Petra Durst-Benning: Die Champagnerkönigin

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Ein unerwartetes Erbe und ein großes Versprechen 1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. „Einfach umwerfend! Dieser Roman ist fesselnd und traumhaft schön - ich schwelge immer noch!“ Natalie Lumpp, Deutschlands Weinexpertin Nr. 1


    Autorin (Quelle: amazon)
    Petra Durst-Benning ist eine der erfolgreichsten und profiliertesten deutschen Autorinnen. Seit über 15 Jahren laden ihre historischen Romane die Leserinnen ein, mit mutigen Frauenfiguren Abenteuer und große Gefühle zu erleben. Auch im Ausland und im TV feiern ihre Romane große Erfolge. Petra Durst-Benning lebt mit ihrem Mann bei Stuttgart.


    Allgemeines
    Erschienen am 13.09.2013 als Hardcover bei List, 528 Seiten
    Zweiter Band der "Jahrhundertwind"-Trilogie über drei junge Frauen zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende (1898/1899)
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive der Protagonistin Isabelle Feininger
    42 Kapitel und Anmerkungen der Autorin


    Zum Inhalt
    "Die Champagnerkönigin" schließt inhaltlich an den ersten Band der Trilogie, "Solang die Welt noch schläft" an. Die privilegierte Fabrikantentochter Isabelle Herrenhus hatte gegen Ende des Vorgängerromans gegen den Willen ihrer Eltern den Radrennfahrer Leon Feininger geheiratet und war ihm in die Pfalz gefolgt. Das vermeintliche "Weingut" seiner Eltern hat sich zu ihrem Entsetzen als eine Art von Bauernhof entpuppt und Isabelle ist in dem kleinen Dorf, in dem es kein gesellschaftliches Leben gibt, sehr unzufrieden. Da kommt es ihr gerade recht, dass Leon von seinem verstorbenen Onkel Johann/Jacques Feininger, der in die Champagne ausgewandert war, ein Weingut, das diese Bezeichnung wirklich verdient, erbt. Hoffnungsvoll macht sich das junge Ehepaar auf den Weg, doch schon bald sehen sich die Eheleute unerwarteten Problemen gegenüber. Leon würde das Gut am liebsten verkaufen und sich vollkommen dem Radrennsport widmen, doch Isabelle ist vom Prozess der Champagnerherstellung fasziniert und arbeitet sich in die Materie ein. Die unterschiedlichen Pläne führen zu Konflikten zwischen Isabelle und Leon. Als Isabelle von einem harten Schicksalsschlag getroffen wird, ist sie auf sich selbst gestellt. Sie hat sich im Dorf zwar einige Freunde gemacht, auf die sie zählen kann, und auch ihre beiden Jugendfreundinnen Josefine und Clara aus Berlin unterstützen sie nach ihren Möglichkeiten, aber sie hat in der Chefin des Guts Trubert, der intriganten Henriette Trubert, eine mächtige Konkurrentin, die nichts unversucht lässt, um das Feininger´sche Weingut in ihren Besitz zu bringen, selbst vor der Einschleusung eines Saboteurs schreckt sie nicht zurück...


    Persönliche Beurteilung
    Nachdem sich der erste Band der Trilogie mit Josefine als Protagonistin der Thematik des Einstiegs von Damen in den Radrennsport befasste, steht hier eine Frau (Isabelle) als Besitzerin und Geschäftsführerin eines Weinguts in der Champagne im Mittelpunkt.
    Die Autorin hat vor Ort intensiv recherchiert, dadurch ist sie in der Lage, sehr viele detaillierte und äußerst interessante Informationen über die Arbeit auf einem Weingut und den langwierigen Prozess der Champagnerherstellung einzuflechten. Darüber hinaus erwartet den Leser eine fesselnde Erzählung über ein Frauenschicksal, das von Höhen, aber auch von Schicksalsschlägen und Tiefen geprägt ist. Die Charakterisierung der Protagonistin ist gelungen: Sie ist keine perfekte Superheldin, sondern hat auch menschliche Schwächen. Nach dem ersten Schicksalsschlag gibt sie sich ungehemmt dem Selbstmitleid hin. Erst ihren beiden Berliner Freundinnen gelingt es, sie aus ihrem Elend zu holen und sie wieder für ihr ehrgeiziges Ziel, die Kreierung eines unübertrefflichen Champagners für die Feier zur Jahrhundertwende 1899/1900, zu motivieren. Dieses (relativ kurze) Wiedersehen mit Josefine und Clara ist sehr erfreulich, der Leser erinnert sich an die Vorgeschichte und in Bezug auf Claras Leben deutet sich eine Veränderung an, die Vorfreude und Spannung auf den dritten Band (geplanter Erscheinungstermin im Frühjahr 2015) weckt.
    Sprachlich ist dieser Roman - wie auch die bisherigen Bücher der Autorin - sehr flüssig zu lesen, der Erzählstil ist anschaulich und vermittelt dem Leser ein lebhaftes "Kopfkino".
    In den "Anmerkungen" zählt die Autorin einige bedeutende Winzerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts auf, die als Witwen eigenständig und sehr erfolgreich Weingüter leiteten und sich in der Champagner-Produktion einen Namen machten. Diesen tatkräftigen Frauen ist der Roman gewidmet.
    Schließlich sollte die sehr geschmackvolle Gestaltung des Romans gewürdigt werden: Im vorderen und hinteren Einband sind Weinranken und Trauben abgebildet, der Fließtext ist wiederholt mit thematisch angepassten Illustrationen aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert versehen.


    Fazit
    "Die Champagnerkönigin" ist ein fesselnder Roman wie ein süffiger Champagner, sehr ansprechend aufgemacht und weckt Vorfreude auf den abschließenden Band der Trilogie. Ein Muss für die Leser/innen, denen der erste Band gefallen hat! Die Kenntnis des Vorgängerbandes ist nicht zwingend erforderlich, aber von Vorteil.
    9 Punkte

  • Meine Inhaltsangabe:


    1898 - Deutschland / Frankreich
    Die Heirat mit dem Radprofi Leon Feininger führt Isabelle, das verwöhnte Mädchen aus der Großstadt Berlin, nach Nothzeit. Sie, die immer auf ein herrschaftliches Leben vorbereitet wurde, soll sich nun nützlich machen, Kartoffeln schälen – und nicht etwa ein Weingut zur Blüte führen.


    Ein Anwesen in der Champagne als Erbschaft von Leons Onkel ist da eine tolle Aussicht, doch Isabelle ist schon vorsichtiger geworden, mit ihren Erwartungen.
    Vor Ort erkennt sie schnell, dass sie nicht in ein gemachtes Nest kommt, aber auch im fernen Frankreich kann man Freundschaften aufbauen und etwas bewegen, wenn man will.
    Ob Isabelle will, müssen ihre Freundinnen aus Berlin erst einmal herausfinden.


    Meine Meinung:


    Der zweite Teil aus der Jahrhundertwind-Trilogie spielt vor allem in der Champagne, in Hauteville, aber auch Deutschland bekommt seinen Teil ab.


    Isabelle ist deprimiert, nichts kann sie in der düsteren Pfalz richtig machen, ihr Mann fährt Rad um vor der Verantwortung zu fliehen und liebt seine Frau. Dass diese emotional am Ende ist, erkennt er nicht. Die Stimmung im Hause der Schwiegereltern ist denkbar schlecht. So beginnt der Roman, und schon der Name des Ortes, Nothzeit, ist insbesondere für die Stimmungslage Isabelles bezeichnend.


    Die leichte Champagne kommt da als Rettung, Landschaft und Stimmung der Champagne werden von Petra Durst-Benning wunderbar eingefangen. Ärmere und gut betuchte Güter werden geschildert, und auch hier, wie im vorangehenden Band, sind unerwartete Freundschaften das Geschenk, das unsere Protagonistinnen erleben dürfen, natürlich nicht, ohne entsprechende hinterhältige GegenspielerInnen.
    Höhen und Tiefen sind eingefangen und nicht alle Menschen sind so gut, oder schlecht, wie sie anfangs erscheinen. Das macht die Geschichte lebendig und spannend.


    Der Lesesog stellte sich von Anfang an ein, auch wenn Isabelles Wandlung manchmal etwas zu schnell voranschreitet, oder der ausersehene Held der Geschichte einfach ein Traummann zu sein scheint. Das ist jedoch der Wohlfühlfaktor, der für mich unbedingt zu einem ‚schönen‘ Roman dazugehört. Die Autorin verstand es, mich zu überraschen. Als ich dachte, dass doch nun der weitere Weg vorgezeichnet sei, wendete sich das Blatt erfreulich in eine ganz andere Richtung.


    Das Ende war etwas hektisch, einige Erzählstränge hätte ich gerne noch ein wenig verfolgt, aber die Chance ist ja im 3. Band noch gegeben.


    Die Recherche zu Gebräuchen, Speisen der Champagne und der Zeit werden ohne aufdringlich oder belehrend zu werden sichtbar. Abgerundet, wie bei ‚Solange die Welt noch schläft‘ , wird der Roman durch Bilder aus der Zeit, die die Champagnerherstellung veranschaulichen. Damit wird der Zeitgeist nochmals klarer. Auch das Cover und die Vorsatzblätter zum Buch sind stimmig ausgewählt. Nachwort und Hinweise auf die Recherchearbeit, die man im Internet unter Champagnerplaudereien nachlesen kann, sind ein informatives, unterhaltsames Schmankerl.


    Das ganze Buch ist eine gelungene Komposition, wie eine gelungene Champagner-Cuvée.


    Band 3, der sich um Clara und ihren fiesen Doktor drehen wird, erwarte ich nun noch sehnsüchtiger.


    Edit: Punktevergabe vergessen


    9 von 10 Punkten


    Binchen, September 2013

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Ein unerwartetes Erbe und ein großes Versprechen 1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. „Einfach umwerfend! Dieser Roman ist fesselnd und traumhaft schön - ich schwelge immer noch!“ Natalie Lumpp, Deutschlands Weinexpertin Nr. 1


    Autorin (Quelle: amazon)
    Petra Durst-Benning ist eine der erfolgreichsten und profiliertesten deutschen Autorinnen. Seit über 15 Jahren laden ihre historischen Romane die Leserinnen ein, mit mutigen Frauenfiguren Abenteuer und große Gefühle zu erleben. Auch im Ausland und im TV feiern ihre Romane große Erfolge. Petra Durst-Benning lebt mit ihrem Mann bei Stuttgart.


