Die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof - Alois Prinz

  • Lieber wütend als traurig - Die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof
    von Alois Prinz


    Beltz-Gelberg
    Deutscher Jugendliteraturpreis 2004
    Empfohlen ab 15 Jahre


    Der Autor


    Alois Prinz ist 1958 geboren. Er hat eine journalistische Ausbildung, war als freier Journalist tätig und hat als Schriftsteller mehrere Biografien für Jugendliche und Erwachsene geschrieben.



    Inhaltsangabe ( Verlagstext )


    Mit Anfang dreißig hatte Ulrike Meinhof erreicht, wovon andere träumten. Doch 1970 ließ sie dieses Leben hinter sich, um in den Untergrund zu gehen. Von nun an galt sie als "Stimme der RAF" - und als "Staatsfeind Nr. 1". Ein radikaler Schnitt, der bis heute schwer nachvollziehbar scheint. Alois Prinz folgt ihren Lebensspuren, von der Kindheit im Dritten Reich bis zu ihrem Tod in Stammheim. Er lässt dabei Zeitzeugen sprechen und präsentiert schwer zugängliches und bisher unveröffentlichtes Material. Mit gebotener Distanz erzählt er ein Leben, in dem sich die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik spiegelt und das zugleich fundamentale Fragen politischer Ethik aufwirft. Ein Urteil über den Menschen Ulrike Meinhof überlässt er dabei dem Leser.


    Mein eigener Eindruck


    Dieses Buch hat mich sehr beschäftigt. Zwar war ich alt genug, die Taten der RAF in Nachrichten und Zeitungen zu verfolgen und die Fahndungsmaßnahmen am eigenen Leib zu spüren.
    Aber die Entwicklung in der damaligen BRD, von der Wiederbewaffnung zu den Notstandsgesetzen habe ich nochmal ganz neu wahrgenommen.
    Ganz besonders berührend ist aber die Darstellung des Lebens der Ulrike Meinhof - von der erfolgreichen Journalistin, Mutter zweier Töchter bis zu ihrem Abtauchen in den Untergrund. Es wird deutlich, dass sie eine Frau mit Hoffnungen und Idealen von einer besseren Welt war, Ideale, die von vielen jungen Menschen geteilt worden sind. Und die eine Entwicklung genommen hat, die für kaum jemand nachvollziehbar ist. Und dennoch versucht Prinz, dieser Entwicklung nachzuspüren.
    Letztlich kann man es nicht besser sagen als der frühere Bundespräsident Heinemann:
    Mit allem, was sie getan hat, so unverständlich es war, hat sie uns gemeint.


    Auch für Erwachsene ein sehr lohnendes Buch-