Sie kommen! Ein Blog vom Ende der Welt - Madeleine Roux

  • x Autorin: Madeleine Roux
    x Übersetzer: René Satzer
    x Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt
    x Originaltitel: Allison Hewitt is trapped
    x Genre: Fantasy/Horror
    x Erscheinungsdatum: 11. Juli 2013
    x 384 Seiten
    x Egmont Lyx
    x ISBN: 380258600X
    x Erste Sätze: 18. September 2009 – Herz der Finsternis. Sie kommen. Sie kommen, und ich glaube nicht, dass wir es jemals hier rausschaffen. Wenn ihr dies hier lest, ruft die Polizei. Ruft die Polizei, falls es noch Polizei gibt, die man anfordern kann.


    Klappentext:


    Der Blog-Roman über die Zombie-Apokalypse


    Allison Hewitt geht ihrem Job in einem Buchladen nach, als die Zombie-Invasion über sie hereinbricht. Zusammen mit ihren Kollegen ist sie im Hinterzimmer des Ladens gefangen. Durch einen Zufall entdeckt sie, dass das Militär ein Internet-Signal am Laufen hält, und beginnt einen Blog zu schreiben. Das Bild von der Außenwelt, das sich ihr in den Kommentaren ihres Blogs eröffnet, ist mehr als düster. Allison beschließt, nach einem sicheren Ort zu suchen – auch wenn keiner weiß, ob die Menschheit überleben wird …


    Rezension:


    Als ich “Sie kommen! Ein Blog vom Ende der Welt” von Madeleine Roux das erste Mal sah, war ich sofort hellauf begeistert. Das scheinbar blutverschmierte Cover zeigt eine Zombiehand und alte Bücher – also die perfekte Mischung. Der Klappentext überzeugte mich dann endgültig und hielt was er versprach.


    Das Buch beginnt so, dass man einen Brief aus dem Jahr 2108 zu lesen bekommt, in dem ein Professor unsere Protagonistin für eine Anthologie, die sich mit den wichtigsten Persönlichkeiten des “Krisenausbruchs” beschäftigt, vorschlägt. Gleich danach beginnt der Hauptteil des Buches – der 2009 geführte Blog von Allison Hewitt, einer jungen Frau, die in einer Buchhandlung jobbte.


    Die Autorin hält also das ganze Buch, bis auf den einen Brief am Anfang – und eine Antwort darauf – am Ende des Buches, als Blog der von der Protagonistin geführt wird. Ich konnte dieses Werk nicht mehr aus der Hand legen, weil die Einträge so realistisch auf mich wirkten und auch weil Allison eine richtig liebenswürdige Person ist, die im Angesicht der schlimmen Situation – einer Zombie-Apokalypse – nie ihren Humor verliert.


    Der erste Eintrag beginnt, nachdem sie, ihre Kollegen und ein junges Paar – Stammkunden -, sich im Aufenthaltsraum des Buchladens verschanzt haben. Insgesamt ziehen sich die Einträge über einen Zeitpunkt von zwei Monaten und die Gruppe verkleinert sich durch verschiedene Vorfälle im Lauf der Zeit. Da ein Aufenthaltsraum kein Supermarkt ist, muss dieser bald verlassen werden, da die Lebensmittel knapp werden… doch draußen tobt die Hölle.


    Ich fand es beeindruckend, wie schnell man die ganzen Personen als Bekannte empfindet. Madeleine Roux gelingt es, die Charaktere in den Einträgen so gut zu beschreiben, dass man sich ein sehr gutes Bild von ihren Stärken und Schwächen machen kann. Mein absoluter Lieblingscharakter war aber von Anfang an Allison, da ich mich mit ihr am besten identifizieren konnte. So gerät sie z.B. einmal in extreme Gefahr, während sie “draußen” ist um essen zu holen und sich dazu hinreißen lässt einige Bücher mitzunehmen um sich im Versteck nicht so zu langweilen – keine gute Idee, von der geplanten Route durch den Buchladen abzuweichen.


    Garniert sind die Blogeinträge mit den Kommentaren anderer Menschen, die irgendwo da draußen überlebten und noch eine stehende Internetverbindung haben. So bekommt man auch einen Eindruck davon, wie sich andere durchschlagen.


