Winston: Ein Kater in geheimer Mission - Frauke Scheunemann [ab 11 Jahren]

  • Informationen zum Buch:


    • Gebundene Ausgabe: 232 Seiten
    • Verlag: Loewe Verlag (15. August 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 378557780X
    • ISBN-13: 978-3785577806
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre
    • Preis: 12,95 EUR


    Über die Autorin:


    Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie absolvierte ein Volontariat beim NDR und arbeitete anschließend als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym »Anne Hertz« sehr erfolgreich Romane. Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, ihren vier Kindern und dem kleinen Hund Elmo in Hamburg


    Kurzbeschreibung des Buches:


    "Fassen wir mal zusammen: Ich kann sprechen. Ich kann lesen. Und ich kann auch schreiben haben wir gerade getestet. Ich kann Englisch, das große und das kleine Einmaleins. Und, jetzt kommt der Knaller: Ich kann sogar Russisch. Zumindest verstehe ich es. Um es kurz zu machen. Ich bin Super-Winston! Ich bin die schlauste Katze des Universums! Ich bin Weltklasse!"
    So ein Katerleben ist herrlich!, findet Winston. Man kann den ganzen Tag gemütlich auf dem Sofa herumliegen und Geflügelleber mit Petersilie futtern. Lecker!


    Doch als Winstons Herrchen eine neue Haushälterin einstellt, die mit ihrer Tochter in die Wohnung einzieht, ist es aus mit der Ruhe: Kira und ihre Mutter haben nämlich jede Menge Probleme im Gepäck, und bevor sich Winston versieht, steckt er mitten in einem echten Kriminalfall und kurz darauf ach du heilige Ölsardine auch noch im Körper eines Mädchens! Hilfe!!!



    Meinung zum Buch:


    Winston ist ein sehr ruhiger Kater, der auf seine edle Herkunft als British Kurzhaar pocht. Er lebt in einem Mietshaus bei seinem Menschen, einem Physikprofessor und führt dort das angenehme und verwöhnte Leben einer reinen Hauskatze. Sein Fressen bekommt er von der Haushälterin grundsätzlich frisch zubereitet vorgesetzt.
    Doch eines Tages verlässt die Haushälterin die beiden Männer, um zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Aber sie vermittelt noch ihre Nachfolgerin. Anna soll von nun an den Haushalt des Professors führen und sich auch um Kater Winston kümmern.


    Soweit klingt es harmonisch, doch dann bekommt Anna mit ihrem Freund Probleme und sucht beim Professor Zuflucht. Sie kommt aber nicht alleine, im Schlepptau hat sie ihre zwölfjährige Tochter Kira.


    Kira und Winston freunden sich nach und nach an. Kira kann nicht verstehen, wieso Winston eine reine Hauskatze ist und möchte ihm unbedingt die „Welt da draußen“ zeigen. Bei so einem Ausflug passiert es dann. Während eines Gewitters tauschen Winston und Anna plötzlich die Körper!


    Aber das ist noch nicht alles, Anna und Winston können miteinander reden. Noch während sie überlegen, wie sie dieses Missgeschick wieder rückgängig machen können, bekommt auch Anna Probleme. Kira und Winston wollen ihr helfen und geraten dabei selbst in Gefahr.



    Ein Buch über eine Katze, die mit einem Menschen den Körper tauscht. Warum nicht? Über vertauschte Körper hatte ich ja schon so einiges gelesen, warum nicht mal der Tausch zwischen einem Menschen und einem – wenn auch sehr aufgeblasenen – Kater?


    Das Cover stimmt den Leser gleich richtig in das Buch ein. Rosa-pink leuchtet es einem entgegen und darauf ein schwarzer Kater mit leuchtend grünen Augen. Der kleine, wie der große Kater auf dem Cover ziehen den Leser magisch in seinen Bann und auch das dazu passende Lesezeichen verstärken den positiven Ersteindruck.


    Frauke Scheunemann hat mit den vier Büchern zu dem Dackelmischling Herkules schon bewiesen, dass sie sich gut in unsere tierischen Mitbewohner einfühlen kann. Auch wenn zwischen Hund und Katz doch ein gewisser Unterschied besteht. Man merkt deutlich, dass Frauke Scheunemann sich dieses Unterschieds bewusst ist und bringt ihn auch sehr deutlich dem Leser nah.


