Gedankenspiele

  • Ich glaube ich sollte mal betonen, dass es für mich einen gewaltigen Unterschied zwischen Gedankenspiel und Meinung gibt. Ich bin keinesfalls der Meinung man solle die Sozialversicherung abschaffen, ich gehöre zu den Profiteuren des Systems, ich führe Klage für die Kranken, denen die Kur gestrichen wird, für die Berufsunfähigkeitsrentner, die magisch gesundet sind und wieder arbeitslos statt Rentner sein sollen. Aber mal zu denken, was wäre wenn, das finde ich reizvoll. Draper scheint zu meinen alle Menschen wären dann so unverantwortlich nicht privat vorzusorgen, sondern ihr Geld zu verjubeln - ich fürchte sie hat Recht. Aber bedauerlich ist diese Erkenntnis schon.

  • Alle Macht den Gierigen und Rücksichtslosen? Über Leichen zu gehen, muss sich wieder lohnen? Fallout, mir graut vor dir.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich glaube ich sollte mal betonen, dass es für mich einen gewaltigen Unterschied zwischen Gedankenspiel und Meinung gibt.


    Gedankenspiele über einige Punkte der Liste wären durchaus interessant, bei anderen überflüssig. Fallout nennt es anfangs auch mal "Rumspinnerei", aber ein paar Zeilen später ist von einer "Wunschliste" die Rede. Da ist ein großer Unterschied.

  • Die Meinungsfreiheit ist grundgesetzlich geschützt. Und auch Gedankenspiele fallen unter diesen Schutz - so sie denn öffentlich gemacht werden.


    Doch gibt es auch da Grenzen.


    Gedankenspiele sind nach meinem Verständnis Überlegungen die noch nicht zuende gedacht wurden, die im Stadium der Unausgegorenheit stecken. Man kann sich über alles Gedanken machen, Gedanken die solange sie nur im Kopf des "Denkenden" existieren keinerlei Beschränkungen unterworfen sind. Werden diese Gedanken aber öffentlich gemacht, so sind auch sie bestimmten Regeln unterworfen. Eine Regel ist, dass öffentlich gemachte Überlegungen einfach nicht menschenverachtend sein dürfen.


    In jedem Falle wünsche ich der Themenstarterin, dass sie vielleicht einmal für eine lange Zeit in dem von ihr propagierten Staatswesen leben kann. Denn das was sie anfangs als Gedankenspiele bezeichnet hat wurde im weiteren Verlauf zu einer Wunschliste. Und wenn sie da dann gelebt hat, dann ist sie vielleicht sogar in der Lage uns ihrer Erfahrungen mitzuteilen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Die Meinungsfreiheit ist grundgesetzlich geschützt. Und auch Gedankenspiele fallen unter diesen Schutz - so sie denn öffentlich gemacht werden.


    Doch gibt es auch da Grenzen.


    Gedankenspiele sind nach meinem Verständnis Überlegungen die noch nicht zuende gedacht wurden, die im Stadium der Unausgegorenheit stecken. Man kann sich über alles Gedanken machen, Gedanken die solange sie nur im Kopf des "Denkenden" existieren keinerlei Beschränkungen unterworfen sind. Werden diese Gedanken aber öffentlich gemacht, so sind auch sie bestimmten Regeln unterworfen. Eine Regel ist, dass öffentlich gemachte Überlegungen einfach nicht menschenverachtend sein dürfen.


    Hier kann ich dir leider nicht ganz folgen.
    M.E. widersprichst du dem zweiten im zweitletzten Satz.
    Gedankenspiele sollten mE etwas Menschenverachtendes enthalten dürfen, damit gedankenspielerisch Grenzen ausgelotet werden können. Auch öffentlich. Die Frage ist, welche Konsequenzen daraus gezogen werden. Und diese dürfen nach meinem Dafürhalten dann nichts Menschenverachtendes enthalten.
    Soviel zur trockenen Theorie.
    Hier aber wurden ja Wünsche veröffentlicht. Die für mich schon grenzwertig und zu großen Teilen auch unvernünftig sind. Josefa hat einige ja bereits treffend kommentiert.
    Gerade in den Punkten gesetzliche Renten- und Krankenversicherung sind in den letzten Jahren Reparaturarbeiten angefallen. Eine vernünftige Alternative zu ihnen sehe ich aber nicht. Man braucht nur nach USA zu schauen. In dem angeblich mächtigsten Land der Welt leben viele Menschen ohne jegliche soziale Sicherung (dafür dürfen sie dann Waffen tragen :fetch).
    Fazit: FAllout, deine Ausführungen befremden mich zutiefst. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du ein wenig provozieren wolltest, wirklich dahinterstehst oder deine Intentionen vielleicht nur etwas unglücklich formuliert hast.
    Möglicherweise kannst du das ja - nicht durch ein weiteres EDIT, sondern durch eine ERGÄNZUNG - richtig stellen bzw. deutlich machen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wobei ich etliche Punkte bedenkenswert finde. Neun Bundesländer täten uns gut. Ein Steuersystem, das jeder begreifen kann wäre Super, anderes ist in sich logisch- aber nicht erstrebenswert. Wer die Förderung der Kinder einstellt muss mehr Gefängnisse bauen.

