'Ein rundherum tolles Land' - Kapitel 35 - 43

  • Für Frank beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Man könnte meinen, alles wird gut. Doch seine erste Anstellung als Lehrer ist kein Honigschlecken. Neben lernunwilligen Schülern muss er sich mit einem Gehalt zufrieden geben, das kaum zum Leben reicht. Aber irgendwie wurstelt er sich durch. Nicht wirklich befriedigend für einen Lehrer aus Überzeugung. Es ist für uns heute unvorstellbar, dass ein Lehrer weniger verdient als ein Arbeiter.


    Seine Freundin spricht vom Heiraten. Er wäre alt genug. Er muss endlich erwachsen werden. Doch Frank will erst noch seine Freiheit genießen. Da kann ich ihn sehr gut verstehen, schließlich hat er ja durch seine Doppelbelastung von Arbeit und Studium kaum Gelegenheit dazu gehabt. Auf ein normales bürgerliches Familienleben hat er jetzt noch keine Lust.


    Er wundert sich, dass er kaum etwas so normales kennt wie die verschiedenen Vogelarten, Pflanzen, Stoffen und befürchtet, dass er sich mal vor seinen Schülern blamieren wird. Auch das ist eigentlich klar. Vor lauter Kampf ums Überleben ging das normale Leben an ihm vorbei.

  • Was ist nur mit Franks Mutter los? Da ist sie nach Jahren endlich wieder mal mit allen ihren Kinder vereint und sie nörgelt an allem herum. Ist sie enttäuscht? Hat sie mehr erwartet? Sicherlich hatte sie eine andere Vorstellung vom Leben ihrer Söhne in Amerika: mehr Geld, ein leichteres Leben.
    Oder ist es der Stolz auf ihre Herkunft und sie macht das amerikanische nur schlecht, weil sie ihre Kinder an ihre Wurzeln erinnern möchte.

  • In diesem Abschnitt vermisse ich die leisen Emotionen. Ich empfinde ihn eher als eine Aneinanerreihung von Ereignissen. Die Zustände in der Schule sind katastrophal, aber für den Leser nicht neu. Und am Ende dieses Abschnittes bin ich gar nicht mehr so neugierig, wie es denn weitergeht.
    Schade!

  • Ich wage es kaum zu hoffen, dass diese buch mal zu Ende geht. Seit mehreren Kapiteln denke ich daran einfach aufzuhören, weil es mich seitenweise anödet. Ohne Leserunde hätte ich es schon in die Ecke geschmissen.

  • Zitat

    Original von Findus
    Ich wage es kaum zu hoffen, dass diese buch mal zu Ende geht. Seit mehreren Kapiteln denke ich daran einfach aufzuhören, weil es mich seitenweise anödet. Ohne Leserunde hätte ich es schon in die Ecke geschmissen.


    :write
    Schade, aber auf mich wirkt Frank einfach in den Kinderschuhen stecken geblieben. Auch die ewigen Wiederholungen der gleichen Phrasen stören mich mittlerweile extrem. Jede einzelne Anekdote ist eine Variation des immer gleichen Themas.
    Der Reiz des ersten Buches, die kindlich naive, doch zugleich nüchterne Sicht, der wechsel zwischen traurigen Passagen und Humor, das konnte MCCourt hier nicht umsetzten. Das Buch wirkt auf mich wie ein schnelles zweites Buch, das auf der Erfolgswelle mitschwimmen sollte.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Schade, aber auf mich wirkt Frank einfach in den Kinderschuhen stecken geblieben. Auch die ewigen Wiederholungen der gleichen Phrasen stören mich mittlerweile extrem. Jede einzelne Anekdote ist eine Variation des immer gleichen Themas.
    Der Reiz des ersten Buches, die kindlich naive, doch zugleich nüchterne Sicht, der wechsel zwischen traurigen Passagen und Humor, das konnte MCCourt hier nicht umsetzten. Das Buch wirkt auf mich wie ein schnelles zweites Buch, das auf der Erfolgswelle mitschwimmen sollte.


    genau das ist es vielleicht auch. Obwohl man Frank aus der Geschichte ja nicht so kennt, dass er unbedingt Geld machen muss. Aber der Verleger hat ja auch was zu melden und die chronische Geldnot Franks kennen wir ja. Wahrscheinlich war der Vorschuss schnell aufgebraucht und da kam er in Zugzwang.

  • Da scheint ja der Vorgängerband wesentlich besser gewesen zu sein. Da ich "Die Asche meiner Mutter" nicht gelesen habe, liest sich für mich dieses Buch etwas anders als für euch.


    Zitat

    Ich wage es kaum zu hoffen, dass diese buch mal zu Ende geht. Seit mehreren Kapiteln denke ich daran einfach aufzuhören, weil es mich seitenweise anödet. Ohne Leserunde hätte ich es schon in die Ecke geschmissen.


    Den Gedanken, das Buch beiseite zu legen hatte ich im letzten Abschnitt zwischendurch auch - da gab es zu Beginn viel mehr Stellen, die mir gefallen haben.


    Dieser Abschnitt, in dem er die erste Lehrerstelle antritt gefällt mir wieder besser. Die Schilderung welche Gedanken er sich macht um seine Unterrichtsgestaltung sowie über seine fehlenden Kenntnisse des für ihn neuen Fachs, welches er unterrichten soll, finde ich gut.


    Wie ihr schreibt scheint das erste Buch aus kindlicherer Sicht geschrieben worden zu sein - nun ist Frank in diesem Buch 19 und älter, kann es sein, dass er seine Art die Ereignisse zu sehen, zu beschreiben einfach durch die andauernde Härte seines Lebens so sehr geändert hat? Klar besteht ein Unterschied zwischen dem, was ein Kind/Jugendlicher beschreibt und dem, wie es ein Erwachsener sieht- aber so große Unterschiede?


    Zitat

    Vor lauter Kampf ums Überleben ging das normale Leben an ihm vorbei.


    Ist da vielleicht auch Resignation dabei?, schließlich hat Franks Situation über weite Strecken nichts oder nicht viel an Härte und Kampf ums Überleben verloren. Da fällt es mitunter schwer die Unverkrampftheit für Humor/Leichtigkeit in der Beschreibung der Erinnerungen zu behalten...


    Ich bin gespannt, wie das Buch insgesamt wirkt. Noch habe ich einige Seiten vor mir.

    SUB :lesend 20 Bücher in deutscher, englischer, niederländischer und spanischer Sprache vom Kinderbuch bis zum Thriller

  • Ja die ERfahrungen, die er als Junglehrer and dieser Schule macht sind wahrlich kein Leckerbissen.
    Was mich jetzt oft irritiert hat, die Zeitsprünge. Irgendwie erscheint es mir so, als würde er mal in der Zukunft mal in der Vergangenheit berichten aber ohne groß daruaf hinzuweisen.
    kan aber sein, dass es mir nciht gelingt einen Zusammenhang in seiner Erzählweise herzustellen eben in diesem Abschnitt.

  • Zitat

    Irgendwie erscheint es mir so, als würde er mal in der Zukunft mal in der Vergangenheit berichten aber ohne groß daruaf hinzuweisen.


    Stimmt, die Sprünge in der Zeit hin und her nehmen deutlich zu... der Abschnitt hat mich dadurch ziemlich irritiert.

    SUB :lesend 20 Bücher in deutscher, englischer, niederländischer und spanischer Sprache vom Kinderbuch bis zum Thriller

  • Zitat

    Original von Wonnchen


    Stimmt, die Sprünge in der Zeit hin und her nehmen deutlich zu... der Abschnitt hat mich dadurch ziemlich irritiert.


    Gut, dass es nicht nur mir so ging. ich fand es sehr störend, weil man ständig am überlegen war, was will er jetzt, wovon redet er??? :gruebel

  • Die Zeitsprünge haben mich hier auch mitunter genervt, ebenso die wortgetreue Wiederholung einiger Passagen. Kleine Erinnerungen an den Anknüpfungspunkt hätten mir vollauf gereicht.


    Die Szenen in der Schule habe ich anfangs sehr gerne gelesen, bis auch hier die WIederholungen überhand nahmen. Ansonsten konnte ich Frank und seine Nervosität am Anfang gut verstehen. Er hat ja bis vor seiner ersten Klasse, nie vor einer Gruppe Schüler gestanden und unterrichtet und dann gleich in einer Berufsschule und noch ine inem Fach, von dem er an sich keine Ahnung hat.

  • Ich habe das Buch noch einmal zur Hand genommen und lese es jetzt doch fertig.


    Zitat

    Original von made
    Was ist nur mit Franks Mutter los? Da ist sie nach Jahren endlich wieder mal mit allen ihren Kinder vereint und sie nörgelt an allem herum. Ist sie enttäuscht? Hat sie mehr erwartet? Sicherlich hatte sie eine andere Vorstellung vom Leben ihrer Söhne in Amerika: mehr Geld, ein leichteres Leben.
    Oder ist es der Stolz auf ihre Herkunft und sie macht das amerikanische nur schlecht, weil sie ihre Kinder an ihre Wurzeln erinnern möchte.


    Ich denke, es ist eine große Portion Unsicherheit, die sich in ihrem Verhalten wiederspiegelt. Bestimmt hat sie auch unterschwellig das Gefühl, als Mutter versagt zu haben, weil sie all das ihren Kindern nicht bieten konnte. Sie klammert sich an das, was sie immer hatte, eine Tasse Tee. Schade, denn sie könnte so stolz auf ihre Jungs sein.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von made
    Genau. Und ich höre so leicht diese bekannte Aussage mitschwingen: Früher war auch nicht alles schlecht.


    gut, dann darf ich aber auch nicht hergehn und meine Söhne ständig um Geld anbetteln. Wenn es ihr ja so gut ging. Frank dreht jeden Penny einzeln um damit sie ein gutes Leben hat und sie weiß es nicht zu schätzen.

  • Was ich dann aber auch nicht nachvollziehen kann ist diese Duldsamkeit von Frank, egal was ihm passiert, oder welche Vorwürfe, egal von wem er zu hören bekommt, er lässt sich alles gefallen und zieht den Schwanz ein.