Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. September 2013)
ISBN-10: 3453267338
ISBN-13: 978-3453267336
Wer hat's geschrieben?
Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein 2009 erschienener Debütroman Trigger wurde ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Nach zwanzigjähriger Psychiatrietätigkeit lebt er heute als freier Schriftsteller mit seiner Frau und einer Glückskatze in der Nähe von Ulm.
Worum geht's?
Angst hat ein Zuhause
Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.
Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …
Wie war's?
Ich durfte das Buch im Rahmen der Testleseraktion des Heyne-Verlags hier im Forum bereits vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin lesen.
Wulf Dorn hat mit "Phobia" einen überaus soliden Thriller vorgelegt. Trotz des weitgehenden Verzichts auf Schock- und Splattereffekte ist es dem Autor gelungen, die Spannung auf nahezu allen 400 Seiten hoch zu halten. Der Autor bewegt sich dabei gekonnt auf der psychologischen Schiene und lässt den Leser grübeln, was der Wahrheit entspricht und was möglicherweise lediglich dem Kopf der Protagonisten entspringt. Die Sprache ist klar und schnörkellos, die Kapitel sind kurz und häufig mit Cliffhangern versehen, die es dem Leser schwer machen, das Buch länger aus der Hand zu legen. Es entfaltet einfach eine Sogwirkung, jedoch ohne dass einem von allzu rasanter Erzählweise schwindelig wird.
Die Story selbst erscheint zunächst ein wenig abwegig und stellenweise konstruiert, bekommt aber mit dem - meines Erachtens - sehr guten und emotionalen Ende doch wieder ausreichend Schliff. Für mich war "Phobia" mein erster Wulf Dorn, aber ganz sicher nicht der Letzte. Für Wulf-Dorn-Kenner gibt es in "Phobia" ein Wiedersehen mit dem Psychologen Mark Behrendt aus "Trigger".
9 von 10 Punkten