Taschenbuch, 221 Seiten
Verlag: Goldmann, 1986
OT: Planets three
Kurzbeschreibung:
Ganymed
Attrappe:
Drei Männer werden gefangen genommen und entführt, von einem mysteriösen Wesen und einem wunderschönen Mädchen. Ihnen bleibt nur eine Fluchtmöglichkeit…
Luna
Kampf um den Mond:
Der Uranabbau auf dem Mond wird von dem zweitmächtigsten Mann des Erdtrabanten sabotiert.
Venus
Donovans Traum
Die Hags herrschen tyrannisch über die Venus., und wer es wagt, sich aufzulehnen, wird gnadenlos beseitigt. Aber dennoch gibt es Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen.
Über den Autor:
Frederik Pohl, geboren 1919, war ein bedeutender Science Fiction Autor, der dieses Genre entscheidend mitgeprägt hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frederik_Pohl
Bedeutende Romane: Mensch Plus, Eine Handvoll Venus
2008 schrieb er„The Last Theorem“ zusammen mit Arthur C. Clarke.
Mein Eindruck:
Nachdem ich heute erfahren habe, dass Frederik Pohl gestorben ist (02.09.2013), habe ich spontan noch einmal in dieses Buch hineingesehen.
Dieses Band versammelt drei längere Stories, die Frederik Pohl in den Nachkriegsvierzigern unterPseudonym in Magazines veröffentlichte. Dafür muss man als Leser etwas übrig haben, sonst ist man hier falsch.
Jede der Stories spielt auf einen anderen Planeten: Ganymed. Luna und Venus und hat jeweils ein Vorwort von Pohl, das er in den späten Siebzigern schrieb und man spürt, dass er immer noch Stolz auf sein Mitwirken in der goldenen Ära der Science Fiction war.
Doch zunächst gibt es noch eine spannende Einführung von Pohl, über seine schriftstellerischen Anfänge und die frühe Zeit der Science Fiction.
In der ersten Geschichte „Attrappe“ treffen 3 Männer auf Ganymed auf eine außergewöhnlich schöne Frau´, die anscheinend nicht das ist, was sie scheint. Die Pointe will ich nicht vorwegnehmen.
Die zweite Story „Kampf um den Mond“ war eine Auftragsarbeit für ein Abenteuermagazin. Entsprechend geradlinig und handlungsorientiert ist die Geschichte. Dennoch wurde die Geschichte nicht genommen und wurde erst später woanders doch noch veröffentlicht.
Der letzte Story möchte ich mich ausführlicher zuwenden, weil sie mir am Bestengefallen hat: Donovans Traum (Donovans Dream):
Auf der Venus geht es rau zu. Aber das gefällt Valentin, der hier schon lange lebt gut. Er kann tun was er will, auch wenn nicht alles immer ganz legal ist und genießt seine Freiheit.
Frederik Pohl gelingt es gut, einen handlungsreichen Plot mit viel Dialog anzulegen und doch dabei interessante Figuren zu schaffen.
Pohl verrät übrigens, dass er die Story in Italien geschrieben hat, während er Block auf Capri und die Bucht von Neapel hatte. Entsprechend Atmosphäre hat auch Pohls “Venus”.
Nach kurzen beginnt die Story sich in Richtung Krimi- und Spionagehandlung zu entwickeln.
Valentine und sein Kumpel Hanley finden ein von einem Roboter betäubtes Erdenmädchen und bringen sie in ihre Gewalt.
Berüchtigt auf der Venus sind die Donovans, gesetzlose, fast schon Piraten, aber keine Wilden. Darauf besteht Valentine, denn er ist einer von ihnen. Sie sind Rebellen im Kampf gegen die Hags. Genauso lehnt Valentine aber auch die Erdenregierung ab, die die Venus zu ihrer Kolonie machen wollen.
Der Stoff dieser actionreichen Novelle hätte auch für einen Roman gereicht. Vielleicht lässt sich an der Vielzahl von Einfällen und dem Tempo schon erkennen, wie Pohls Literatur war, die kennzeichnend für die goldene Zeit der Science Fiction ist und ihre eigene Qualität besitzt.