Heftromane - eine verkannte Literaturform?

  • Zitat

    Original von Ines
    @Doc.
    Vorgaben: Happyend, keine Fremdwörter und folgender Aufbau: Sie treffen sich, das Schicksal trennt sie, am Ende kriegen sie sich.


    Hm...kann es sein, daß sich das in den letzten 20 Jahren stark verändert hat? Wenn ich mir so meine gesammelten Reihen angucke, dann trifft das Alles nicht zu.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Ines
    DAS GLAUBE ICH DIR NIEMALS NICHT!!!!


    Sagen wir es anders: Ich lege mir jede Menge Beschränkungen auf -- aber keine kruden Simplifikationen. Das bereitet mir nun einmal körperliche Schmerzen, und die mag ich einfach nicht. :grin


    Dies ist keine Bewertung! :rolleyes



    Zitat

    @Doc.
    Vorgaben: Happyend, keine Fremdwörter und folgender Aufbau: Sie treffen sich, das Schicksal trennt sie, am Ende kriegen sie sich.


    Das gilt aber nur für die Liebesromane ... Doc meinte sicher andere Genres. :wave

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wie sehen denn solche Vorgaben aus? Ist da auch die Handlung schon vorgegeben?


    Gruss,


    Doc


    Da gibt es teils sehr starre Exposees....
    :gruebel Ich habe ein solches mal auf der offiziellen Maddrax HP gesehen, muß ich glatt mal nachschauen

  • Die SF Romane meiner Jugend aus den Heftchen waren sicher nicht schlechter als die gebundenen Versionen, wenn man jetzt mal von den wenigen SciFi Klassikern absieht.


    Vielleicht ist das Genre an und für sich nie über einen gewissen Punkt hinausgekommen. Oder die Heftromane waren wirklich gut.

  • naja, doc, ich hatte mich ja glaub' schon mal an anderer Stelle als Raumpatrouille-Orion-Bub entblättert. Vielleicht bin ich ja da ein Einzelfall: Zum engagierten "Mengenleser" - über das jährliche Pflichtbuch hinaus - wurde ich eigentlich über diese "Heftle", die ich mir nebst ein paar Colafläschle für fünf Pfennig regelmäßig vom Taschengeld gekauft habe. Dass mit bloßen Worten ein komplettes, faszinierende Universum im Kopf entstehen kann, habe ich damals dank den Geschichten rund um McLane, Tamara Jagellovsk und Konsorten entdeckt. Und als das ewig gleiche Strickmuster irgendwann schließlich auch mir Döskopp auf die Nerven ging, stieg man eben auf anderes um. Der Stoff musste schließlich härter werden. Und siehe da: Das mit dem Ausflug vom eigenen Ich dank der Geschichten anderer Menschen klappte mit "richtigen" Büchern sogar noch besser. Fazit: Zum Anfixen sind die Dinger doch gar nicht so schlecht ;-)

  • Es ist eine andere Sichtweise, eine, die man sich erst einmal zueigen machen muß. Protagonisten, die sich fast komplett über Äußerlichkeiten definieren, Handlungsmuster, für die die Bezeichnung "Klischee" ein Euphemismus wäre, Linearität aus dem Zwang der Verstehbarkeit für Jedermann heraus, vorgegebene Ablaufmuster, einfache Sprache, keine stilistischen, dramaturgischen Experimente. Ich rede von Arzt-, Frauen- und Liebesromanheftchen; SF- und F-Serien sind eine andere Kategorie. Wie auch immer, wer gut und sicher schreiben kann, sollte sowas auf jeden Fall hinkriegen, und es ist vielleicht sogar eine gute Übung, dieser Verzicht, dieses Sich-Zwingen, der Umgang mit spartanischen Strukturen. Worin der Reiz für die Leser besteht, erschließt sich mir nicht immer, aber es hat sicherlich etwas mit Geborgenheit und Sicherheit zu tun - überrascht wird man jedenfalls nicht. Nie.

  • Die Perry Rhodans der ersten Auflage bekomme ich immer noch! Auch ist die Serie einfach über dem Niveau eines Heftromanes darüber hinaus. Doch hier sind mir persönlich die Heftromane lieber, da in den Silberbänden die Handlungen auf die Schlüsselerlebnisse der Serie begrenzt wird. In den einzelnen Heften kann man die Kreativität der einzelnen Autoren noch entdecken.


