Frostblüte - Zoë Marriott (ab 14 J.)

  • Autorin: Zoë Marriott
    Titel: Frostblüte (OT: FrostFire)
    Erscheinungsdatum: 2.10.2013
    ISBN: 978-3551312709
    Preis: 14,99
    Taschenbuch, 464 Seiten


    Autorin:
    Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. FROSTBLÜTE ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.
    Quelle: Carlsen Verlag


    Zusätzliche Info von mir:
    Im Original ist FrostFire eine Art Sequel zu Daughter of the Flames, das im August 2011 erschien und zu dem es keine deutsche Übersetzung gibt. Es ist keine direkte Fortsetzung, spielt aber in derselben Welt und hat einige Bezüge zum ersten Titel. Nichtsdestotrotz ist es als eigenständiges Werk lesbar.


    Inhalt:
    Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?


    Meinung:
    Eins vorweg: Ich habe das Buch gestern Abend angefangen, wollte nur mal kurz reinschauen, und war dann um halb 4 fertig. Gott sei Dank hatte ich heute frei, sonst hätte ich mich wohl kaum aus dem Bett zwingen können. :grin


    Das Buch hat mich wirklich - und eigentlich eher unerwartet - ziemlich begeistert. Es erinnert mich sehr an die Werke von Nina Blazon (Ascheherz, Faunblut) aber auch an Lynn Ravens Spiegel von Feuer und Eis, allerdings ohne dass ich konkrete Beispiele innerhalb der Geschichten nennen kann, es war etwas ganz Neues für mich, das trotzdem vertraut wirkte.


    Die Geschichte ist eigentlich recht simpel. Frost, ein Mädchen das einen Wolsdämonen in sich trägt, der immer dann herausbricht und die Kontrolle übernimmt, wenn sie verletzt wird, irrt alleine durch das Land auf der Suche nach der Feuergöttin, die angeblich alle Krankheiten und Flüche heilen kann. Dabei kommt sie in das Königreich Ruan, in dem die Bergwache, eine bunt zusammengewürfelte Truppe Soldaten, gegen Aufständische kämpfen, die ausgerechnet den Ort besetzen, an dem Frost die Feuergöttin vermutet. Sie stößt eher unfreiwllig auf Luca, den Anführer der Bergwache, und schon werden alle ihre Vorsätze, sich nicht unter Menschen aufzuhalten, um für diese keine Gefahr darzustellen, über den Haufen geworden.


    Was mir besonders gefallen hat war Frosts Charakter. Zu Beginn war ich etwas skeptisch, ob ich mich mit ihr würde anfreunden können, weil sie auf den ersten Seiten nicht gerade gut wegkam und Luca und sein Leutnant Arian interessanter wirkten. Doch sobald die Autorin sich das erste Mal ausschließlich auf die einsame und deswegen störrische Frost konzentrierte, war ich hin und weg. Ihre Geschichte wird in mehreren Rückblicken erzählt, die erst nach und nach ein Ganzes ergeben aber dennoch schon nach dem ersten Teil die schrecklichen Ausmaße ihrer Vergangenheit erahnen lassen. Sie ist ein faszinierender und starker Charakter, der sich trotz der Tendenz, lieber wegzulaufen als zu kämpfen, durchaus zu wehren weiß und nicht auf eine starke Schulter angewiesen ist - das ist ein riesiger Pluspunkt, weil mich schwache Frauen in solchen Genres immer unheimlich nerven.
    Aber auch Luca und Arian wissen zu punkten. Beide haben ebenso schwere Zeiten hinter sich wie Frost und verstehen sie deshalb auf ähnlichen wenn auch gleichzeitig völlig unterschiedlichen Ebenen. Chaos ist da vorprogrammiert, aber keine Sorge - die Dreiecksliebesgeschichte hält sich im Rahmen und dominiert in keinster Weise das Geschehen, auch wenn sie zwischendurch für den ein oder anderen Umbruch in der Story sorgt.


    Die Geschichte der drei Länder, in denen das Buch spielt oder von denen berichtet wird, ist gut erzählt und bietet einen soliden Hintergrund, auch wenn sicherlich genug Potential vorhanden ist, das mehr auszuschmücken als hier geschehen ist. Aber da ich den Vorgänger nicht gelesen habe kann ich nicht beurteilen, inwiefern dort schon Informationen gegeben wurden.


    Fazit:
    Trotz kleinerer Unstimmigkeiten in der Handlungsabfolge oder bei manchen Charakterentscheidungen (vor allem zum Schluss) hat mich Frostblüte wirklich ausgesprochen gut unterhalten - wie gesagt, ich konnte nicht aufhören zu lesen und hatte es in einer Nacht durch. Den Personen habe ich mich direkt verbunden gefühlt, besonders Frosts innere Zerrissenheit habe ich sehr intensiv wahrgenommen, und die Geschichte wurde so auch noch nicht erzählt, oder zumindest habe ich sie so noch nicht gelesen.
    9 Punkte.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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  • Das hört sich ja richtig gut an, vorallem da ich die besagten Bücher von Nina Blazon und Lynn Raven auch sehr gern gelesen habe.
    Ich habe es gleich mal auf meine Wunschliste gesetzt. Bin mal gespannt ob die Folgebänder auch übersetzt werden. Es ist doch eine Reihe? so habe ich jedenfalls deine Ausführungen verstanden, liebes SchwarzesSchaf. :wave

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher ob man es als Reihe bezeichnen kann. Ich denke, es ist eher wie bei Ascheherz und Faunblut. Ascheherz spielt ja einige Jahre nach Faunblut aber die beiden haben nur einige Parallelen und sind als Einzelbände erschienen.
    Wenn das Buch guten Absatz findet, werden die anderen Bücher der Autorin (insgesamt sind es schon fünf) bestimmt auch übersetzt. Wieso sie ausgerechnet mit dem später erschienenen Buch angefangen haben, weiß ich auch nicht.


    Unten habe ich mal die Originalausgabe verlinkt.

  • Ich habe das Buch heute beendet und mit großer Begeisterung gelesen.


    Anbei meine Bewertung dazu:


    Titel: Der Wolf wird immer in mir sein...


    "Frostblüte" erzählt die bewegende Geschichte der 17 Jährigen Frost. Sie, die eigentlich Saram heißt hatte es von jeher nicht leicht, musste sie doch ohne ihren Vater und mit einer verrohten Mutter aufwachsen. Doch das ist nicht alles, denn Frost trägt ein Geheimnis in sich, dass sie nicht kontrollieren kann, denn sie trägt den Wolfsdämon in sich. Sobald Frost sich verletzt und ihr Blut fließt, bricht der Wolf aus ihr hervor und wütet ohne Rücksicht auf Verluste um sich. Doch dann tritt ein besonderer Mann in Frosts Leben und plötzlich ist alles anders. Wird sie ihren inneren Dämon bezwingen können? Kann sie wirklich und wahrhaftig lieben?


    An dieses Erstlingswerk bin ich ohne jedwede Erwartungen heran gegangen und wurde mit einer zauberhaften Geschichte belohnt, denn der Leser erfährt nicht nur viel über Frost, sondern lernt vor allem wie man seine inneren Ängste überwinden kann und so zu dem Menschen werden kann, der man eigentlich ist.


    Die Autorin hat eine sehr angenehme Schreibe, der man leicht folgen kann. Fast jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, der einen nicht aufhören lässt zu lesen. Man begleitet Frost nicht nur in der Gegenwart, sondern erfährt auch viel aus ihrer Kindheit und was sie alles erleiden musste.


    Mir persönlich haben besonders die mystischen Elemente in dem Buch gefallen und das auch die Liebe, wie erhofft, nicht zu kurz kam.


    Fazit: Ein tolles Jugendbuch, das so viel zu bieten hat. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen, ein Buch, das man gelesen haben sollte. Klasse!


    Bewertung: 9,5/ 10 Eulenpunkte


    Wirklich klasse, nur das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht...

  • "In meinen Träumen sind die Wölfe hinter mir her." (Erster Satz)
    Als Frost acht wurde hat der Wolf das erste Mal ihren Körper in Besitz genommen. Seit diesem Tag hat sogar ihre Mutter Angst vor ihr und sie müssen von Ort zu Ort ziehen, um vor sich selbst zu flüchten. Als Frosts Mutter stirbt, reist Frost alleine weiter, um ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen, diesen Fluch loszuwerden. Auf dieser langen und beschwerlichen Reise mit einigen wenigen Jobs trifft Frost schließlich auf Luca. Dieser sieht aber nur gutes in ihr und nimmt sie als eine neue Soldatenrekrutin auf und Frost gewöhnt sich an dieses Leben voller Wärme und Menschen, bis das Schicksal zuschlägt und ihr alles zu nehmen scheint, was sie sich erarbeitet hat.


    Meinung:
    Der Schreibstil konnte mich bei diesem Buch von Anfang an überzeugen. Denn er lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern beschreibt die Welt aus Frosts Sicht sehr ausführlich und bildlich schön umschrieben. Vor allem das Übernatürlich in diesem Buch hebt sich schön heraus.
    Trotzdem finde ich, dass die erste Hälfte sich unnötig in die Länge gezogen hat, denn nach einer kurzen Einführung, die schnell verfliegt, lag mir eine lange Durststrecke bevor, da kaum Spannung besteht und es nur sehr wenige besondere Momente gibt. Deshalb fiel es mir auch schwer mich in die Geschichte fallen zu lassen, stattdessen quälte ich mich ein wenig durch die Seiten.
    Aber dann vom einer auf die andere Seite hat mich das Buch so gebannt, dass ich über die kompletten langgezogenen erste Hälfte hinwegsehen konnte. Denn plötzlich kommt alles auf einmal: Gefühle, neue fantastische Elemente und eine Menge Spannung. Ab diesem Moment kam ich dann nicht mehr von der Geschichte los, die nun eine große Veränderung in der Protagonostin Frost hervorrief.
    Frost fing an mehr Gefühle zu entwickeln, als bloß die Angst, die ihr Leben bestimmt hatte. Zusätzlich hört sich auf davon zu laufen und stellt sich sich selbst und ihren größten Bedenken. Wo vorher nur ihr realistischer Charakter war, mischte sich nun eine große Portion Mut und Leben hinein. Dadurch fing ich an das Besondere in ihr zu sehen, dass Luca schon die ganze Zeit sah.
    Luca selbst ist ein Mann, wie ihn sich jeder wünscht. Weltoffen, mutig, vertrauensvoll und ein Anführer, der auch noch gut aussieht. Auch wenn ich ihn während der Geschichte sehr mochte, ist er im Nachhinein zu gut um wahr zu sein. Dagegen war Arian, sein Adoptivbruder das komplette Gegenteil. Sehr misstrauisch und zurückgezogen. Außerdem scheint er gegen so ziemlichen jeden, bis auf Luca, eine gewisse Abneigung zu empfinden. Dies dient ihm als Schutzschild, dass er sich nach und nach aufgebaut hat. Aber auch dieser verändert sich im Laufe der Geschichte, denn Frost weckt in ihm eine Seite, die verloren schien. Trotzdem finde ich, dass sein Charakter noch etwas genauer hätte herausgearbeitet werden können, denn er kam mir ziemlich flach und abgestumpft vor.
    Das Ende hat mich ebenfalls überzeugen können, denn es rundete die Geschichte ab, enthielt aber auch eine Wiederholung, die den Spieß zum Schluss nochmal drehte.


    Fazit:
    Alles in allem entsprach diese Geschichte in keiner Weise meinen Erwartungen und überraschte mich vollkommen, nachdem das lange warten auf die Spannung ein Ende hatte.
    Mit starken und bemerkenswerten Charakteren, großen Gefühlen, die über die Liebe hinausgehen und Kameradschaft, Loyalität und Freundschaft auf eine wundervolle Art und Weise darstellen. Dies wird natürlich alles mit ein paar Fantasyelementen geschmückt, die die Geschichte abrunden.
    All diese Punkte zeigen, dass nicht nur junge Leser von der Geschichte gebannt werden können, sondern auch junggebliebene Erwachsene eine schöne Zeit mit dieser tollen Lektüre verbringen können.


    Hier* findet ihr die ganze Rezension.

  • Klappentext:


    Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird.
    Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?


    Autorin:
    (Quelle: Carlsen)


    Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. FROSTBLÜTE ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.


    Eigene Meinung:


    "In meinen Träumen sind die Wölfe hinter mir her. Ihre Stimmen hallen von den weit entfernten Bergen und den frosthellen Sternen wider. Sie singen von der Jagd und heißem Blut im Schnee und von dem Angstgeruch ihrer Beute im Wind. Meiner Angst.
    Ich laufe davon. Laufe immer davon. Felder fliegen schemenhaft an mir vorbei, die zerklüfteten Stämme kahler Bäume und überfrorene Flüsse, schwarze Silhouetten im gnadenlosen Sternenlicht. Meine nackten Füße versinken im Schnee, die Kälte lässt sie brennen. Mein Atem bildet Kristalle in der Luft. Mein Herzschlag pocht durch den ganzen Körper.
    Doch gleichgültig, wie schnell ich fliehe, sie sind mir immer dicht auf den Fersen."


    Ein Mädchen, das schön ist, aber den Menschen Angst einjagt. Mit dem Biss eines Wolfes auf der Wange und dessen Dämon in der Seele. Mit dem Herz einer Kriegerin, stark und mutig. Das ist Frost, das Mädchen, das in seinem Heimatdorf verfolgt wird, weil es anders ist. Weil es gefährlich ist, wenn es Blut riecht und den Dämon zum Leben erweckt.
    Um zu überleben bleibt Frost nur die Flucht. Doch wo soll sie hin? Immer mit der Angst im Rücken, den Dämon nicht bändigen zu können. Doch dann trifft sie auf eine Gruppe Soldaten und im Glauben einem wehrlosen Ziegenjungen das Leben zu retten, stürzt sie sich ohne zu überlegen in einen gefährlichen Kampf, dem sie so schnell nicht wieder entkommen kann ...


    "Die Stimme des Geschöpfs war das eifrige freudige Heulen eines Jagdrudels, es war das Geräusch, das mich mein halbes Leben im Traum verfolgt hatte. Es war der verzweifelte Schrei eines einsamen Wolfes. Es klang nach brechendem Eis, Rabenkrächzen und dem letzten Flüstern sterbender Männer."


    "Frostblüte" hebt sich trotz seiner Liebesgeschichte, von der breiten Masse der Jugendfantasy Romane ab. Wesen, die ebenso gut aus einer Sage entsprungen sein könnten und Handlungen, die schon in Richtung High Fantasy schweifen, vereint zu einer Geschichte, die irgendwie etwas besonderes ist. Besonders wie seine Protagonistin Frost, die trotz ihres Fantasy Elements sehr authentisch wirkt, und den Leser so sehr einnimmt, wie sie selbst es durch den Wolfsdämon am eigenen Leib erfahren muss.


    "Ich spürte, wie der Wolfsbiss auf meiner Wange zum Leben erweckte."


    Die Schreibe der Autorin ist poetisch und zugleich spannend. Wie ein Wolf, scheu und vorsichtig, schaut die Geschichte aus dem Buch heraus, um dem Leser nicht mehr von der Seite zu weichen, und treu und ergeben dafür zu sorgen, dass Frost sich tief in die Herzen ihrer Leser schleicht und dort den Platz einer Lieblingsprotagonistin einzunehmen.


    Fazit:


    "Frostblüte" ist ein poetisches und zugleich sehr spannender Jugendroman auf High Fantasy Level, der mit grandiosen Protagonisten, einer zarten und eindringlichen Liebesgeschichte und dem Sog einer alten Sage seine Leser zu begeistern weiß.


    Buchinfo:


    Carlsen (Oktober 2013)
    464 Seiten
    14,99 €
    Originaltitel: Frostfire
    Übersetzung: Claudia Max
    hier kaufen

  • Frost wurde noch nie richtig geliebt. Ihr Vater ist vor ihrer Geburt gestorben, ihre Mutter fürchtet sich vor ihr. Sie kennt nur ein Leben voller Angst und auf der Flucht sein. Denn Frost ist nicht wie andere – sie hat mit ihrem eigenen Dämon zu kämpfen.
    Wir lernen Frost als unsicheres, misstrauisches Mädchen kennen, welches am Besten alleine klar kommt. Da trifft sie auf Luca, der erste Mensch, der sie versteht und ihr hilft zu sich selbst zu finden. Doch auch Luca hat seine Dämonen zu bekämpfen.


    Mir hat die Geschichte über das Mädchen Frost sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
    Der Fantasy-Anteil in diesem Buch ist wirklich nur sehr gering und bis auf ein paar Kleinigkeiten, könnte man sich Frosts Dämon auch einfach als was anderes, realistisches vorstellen. Mir hätte die Geschichte auch ohne ihren „Wolf“ sehr gut gefallen.
    Nichts desto trotz gehört dieser zur Geschichte dazu und die Idee an sich fand ich nicht schlecht. Nachdem Frost auf Luca und Arian trifft – zwei grundverschiedene junge Männer – ändert sich ihr Leben schlagartig. Die Veränderung, die Frost durchmacht hat die Autorin sehr schön verdeutlicht.
    Ich wusste anfangs gar nicht, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt und meiner Ansicht nach, merkt man dies auch nicht beim Lesen. Das Buch kann ich daher bedenklos jeglicher Altersklasse empfehlen.
    In der Geschichte treten sowohl spannende, wie auch romantische Szenen auf. Beides ungefähr zu gleichen Anteilen und ohne jemals kitschig und übertrieben zu wirken.
    Dies war bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin.


    Fazit: Eine schöne und spannende Geschichte um ein aussergewöhnliches Mädchen. Unbedingt lesen! Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Frost darf niemanden an sich heran lassen. Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der jederzeit aus ihr herausbrechen kann. Ihre letzte Hoffnung ist die Feuergöttin. Doch der Weg dahin ist steinig und schwer und sie ist auf sich allein gestellt. Als Frost auf Luca und Arian trifft, verändert sich ihr Leben. Kann sie den Beiden wirklich trauen und ihnen ihr Geheimnis anvertrauen? Und für wen schlägt ihr Herz wirklich?


    Ich bin positiv überrascht von "Frostblüte" aus der Feder von Zoe Marriott. Es ist das perfekte für einen kalten Winterabend. Spannend und lebhaft erzählt, sodass die Stunden nur so verfliegen.


    Mit Frost hat die Autorin eine Figur erschaffen, die mit Sicherheit in kürzester Zeit die meisten Leser für sich einnehmen wird. Sympathisch, nicht ohne Fehler und trotz der vielen harten Rückschläge im Leben eine wirklich starke Persönlichkeit. Auch wenn ich ehrlich gestehen muss, dass ich stellenweise ihre Handlungsweise nicht zu hundert Prozent nachvollziehen konnte, so habe ich sie doch gerne auf ihrem Weg begleitet.


    Luca und Arian können unterschiedlicher nicht sein, aber wahrscheinlich macht genau dies den Reiz aus. Sie sind wie Wasser und Feuer und ergänzen sich dennoch auf harmonische Art und Weise. Ich mochte Beide ausgesprochen gerne, trotz Dreiecksbeziehung von denen ich nicht immer ein Fan bin.


    Was mir jedoch besonders an "Frostblüte" gefallen hat, ist die Atmosphäre beim Lesen. Ich konnte wunderbar abtauchen und mich in die Welt von Frost hinein fallen lassen. Es hat Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, weil es erfrischend war. Dazu noch der lebhaft Schreibstil der Autorin, der das Kopfkino auf Hochtouren laufen lassen hat.


    Ich habe nur einen Kritikpunkt und deshalb auch der Punktabzug. Mir hat eine Entwicklung zu Ende des Buches - welche ich aufgrund von Spoilern jedoch nicht erwähnen werde - leider überhaupt nicht gefallen bzw. hätte ich es mir persönlich einfach anders gewünscht, auch wenn ich die Beweggründe der Autorin schon verstehen kann. Dennoch hatte es für mich einen bitteren Nachgeschmack.


    Das Ende hat mich abschließend mit der Geschichte noch versöhnt. Zudem ist es erfrischend schön, dass die Geschichte ein Einzelband ist.


    Fazit:
    "Frostblüte" von Zoe Marriott hat mir einige spannende und lebhaft Lesestunden beschert. Bildhafter Schreibstil, starke Figuren und mitreißender Plot - Das ideale Buch für diese kalte Jahreszeit.


    8/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Frost ist von einem Wolfsdämon besessen. Wenn sie angegriffen wird und Blut fließt, bricht der Wolf aus ihrem Inneren hervor und sie verfällt in wilde Raserei. Seit Jahren waren ihre Mutter und sie auf der Flucht, nie konnten sie lange an einem Ort verweilen. Nun ist ihre Mutter tot und Frost ganz allein auf der Welt. Sie hat gelernt, niemanden an sich heranzulassen, um keine Menschen mehr in Gefahr zu bringen.


    Doch dann begegnet sie auf ihrer Reise Luca und Arian. Luca ist Anführer eine Gruppe von Kämpfern, die gegen grausame Invasoren aus dem Nachbarland kämpfen. Er glaubt fest an das Gute im Menschen und sieht auch in Frost viel Potential. Langsam und behutsam bringt er ihr bei, wieder Vertrauen zu fassen. Bald verliebt sie sich in ihn.
    Doch da ist auch noch Arian, Lucas bester Freund, der Frost zuerst sehr ablehnend behandelt, im weiteren Verlauf wird ihr Verhältnis aber immer besser.


    Ich muss gestehen, ich hatte ein bisschen etwas anderes erwartet. Frosts Wolfsdämon habe ich mir anders vorgestellt und war überrascht, als die ganze Sache näher erläutert wurde und sich als ganz anders herausstellte als ich vermutet hatte.


    Die Liebesgeschichte war größtenteils recht vorhersehbar und teilweise auch ziemlich kitschig. Beide Hauptfiguren zeigen auch ihre Schwächen und wirken dadurch sehr menschlich. Die späteren Wendungen in der aufkommenden Dreiecksbeziehung waren für mich aber nicht immer ganz nachvollziehbar und hier empfand ich die Handlung stellenweise etwas sprunghaft und holperig. Auch die Auflösung der Problematik am Ende war etwas einfach und in der Form schon zu erwarten, hier hätte ich mir etwas mehr Überraschung gewünscht. Alles in allem verläuft die Handlung zu sehr in Stereotypen - Frost als das wilde, unnahbare Mädchen, das sich dann doch verliebt, Luca, der edle Held, der ihren Panzer auftaut und dann selber auf sie angewiesen ist und Arian, der brummige Kerl mit harter Schale und weichem Kern. Auch in der Beschreibung der Welt verschenkt die Autorin einiges an Potential, es werden zwar einige Informationen gegeben, aber so richtig vor meinem inneren Auge entstand diese Umgebung nicht beziehungsweise hatte sie keine wirklichen Besonderheiten.


    Insgesamt ein nettes, schnell zu lesendes Jugendbuch, das gut unterhält, aber wohl keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen wird.


    Auf englisch gibt es wohl einen Vorgänger zu Frostblüte", der bisher aber nicht übersetzt herausgebracht wurde, man kann das Buch aber auch ohne Verständnisschwierigkeiten lesen, ohne die Vorgeschichte zu kennen.

  • Innere Dämonen... :flieger :flieger



    Frost ein starkes Mädchen, welches allein mit ihrer Axt, dass einzige was sie von ihren verstorbenen Vater besitzt, durch die Wälder irrt. Auf der Suche nach Arbeit, Essen und einer Unterkunft. Nie hält sie sich lange an einem Ort auf, immer auf der Flucht, aus Angst das sie anderen schaden könnte. Nachdem auch ihre Mutter gestorben ist, zu der sie kein gutes Verhältnis hatte, ist Frost das Mädchen mit dem inneren Wolf, ganz allein.
    Eines Tages als sie durch die Wälder streift, trifft sie auf den vermeintlichen Ziegenhirten Arian, der von Räuber überfallen wird. Doch nachdem Frost ihn rettet, obwohl sie nicht kämpfen will, ist er unglaublich wütend statt dankbar. So lernt Frost auch Luca kennen, für den sie langsam Gefühle entwickelt, der Hauptmann der Berggarde ist. Einer Truppe von Soldaten, die das Land von den Abtrünnigen befreien wollen. Nachdem sich Frost der Gruppe zögerlich angeschlossen hat, hat sie zum erstenmal Menschen um sich, die sie so akzeptieren wie sie ist.
    Die Geschichte um Frost ist sehr interessant, der innere Dämon der immer dann hervorbricht, wenn sie in Gefahr schwebt. Nachdem Frost den charmanten und starken Luca kennenlernt, der vor nichts Angst zu haben scheint, ist das wie ein heller Sonnenstrahl, der das Dunkle in ihrem entbehrungsreichen Leben erleuchtet.
    Nur langsam taut Frost auf und lernt mir ihrer Stärke umzugehen.
    Das Liebesdreieck um Frost, Luca und seinem Brunder Arian, beherrscht nur einen kleinen Teil der Geschichte. Nimmt aber eine wichtige Wendung, wo alle Charaktere sich weiterentwickeln, sich verändern, nicht in den angestammten Positionen bleiben, so wie man es eigentlich erwarten würde.
    Ein Buch über Mut, Freundschaft, Liebe und die innere Stärke, alles schaffen zu können.
    Ein schöner Satz den Frost zu Luca sagt: "Man muss den tatsächlich existierenden Menschen lieben; nicht irgendeinen Traum, der einem durch den Kopf schwirrt." (Seite 453)
    Eine klare Ansage von dem Buch, welches mit einem schönem Schreibstil aufwarten kann.
    Die Geschichte ist aus der Sicht von Frost erzählt, hin und wieder gibt es Rückblenden von ihrer bewegenden Vergangenheit. So kann man die Geschichte von Frost, nach und nach zusammensetzen und versteht immer besser, warum sie in bestimmten Situationen so handelt.
    Eine bittersüßes Fantasy Buch, welches wirklich sehr lesenswert ist.