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen.
    Der Erzählstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, wie es auch schon in vorangegangenen Romanen der Fall war.
    Bereits nach wenigen Seiten war ich in die Geschichte eingetaucht. Die Protagonistin ist mir im Laufe der Geschichte immer sympatischer geworden und mir regelrecht ans Herz gewachsen. Farbenfroh und mit gutem Hintergrundwissen schildert die Autorin die Arbeit der Winzer in der Champagne, verbunden mit allen Widrigkeiten und der Konkurrenz in diesem Geschäft. Alles war so einfühlsam beschrieben, dass man den Champagner förmlich schmecken konnte.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich freue mich bereits auf die Fortsetzung der Geschichte.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten

  • Auch ich durfte dieses Buch im Rahmen einer von der Autorin begleiteten Testleserunde lesen, an dieser Stelle erneut meinen herzlichen Dank an Wolke, den Verlag und Petra Durst-Benning.


    Dieses Buch gefiel mir wie schon sein unabhändig voneinander verständlicher Vorgängerroman "Solang die Welt noch schläft" wieder sehr gut (wie übrigens alle bisher gelesenen Bücher dieser Schriftstellerin*g*).


    Das Coverbild ist ansprechend (wenn auch leicht irritierend, da im Text oft Bezug auf die rotblonden Haare der Protagonistin genommen wird, aber eine dunkelhaarige Dame abgebildet wurde). Auch die innere Gestaltung mit passenden Bildern und Weinblättern ist wieder sehr gut gelungen.


    Der Inhalt - der hier ja bereits ausführlich behandelt wurde - gefiel mir gut, die Entwicklung der Titelheldin ist schlüssig und wird vor fulminanter Kulisse spannend erzählt. Vielleicht waren einzelne Begebenheiten etwas zu zufällig, manchmal auch vorhersehbar, vielleicht kam das Ende auf einmal viel zu schnell und ließ einige Fragen offen, eingebettet in eine tolle Gesamtkomposition überzeugt auch dieses Buch wieder und lässt einen zufriedenen Leser zurück, der ganz nebenbei auch noch viel rund um den Champagner erfahren konnte.


    Ich habe 9 von 10 Eulenpunkten vergeben.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die verwöhnte Fabrikantentocher Isabelle heiratet, gegen den Willen ihrer Eltern, den Radsportler Leon Feininger. Sie folgt ihrem Ehemann auf das Weingut seiner Eltern in der Pfalz und muss feststellen, dass ihre großen Träume schnell zerplatzen. Während Isabelle lernen muss einen Haushalt eigenständig, unter der Regie, ihrer Schwiegermutter zu führen geht Leon immer mehr seinem Hobby dem Radsport nach. Erst eine Erbschaft von Leons Onkel, ein Weingut in der Champagne, läßt Isabelle wieder auf eine glänzende Zukunft hoffen. Voller Zuversicht reisen beide nach Hautvillers, müssen aber schnell feststellen, dass auch hier nicht alles zum Besten steht. Obwohl Isabelle sofort von der Champagnerherstellung fasziniert ist und sich für die Bestellung der Weinberge interessiert trägt sich Leon mit dem Gedanken das Anwesen zu verkaufen.


    Wir lernen im diesen zweiten Band der Trilogie eine junge Frau kennen, die lernt Verantwortung zu übernehmen und für ihre Ziele zu kämpfen. Trotz der Liebe zu ihrem Mann behält sie die Existenz ihres Anwesens im Auge. Ein langer Lernprozess folgt für Isabelle, den sie aber mit der Hilfe von neuen Freunden sehr gut meistert. Nach einem schweren Schicksalsschlag sind ihre Freundinnen Josefine und Clara sofort zur Stelle und bieten auch Neidern und Widersachern die Stirn.


    Dieses sehr hübsch gestaltete Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Champagne. Liebevoll und einfühlsam erleben wir den Wandel einer jungen Frau zu einer zielstrebenden Firmenchefin. Die interessanten Einführungen in die Champagnerherstellung runden diesen Roman ab. Fesselnd und doch liebevoll werden die Emotionen, die Isabelle durchlebt, geschildert. Mit hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich freue mich bereits auf den dritten Teil der Trilogie.

  • Vorweg geschickt - leider konnte ich nicht an der Leserunde mit Petra teilnehmen. Das war beim Lesen der Zarentochter-Bücher das Highlight. Dennoch werde ich es mir nicht nehmen lassen, jetzt noch die gesamte Leserunde der Champagnerkönigin Post für Post nachzulesen :-)


    Hier schon mal meine Rezi:



    Petra Durst-Benning - Die Champagnerkönigin


    Ein Buch zum Träumen und Erwachen


    Die Champagnerkönigin ist der zweite Teil der Jahrhundertwind-Trilogie von Petra Durst-Benning. Leider habe ich den ersten Teil nicht gelesen, aber auch so war der Einstieg in dieses Buch problemlos möglich und das Lesen ein voller Genuss.


    Mit viel Liebe zum Detai beschreibt Petra Durst-Benning, wie aus der frisch vermählten Großstadtpflanze Isabelle Feininger eine bodenständige Champagnerwinzerin wird. Auf diesem Weg hat sie vor allem mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn sowohl ihr Mann als auch das ererbte Champagner-Gut haben keinerlei finanzielle Rücklagen. Statt in einem Leben als "feine Gutsbesitzerin" sieht sich Isabelle plötzlich in der Rolle der Hausfrau, Putz- und Waschfrau, muss kochen lernen und sich mit den Finessen der Champagnerproduktion auseinandersetzen. Dabei ist ihr vor allem ihr Verwalter eine große Stütze, während ihr Mann Leon mehr durch Abwesenheit und Desinteresse glänzt. Als dieser durch einen Unfall ums Leben kommt, muss sich Isabelle fortan alleine durchschlagen, was ihr aber zunehmend besser gelingt.


    Mir hat beim Lesen besonders gut gefallen, wie intensiv Petra Durst-Benning sich wieder einmal mit dem von ihr gewählten Thema auseinandergesetzt hat. Als Leser fühlt man sich wirklich hineinversetzt in die Landschaft der Champagne, deren Beschaffenheit und Farben wunderbar beschrieben werden. Gleiches gilt für die Arbeit auf dem Weingut. Immer wieder lässt Petra Durst-Benning hier geschickt Fachwissen einfließen, so dass der Leser den Ablauf der Jahreszeiten und die damit verbundenen Herausforderungen wunderbar nachvollziehen und miterleben kann. Nebenbei macht sie deutlich, wie die Emanzipation der Frauen sich immer wieter entwickelt. Dieses Thema wird wohl im dritten Teil der Trilogie nochmal extrem wichtig, wenn ich die kleine Andeutung auf Clara richtig gedeutet habe.


    Insgesamt ist das Buch für mich eine klare Leseempfehlung, wenn man historische Romane mag. Wenn man darüber hinaus noch ein Faible für Champagner und/oder Frankreich hat, ist es sowieso ein Muss!


    8/10 Punkte

  • Nachdem ich vom ersten Band begeistert war, bin ich mit großen Erwartungen an dieses Buch gegangen und wurde nicht enttäuscht!


    Band 2 der Trilogie beginnt im Jahr 1898 in der Pfalz. Nach Nothzeit ist Isabelle mit dem Radrennfahrer Leon Feininger geflüchtet. Er hatte ihr den Betrieb seiner Eltern sehr positiv und anschaulich beschrieben, leider wurde sie von der Realität ganz schnell eingeholt. Es handelte sich eher um einen Bauernhof und die feine Isabelle musste der Schwiegermutter in der Küche zur Hand gehen und einfache Arbeiten erledigen. Trotz ihrer großen Liebe zu Leon fühlte sie sich dort sehr unglücklich. Als ein Onkel von Leon verstirbt, erbt er dessen Weingut in der Champagne. Voller Euphorie und Begeisterung machen sich die Beiden auf den Weg in ihr neues Zuhause. Isabelle träumt davon, endlich wieder ihre schönen Kleider tragen zu können und Empfänge zu geben. In Wirklichkeit sieht es dort nicht positiv aus. Geldsorgen prägen den Anfang. Nach einer Eingewöhnungszeit fühlt sich Isabelle aber hier äußerst wohl und auch angekommen. Leider meint es das Schicksal nicht immer gut mit ihr und sie muß etliche, schwere Schicksalsschläge bewältigen. Ihre Berliner Freundinnen Clara und Josefine kommen sie besuchen, um sie zu unterstützen und zu trösten. Sie übernehmen einen wichtigen Part in diesem Buch. Von ihren Nachbarn und auch von männlichen Verehrern bekommt sie immer wieder Hilfe. Isabelle entwickelt sich in diesem Buch von der verwöhnten Fabrikantentochter zu einer tatkräftigen Geschäftsfrau, die bei der Jahrhundertwende mit ihrem Champagner dabei sein möchte. Mehr Details möchte ich nicht vorwegnehmen.



    Wenn man das Buch in die Hand nimmt, fällt auf jedem Fall zuerst das stimmige Cover und die passenden Buchinnendeckel mit den Weinblättern auf. Beim Lesen bemerkt man, daß die wunderschönen, eingefügten Lithografien, die Geschichte noch anschaulicher machen. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Sie lässt durch ihre Erzählweise beim Leser Bilder entstehen und es läuft ein echtes Kopfkino ab. Ihre Recherche und die Ausführungen zum Champagner, sei es die Landschaft, die Menschen oder auch die Champagnerherstellung waren für mich einfach großartig.


    Der dritte Band wird Clara als Protagonistin haben, darauf freue ich mich schon sehr.


    Von mir 9 Punkte

  • Nachdem Isabelle nach ihrer überstürzten Hochzeit und Flucht aus Berlin bei Leon`s Eltern landet und dort genau das Gegenteilige Leben vorfindet als sie gewohnt ist kann sie sich nur schwer damit arrangieren. Der Name des Dorfes Nothzeit scheint Programm zu sein. Zumal Leon auch hier nur das Radfahren im Kopf zu haben scheint. Die Erbschaft des Champagnergutes scheint die Lösung der Tristesse zu entkommen und schon wieder hat sie nur positive Bilder im Kopf und sieht ein Leben vor sich wie sie s aus Berlin gewohnt war.
    Aber es kommt wie es kommen muss alles wird anders. Sie ist es die im Grunde die Sache in die Hand nimmt da auch in diesem Fall Leon keine große Hilfe ist. Als er es endlich einsieht das er sich mehr ums Gut kümmern muss ist es zu spät und er stirbt. Da Isabelle aber in der Zwischenzeit einige Freunde gefunden hat und auch Jo und Clara aus Berlin kommen um sie aus ihrem Tief nach dem Tod von Leon heraus zu holen geht es langsam aufwärts auch wenn es zwischendurch immer mal kleine Tiefschläge kommen.


