Liebe Eulen,
ich lese gern und viel und beschäftige mich auch mit Sprache. Ich habe schon oft darüber gegrübelt, wie sinnvoll oder notwendig die Eliminierung von Idiomen in Texten ist. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.
Wie sehr stören euch umgangsprachliche (meist einer Region zugeschriebenen) Wörter in einem Roman?
Aktuelles Beispiel, über das ich (wieder einmal) gestolpert bin, ist das Wort "eh". Gefunden habe ich es heute in der Leseprobe zu Judith Kuckarts "Wünsche", das es sogar auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2013 geschafft hat.
Der Satz lautet:
So uralt wie das Bild, das Karatsch von ihr hat, kann sie eh nicht mehr werden.
Ursprünglich hielt ich das "eh" für ein Idiom des süddeutschen Raumes (wie das auch im Duden so aufgeführt ist). Allerdings habe ich es nun schon mehrmals bei Autoren aus dem Nordrhein-Westfälischen gefunden. Ist es eventuell sogar noch weiter verbreitet und ist deshalb gar kein Idiom mehr?
Ich finde, es klingt sehr flapsig und stößt mir in einem Prosatext einfach etwas unpassend auf. Wie seht ihr das?
LG, Rosha