  • maikaefer


    Da widerspricht sich nichts.


    Wünsche/Gedankenspiele - wie immer man das nennen will, sind zwar meinungsfreiheitlich geschützt, dürfen aber - wenn sie dann öffentlich gemacht werden - sich nicht gegen die Menschenwürde etc. richten.


    So wäre beispielsweise der öffentliche geäußerte Wunsch "Man sollte allen Sexualstraftätern öffentlich den Schwanz abschneiden" fast schon strafrechtlich bewährt. In jedem Falle aber ist ein solcher Wunsch nicht mit Art. 1 GG vereinbar. Auch Straftäter haben ein Recht auf Menschenwürde - auch wenn das vielen nicht passt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire, das leuchtet mir ein.
    Ich mache lediglich einen Unterschied zwischen Gedankenspielen
    ("Was geschähe wohl, wenn bei Sexualstraftätern per Volksabstimmung darüber entschieden würde, ob selbige ihres die Straftat ausgeübt habenden Körperteils verlustig gehen sollen?")
    und dem konkret geäusserten Wunsch, letzteres möge der Fall sein.
    Wobei die Grenzen sicher fließend sein können und eines leicht zum anderen führen kann. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Was mich immer noch sehr verwundert: weshalb hat sich diese "Gedankenspielerin" noch nicht zu den doch GsD sehr gegenteiligen Gedanken der Mitspieler geäußert??


    Angst jetzt vor den eigenen Spinnereien???


    Ich muss das Blaustrumpf zustimmen, mit solchen Leuten spiele ich nicht.

  • ät Findus: Da sie gepostet hat, welche Ergebnisse der Wahl-o-Mat für ihre Parteinähe(n) ausspuckte -schau halt ins Profil und lass Dir zeigen, was sie von sich preisgab -, bin ich über ihre "Spielereien" mittlerweile auch nicht mehr überrascht.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    ät Findus: Da sie gepostet hat, welche Ergebnisse der Wahl-o-Mat für ihre Parteinähe(n) ausspuckte -schau halt ins Profil und lass Dir zeigen, was sie von sich preisgab -, bin ich über ihre "Spielereien" mittlerweile auch nicht mehr überrascht.


    Die Ergebnisse des wahlomats zweifle ich stark an, da bei mir nur bockmist rauskam,
    und ihr Profil gibt nichts her. Aber danke :-)

  • Am 29. 08. 2013 eröffnete Fallout den Wahl-o-Mat-Thread mit diesem Posting:


    Am 30. 08. um 10:15 Uhr postete sie dann dieses Ergebnis:


    Ich wiederhole: Mit solchen Leuten mag ich nicht spielen. Warum? Weil Spiel für mich in erster Linie ein Miteinander ist und kein Gegeneinander. Meine Bereitschaft, solche Ansichten, mit denen Fallout zu spielen vorgibt/glaubt/(bitte Verb nach Eurer Meinung auswählen), gewinnen zu lassen, ist bei Null. Beim absoluten Nullpunkt, um genau zu sein.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Ja, Findus, angesichts der Tatsache, dass mich der Wahl-o-Mat deutlich weiter links verortete als ich mich selbst, kann ich Deine Zurückhaltung sehr gut verstehen. Fallout hat allerdings mit keinem Posting angedeutet, dass sie die von ihr selbst geposteten Werte für Mumpitz hält.
    :gruebel

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Aber was findest du denn nun darin schlimm das zwei verschiedene Ergebnisse dabei heraus gekommen ist?


