Edward - Roy Lewis

  • Der Autor: Der 1913 geborene Roy Lewis arbeitete nach seinem Studium in Oxford und an der London School of Economics als Auslandskorrespondent uA. für die Times. Später hatte er einen kleinen Verlag für Lyrik in London.



    Das Buch: Steinzeitmensch zu sein ist manchmal... na ja, eher immer.... echt scheiße! Man wohnt in einer miserablen Höhle in schlechter Lage, friert sich den prähistorischen Arsch ab und immer wieder werden liebe Verwandte von wilden Tieren gefressen!
    Onkel Wanja geht sogar soweit das Wiederbesteigen der Bäume zu propagieren, die man (Mann) nie hätte verlassen sollen.


    Doch Edward ist da ganz anderer Meinung! Er glaubt an den Fortschritt und die Evolution der menschlichen Rasse – in der Hoffnung das sie vorher nicht von Säbelzahntigern verspachtelt wird.


    Sein erster großer Durchbruch ist das Zähmen des Feuers, welches er mit Hilfe einer komplizierten Brennstocktechnologie von einem weit entfernten Vulkan heranschafft.
    Blöd nur das irgend eine Trine das Feuer ausgehen lässt......


    Mit Hilfe des Feuers gelingt es Edward und seiner Sippe endlich der Umzug in eine bessere Wohngegend, jedoch gibt sich „der Daniel Düsentrieb der Steinzeit“ (Buchmarkt) damit nicht zufrieden. Unermüdlich treibt er die Evolution des Menschen vorwärts.


    Meine Rezension: „Das witzigste Buch seit 500 000 Jahren!“ urteilt Terry Pratchett, welcher ja selber einige witzige Bücher geschrieben hat und somit als Experte auf dem Gebiet gelten kann.
    Fakt ist jedenfalls: „Edward“ ist ein verdammt witziges und darüber hinaus auch noch sehr weises Buch!


    Edward ist von der Überlegenheit des Menschen überzeugt, er glaubt an seine Zukunft, sofern wenigstens die Schlauen nicht aufgefressen werden. Er ist davon überzeugt das der überlegene Intellekt am Ende triumphieren wird und er tut alles, um den Menschen nach vorne zu bringen – auch wenn er bei dem Versuch das Feuer zu bändigen die ganze Umgebung abfackelt. Rückschläge gehören einfach zur Evolution dazu!


    All das und vieles mehr schildert Roy Lewis mit einem unglaublichen Gespür für Komik, und immer mit einem Blick auf... das Endergebnis von Edwards Bemühungen, nämlich uns!


    Erzählt wird die Geschichte von einem der Söhne Edwards, welcher Papas Bemühungen oft fasziniert und noch öfter zweifelnd gegenübersteht. Ein Teil des Witzes kommt außerdem von den oft sehr unzeitgemäßen modernen Querverweisen. Ein Verwandter weilt oft „Im Ausland“ und „schreibt nicht einmal eine Postkarte“...... gerade Anachronismen wie diese sorgen oftmals für so manchen Lacher.
    Doch eines vermeidet Lewis: Er opfert nie die Integrität seiner Geschichte für einen platten Witz, einen billigen Lacher. Seine Story ist bei allem Humor durchaus spannend und interessant.


    Und das wir da sind wo wir sind haben wir ohne Zweifel Edward zu verdanken! Und unser Wissen um unsere Herkunft verdanken wir dem Union Verlag, welcher dieses wichtige zeitgeschichtliche Dokument neu aufgelegt hat. Ohne dieses Buch wäre unsere Vergangenheit um einiges ärmer – wie auch unsere gegenwärtige Literatur.