Englischer Originaltitel: The Ashford Affair
Klappentext
Ashford Park, England, 1906. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst die kleine Adeline Gillecote-Ashford auf dem Landsitz von Onkel und Tante auf. Schnell wird ihre hübsche und durchtriebene Cousine Bea Addies beste Freundin. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, gehen die beiden durch dick und dünn. Doch dann kommt der erste Weltkrieg, und er verändert nicht nur das Land, sondern auch die Menschen. Frederick, den Addie heimlich verehrt, seit sie denken kann, kehrt zynisch und kalt zurück. Mit seiner Clique feiert er, als ob es kein Morgen gäbe, und in einer betrunkenen Nacht lässt er sich sogar mit Bea ein, die inzwischen in einer langweiligen, aber vorteilhaften Ehe steckt. Addie ist am Boden zerstört. Jahre später besucht sie Bea und Frederick in Kenia, wo sie inzwischen leben. Die Zuneigung zwischen Addie und Frederick flammt wieder auf.
Die Autorin
Lauren Willig, geboren in New York, schreibt Liebesromane, seit sie sechs Jahre alt ist. Sie hat einen Abschluss in Englischer Geschichte und einen Doktor in Rechtswissenschaften. Nach einem Jahr in einer New Yorker Rechtsanwaltskanzlei entschied sie sich ganz für die Schriftstellerei. In den USA ist sie mit ihrer "Pink Carnation"-Liebesroman-Serie bekannt geworden.
Ein wenig „Jenseits von Afrika“-Flair weht einem entgegen auf den ersten Seiten des Buches. Addie kommt in Afrika an um ihre Cousine, die dort mit ihrer Familie lebt, zu besuchen. Dieser Hauch Exotik ist aber nur kurz, auch wenn die Autorin geschickt bekannte Namen wie den Muthaiga Club erwähnt oder Alice de Janzé und Lord Delamere kurz auftreten lässt, alte Bekannte aus dem Happy Valley.
Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Clementine, eine New Yorker Anwältin und die Enkelin von Addie. Clemmie kommt nach und nach hinter ein Familiengeheimnis. Parallel dazu werden die Geschehnisse in dazu passenden Rückblenden in die 20iger Jahre gemacht.
Das alles klingt ein wenig nach einer typischen Kate-Morton-Geschichte. Das ist es im Grunde auch. Allerdings ist das Geheimnis nicht ganz so verzwickt und auch nicht so geschickt aufgebaut wie bei Morton. Auch im Schreibstil kommt die Autorin nicht ganz an Morton heran. Ihr Buch ist viel geradliniger und einfacher gehalten. Vor allem Clemmie ist recht schlicht. Sie ist Mitte dreißig, wirkt aber viel jünger und naiver. Sie ist von geradezu unglaublicher Unbedarftheit .
„Ashford Park“ erfindet das Thema Familiengeheimnis nicht neu. Es bietet kurze Einblicke in die britische Gesellschaft vor dem 1. Weltkrieg. Das Thema Afrika kommt ein wenig kurz, dort geht es dann eher um die privaten Probleme der Cousinen. Auf das Geheimnis an sich kann man recht schnell kommen. Es ist ein nettes Buch für zwischendruch ohne großen Anspruch an Aufmerksamkeit zu fordern. Es plätschert einfach so vor sich hin.