Originaltitel: Department 19 – The Rising (2012)
Lübbe Verlag 2013, 668 S.
Der 2. Teil der Serie um das Department 19
Über den Inhalt:
Die spannende Fortsetzung von DEPARTMENT 19 - DIE MISSION! Nach der grauenvollen Attacke auf die Insel Lindisfarne müssen Jamie und Larissa mit ihrem Schmerz zurechtkommen: Während Jamie den Tod seines Freundes Frankenstein betrauert, hadert Larissa mehr denn je mit ihrem Vampirdasein. Doch ihnen bleibt kaum Zeit zum Atemholen: Denn die Asche von Dracula ist wieder in Feindeshand. Die Vampire rotten sich zusammen. Und das Department hat nur 91 Tage Zeit, um den mächtigsten Vampir der Welt zu finden und zu stoppen, bevor er wieder zu voller Stärke kommt.
Über den Autor:
Will Hill arbeitete mehrere Jahre im Verlagswesen, bevor er seinen Job hinschmiss, um sich ganz dem Projekt Department 19 widmen zu können. Er wuchs im Nordosten Englands auf, einer Gegend, die völlig von Vampir-Mythologie durchdrungen ist – Legenden von unwiderstehlicher Anziehungskraft für den jungen Will! All seine Faszination für das Horrorgenre spürt man in seiner beliebten Reihe um das Department 19. Heute lebt der Autor in London, wo er sich sehr viel sicherer fühlt.
Meine Meinung:
Etwa ein Vierteljahr nach den Ereignissen auf Lindisfarne setzt die Geschichte ein. Es geht um Draculas Wiedererweckung und um seine Generäle Valeri, Valentin und Alexandru Rusmanov. Alexandru wurde von Jamie getötet und die beiden überlebenden Brüder teilen nicht unbedingt die gleichen Ziele.
Dracula kehrt zurück, aber dies ist weniger seine Geschichte als die der Mitglieder von Department 19. Denn dieser geheimen Abteilung der britischen Regierung, die die Welt vor dem Übernatürlichen schützt, bleiben nur drei Monate Zeit, um Dracula zu vernichten, bevor der seine volle Kraft wiedererlangt und nicht mehr aufzuhalten sein wird. Der Countdown hat begonnen ...
Jamie Carpenter, der junge Agent des Department 19, hat noch ganz andere Probleme. Er kämpft darum, den Verlust seines engen Freundes und Beschützers Frankenstein und der Verwandlung seiner Mutter in einen Vampir zu bewältigen. Es gibt Unstimmigkeiten mit seinen engsten Freunden und Geheimnisse in seinem Team, die es auseinander zu brechen lassen drohen.
Damit knüpft „Die Wiederkehr“ an die Geschehnisse in „Die Mission“ an. Zum besseren Verständnis und Kennenlernen der Personen sollte man diesen Teil vorher gelesen haben, denn es gibt keinen ausführlichen Rückblick auf die vergangenen Geschehnisse. Am Ende des ersten Buches wurden wir mit einer Reihe von Fragen zurückgelassen, die nun auf die eine oder andere Weise beantwortet werden.
Will Hill springt von Kapitel zu Kapitel durch die Zeit (manchmal um Wochen, manchmal um Stunden, manchmal sind es nur Minuten) und erzählt aus den verschiedensten Perspektiven heraus. Trotz der fünf oder sechs verschiedenen Handlungsstränge ist es dem Autor gelungen, seine Geschichte so zu konzipieren, dass man ihr mühelos folgen kann, ohne den Faden zu verlieren. Es gibt eine Reihe von wichtigen Entwicklungen und Enthüllungen, von denen sich ein oder zwei erraten lassen, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Die in die lineare Haupthandlung eingestreuten häufigen Rückblenden liefern viele Informationen, von denen einige zunächst verwirrend sind, am Ende aber Sinn ergeben, wenn die meisten Handlungsstränge zusammenlaufen. Dass das Töten von Vampiren eine sehr blutige Angelegenheit ist, können wir hier erneut vielfach feststellen, es geht brutaler zu als im ersten Band.
Dem Leser wird eine gelungene Mischung von grausigen Monstern präsentiert, denen der Autor genau wie seinen anderen Protagonisten ihren eigenen historischen Hintergrund zubilligt. Die menschlichen Charaktere sind etwas weniger gut gelungen, ein wenig klischeehaft die harten Militärs und die verbohrten Wissenschaftler. Eine echte Bereicherung ist Valentin Rusmanov, ein gelungener neuer Charakter, der sich als äußerst charmantes Gegenstück zu den Mitgliedern des Department 19 mit seiner militärisch straffen Ordnung und Führung entpuppt.
Die Jugendlichen, auch wenn sie zu häufig wie Erwachsene behandelt werden, erscheinen recht realistisch mit ihren Ängsten und Träumen und unbesonnenen Reaktionen. Kritisch fand ich die übertriebene Teenager-Melodramatik, die der jugendlichen Leserschaft aber durchaus gefallen mag.
Horror versetzt mit Science-Fiction-artigen, militärischen Actionszenen, Abenteuer, Spannung, Gemetzel, Intrigen, Drama, Tragik und ein bisschen Romantik finden sich in diesem unterhaltsamen, abwechslungsreichen Roman. Alles in einer Geschichte, die mich vom ersten Kapitel an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Es läuft auf einen unvermeintlichen Showdown hinaus. Ich freue mich auf die Fortsetzung, denn die Geschichte des Department 19 ist sicher noch lange nicht zu Ende erzählt. Im Original ist der dritte Band bereits erschienen, der vierte in Vorbereitung.