Inhalt:
„Nur das »Programm« kann der grassierenden Selbstmord-Epidemie unter Jugendlichen noch Einhalt gebieten. Für besorgte Eltern bedeutet es Hoffnung, für die Jugendlichen das Ende. Denn jeder, der zurückkehrt, ist ohne Erinnerung – und ohne Emotionen. Niemals würde Sloane es wagen, öffentlich Gefühle zu zeigen. Nur bei ihrem Freund James kann sie sie selbst sein. Seine Liebe ist ihre einzige Stütze in einer gefühlskalten Welt. Aber dann bricht James plötzlich zusammen! Als das »Programm« ihn holt, weiß Sloane, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Sie muss um James‘ Liebe kämpfen – und um ihrer beider Erinnerungen …“
(Quelle: http://www.randomhouse.de/Pape…Suzanne-Young/e425352.rhd)
Sloane hat es nicht leicht: Sie lebt in einer Welt, in der Selbstmord unter den Jugendlichen wie eine Krankheit um sich greift und viele ansteckt. Auch Sloanes Bruder Brady und ihre beste Freundin Lacey sind der Epidemie zum Opfer gefallen. Doch während Brady sich ins Wasser gestürzt hat, konnte Laceys Selbstmord verhindert werden und sie landete im „Programm“, das sie von der Krankheit geheilt hat, indem es ihr alle Erinnerungen genommen hat.
Als sie erneut jemanden verlieren, bricht James, Sloanes Freund schließlich auch noch zusammen und wird in das „Programm“ gebracht. James war Sloanes Stütze und hat sie immer davor bewahrt zu viele Gefühle zu zeigen. Doch jetzt ist er weg und das Mädchen fühlt sich einsam und verloren und genau das sind die ersten Symptome der Krankheit. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Sloane abgeholt und in das „Programm“ gebracht wird. Doch dort werden sie ihr, genau wie James, die Erinnerungen nehmen und sie beide werden sich von da ab nicht mehr kennen.
Doch Sloane will sich an James, ihre große Liebe, erinnern und würde dafür alles tun. Aber ist es nicht besser, sich ins Vergessen zu flüchten, nichts mehr fühlen, nicht mehr leiden zu müssen? Was sind Erinnerungen wert, in einer Welt, in der man seine Gefühle nicht offen zeigen darf?
Meine Meinung:
Sofort taucht man ein in Sloanes Welt und erlebt mit, wie eine ihrer Mitschülerinnen von den Betreuern abgeholt und ins Programm gebracht wird. Nach und nach erfährt man dann auch, was es damit auf sich hat und wird über die Selbstmord-Epidemie und Sloanes persönliche Erlebnisse damit in Kenntnis gesetzt. Man lernt sie, ihren Freund James und ihren besten Freund Miller kennen und erlebt hautnah mit, was es für die Jugendlichen bedeutet, dass das Programm bei ihnen eingeführt wurde. Anhand ihrer Freundin Lacey erkennt man, was es heißt, Teil des Programms gewesen zu sein. So wird man durch die persönlichen Schicksale über alle wichtigen Punkte der neuen Regierung und des Programms aufgeklärt. Das fand ich wirklich super, da man dann sofort einen Bezug aufbaut und die Gefühle, Ängste und den Druck der Jugendlichen hautnah miterlebt.
Insgesamt ist die Atmosphäre dieses Buches eher erdrückend. Es geht um die sehr ernsten Themen „Selbstmord“ und „Depression“ und ich hatte häufig einen Kloß im Hals, wenn wieder die Symptome der Epidemie bei einem der Charaktere zu erkennen waren und nur noch die einzige Frage: Selbstmord oder Programm im Raum stand. Diese Situationen brachten mich immer wieder zum Nachdenken und ich fragte mich, was ich tun würde, wenn ich nur diese beiden Wahlmöglichkeiten hätte.
Doch als dann James und Sloane selbst ins Programm geraten, nimmt diese erdrückende Atmosphäre ab und die Spannung steigt. Jeder Tag, den Sloane in der Klinik verbringt ist ein Kampf um ihre Gefühle, um ihre Erinnerungen und ich war gemeinsam mit ihr angespannt und habe gehofft, dass es doch noch einen Ausweg geben wird. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte wissen, was mit James passiert ist und ob es Sloane gelingt ihre Erinnerungen zu bewahren. Ich wollte wissen, ob die beiden wieder zusammenkommen und wie es mit den Jugendlichen weitergeht. Ich war richtig gefangen in der Welt von Sloane, James und dem Programm.
Ein paar unvorhersehbare Wendungen und die ständige Bedrohung durch das Programm, sorgten zusätzlich für Gänsehaut. Die Liebesgeschichte zwischen James und Sloane dagegen ist ein richtiger Lichtblick in dieser düsteren Atmosphäre und sorgte für etwas Ausgleich zu all der Spannung. Ich finde sie ist wirklich schön und obwohl die beiden sich lieben „wie verrückt“, empfand ich diese Lovestory doch nicht als zu übertrieben, sondern einfach als Lichtblick .
Das Ende des Buches lässt mich mit vielen Fragen zurück und ich würde am liebsten sofort weiterlesen.
Fazit:
Dieses Buch ist nichts für sanfte Gemüter, denn die Selbstmord-Epidemie zerrt ständig an den Nerven des Lesers und schwebt gemeinsam mit dem Programm als dunkle Wolke über den ganzen Geschehnissen. Neben dieser düsteren Atmosphäre sorgen jede Menge Spannung, aber auch eine herzzerreißende Liebesgeschichte für Gänsehautfeeling. Bis zum Ende und darüber hinaus fiebert man mit Sloane und ihren Freunden mit und hofft auf einen Ausweg. Eine absolute Leseempfehlung von mir.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.