    Isabelle wandelt sich zur Kämpfernatur, war sie doch zu Berliner Zeiten eher eine verwöhnte Göre, so kämpft sie nun mit aller Macht für ihr Erbe. Und dabei stehen ihr viele Menschen bei.


    Ich freue mich schon auf den 3. Teil und hoffe Clara kann sich gegen ihren Mann durchsetzten und ihr Leben nach ihren Wünschen ein kleines bisschen positiver Gestalten.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte.

  • Der zweite Band der Trilogie um drei junge, innovative und tatkräftige Berliner Frauen führt uns mit der Protagonistin Isabelle an Hand ihres Ehemannes Leon in die wunderschöne Champagne.


    Nach einem harten Jahr in Leons Elternhaus in der Pfalz kommt eine Erbschaft sehr gelegen dem tristen Einerlei und den stichelnden Bemerkungen der Schwiegermutter zu entfliehen.
    Das Weingut seines Onkels liegt in Frankreich in Hautviller einer Hochburg der Champagnerherstellung.
    Leon wird es bald zuviel, da arbeiten ihn davon abhält weiter Fahrrad zu fahren. Isabelle dagegen mausert sich von der verwöhnten Berliner Fabrikantentochter zur wie selbstverständlich mit anpackenden Weingutsbesitzerin.


    Petra Durst-Benning hat diese Buch mit viel Verve und gut recherchiertem Hintergrundwissen geschrieben, vor allem was die Champagnerherstellung betrifft. Auch die Leserundenbegleitung war außerdordentlich positiv mit jedem Wort spürte man die Liebe zu ihren Figuren.


    Auch wenn es öfter mal Anlass zur Verwunderung gab, wie Isabelle sich so schnell das Kochen aneignen konnte oder mit allen Anforderungen des Weinbaus zurecht kam, ist das Buch ein spritziges, süffiges, leichtes Leseerlebnis das rundum Vergnügen bereitet.


    ich freue mich wirklich auf die Fortsetzung. Auch von mir 9 EPs

  • Bei diesem Buch mit dem sehr schönen Cover handelt es sich um den zweiten Band der Jahrhundert-Trilogie der Autorin Petra Durst-Benning. Der Roman erzählt dieses Mal aus der Sicht von Isabelle, die Tochter eines wohlhabenden Berliner Unternehmer. Nachdem sie sich in Leon verliebt hat, verlässt sie Berlin und ihre Eltern ohne deren Zustimmung. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei den Schwiegereltern landet das junge Paar in der Champagne, wo Leon ein Gut geerbt hat. Doch Isabelle muss sich hier ihr Glück hart erkämpfen. Zum Glück findet sie rasch Freunde, die sie unterstützen.
    Obwohl ich sagen muss, dass „Die Champagnerkönigin“ nicht ganz an „Solange die Welt noch schläft“ heran kommt, hat mich die Geschichte gut unterhalten. Der Roman ist mir an einigen Stellen zu vorhersehbar und klischeehaft. Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass man als absolutes Greenhorn doch einiges über Champagner und seine Herstellung erfährt.
    Den dritten Teil der Trilogie, bei dem es um Clara gehen wird, werde ich auf jeden Fall auch lesen und hoffe, dass er möglichst bald erscheint.
    8 Punkte


    Der Genuss von Champagner-Trüffel-Schokolade setzen dem Lesegenuss übrigens noch die Krone auf. :lache

  • "Alles im Leben hat seine Zeit. Die Liebe kommt zu dem, der an sie glaubt."


    "Ein jeder ist auf seine Art schön und einzigartig."


    Isabelle, eine junge und verwöhnte Fabrikantentochter, heiratet gegen den Willen ihrer Eltern Leon Feininger, in den sie sich sofort verliebt hat.Zusammen machen sie sich auf den Weg in die Champagne, wo Leon das Weingut seines verstorbenen Onkels erbt. Beide sind in der Champagnerherstellung total ahnungslos und haben keinen leichten Weg vor sich. Doch Isabelle will um ihr neues Glück kämpfen und nimmt dafür harte Arbeit auf sich..