    Früher hatte ich noch viele Grusel- Heftchen gelesen, die ich mir auch meist gebraucht gekauft habe - hier konnte man vom Groschenroman reden, denn meist kosteten sie 1 oder 2 Groschen!
    Am liebsten waren mir Dämonenkiller, Macabros, Vampir-Romane, Gruselkrimi, Professor Zamorra, uvm.
    und bei den Fantasy Dragon, Mythor


    aber manchmal auch einen Krimi oder Western, wenn sonst nichts zum lesen da war.
    Aber aufgehoben hab ich alle! Kann doch nichts weg tun!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Wo wir gerade über Romanserien und Pulp Fiction reden - kennt jemand "Doc Savage - Der Mann aus Bronze"? Ich hab' als Halbwüchsiger einen ganzen Stapel dieser Romane in die Finger gekriegt und nicht mehr weglegen können, nachher aber nie wieder etwas darüber gehört. Hier habe ich einen ganz interessanten Artikel darüber gefunden.

  • Zitat

    Original von Tom
    Wo wir gerade über Romanserien und Pulp Fiction reden - kennt jemand "Doc Savage - Der Mann aus Bronze"? Ich hab' als Halbwüchsiger einen ganzen Stapel dieser Romane in die Finger gekriegt und nicht mehr weglegen können, nachher aber nie wieder etwas darüber gehört. Hier habe ich einen ganz interessanten Artikel darüber gefunden.


    Ja, hab ich auch gelesen - alle, die mir unter die Finger kamen - waren aber leider nicht mehr als 3 oder 4.


    Da fallen mir die Krimis um Butler Parker ein, die ich auch recht oft gelesen habe!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hai Ihr,


    ich finde diese "Groschenromane" eigentlich ideal für die Handtasche, habe auch schon einige gelesen und ich muß sagen, selbst im Gremium Liebesromane gibt es schon starke sprachliche Unterschiede. Es gibt welche, die sprachlich sowas von simpel sind, das es mir graust, sie zu lesen. Dann gibt es wiederum solche, die tatsächlich sehr spannend geschrieben sind, selbst Nora Roberts hat einiges an Groschenromanen verfasst. Früher habe ich auch mit Begeisterung die Gaslicht Romane gelesen, nachdem sie dann Mystery oder so hießen, war es irgendwie nicht mehr dasselbe. Wie gesagt, ich habe solche Heftchen immer für die Handtaschen, da ist es auch mal nicht so schlimm, wenn man aufhören muß.


    Vielleicht ist es für viele auch einfacher so ein Heft zu lesen als ein Buch, was ja um einiges mehr an Seiten hat. Nicht jeder gerät bei dem Anblick eines 800 Seiten Schmökers in Verzückung, sondern fasst ihn erst gar nicht an, weil er meint, diese Anzahl ja nie bewältigen zu können. (Ich könnte meine Finger wahrscheinlich gar nicht stoppen). Dann lieber solche Hefte lesen als gar nix.


    Immerhin habe ich meine geliebten McGregors von Nora Roberts in solchen Heften entdeckt.


    LG
    Tinker

  • Mir ist mal so ein Angebot als Testleserin ins Haus geflattert. "Suchen Sie sich aus unseren verschiedenen Reihen fünf Romane kostenlos aus"...


    Die habe ich mir dann als Strandlektüre mit in den Urlaub genommen.


    Mannomann... selten so gelacht.


    Eine der Heldinnen hieß übrigens Lexi... hat zu vielen ebenso lustigen wie ferkeligen Assoziationen geführt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ja, kenne ich (ebenfalls diese Mystery-Dinger). Ich hab' die eine Zeit lang an meinen Eltern vorbei geschmuggelt (genau wie die Bravo *rot werd*), bis ich dann mal von meinem Vater "erwischt" wurde - war mir das peinlich! Wo ich als gutes 68ger Kind solchen Schund ja eigentlich nicht lesen sollte :grin, sondern eher die Welt retten, für Frauenrechte kämpfen, etc.
    Na, es hat keine bleibenden Schäden hinter lassen.


    Solas :wave

  • John Sinclair war immer meine Lieblingsreihe
    Ich habe aber auch Perry Rhodan gelesen.

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch