Schlüsselherz - Liv Abigail

  • Schlüsselherz - Liv Abigail


    Sieben Verlag (September 2013
    ISBN 9783864432170
    Taschenbuch
    241 Seiten
    14,90 EUR


    Liv Abigail ist ein Pseudonym der Autorin Jennifer Benkau (Mulle im Forum).


    Klappentext:
    Eine zauberhafte Liebesgeschichte, ein Kriminalfall und ein charmanter Zyniker.


    London, die Hauptstadt der Neuen Zeit: Nach dem Jahrzehnte andauernden Krieg gegen ein alles verzehrendes Europa erhebt sich die Stadt wie ein erschöpfter Phoenix aus ihrer Asche und reckt sich neuem Leben entgegen.
    Als Ceras beste Freundin entführt wird, ist der Buchhändler und verhinderte Abenteurer Valender Beazeley ihre einzige Hilfe. Cera ahnt bald, dass Valender, Sohn eines Konservativisten, ein magisches Geheimnis verbirgt. Wie sonst ließe sich das Knistern im Äther erklären, das sie in seiner Nähe immer wieder überkommt? Im Zuge ihrer gemeinsamen Ermittlungen verliebt sie sich in ihn. Doch wie kann Valender ihre Gefühle erwidern, ist sie doch kein Mensch, so wie er?


    Über die Autorin
    Liv Abigail hat eine Vorliebe für hohe Stiefel, teuren Whisky, gemeingefährliche Pferde und Jamaica Blue Mountain- Kaffee und hofft insgeheim auf einen Bestseller, um sich all das endlich leisten zu können. In ihrem Bekanntenkreis hat sie sich längst als die weltbeste Bäckerin von Thunfisch-Erdbeer- und Ingwer-Leberwurstplätzchen einen Namen gemacht, zudem ist sie ein großer Fan gewisser englischer TV-Köche - außer ihren Hunden weiß allerdings niemand ihre Kochkünste zu schätzen.
    Die utorin wäre längst nach Schottland gezogen, wäre ihre exzentrische Beagle-Hündin nicht so wetterfühlig.


    Zum Buch
    Mein erstes Steampunk -Buch!


    Wir finden uns wieder in einer Welt der dampfbetriebenen Kutschen und Pferde, der Herren in Gehröcken und Damen in langen Kleidern, die mit Sonnenschirmen durch die Straßen flanieren, und wir befinden uns im Jahr 2012. Erst war ich verwirrt, dann fasziniert von dieser seltsamen Welt, in der, öffentlich verpönt, mechanische Puppen lebensecht und voll widerstreitender Gefühle die Menschen unterhalten, ob sie es wollen oder nicht. Es bleibt ihnen keine andere Wahl, denn ihr Besitzer hat ihren Schlüssel, mit dem aller 24 Stunden ihr mechanisches Herz aufgezogen werden muss, damit sie zum Leben erwachen können.
    Aber sie werden bedroht, und sie können sich verlieben.


    Die unmöglich scheinende Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Roman, steht aber nie ausschließlich im Vordergrund. Es ist eine spannende, mysteriöse Jagd, eine Kriminalgeschichte voller Magie und finsterer Gestalten, die in dunklen Ecken lauern.
    Der Schluss mit der Auflösung kam für mich überraschend und nicht vorhersehbar.


    Besonders erwähnen möchte ich noch Nathaniel Charles, eine charismatische, ja magische Figur, der für mein Empfinden so viel Potenzial hat, dass er eine eigene Geschichte wert gewesen wäre.


    Sprachlich knüpft die Autorin an ihre anderen Romane an, mit flüssigen Dialogen und bilderreicher Erzählweise, die ihre Bücher zu einem besonderen Genuss machen.


    Alles in allem nicht ganz so mein Genre, aber ein lesenswertes Buch, das mich gut unterhalten hat.


    9 Punkte



    Edit: Autorenpseudonym ergänzt

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Schlüsselherz -
    - auch mein erstes Steampunk-Buch.


    Ich fand mich in einer interessanten Welt wieder. Und auch ich musste mich erst an diese Welt "gewöhnen", die der unseren so ähnlich scheint, und doch so anders ist. Zum einen erinnern die Schilderungen stark an die Zeit, zu der Sherlock Holmes tätig war. Andererseits drücken die dampfbetriebenen Rösser und andere mechanische "Gestalten" dem Buch ihren besonderen Stempel auf. Es dauerte nicht lange, und ich war von dieser Welt fasziniert.
    Schlüsselherz - ein toll gewählter Titel, benötigt man doch einen Schlüssel, um das "Herz" einer Puppe, auch Ceras Herz, wieder aufzuziehen.
    Eine zarte Liebesgeschichte, eine spannende Kriminalgeschichte vor einem ungewöhnlichen Hintergrund. Auch mir hat Nathaniel Charles sehr gut gefallen. Manchmal drängte er Valender fast ein wenig in den Hintergrund.
    Mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet. Kam überraschend und doch einleuchtend. Toll!


    Fazit:
    Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und eine spannende Kriminalgeschichte in einer seltsamen Welt.
    Lesenswert :-)

  • Eigentlich mag ich weder Kriminalgeschichten noch historische Romane, doch ein Hauch von beidem steckt in dem gelungenen Steampunk-Werk der Autorin Liv Abigail. Schon nach wenigen Seiten konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, stattdessen wurde ich in ein alternatives London unserer Zeit (2012) entführt und habe dort den Buchhändler Valender sowie die äußerst liebenswerte, doch auch kämpferische Puppe Cera kennen gelernt. Die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Suche und entwickeln dabei ganz unerwartet Gefühle füreinander – Gefühle, die nicht sein dürften, schließlich ist Valender der Sohn eines Konservativisten.


    Liv Abigail vereint in „Schlüsselherz“ Steampunk, Kriminalroman und Liebesgeschichte, das Ganze wird gekrönt durch einen wunderschönen Schreibstil. Interessant fand ich außerdem, dass die Autorin Geschehnisse und Personen aus unserer Zeit hat einfließen lassen und dadurch das London aus der Geschichte, trotz Kutschen, Rechenapparate und radiomobiler Telefone uns gar nicht so fremd erscheint. „Schlüsselherz“ hat außerdem (zumindest für mich) genau das richtige Tempo, die Liebesbeziehung entwickelt sich nur langsam, sie wirkt dadurch glaubwürdig. Durch allerlei Ereignisse wird dem Leser aber zu keinem Zeitpunkt langweilig – insbesondere wegen Nathaniel, einem überaus interessanten Charakter, der auf der Bildfläche erscheint ...


    Fazit:


    Eine tolle Geschichte, ich habe mich sehr gut unterhalten und mich beim Lesen richtig wohl gefühlt. Alles hat wunderbar zusammen gepasst: Die Ermittlungen, die sich anbahnenden Gefühle, die spannenden Charaktere ... alles verpackt in Steampunk. Klasse.