Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
Originaltitel: The Measure of Mercy
Übersetzt von Brigitte Heinrich
Kurzbeschreibung:
Zu David Winter kommen Menschen, die in ihrem Leben in eine Sackgasse geraten sind. Sie erhoffen sich von dem Therapeuten, dass er ihnen den Weg zurück in die Normalität bahnt. Doch dann übernimmt er den Fall eines schwer depressiven Versicherungsangestellten und ist zum ersten Mal in seinem Berufsleben überfordert. Als auch seine Familie ihm immer mehr entgleitet, ringt er verzweifelt um Kontrolle - und begeht eine therapeutische Todsünde.
Über den Autor:
Noam Shpancer wurde 1959 in einem Kibbuz in der Nähe Jerusalems geboren. Er lebt heute in den USA, arbeitet als Professor für klinische Psychologie an der Otterbein University in Ohio und praktiziert außerdem als Therapeut. Sein erster Roman „Der gute Psychologe“ war ein internationaler Erfolg.
Über die Übersetzerin:
Brigitte Heinrich, 1957 am Bodensee geboren, lebt nach Verlagstätigkeit in etlichen Städten und Häusern als Übersetzerin, Herausgeberin und Lektorin in Frankfurt am Main.
Mein Eindruck:
Sphancers erfolgreichen Debütroman “Der gute Psychologe” habe ich unverzeihlicherweise verpasst, aber mit “Der glücklose Therapeut” habe ich einen guten Griff gemacht. Ein hervorragend zu lesender Roman, der durch die Erzählhaltung und den daraus resultierenden Ton getragen wird. Das ist ein Stil, der mir sehr zusagt.
Durch den (leicht) melancholischen Ich-Erzähler, den Therapeuten David Winter, erfährt man von ihm, seiner Familie und seinem depressiven Patienten Barry Long.
David Winter findet schließlich heraus, das Barry Long kränker ist als erwartet. Seine Depression könnte auch eine bipolare Störung oder sogar Schizophrenie sein.
Während Davids selber Probleme hat, da er kurz vor der Trennung seiner Frau steht, versucht er umso intensiver Barry Long zu helfen.
Doch auch sich selbst muss er helfen und z.B. die Beziehung zu seiner Tochter Sam, mit der er sich entfremdet hat, wieder in Ordnung zu bringen.
Durch den Roman gewinnt man Einblick in das Leben eines Therapeuten.
Ich fand den Roman interessant und denke, dass ich Shpancers ersten Roman vielleicht auch noch lesen werde.