    In der Jahrhundertwindtrilogie geht es um die drei grundverschiedenen Freundinnen Joe, Isabelle und Clara. In diesem zweiten Teil geht es um die Geschichte von Isabelle. Ihre beiden Freundinnen spielen zwar auch mit, haben aber nur eine Nebenrolle. Ich muss dazu sagen, dass ich den ersten Teil "Solange die Welt noch schläft" nicht kenne, ich aber kein einziges Mal das Gefühl hatte, dass mir dadurch Informationen fehlen. Man kann das Buch also auch sehr gut als einzelne Geschichte lesen.
    Dies war außerdem mein erstes Buch von Petra-Durst-Brenning, aber sicher nicht mein letztes. Sie hat einen lockeren, fesselnden Schreibstil und versteht es ihre Protagonisten einfühlsam und realistisch zu schildern.
    Leider muss ich sagen, dass die ganze Geschichte von Anfang an ziemlich vorhersehbar ist und mich die Autorin nur in einigen, wenigen Punkten überrascht hat. Das fand ich ein wenig schade, da ich es doch immer gern habe, wenn nachher alles anders kommt, als man meint. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch teilweise gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Sehr schön sind auch die Landschaftsbeschreibungen und sehr interessant und informativ die Erläuterungen zur Champagnerherstellung. Ich habe nun richtig Lust auch mal in die Champagne zu reisen und an diversen Champagnerproben teilzunehmen (und das obwohl ich eigentlich keine Champagner-Trinkerin bin, aber vielleicht habe ich nur noch nicht den richtigen getrunken).


    Fazit: Eine schöne, manchmal traurige und vor allem interessante Geschichte rund um das Thema Champagner. Meiner Meinung nach manchmal etwas zu "rund" und vorhersehbar, aber dennoch wundervoll zum Lesen. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Im zweiten Teil der Jahrhundertwind-Trilogie begleiten wir Isabelle in die Champagne.
    Mit ihr lernen wir viel über die Champagnerherstellung und ich konnte das prickelnde Getränke beim Lesen manchmal beinahe schmecken.
    Die vielen Informationen rund um den Champagner fand ich sehr interessant und perfekt in die Geschichte eingebaut.
    Die Geschichte selbst war spannend und einfach wundervolles Kopfkino. Alle Personen sind so toll beschrieben, dass man das Gefühl hat, alle persönlich zu kennen.
    Ein wenig enttäuscht war ich, weil manches sehr vorhersehbar war.


    Toll fand ich, dass "Die Champagnerkönigin" von den drei Freundinnen aus "Solang die Welt noch schläft" handelt und es gleichzeitig aber ein komplett eigenständiges Buch ist - keine dieser typischen Fortsetzungen, die alleine nicht funktionieren. Aber an Teil 1 kommt die Champagnerkönigin für mich nicht ganz ran. Dennoch freue ich mich sehr auf Teil 3 mit Clara!

  • Meine Meinung:


    Anscheinend liegt doch eine Wahrheit darin, dass Mann ein Buch anders liest als Frau. Das gilt offensichtlich auch für ein Buch über Frauen, über Frauen in einer Zeit in der die Emanzipation began, lange bevor das Wort "erfunden" wurde.


    Das Buch - Teil zwei der Jahrhundertwindtrilogie - beschreibt die aus dem ersten Teil bekannte Isabelle, ein verwöhntes Fabrikantentöchterchen, dass aber auch schon gegen den goldenen Käfig löckt und die aus diesem Käfig brutal ausbricht, indem sie ihre große Liebe, den Radfahrer Leon heiratet. Das Buch beginnt damit, dass Isabell ihre Träume von einer Zukunft begraben muss, weil sie in dem ärmlichen Bauernhof ihrer Schwiegereltern ums eigene Überleben und die eigene Persönlichkeit fürchten muss. Da reißt aus der Trübsal eine unerwartete Erbschaft heraus die Eheleute ins Land des Erbfeindes, nach Frankreich in die Champagne. Dort hat Isabell nicht nur mit Leon und dessen Traum vom Radfahren, sondern auch mit Menschen zu kämpfen, die ihr Böses wollen, aber es gelingt ihr auch Freunde zu finden und sie lernt den Champagner und die Champagne zu lieben und Champagner herzustellen. Dabei erleidet sie Rückschläge, feiert Erfolge und die Autorin beschreibt die Zeit, die Zeitläufte und ihre Beklemmungen so diskret und unaufdringlich ohne Belehrung, ohne gestreckten Zeigefinger dass es ein Vergnügen ist das Buch zu lesen, ein Vergnügen, dass man nur jedem ans Herz legen kann.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ich hatte das Glück und das Vergnügen dieses Buch in der Leserunde zu lesen, dafür nochmals vielen Dank an Wolke, den Verlag und an Petra Durst-Benning für die tolle Begleitung durch die Leserunde.


    Da über den Inhalt schon alles geschrieben wurde und ich dem nichts hinzufügen kann ohne etwas zu wiederholen beschränke ich mich nur auf mein persönliches Leseerlebnis.


    Schon das Buchcover finde ich sehr gelungen.


    Der zweite Band beschreibt das Leben und die Entwicklung von Isabelle, eine der drei Freundinnen. Sie hat es nicht einfach und muss sich nach ihrer Heirat von ihrem alten Leben verabschieden und einige Schicksalsschläge verarbeiten. Durch eigene Kraft und mit Hilfe von neuen Freunden und Nachbarn meistert sie jede Situation und geht ihren Weg. Das Buch endet ganz nach meinem Geschmack und macht mir das Warten auf den dritten Band nicht leichter.


    Ich hatte wunderbare Lesestunden und habe auch so manche Träne vergossen. Außerdem habe ich viele Stunden über Champagner und dessen Herstellung recherchiert.


    Von mir bekommt dieses Buch die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Auch ich habe dieses wundervolle Buch im Rahmen der Leserunde gelesen.


