'Die Champagnerkönigin' - Seiten 220 - 307

  • Ihr Lieben,


    lasst euch Zeit und genießt das Lesen. Keine Hetze, kein Stress, alles kommt, wie es kommen muss.
    Das ist doch das Schöne am Lesen: Dass man alles selbst bestimmen kann. Und wenn man krank ist oder keine Zeit hat, dann wartet das Buch brav auf einen :-)


    Liebe Grüße von Petra, die gerade gar keinen Kopf zum lesen hat, was sehr selten vorkommt ...

  • Petra, diesen Rechtschreibfehler kannst Du bitte auch noch an das Lektorat weiterleiten: Seite 224, 2. Absatz Radfahrdkluft

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Also ich habe diesen Abschnitt nun auch beendet und kann meinen ersten Kommentar vervollständigen.


    Nachdem Clara Isabelle gehörig die Leviten gelesen hat, verkauft Isabelle an die Amerikaner ihren Champagner - mit Unterstützung von Clara und Jo und natürlich Daniel Lambert. Die Nummer mit der Beimischung des Essigs war genial.


    Ich glaube ich liege gar nicht so falsch, wenn ich hoffe, dass aus Isabelle und Daniel noch ein Liebespaar wird.


    Muss sehr schnell weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Dieser Abschnitt hat mich so richtig gefesselt.


    Das Abend mit dem Ehepaar Hackestorm war einfach köstlich! Ich hatte viel Spaß beim Lesen und das Carla so sogar ganz elegant ihre Reise zu Isabelle durchsetzen konnte, war natürlich die Krönung. :lache


    Isabelles Lethargie finde ich zwar einerseits nachvollziehbar, gleichzeitig aber auch sehr anstrengend... Sehr befreiend fand ich da Claras Wutausbruch.


    War es damals in Deutschland nicht üblich, dass man zur Beerdigung Geld geschenkt hat? Weil Micheline das Isabelle erklärt? Ich kenne das hier auch, dass man anstatt frischer Blumen Geld für die spätere Grabpflege zur Beileidskarte legt. :gruebel


    Und nun weiß ich endlich, dass veuve Witwe bedeutet - wieder was gelernt. :lache

  • Zitat

    Original von chiclana
    War es damals in Deutschland nicht üblich, dass man zur Beerdigung Geld geschenkt hat? Weil Micheline das Isabelle erklärt? Ich kenne das hier auch, dass man anstatt frischer Blumen Geld für die spätere Grabpflege zur Beileidskarte legt. :gruebel


    M. E. ist das wieder so etwas wie zB mit den Eisheiligen: Die Unwissenheit ist Isabelles Herkunft geschuldet. In ihren Berliner Kreisen dürfte es nicht erforderlich gewesen sein, Hinterbliebene finanziell bei der Grabpflege Unterstützung zu leisten.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zudem wird Isabelle sehr jung Witwe. In dem Alter wird man sich zum Thema Beileid bekunden noch nicht soviel Gedanken gemacht haben und Erfahrung gesammelt haben. Ein Jahr vor Leons Tod gehörte sie noch als Tochter zur Familie ihrer Eltern und diese werden bei Trauerfällen Beileid ausgedrückt haben und Isabelle war Mitläuferin.
    Mir ist es auch schwer gefallen mich mit dem Thema Beileid schriftlich zu bekunden auseinander zu setzen als ich nicht mehr zum Elternhaus gehörte und selbst handeln musste. Das gehört mit zum Erwachsenwerden. Beginnt man erst zu schreiben, kann man häufig wieder Karten schreiben.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich wundere mich schon sehr, wie ihr über Claras Ehemann abwertend schreibt. Das war ein ganz normaler Mann für seine Zeit. Immerhin siezten damals die Kinder ihre Eltern noch. Die Frauen galten allgemein als minderen Verstandes und waren es auch- mangels Bildungsmöglichkeiten und eine wohlerzogene Frau war die wahre Zierde ihres Mannes und wohlerzogen war Clara eben nie. Der Herr Professor von der Charité war seiner Zeit um zwanzig Jahre voraus. Außerdem tut bloß nicht so, als hätte diese Art zu leben nicht ihre Vorteile gehabt und hätten sich nicht die meisten Frauen sehr gern mit dieser Situation angefreundet und die Frauen die da auszubrechen versuchten nicht etwa beneidet, sondern angefeindet. Ich hatte das große Glück für diese Zeit noch eine Zeitzeugin zu besitzen. Eine angeheiratete Oma verstarb mit über 100 in den Siebzigern und war auf dem Kaierball zum Jahrhundertwechsel mit 21, also die Generation, fast der Jahrgang dieser drei und was die so erzählt hat - hat sie vieles erlernen müssen, was sie nicht vorhergesehen hat und erleben müssen, was sie nicht erleiden wollte- inklusive dreier Kinder die im Krieg geblieben waren, ein Mädchen auf den Flucht verloren und zwei Söhne gefallen. Brüder im ersten Weltkrieg verloren und immer wieder aufbauen müssen und auch Isabelle wird 1914 noch in der Champagne wohnen, wo der Krieg arg gewütet hat. Da war es doch gemütlich in der Nische. Nur der Geiz von Claras Mann, sie hat keine Hausmädchen, der ist ungewöhnlich, da er ja auf seinen Stand und seinen Ruf achten müsste. Aber wir werden eine Pensionswirtin im dritten Band erleben, die ihren Laden im Griff hat, darauf setzte ich.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Auch in diesem Abschnitt bin ich hin- und- hergerissen.


    Isabells Trauer kann ich gut verstehen und nachvollziehen. Einen geliebten Menschen zu verlieren, das ist unsagbar schlimm und ohne Beistand kaum zu schaffen. Dass die Lebenskraft ihr fehlt, nur allzuverständlich und ein großes Geschenk, dass ihre Nachbarn und ihre Freundinnen ihr helfen.


    Liebe Petra, was ist eigentlich zuerst da? Die Geschichte oder diese tollen Bilder? Sie breichern das Buch ungemein und sind eine wunderbare Ergänzung. :anbet


    Es scheint alles auf eine Verbindung zwischen Isabell und Daniel hinauszulaufen. Wenn nicht als Liebes-, dann doch als Geschäftspaar. Ich bin ganz deiner Meinung, liebe Rosenstolz, auch für meinen Geschmack ein wenig zu vorhersehbar, aber vielleicht kommt ja noch eine Überraschung. ;-)



    Der Einblick ins Claras Ehe fand ich sehr realistisch geschildert. So stelle ich mir zum Beispiel die Ehe meiner Ur-Großeltern vor. Und auch in meinem Umfeld beobachte ich immer wieder, dass auch heute noch Abhängigkeiten in Beziehungen zu beobachten sind. Oder dass sich ein Partner über den anderen definiert. Oder dass die Ehepartner nebeneinander herleben und nur wenige Berührungspunkte haben.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich wundere mich schon sehr, wie ihr über Claras Ehemann abwertend schreibt. Das war ein ganz normaler Mann für seine Zeit. Immerhin siezten damals die Kinder ihre Eltern noch. Die Frauen galten allgemein als minderen Verstandes und waren es auch- mangels Bildungsmöglichkeiten und eine wohlerzogene Frau war die wahre Zierde ihres Mannes und wohlerzogen war Clara eben nie.


    Das ist sicher richtig.
    Trotzdem ist das aus unserer heutigen Sicht natürlich schwer nachzuvollziehen.
    Und eigentlich war es damals schon absurd: Schließlich waren die Frauen ja Mütter und somit die prägenden Figuren künftiger Männer :grin

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was ist daran absurd? Sieh dir die Mütter von jungen Türken an, wie die noch heute ihr Töchter und Söhne erziehen. Wir sind noch nicht soo furchtbar viel weiter.


    Da muss ich leider zustimmen. Es ist eben sehr schwer von Traditionen, seine sie auch noch so unsinnig, loszukommen. Das erfordert viel Mut den nicht jede(r) hat.

  • Zitat

    Original von Regenfisch



    Liebe Petra, was ist eigentlich zuerst da? Die Geschichte oder diese tollen Bilder? Sie breichern das Buch ungemein und sind eine wunderbare Ergänzung. :anbet


    In dem Fall war mein Wunsch, eine Geschichte zu schreiben, die in der Champagne spielt, zuerst da.
    Im Laufe der Recherchen habe ich dann die Grafiken zusammengesammelt, das macht immer sooo Spaß!


    Aber ich weiß nicht, ob ich mir in Band III nochmals solche Mühe mache. Es ist, wie gesagt, sehr schwer, beim Verlag solche neuen Ideen einzubringen ...


    Liebe Grüße, eure Petra


  • Vielen Dank für deine Antwort und die dass du uns an deiner Sammelleidenschaft teilhaben lässt.


    :bruell Lieber Herr Verlag, die Bilder sind ein Schatz!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was ist daran absurd? Sieh dir die Mütter von jungen Türken an, wie die noch heute ihr Töchter und Söhne erziehen. Wir sind noch nicht soo furchtbar viel weiter.


    Stimmt natürlich auch wieder. Ich hatte das vielleicht zu sehr aus deutscher Sicht gesehen. Und selbst da mag es - vor allem in ländlichen Gegenden - noch sehr konservative Familien geben.


    Zitat

    Original von Regenfisch


    :bruell Lieber Herr Verlag, die Bilder sind ein Schatz!


    Dank Frauen wie Isabelle, Jo und Clara könnte es inzwischen natürlich auch eine Frau Verlag sein... :knuddel1 :rofl :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    ...


    Dank Frauen wie Isabelle, Jo und Clara könnte es inzwischen natürlich auch eine Frau Verlag sein... :knuddel1 :rofl :wave


    DIE Verlag klingt komisch. Einigen wir uns auf DAS Verlag. :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin