Meine sieben Leben - Harald Juhnke

  • Dhv der Hörverlag (1998)
    66 Minuten


    Kurzbeschreibung:
    Der deutsche Sinatra, erfolgreicher Entertainer, Rabauke, Charmeur, Schürzenjäger, Trinker und Liebling der Nation. Harald Juhnke, dessen ’eigentliche Droge die Kunst ist, hat viel von sich reden gemacht. Hier erzählt er selbst. Mit 'Der Trinker', 'Schtonk', 'Der Hauptmann von Köpenick' und anderen Rollen gelang ihm der Durchbruch ins 'ernste' Fach. 1998 feierte er sein goldenes Bühnenjubiläum. Meine sieben Leben ist 'ein intimes psychologisches Selbstportrait, mit dem ich bislang nie erlaubte Einblicke in mein Privatleben und in meine Seele gestatte.'


    Über den Autor und Sprecher:
    Harald Juhnke, Jahrgang 1929, ausgezeichnet u.a. mit der goldenen Kamera, dem Bambi und dem Ernst Lubitsch-Preis. Mit Der Trinker, Schtonk und Hauptmann von Köpenick gelang ihm der Durchbruch ins ernste >Fach. 2005 starb er.


    Co-Autor: Harald Wieser, ehemaliger "Spiegel"- und "Stern"-Reporter.ist Verfasser der Autobiographie Harald Juhnkes "Meine sieben Leben", erschienen im Rowohlt Verlag, Hamburg. Wieser war Herausgeber des "Kursbuch" von Hans Magnus Enzensberger, "Spiegel"-Autor und "Stern"-Reporter. Mit Hanns Joachim Friedrichs verfasste er den Bestseller "Journalistenleben". Im Zürcher Haffmans Verlag ist seine zweibändige Buchausgabe "Von Masken und Menschen" erschienen. Er lebt in Hamburg und Bremen.


    Mein Eindruck:
    Es handelt sich bei diesem Hörbuch um einen Livemitschnitt einer Lesung von Harald Juhnke. Er trägt im Wiener Burgtheater in mehr als einer Stunde Passagen aus seiner Autobiographie vor, und das überaus amüsant. Harald Juhnke war ein, wenn nicht der Entertainer Deutschlands, der genau wusste, wie man mit dem Publikum umgeht. Er bietet viele Anekdoten und doch auch einen guten Überblick über sein Leben, bei dem sein Beruf Schauspieler ganz klar im Vordergrund steht. Schwerpunkt ist sogar das Theaterleben, von kleinen und großen Rollen, selbst seine Anfänge waren ihm noch wichtig. Er hat eine klassische Schauspielerausbildung genossen und suchte auf dieser Spur seinen Weg.
    Natürlich sind auch seine großen Filmrollen, z.. Der Trinker von Hans Fallada, Teil seiner Auswahl aus der Autobiographie.


    Harald Juhnke gibt sich sehr selbstironisch, kann auch mal spöttisch sein. Das hat mir gut gefallen.
    Er lehnt sich an große Vorbilder an, wie Frank Sinatra oder Oskar Werner.
    Juhnke interessiert sich auch nicht nur für sich selbst, er erzählt auch von Will Quadflieg, Loriot, Klaus Kinski.


    Zum Zeitpunkt dieses Auftritts war Harald Juhnke anscheinend für kurze Zeit trocken, jedenfalls wirkt es so, als wäre er voll auf der Höhe. Schade, dass es nicht gehalten hat, keine 2 Jahre später kam der endgültige Absturz.


    Krönender Höhepunkt der Lesung sind Ausschnitte aus Der Trinker und Der Hauptmann von Köpenick, die Juhnke vorliest.


    Das Hörbuch habe ich in 2 Abschnitten schnell durchgehört, ich glaube aber, man kann einige Passagen auch gut mehrmals hören.
    Es bleibt bei mir jetzt nur noch der Wunsch nach einer neuen Biographie über Harald Juhnke, die aus inzwischen größerer zeitlichen Distanz seine Bedeutung und sein Wirken analysiert.