J. Michael Strazynski – OtherSyde

  • Über den Autor:
    J. Michael Strazynski ist ein US-amerikanischer Autor und Produzent von Fernsehserien, bekannt vor allem als Erfinder, ausführender Produzent und Chefautor für die Science-Fiction-Fernsehserien Babylon 5 und Crusade. Inzwischen genießt er auch im Comicgenre einen nahezu kultgleichen Status. Von seiner jahrelangen Arbeit an „Amazing Spider-Man“ schwärmen viele noch heute.



    Inhaltsangabe:
    Tony Soznick wacht eines Morgens in einem Hotelzimmer in Los Angeles auf, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen ist. Noch, wie er die letzten vier Monate verbracht hat. Dies passiert ihm nicht zum ersten Mal. Er wird von einer Kraft getrieben, die stärker ist als er, die ihn beherrscht und seine Schritte lenkt. Wo Tony auftaucht, begehen Jugendliche Selbstmord, verbreiten sich Furcht und Schrecken. Die Macht, die ihn regiert, hat einen Namen: OTHERSYDE.


    Meine Kritik:
    Obwohl Tony Soznick auf dem Buchrücken als Hauptperson genannt wird, ist von ihm in dem 446seitigen Roman auf nicht mehr als zwanzig Seiten die Rede. Darin geht es zwar um Tonys Problem, allerdings ist das für die Handlung nicht besonders relevant. Stattdressen dreht sich die Geschichte vorwiegend um den Teenager Chris, der mit seiner Mutter frisch nach Los Angeles gezogen ist und an der Highschool den Außenseiter Roger kennenlernt. Gemeinsam bekommen sie es mit einer geheimnisvollen Kraft namens OtherSyde zu tun, die zu scheinbar allem imstande ist. Roger erkennt schnell, welche Chancen sich ihnen hier bieten: ungesehen in die Mädchenumkleiden zu gelangen, sich an den fiesen Schoolschlägern zu rächen oder den verhauenen Schultest zu korrigieren. Mit der Unterstützung von OtherSyde ist scheinbar nichts unmöglich. Aber die unheimliche Kraft will mehr, mehr und mehr…
    Der Roman liest sich von Anfang an spannend und reiht sich hervorragend neben andere unheimliche Coming-of-Age-Romane wie Dan Simmons „Sommer der Nacht“ oder Stephen Kings Meisterwerk „Es“. Als Leser begleitet man den Teenager Chris gern bei seinen Abenteuern im Stadtteil Inglewood, aber auch die Kapitel über die Nebencharaktere, die Polizistin Susan und den Lehrer Gene, lesen sich spannend und angenehm. Wenn es mit zunehmender Seitenzahl immer mehr zur Sache geht, wird das Buch zum regelrechten Pageturner und man verschlingt die Geschichte geradezu.
    Fazit: Tolle Geschichte trotz der irreführenden Inhaltsangabe.