    Ich habe den Vorgänger "Solang die Welt noch schläft" nicht gelesen, habe Isabelle also erst in "Die Champagnerkönigin" kennen gelernt. Die Tatsache, dass ich das erste Buch der Trilogie nicht kenne, hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Isabelle lebt auf dem "Weingut", eher Bauernhof, ihrer Schwiegereltern mit selbigen unter einem Dach und wird in die Hausarbeit mit eingebunden. Welch schwere Aufgabe, Kartoffeln zu schälen, wenn man sich in seinem Leben noch nie darum kümmern musste. Und dann auch noch ständig die Schwiegermutter im Rücken zu haben. Ein Wunder, dass Leon ein Weingut in der Champagne erbt. Isabelle ist so glücklich Nothzeit zu entfliehen, dass sie schon hochtrabende Träume hat, bevor sie das Erbe überhaupt gesehen hat. Die böse Überraschung kommt erst, denn auch in der Champagne muss sie mit anpacken, da das Geld für Angestellte fehlt. Sie lebt sich aber gut ein und auch der Verwalter ist eine Grosse Hilfe. Im Laufe der Geschichte wandelt sich Isabelle immer mehr zu einer Frau, die selbst arbeitet und nicht alles auf andere abwälzt.


    Schon das Cover des Buches hat mich angesprochen, die Dame auf dem Bild (schade, dass sie nicht die roten Haare Isabelles hat) schaut über Zeilen von Weinreben. Allein dieses Bild strahlt Ruhe aus. Wenn man den Schutzumschlag entfernt hat der Einband des Buches eine rotbraune Farbe, erinnert also isgendwie an die Roten Trauben, die man auch zur Champagnerherstellung braucht. Auch der Buchinnendeckel mit den Weinranken und Trauben weisst auf den Inhalt des Buches hin. Das ist wirklich eine schöne Idee.
    Isabelles Geschichte hat mich von den ersten Seiten an gefesselt. Wie gesagt, ich musste sie erst kennen lernen. Auch wenn ihre Wandlung zur perfekten Hausfrau und Köchin vielleicht etwas schnell geht, ziehe ich den Hut vor ihr, dass sie das überhaupt geschafft hat. Ich habe mit ihr gelitten, mich mit ihr gefreut und auch mit ihr zusammen neue Freunde gefunden. Es hat mir Spass gemacht, mich inmitten dieser Dorfbewohner zu fühlen und mich in Hautvillers wohl zu fühlen, so wie Isabelle. Ja, es stimmt, einiges war an dieser Geschichte vorhersehbar, aber es gab auch immer wieder Wendungen, an die man nicht gedacht hat. Ich habe mich trotzdem wunderbar unterhalten gefühlt.


    Dieses Buch war das erste, das ich von Petra Durst-Benning gelesen habe, aber es wird sicher nicht das letzte sein. Auch ich warte auf den 3. Band, der uns Clara näher bringt.


    Von mir bekommt das Buch 10 Punkte und ich kann es nur weiterempfehlen.

  • Titel: Die Champagnerkönigin
    Autorin: Petra Durst-Benning
    ISBN: 978-3-471-35058-4
    Originalausgabe 2013
    Verlag: List-Verlag
    Seiten: 513


    Klappentext:


    1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheiß8ng eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können
    Ein vielversprechendes Abendteuer, so sinnlich wie aufregen, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.


    Meine Meinung:


    Teil 2 der Trilogie Jahrtausendwinde.


    Isabelle, selbst Radfahrerin bis zu einem Sturz, flüchtet mit dem Radfahrer Leon Feininger als dessen Ehefrau nach Nothzeit. Der Ort entspricht nicht so ihren Erwartungen. Dann geht sie mit Leon nach Hautviller in die Champagne. Auch hier erinnert eines an Nothzeit. Der Leser lebt und leidet mit Isabelle und ihren Freundinnen Clara und Josefine, die schon aus Teil 1 bekannt sind.
    Petra Durst-Benning erweitert die Kenntnisse der Leser zur Aufzucht von Weinreben und über die Herstellung von Champagner. Macht lesen durstig? Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen.



    Fazit:


    Tolles Kopfkino mit Lust auf mehr. Da mir der Schluss etwas zu schnell ging – ich hätte gerne mehr gelesen – vergebe ich 8 Eulenpunkte.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Auf eine weitere Inhaltsangabe zum Roman verzichte ich. Hier mein persönlicher Eindruck:


    Nach ihrer Ankunft in der Champagne, im Frühjahr 1898, verfliegt die Euphorie über die unerwartete Erbschaft sehr schnell, denn Isabelle und Leon sitzen auf dem alten Gut des verstorbenen Jacques Feininger, haben jede Menge Landbesitz, aber keine Ahnung davon, wie man einen guten Champagner herstellt. Während Leon sich immer mehr in seine Radfahrer-Leidenschaft flüchtet, bleibt die Verantwortung und auch die meiste Arbeit an Isabelle hängen. Das Schicksal hat einige unangenehme Überraschungen für sie bereit, aber Isabelle ist stark, eine Kämpfernatur. Obwohl ihr eine Konkurrentin regelmäßig auf die Pelle rückt und ihr das Weingut zu einem verführerisch hohen Preis abkaufen möchte, bleibt Isabelle standhaft, denn sie sieht in dem Anwesen nicht mehr nur den materiellen Besitz, sondern sie fühlt sich hier zuhause. Als sie nach einem schweren, verlustreichen Unglück am Boden liegt und keinen Lebensmut mehr hat, zeigt sich, was es bedeutet, gute Freundinnen zu haben, denn Clara und Jo kommen aus Berlin angereist, um ihr unter die Arme zu greifen.
    Isabelle verliert, kämpft, strauchelt und rappelt sich wieder auf. Ihr Werdegang ist sehr gefühlvoll beschrieben, und mit jedem Schicksalsschlag gewinnt sie an Größe.
    Bezüglich der weiteren Charaktere beschränkt sich die Autorin in ihrer Erzählung auf das Wesentliche, denn Isabelles Schicksal steht im Mittelpunkt des Romans, aber doch sind alle Nebenfiguren gut und lebendig charakterisiert.
    An den detaillierten Ausführungen über das Land und zum Jahreslauf eines Winzers merkt man sehr deutlich die gründliche Recherchearbeit, die diesem Roman vorausgegangen ist. Die Autorin entwirft stimmungsvolle Bilder der zauberhaften Landschaft, die den unvergleichlich wertvollen Rebensaft hervorbringt, welcher die Basis für den spritzigen und hochwertigen Champagner darstellt. Man meint fast, den Duft der blühenden Rebstöcke zu atmen und das Prickeln eines edlen Champagners auf der Zunge zu spüren, während man das Buch liest.
    Die exquisite Ausstattung des Buches bildet eine perfekte Ergänzung und Abrundung zum Roman. Es gibt zwischendurch immer wieder kleine Abbildungen in den Kapiteln, die einen lebendigen Eindruck von der damaligen Zeit vermitteln.
    Isabelles Geschichte ist nun erzählt, aber ich bin mir sicher, dass wir der jungen Winzerin auch im dritten Band der Jahrhundertwind-Trilogie wieder begegnen werden, wenn es dann um Clara als Hauptperson geht. Bis dahin ist jedoch reichlich Geduld nötig, denn es wird noch eine Weile dauern, bis der Abschlussband erscheint. Ich freue mich schon sehr darauf, wieder von den drei starken Freundinnen zu lesen.


    Für dieses schöne Buch gibt es von mir 10 Eulenpunkte. :fingerhoch

  • Die Champagnerkönigin ist der zweite Teil der Jahrhundertwind-Trilogie um Isabelle, Josefine und Clara.


    In diesem Roman begleiten wir Isabelle, die nach der Hochzeit mit Leon Feininger durch eine Erbschaft seines Onkels zu einem Weingut in der Champagne gelangt.


    Leon, der lieber Rad fährt, ist keine Unterstützung in Isabelles Kampf um das Überleben gegen allerhand Widrigkeiten. Doch mit Unterstützung ihrer alten Freundinnen Clara und Josefine sowie neuen Freunden wie den Dorfbewohnern, ihrem Verwalter Claude und dem Kellermeister Daniel Lambert, schafft sie das Wunder, sich dem Leben zu stellen, die Schicksalsschläge zu überwinden und tatsächlich eine gute Ernte einzufahren trotz aller Knüppel, die ihr zwischen die Beine geworfen werden.


    Mir hat das Buch etliche wunderbare Lesestunden bereitet. Zudem habe ich zum Champagner, seiner Herstellung und dem ganzen Drumherum des Lebens im ausgehenden 19. Jahrhunderts eine Menge interessanter Details kennengelernt.


    Der Roman ist flüssig geschrieben und so konnte ich schnell mitfiebern, wie es Isabelle erging.


    Von mir 8 Punkte.


    Ich freu mich auf den 3. Teil.

  • "Die Chamagnerkönigin" erzählt die Geschichte von Isabell, einer jungen Frau, der alles in den Schoß gefallen ist, die allerdings wenig Mitspracherecht in ihrem eigenen Leben hatte. Bis sie die Entscheidung trifft, mit dem Radfahrer Leon durchzubrennen und damit den für sie vorgezeichneten Weg eigenmächtig verlässt.


    Die Folgen dieser Entscheidung hat sie dann auch zu tragen - erst, indem sich ihre Vorstellungen als unrealistisch und falsch herausstellen, dann in Form von mehreren Schicksalsschlägen, die sie bewältigen muss. Das verwöhnte Mädchen behält sich ihren eigenen Willen und Ehrgeiz und wächst beständig über sich hinaus. Es ist ein Buch über das Erwachsenwerden, man erlebt das Heranreifen von einem jungen Mädchen zu einer selbstständigen, erwachsenen Frau, die weiß, was sie vom Leben erwartet und die kompetent genug ist, ihren Weg alleine zu gehen. Eine Geschichte sowohl der Emanzipation einer Frau in einer männerdominierten Gesellschaft als auch der Emanzipation einer Jugendlichen, die sich ihren eigenen Weg bahnt.


    Ein absolut liebevoll geschriebenes Buch, mit tollen Bildern, die die Gesamtatmosphäre treffend unterstreichen. Die Protagonisten sind in sich stimmig, wenn auch das Ende etwas abrupt ausfällt.


    Ein lesenswertes Buch, ideal für den Urlaub oder ein freies Wochenende!

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley