Im Oktober wird der Schweizer Buchpreis vergeben.
Einige der Nominierten sind auf der kommenden Frankfurter Buchmesse zu sehen.
Nominierte sind:
Im Oktober wird der Schweizer Buchpreis vergeben.
Einige der Nominierten sind auf der kommenden Frankfurter Buchmesse zu sehen.
Nominierte sind:
(Wallstein Verlag)
Kurzbeschreibung:
Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder.Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege - um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden viel zu lange, nämlich 24 Stunden. In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre. Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein "weißes Paradies", eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser "Gott in Weiß" erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen
Der Autor Ralph Dutli, geb. 1954, lebt als freier Autor, Essayist, Lyriker und Übersetzer in Heidelberg; er studierte in Zürich und Paris Romanistik und Russistik. Herausgeber der zehnbändigen Ossip-Mandelstam-Gesamtausgabe sowie Autor der Mandelstam-Biographie »Meine Zeit, mein Tier«. Er erhielt namhafte Preise und Auszeichnungen, u. a. den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Soutines letzte Fahrt ist sein erster Roman.
(Knaus Verlag)
Kurzbeschreibung:
Das glänzend erzählte Psychogramm einer Beziehung
Ein junges Paar bricht zu einer Tour in die Schweizer Berge auf. André und Louise wollen hoch hinauf und scheinen für ihr Abenteuer gut gerüstet. Doch je näher sie dem Gipfel kommen, desto mehr entfernen sie sich voneinander. In seinem neuen Roman spielt Roman Graf mit dem archaischen Motiv der existentiellen Begegnung am Berg. Energie und Willensstärke, aber auch die innere Zerrissenheit des Helden spiegeln sich in einer kraftvollen, gleichwohl poetischen Sprache.
Monatelang hat der Schweizer André die Bergtour bis ins letzte Detail geplant. Er will seiner Freundin Louise aus Berlin die Schönheit der Berge zeigen. Doch nun hüllt Nebel das Dorf ein, und feiner Regen verlangsamt den Aufbruch. Louise scheint lustlos, André fühlt sich aufgehalten. Schließlich gehen sie los, laufen gegen die unerfüllten Erwartungen und den aufkeimenden Missmut an. Mit Mühe erreichen sie das erste Etappenziel. Am nächsten Tag kehrt mit dem schönen Wetter die Abenteuerlust zurück. Aber der weitere Aufstieg ist anstrengend, und Louises Abwehr gewinnt in der Steinöde die Oberhand. Vor der letzten Herausforderung verlässt sie ihren Freund. Verletzt und stolz klettert André allein weiter. In der steinigen Einsamkeit kommt er an seine Grenzen, schöpft Kraft nur aus Willensstärke, Kindheitserinnerungen und Traumbildern. Doch den Gipfel zu bezwingen, alles hinter sich zu lassen, wird ihm zur idée fixe.
Roman Graf, geboren 1978 in Winterthur, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Forstwart in verschiedenen Berufen und studierte am Leipziger Literaturinstitut. Für seinen ersten Roman "Herr Blanc" und einen Gedichtband erhielt er zahlreise Preise, unter anderem den Mara-Cassens-Preis 2009 und den Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2010. Roman Graf lebt in Berlin.
(C.H. Beck Verlag)
Kurzbeschreibung:
Der Protagonist dieser raffiniert gebauten Debütnovelle von Jonas Lüscher, der Schweizer Fabrikerbe Preising, wird auf einer Geschäftsreise in einem gehobenen tunesischen Oasenresort Zeuge aufwendiger Hochzeitsvorbereitungen.
Reiche junge Engländer aus der Londoner Finanzwelt haben Freunde und Familie für ein großes Fest um sich versammelt und feiern schon im Voraus ausschweifend, als sich die wirtschaftlichen Krisensignale zur Katastrophe verdichten: Das britische Pfund stürzt ab, kurz danach ist England bankrott, mit unabsehbaren Folgen, die auch Tunesien nicht unberührt lassen. Preising, als Schweizer zwar von den schlimmsten Folgen ausgenommen, muss miterleben, wie dünn die Decke der Zivilisation ist, und lernt seine ganz eigene Lektion in Globalisierung, denn seine Firma lässt in Tunesien fertigen. Auch Preising bleibt nicht ungeschoren.
Spannend, klug konstruiert, durchaus auch komisch, mit unvergesslichen Bildern und einer reichen, beweglichen Sprache erzählt, seziert dieses Buch menschliche Schwächen und zielt dabei mitten ins Herz der Gegenwart.
Jonas Lüscher, geboren 1976 in der Schweiz, lebt in München. Nach einer Ausbildung als Primarschullehrer in Bern und einigen Jahren in der deutschen Filmindustrie studierte er an der Hochschule für Philosophie in München. Derzeit arbeitet er als Doktorand am Lehrstuhl für Philosophie der ETH Zürich.
(Dörlemann Verlag)
Kurzbeschreibung:
Da sind die drei Jugendlichen, die Pläne aushecken fu r die bevorstehenden Schulferien und dabei genau wissen, dass auch dieses Jahr nichts geschehen wird, da ist die Troika, die sich regelmäßig zum Carambole-Spiel trifft, da ist Schorsch, der immer dann auftaucht, wenn man ihn nicht erwartet, und da sind die beiden verfeindeten Bru der, die seit jenen Erbschaftsstreitigkeiten nie mehr miteinander gesprochen haben. Im Dorf verharren die Menschen in ihrem Alltag wie gelähmt, während sich um sie herum alles verändert: Restaurants schließen, neue Wohnviertel entstehen, soziale Netze zerbrechen,Familien fallen auseinander.
In zwölf Runden nähert sich Jens Steiner diesem sozialen Gefu ge an, lässt die Dorfmenschen in ihrerHilflosigkeit erstarren und öffnet ganz kleine Lücken, durch die hindurch ein Schritt in eine wenn auch unsichere Zukunft möglich wäre.
JENS STEINER, geboren 1975, studierte Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zurich und Genf. Sein erster Roman »Hasenleben« (2011) wurde fur die Longlist Deutscher Buchpreis 2011 nominiert. Fur das Romanmanuskript »Carambole« wurde er 2012 mit dem Preis »Das zweite Buch« der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung ausgezeichnet.
(Dörlemann Verlag)
Kurzbeschreibung:
Der erste Roman von Henriette Vásárhelyi "immeer" beginnt am Meer und endet am und im Meer. Dazwischen erzählt Eva von Jan, dem Geliebten, der tot ist, von Heiner und Jan und der Dreier-WG, von Monn, den sie kennenlernt, weil er Jans Handy-Nummer übernommen hat. Und sie erzählt vom Schmerz, als Jan krank war und starb, und wie sie sich verschanzt in der Wohnung, die an früher erinnert. Eva spricht über ihren Verlust mit sich und mit den Fliegen, nicht aber mit den Menschen, die ihr helfen wollen.
HENRIETTE VÁSÁRHELYI, geboren 1977 in Ostberlin und aufgewachsen in Mecklenburg, ist ausgebildete IT-Systemkauffrau und studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Derzeit absolviert sie ein Masterstudium Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Kunste in Bern. Henriette Vásárhelyi lebt mit ihrer Familie in Biel.
Gewonnen hat: Carambole von Jens Steiner.