    Ich selbst habe diesen Wahl - o- Mat auch 2 mal verwendet
    und es kam auch 2 mal ein anderes Ergebnis dabei heraus?
    aber das liegt daran das ich mich erst nach dem ersten mal wirklich damit beschäftigt hatte, und beim zweiten mal ganz bewusst die Fragen ausgefüllt hatte :-)


    Aber vielleicht versteh ich dich gerade einfach nur falsch?
    was mir ja ganz recht wäre :-)


    Liebe Grüßle

  • Falls Du mich meinst mit Deiner Frage, Seelensplitter:
    Daran, dass zwei verschiedene Ergebnisse herauskamen, finde ich überhaupt nichts Schlimmes - der Wahl-o-Mat lässt ja nicht zu, dass alle zur Wahl stehenden Parteien angeklickt und so verglichen werden.
    Und natürlich bin ich der Meinung, dass jede/r das Recht auf die eigene Meinung hat.
    Nicht, dass Fallout wissen wollte, wie groß ihre Übereinstummung mit den Republikanern, der NPD und der von mir mit ebensolchem Misstrauen besehene AfD ist, finde ich bedenklich.
    Dass sie die Ergebnisse völlig unkommentiert öffentlich macht, bleibt mir jedoch ein Rätsel.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Falls Du mich meinst mit Deiner Frage, Seelensplitter:
    Daran, dass zwei verschiedene Ergebnisse herauskamen, finde ich überhaupt nichts Schlimmes - der Wahl-o-Mat lässt ja nicht zu, dass alle zur Wahl stehenden Parteien angeklickt und so verglichen werden.
    Und natürlich bin ich der Meinung, dass jede/r das Recht auf die eigene Meinung hat.
    Nicht, dass Fallout wissen wollte, wie groß ihre Übereinstummung mit den Republikanern, der NPD und der von mir mit ebensolchem Misstrauen besehene AfD ist, finde ich bedenklich.
    Dass sie die Ergebnisse völlig unkommentiert öffentlich macht, bleibt mir jedoch ein Rätsel.



    Mir fällt erst jetzt auf, was du meintest ;-) Entschuldigung, und danke für deine Erklärung :-)
    Ja ich finde das auch sehr bedenklich :-(


    Ich sag mal soviel, in meinem Umfeld sind derzeit auch sehr viele drauf aus, die NPD zu wählen, was mir ein RÄTSEL ist, lernt man nie aus dem was schon mal schrecklich war? Nunja und sie begründen das damit, das die anderen Politiker zuviel Unkraut ins deutsche Land hineinlassen und das DEUTSCHLAND uns gehören würde, ich sehe das anderst.
    Kein Land gehört irgendjemanden :-( Macht es mich besser wenn ich aus dem oder diesem Land komme, nein....


    das waren einfach mal Gedanken hinein geworfen....
    Und ich bin froh wenn jetzt kein 2ter Hitler an die Macht kommt...
    auch wenn ich immer noch nicht weiß wenn ich wählen soll ;-)

  • Zugegeben, ich sehe manches aus einem anderem Blickwinkel - kein Wunder, ich lebe nicht in Deutschland, sondern als ausländische Gastarbeiterin in einem Nicht-EU-Land, genauer: in der Schweiz.
    Hier darf ich nicht mit abstimmen, im bundesdeutschen Wählerverzeichnis bin ich mit Absicht nicht. Warum nehme ich an der Bundestagswahl nicht teil? Weil ich nur begrenzt betroffen bin von den Entscheidungen, die der Bundestag trifft. Warum sollte ich etwas mitbestimmen, dessen Folgen ich in absehbarer Zeit nicht tragen werde?

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • ich möchte nur mal einwerfen, dass sich die zwei unterschiedlichen Ergebnisse daraus ergeben, weil einfach zwei unterschiedliche Tests gemacht wurden. Das erste Ergebnis stammt vom Wahl-O-Mat, das zweite von der Seite parteinavi.de.


    Das heißt jetzt nicht, dass ich die Aussagen hier gut fand von Fallout. Aber die unterschiedlichen Ergebnisse ergeben sich aus den verschiedenen Tests.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Leute, regt euch ab, da will offenbar nur jemand provozieren. :schnarch


    Zu einer echten Diskussionsbereitschaft hätte gehört, dass die Threaderöffnerin auch mal ein bis zwei Sätzchen dazu verloren hätte, was genau sie sich eigentlich von diesen Forderungen erhofft? Anhand der erhofften Wirkungen ließe sich dann bestens diskutieren und Gedankenspiele betreiben, aber so? Phhhh. Da ist jemandem langweilig und ich hab' keine Lust, den Unterhaltungskasper zu machen.