    “Sie kommen! Ein Blog vom anderen Ende der Welt” war eines der Bücher, von denen ich mir wünschte, dass es nie endet.


    Fazit:


    Ein Buch für Zombie- und Buchliebhaber, die gerne Blogs lesen. Ich liebe dieses realistisch wirkende Buch mit der sympathischen Protagonistin und wollte, dass es nie endet.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

  • Mich konnte das Buch leider nicht begeistern. Das erste Viertel war noch okay und spannend aber nach und nach hat die Spannung abgenommen und die Geschichte ist in meinen Augen nur so dahingeplätschert.
    Was mich u.a. noch gestört hat, war die Hauptperson Allison. Von ihr hat man nicht mal das Alter erfahren (oder hab ichs überlesen?). Ist sie 16, 26 oder 46??


    Das Geld für dieses Buch hätte ich mir sparen können, für mich gibts nur gut gemeinte 4 Punkte.

  • Darum geht’s:


    Die Untoten haben die Stadt überrannt und die Buchhändlerin Allison sitzt mit Kollegen und Kunden in der Buchhandlung fest. Aus dem Pausenraum beobachten sie über die Überwachungskamera die Zombies und schmieden Pläne, um ihr Überleben zu sichern.


    So fand ich’s:


    Wer die Serie „The Walking Dead“ und den Ableger „Fear the Walking Dead“ kennt, der hat die Handlung dieses Buches, bzw. die eine oder andere Variante davon, schon im Fernsehen gesehen. Das Buch kann die Serie weder ergänzen, noch neue Aspekte hinzufügen, sondern gibt mögliche Episoden aus dieser Welt einfach nur auf einem anderen Medium und mit anderen Personen wieder.


    Die Buchhändlerin Allison mutiert relativ schnell zur alleskönnenden Action-Heldin und Vordenkerin, die nicht nur die Zombies niedermäht, als wären sie aus Papier, sondern die sich z. B. auch mit einer ganzen Bürgerwehr anlegt. Um sie herum sterben die Leute, doch dass sie überleben wird, weiß man als Leser auf jeden Fall, denn sie berichtet ja im Nachhinein darüber, was passiert ist. Dieses Buch besteht aus ihren Blogeinträgen, also ist schon klar, dass sie bei einigermaßen guter Gesundheit davonkommt, noch bevor man den Eintrag zum neuesten Abenteuer gelesen hat, denn sonst hätte sie den Blogbeitrag darüber ja nicht schreiben können. Diese Konstellation nimmt einem leider einen Teil der Spannung. Wobei die Idee, eine Bloggerin erzählen zu lassen, ja schon was hat 😉


    Auch über das ganze Drumherum erfährt man wenig. Man lernt Allison kennen, als sie schon von Zombies umzingelt in der Buchhandlung festsitzt. Wo kommen die Untoten her? Was weiß man über sie? Wie kann man sie stoppen? Wenn man Wissen aus „The Walking Dead“ voraussetzt, dann ist das alles klar und funktioniert auch problemlos, doch Lesern, die die Serie nicht kennen, wird vielleicht die eine oder andere Erklärung fehlen.


    Da Allison erzählt und wir nur ihre Perspektive kennen, bleiben die anderen Personen uns ein bisschen fremd und es fehlt ihnen die emotionale Tiefe. Ihre Motivation wird nur erklärt, wenn Allison diese auch kennt. Da sich die Leute in Allisons Umgebung manchmal dumm oder zumindest nicht ganz nachvollziehbar verhalten, hätte ich mir doch ein paar mehr Einblicke in ihr Gefühlsleben gewünscht. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf dem Zwischenmenschlichen in einer apokalyptischen Welt und dafür war mir in dieser Beziehung leider zu wenig neu und unerwartet. Es wurde quasi eine Standardhandlung erzählt, die mich nicht wirklich überrascht hat.


    Gefallen hat mir Allisons lockere und durchaus humorvolle Art zu erzählen bzw. der flott lesbare Schreibstil der Autorin. Zusammen mit fehlender Tiefe der Charaktere und zu wenig Hintergrundinfos verbindet sich das allerdings zu „Zombie-Fastfood“, den man unkompliziert lesen kann, aber nicht unbedingt muss. Auch wenn das Buch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, habe ich es doch gern gelesen.


    Ich vergebe 7 Punkte.