Advanced Product Quality Planning (APQP) and Control Plan

  • Reference Manual
    Second Edition, 2008, 107 Seiten
    broschiert


    ISBN: 978-1605341378 (funktioniert nur bei www.amazon.com oder www.amazon.co.uk, nicht bei www.amazon.de)


    Kurzbeschreibung:
    APQP (Advanced Product Quality Planning) ist ein branchenübegreifendes Instrument zur Qualitätsplanung und damit wesentlicher Teil des Qualitätsmanagements (QM). Entwickelt wurde die APQP-Methode von großen Automobilkonzernen. Die Richtlinien in diesem englischsprachigen APQP-Handbuch zeigen, wie ein QM-Plan für Produkte und Dienstleistungen auszuarbeiten ist - geeignet für alle Phasen des Entwicklungsprozesses. Es geht u. a. darum, die Produktionslenkung so transparent zu machen, dass interne und externe Lieferanten, Unterauftragnehmern und andere an Herstellungsprozessen Beteiligte jederzeit die für sie entscheidenden projekt- und produktrelevanten Informationen abrufen können. Zu diesem Zweck werden mithilfe von spezifischen Dokumenten alle wichtigen Daten zentral geplant, überwacht und verwaltet. APQP - Qualität ist planbar!


    Über den Autor:
    Der nordamerikanische Automobilverband AIAG (Automotive Industry Action Group) ist der Herausgeber.


    Mein Eindruck:


    Lange habe ich darauf gewartet, dass das momentane Handbuch, dessen Copyright bei Chrysler, Ford und General Motors liegt, endlich in Deutsch übersetzt wird, schließlich war die erste Ausgabe auch in übersetzter Fassung lieferbar.
    Jetzt hatte ich das Warten satt und beschäftige mich mit der englischen Ausgabe.
    Vorbemerkung: Das Handbuch ist selbstverständlich sehr auf die Pflichten der Automobilzulieferer ausgerichtet. Ich lese es jedoch nur bedingt, d.h. nur teilweise aus dieser Sicht.


    Bei APQP geht es um Qualitätsvorausplanung. Das wird immer bei einem spezifischen Projekt angewendet.
    Es gibt 6 Kapitel, deren Inhalte sich im Rahmen des PDCA-Kreises (Planen, Durchführen, Überprüfen, Verbessern) bewegen und anhand dessen der Projektfortschritt verfolgt wird. 1. Planen, 2 . Produktentwicklung, 3.Prozessentwicklung, 4.Produkt- und Prozessvaldierung, 5. Feedback,. Bewertung und Korrekturmaßnahmen
    und schließlich 6.Control Plan, was mich momentan am meisten interessiert.
    Das wird untermauert durch 6 Diagramme, die im Handbuch verteilt sind bzw. das Diagramm ist immer das Gleiche, jedoch werden dabei immer die einzelnen Phasen davon betrachtet.
    Prinzipiell finde ich die einzelnen, zeitlich orientierten Diagramme gut verständlich, obwohl sie sehr primitiv gestaltet sind. Die oben erwähnten sechs Punkte überschneiden sich im Projektverlauf. Immerhin erfährt man dabei, was man aus dem jeweiligen Projektschritt (Konzeptfreigabe, Muster, ...Serienstart) als Ergebnis haben soll, z.B. wann eine DFMEA da sein soll, wann ein Prozessflussdiagramm oder eine PFMEA usw.


    Die Control Plan-Methodik nimmt viel Raum ein. Der Control Plan dient der Lenkung der Produktion, weswegen sie im Deutschen Produktionslenkungsplan genannt werden. Nicht selten werden die Begrifflichkeiten falsch aufgefasst oder mit QM-Plan verwechselt. Ich benenne den Control Plan daher im Folgenden immer mit Produktionslenkungsplan, der definierte Begriff aus der ISO/TS 16949. Das ist mir persönlich lieber.
    Das Handbuch definiert sehr genau, was ein Produktionslenkungsplan ist und wie er aufgebaut wird. Zu jedem Feld wird erklärt, was da eingetragen werden soll. Das halte ich für sehr nützlich.
    Erwartet wird, dass der Produktionslenkungsplan die Phasen Muster, Vorserie und Serie durchläuft.
    Es gibt auch Beispiele von Plänen, die ausgefüllt sind.
    Je komplexer das Produkt und die Prozesse, desto ausufernder wird so ein Plan.
    Eine Checkliste ist im Handbuch enthalten, anhand dessen Punkte ein Produktionslenkungsplan auf Vollständigkeit geprüft werden kann.
    Da wird doch sehr deutlich, dass ohne ausführliche Prozessanalyse und Verarbeitung der Ergebnisse aus den vorhergehenden 5 Kapiteln, ein Produktionslenkungsplan nur rudimentär und oberflächlich erstellt werden kann. Die besonderen Produkt- und Produktionsmerkmale müssen einfach da sein, sonst können keine vernünftigen Prüfungen festgelegt und kein Reaktionsplan abgehandelt werden. Der Reaktionsplan ist das eigentlich wichtige, was aus dem Produktionslenkungsplan herauskommen soll.
    Im Anhang folgt dann noch eine ganze Reihe von Checklisten zu den einzelnen Methoden, die Bestandteil des APQP sind. Auch die Methoden werden noch kurz umrissen. Das Glossar bietet noch einmal eine Reihe von Definitionen.


    Fazit: Das Referenzhandbuch APQP ist ein mächtiges Werkzeug. Es hat seine Stärken in genauer Definition von Anforderungen. Für Organisationen, die nicht reine Automobilzulieferer sind, ist APQP eine große Herausforderung. Für eine zielgerechte Optimierung bestehender Projektabläufe und Dokumente dazu, ist es die beste Quelle und ersetzt vielleicht so manche Beraterstunde, die ohnehin kaum genehmigt würde.
    Bei kommenden Projekten kann das Handbuch helfen, die Dokumentation genauer auf die Vorgaben auszurichten.