Amaz.-Rezension abgewiesen, weil man den Autor kennt?

  • Liebe Mit-Eulinnen und -Eulen,


    vorhin hörte ich, dass Amazon diverse Rezensionen eines Kunden abgewiesen habe mit der Begründung, dieser kenne die fraglichen Autoren persönlich. Es handelte sich dabei um berühmte US-Autoren, nicht etwa um jemanden, der den gleichen Nachnamen wie der Kunde hat.


    1. Das hab ich noch nie gehört. Ist das hier schon jemandem passiert?
    2. Was issn das überhaupt für eine Begründung? Demnach dürfte nie jemand aus dem Verlagswesen, der Medienbranche oder dem Buchhandel bei Amazon ein Buch besprechen. Und viele Eulen auch nicht.
    3. Woher wollen die das wissen? Die können doch nicht jeden Rezensenten auf Facebook stalken.


    Das klingt so abgefahren ... das interessiert mich jetzt wirklich. Ich habe versucht, die Sache zu ergoogeln, habe aber wohl nicht die richtigen Stichwörter gefunden.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Liebe Vandam,


    ich kann da jetzt auch nur spekulieren, aber was mir einfällt: es gab da mal so Geschichten über Autoren, die sich unter diversen Nicks selbst euphorische Lobeshymnen schrieben (und anderen Autoren böse Verrisse). Das flog dann auf, frag mich nicht wie. Eben bei diesen Autoren ist Amazon nun megaskeptisch und weist häufig Rezensionen ab. Dabei scheinen sie sich am Stil zu orientieren, an dem die Schreibe des Autors erkenntlich sein könnte (und liegen eben manchmal auch daneben). Die Begründung: "Sie kennen den Autor" könnte eine unverfängliche Erklärung sein, denn zu sagen: "Wir glauben, Sie sind der Autor" ist dann doch etwas heikel.
    Insgesamt wurde mit Rezensionen, positiven wie negativen, ja viel Schindluder getrieben. Deshalb ist Amazon wohl generell vorsichtig geworden.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Liebe Vandam,


    Besser wär's aber manchmal.



    Ich habe einmal eine Rezension gelesen, in welcher ein Sachbuch über den grünen Klee gelobt wurde.


    Bloss hatte ich das Buch selber auch rezensiert, und bei aller Liebe - 5 Sterne konnte man da ob der Fehler und Ungereimtheiten nicht geben.


    Ein Blick auf den Rezensentennamen verriet - gleicher Nachname wie die Autorin!


    Ein Schelm, der da Böses denkt...

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Das Thema war unter den "Self Publishern" schon vor Monaten ein großer Aufreger. Bisher hat, glaube ich, noch niemand durchschaut, nach welchen Kriterien die Amazon-Bots die Rezensionen auswerten. Es ist aber mit Sicherheit im Normalfall kein Mensch, der das liest und dafür zuständig ist. Soweit man das von außen sagen kann.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Ah, okay ... Terezas Erklärung leuchtet mir ein.


    Bei generellem Misstrauen gegenüber Vielschreibern hätten sie mir sonst schon längst mit dem Spruch kommen müssen. Und natürlich kenne ich Autoren. Ich bin ein Verlagswesen. (Hauseigene Produkte bespreche ich natürlich nicht.)

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    Ingo Baumgartner

  • Deutschen Indie-Autoren soll das - laut Forenbeiträgen - schon passiert sein, die teils mit dem Rezensionsschreiber in einem Haushalt leben (geht offenbar nicht) oder mit ihm auf FB befreundet sind (geht in einigen Fällen nicht). Für Josefas These spricht, dass sich Inhaber von mehreren Accounts durch Eigenheiten in Rechtschreibung und Ausdruck durch ein entsprechendes Programm finden lassen.


    Evtl. findest du auf dieser Schiene mehr Infos: Facebook leitet Nutzerdaten weiter.

  • Zitat

    Original von beowulfAber mit wem ich befreundet bin ist nicht öffentlich?


    Mit wem du befreundet bist, halte ich beim Auswerten von Autoren-Rezensenten-Beziehungen für belanglos. Viel interessanter ist, dass die Suchhistorien verknüpft und gespeichert werden, deine und die der Autoren, die du kennen könntest. Gespeichert werden ja auch alle Suchen nach Personen, die evtl. gar nicht bei FB sind. Nicht das Kennen ist der Punkt, sondern Euer Verhalten.

  • Zitat

    Original von xexos
    Die werden intern bestimmt auch die IP und weitere Daten mitlogen.


    Das denke ich auch, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie diese Logdateien dann nur für die eine Prüfung heranziehen, die abgleicht, ob man den Autor kennen könnte. Es gibt nachgewiesen unzählige Fake-Accounts und die werden (so scheint es zumindest), nicht geschlossen, obwohl man das ja aufgrund dieser Abgleiche schnell ermitteln könnte. :gruebel


    Vandam - hast du denn solch eine Mail vorliegen, bzw. selbst gelesen? :wave

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Vandam - hast du denn solch eine Mail vorliegen, bzw. selbst gelesen? :wave


    Habe ich nicht. Ich habe nur eine Diskussion verfolgt, in der verschiedene Leuts (aus der Indie-Szene) davon berichteten. Dass sie mich bullshitten, habe ich nicht angenommen. Aber gewundert habe ich mich, anhand welcher Daten die Amazonen eine Bekanntschaft zwischen Autor und Rezensent ableiten wollen.


    Ich hab schon Bücher vorgestellt, da wurde ich in der Danksagung namentlich erwähnt. Hat keine Sau interessiert.

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  • Zitat

    Original von Vandam
    ...
    Ich hab schon Bücher vorgestellt, da wurde ich in der Danksagung namentlich erwähnt. Hat keine Sau interessiert.


    Das interessiert die Sau auch erst, wenn es online-Verbindungen zwischen Euch gibt. Dazu genügt schon, dass die Autoren oder du Kontakt zu einer dritten Person haben, die Facebook deren Mail-Adressen nach "Freunden" durchsuchen lässt, die auch bei FB sind. Eine Verknüpfung wird bekannt und gespeichert, wenn ihr beide Kontakt zu dieser dritten Person habt, selbst wenn ihr beide gar nicht bei FB seid. Und was FB weiß, bleibt amazon nicht unbekannt ...