiterposition ganz gut nachfühlen kann bin ich schon fast "gefühlt" ganz dicht bei Frank.
Das Buch kann man problemlos bisher auch lesen, wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat.
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An Heilig Abend spürt man Franks Einsamkeit, auch wenn er es nicht ausspricht. Zuerst treibt er sich mit Jerry in einer Kneipe herum bis er sich entschließt, die Einladung seiner Zimmerwirtin anzunehmen. Aber auf dem Weg dorthin nimmt er sehr bewusst die anderen Leute wahr, die Päckchen schleppen und Kinder an der Hand haben und den Kopf voller Weihnachtslieder. Für sie ist die Welt in Ordnung.
Und am Weihnachtstag sehnt er sich nach einer Tür, die er aufmachen kann und wo er freundlich empfangen wird.
Doch zuletzt merkt er, dass er nicht der einzige ist, der einsam ist. -
Irgendwie habe ich diesmal etwas Probleme mich ins Buch und das Geschehen einzufühlen. Beim ersten Teil hatte ich da keine Probleme. Dieses Mal fühle ich mich als Leser etwas distanziert. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau sagen...
Zumindest hat Frank jetzt seinen Absprung aus dem Hotel geschafft und ist beim Militär. Die Beschreibung der Eingangs- und Eignungsuntersuchung fand ich ziemlich hart oder besser gesagt befremdlich... es wird deutlich, dass die eigene Privatssphäre, aber auch das eigene Denken nun auf der Strecke bleibt / bleiben soll. Gehorchen ist alles.
Mich hat hier gewundert, dass es anscheinend kein Problem war, dass seine Augen so entzündet und krank sind. Die Entzündung ist ja schon chronisch... Aber als Knonenfutter würde er ja noch dienen. Frage nmich, wann er von seinem Augenleiden mal erlöst wird. Das tut einem doch etwas weh zu lesen.
Ab der Zeit beim Militär komme ich übrigens etwas besser in den Lesefluss hinein.
Zu Weihnachten kann ich sagen, dass es natürlich auch normal ist, wenn man gerade an Feiertagen alleine in einem fremden Land ist und dann an seine Familie denken muss. Es ist ein Familienfest, da wird die eigene Einsamkeit viel stärker spürbar. Ich denke mir, jedem würde das bewusst werden.
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Zitat
Original von imandra777
Zu Weihnachten kann ich sagen, dass es natürlich auch normal ist, wenn man gerade an Feiertagen alleine in einem fremden Land ist und dann an seine Familie denken muss. Es ist ein Familienfest, da wird die eigene Einsamkeit viel stärker spürbar. Ich denke mir, jedem würde das bewusst werden.
Mir gefällt, wie Frank seine Gefühle nicht so direkt ausspricht, sondern wie er dezent Formulierungen oder Beschreibungen von Szenen (z. B. als Gegensatz die heile Welt) einsetzt, die seine Gefühlswelt ausdrücken. Es wirkt auf mich sehr berührend. -
Ich finde es erschreckend, wie sehr seine kirchliche Erziehung Frank immer noch beeinflusst. Vor allem völlig unnötige Schuldgefühle belasten ihn nach wie vor. Doch Hoffnung macht der Satz: "Ich kann nicht so denken wie Di Angelo, noch nicht.
Ich wünsche Frank, dass er endlich die dunklen Wolken los wird. -
Die Kirche hatte ich ja bisher ganz außen vor gelassen. Im ersten Abschnitt finde ich, dass es noch etwas geht, aber im zweiten wird diese Beziehung noch deutlicher. Ich glaube bald, dass das eine Facette an ihm ist, die ihn das ganze Leben begleiten wird.
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Wie sehr die religiöse Erziehung sein Denken über Sünde und Schuld geformt hat, wird im ersten Buch sehr deutlich. Als Jugendlicher versucht er etwas davon loszukommen. Doch seine Schuldgefühle sind nach wie vor sehr stark.
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Bin mit meiner LR fast fertig und hoffe morgen einzusteigen. Falls es mir gelingt, mich von dem Thriller innerlich zu lösen.
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Ich habe angefangen bin aber über das erste Kapitel nicht hinausgekommen.
Die Reise hat eben erste gbegonnen und das Ziel wurde mehrmals geändert. Ganz schön verwirrend a so als Passagier. -
Und für einen so jungen Menschen bestimmt höchst beunruhigend. Das war ja seine erste so große Reise. Doch vermutlich hilft da die jugendliche Unbekümmertheit.
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Ich konnte mich direkt in das Buch einfinden und wundere mich, wie präsent mir der erste Band noch ist.
Das liegt bestimmt an euch und an der Leserunde.Normalerweise lese ich überhaupt keine Bücher, deren Protagonisten in mir Mitleid erzeugen. Die möchte ich immer am liebsten schütteln.
Hier ist das anders. Frank jammert nicht, ergibt sich aber auch nicht klaglos seinem Schicksal oder dem Suff.
Es passieren ihm ja schon Ungeheuerliches: der grabschende Priester, seine Entzündung im Auge, der Ar... von Offizier...
Es begegnen ihm aber auch immer wieder Menschen, die erkennen, dass mehr in ihm steckt und ihm helfen. Das finde ich erstaunlich. Ich frage mich, warum das so ist.Hier ein Bild von der Uhr im Biltmore [URL=http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1582&bih=738&tbm=isch&tbnid=SEaSDkE18k1oMM:&imgrefurl=http://www.publicartinla.com/Downtown/figueroa/Pershing_Square_History/biltmore_clock.html&docid=9nQECjSrhWFCtM&imgurl=http://www.publicartinla.com/Downtown/figueroa/Pershing_Square_History/biltmore_clock1.jpeg&w=341&h=432&ei=35pOUpO3GYG04ATKyYHQDA&zoom=1&iact=hc&vpx=783&vpy=239&dur=163&hovh=253&hovw=199&tx=88&ty=172&page=1&tbnh=147&tbnw=116&start=0&ndsp=33&ved=1t:429,r:29,s:0,i:175]Hotel[/URL]
Mit tut er permanent leid und ich möchte eigentlich nur lesen, dass er es endlich schafft, dass es ihm besser geht.
Ausgerechnet in der Army gelingt ihm das. Beim Lesen bekommt man eine Ahnung davon, wie schlecht es ihm gegangen sein muss, dass er den Dienst als Bereicherung empfindet.ZitatOriginal von made
Ich finde es erschreckend, wie sehr seine kirchliche Erziehung Frank immer noch beeinflusst. Vor allem völlig unnötige Schuldgefühle belasten ihn nach wie vor. Doch Hoffnung macht der Satz: "Ich kann nicht so denken wie Di Angelo, noch nicht.
Ich wünsche Frank, dass er endlich die dunklen Wolken los wird.
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Nachdem ich diesen ersten Abschnitt abgeschlossen habe beeindruckt mich vor allem welche innere Stärke Frank besitzt. Am Ende dieses Leseabschnitts kann man deutlich erkennen, dass sich Frank seit er nach New York kam persönlich weiter entwickelt hat - er befolgt nicht einfach ohne Sinn und Verstand einen Befehl.
Auch, dass er Emer gefunden hat freut mich für Frank. Das Telefonat aus dem PX nachdem er zum Küchendienst verdonnert wurde hat mich sehr angerührt.
Eines von McCourt´s Talenten ist es wirklich Emotionen für den Leser fühlbar, verständlich und doch unaufdringlich zu schildern.