    Winston, eine männliche Diva fast, kann in seiner Rolle als verwöhnter Kater überzeugen. Aber auch die menschlichen Protagonisten wurden gut herausgearbeitet, natürlich steht Kira im Vordergrund und wird dadurch sehr plastisch. Durch den Körpertausch der beiden, wird noch einmal deutlich, wir unterschiedlich Mensch und Tier sein können.


    Für Winston ist dieser Tausch eine Lehre. Er erkennt, dass sein Verhalten sehr egoistisch ist und dass Freundschaft mehr wert ist als der nächste Teller mit Geflügelleber mit Petersilie.


    Beide Hauptprotagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz und man fiebert regelrecht mit, wie Kira und Winston in vertauschten Rollen den Alltag meistern. Durch die Möglichkeit, sich miteinander verständigen zu können, ist ihnen beiden natürlich etwas geholfen. So kann Kira ihr Leben Winston erklären und umgekehrt. Auch können sie einander Hinweise geben und zusammen einen Plan aushecken, wie sie Annas Mutter helfen können.


    Das Leben einer Hauskatze, aber auch das von Straßenkatzen, wird realitätsnah wiedergegeben. Auch die Gedanken und Handlungen scheinen für einen Katzenbesitzer logisch und nicht ganz von der Hand zu weisen.
    Lediglich bei Winston bin ich mir nicht ganz sicher, aber das halte ich der dichterischen Freiheit zu Gute.


    Die zwölfjährige Kira steckt mitten in der Pubertät und hat zudem noch die Schule gewechselt. Sie ist somit dabei, sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen und würde gerne zu der „angesagten“ Clique gehören. Doch ihr Hinwirken in diese Richtung wird durch den Körpertausch mit Winston zunächst jäh unterbrochen und dann von Winston selbst unbewusst zerstört.


    Die Geschichte beginnt zunächst ruhig. Alle Protagonisten werden nach und nach eingeführt und der Leser kann sie in Ruhe kennenlernen und sich mit der Situation vertraut machen. Nach dem Körpertausch geht es dann rund. Die Ereignisse überschlagen sich und auch die Situationskomik steigt rasant an. Winston stolpert von einem ins nächste Fettnäpfchen und wirkt dabei manchmal etwas hilflos. Kira kommt dagegen als Katze einigermaßen gut weg und genießt das Leben zwischen Schlafen und Fressen.


    Bei dem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch und wird für Leser ab 11 Jahren empfohlen. Sprachlich wurde das Buch dieser Altersstufe angepasst. Jedoch ist es auch für Erwachsene gut und spannend zu lesen.


    Mit viel Humor lässt Frauke Scheunemann den Kater Winston lebendig werden und den Leser Teil haben an der Geschichte um Winston und Kira und ihrem unglaublichen Körpertausch – für den der Professor im Übrigen eine Erklärung zu liefern weiß.



    Fazit:


    Der kurze Einblick in das Leben von Winston schreit nach einer Fortsetzung und fesselt sowohl die jungen wie die älteren Leser. Ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Geschichte aus dem Leben des Katers Winston.

  • Vielen lieben Dank für deine Rezension! :wave
    Schon mehrere Male bin ich jetzt in der Buchhandlung um dieses Buch herumgeschlichen und irgendwie ist der Funke bisher nie so wirklich bei mir übergesprungen. Und das als großer Katzenliebhaber! :yikes
    Aber ich glaub, du hast mich überzeugt, es mir doch zu gönnen :chen

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Dieser schönen und wirklich sehr ausführlichen Rezension kann man eigentlich gar nichts mehr hinzu fügen :-) Deswegen werde ich mich auch lediglich auf ein paar Gedankenfetzen beschränken.


    Der Roman fand den Weg zufällig als Hörbuch zu mir. Ich glaube auch nicht, dass ich zu der schriftlichen Ausgabe gegriffen hätte. Ganz einfach deswegen, weil die Story als solches - noch dazu als Kinder / Jugendbuch verpackt - absolut nicht in mein übliches Beuteschema passt.
    Doch ich hätte wohl definitiv etwas verpasst! ;-)


    Gesprochen von Oliver Kalkofe entpuppte sich dieses Hörbuch als ein phantastisches Hörerlebnis. Auch das hat mich definitiv positiv überrascht. Seine unverkennbare Stimme und die Art und Weise mit der er hier agiert, machen dieses Buch absolut auch für ältere Zuhörer interessant und durchaus hörenswert. Ich hatte sämtliche Protagonisten und beschriebene Szenen bildhaft vor Augen und konnte mir beim Zuhören sehr oft ein breites Grinsen nicht verkneifen.


    Das Ende der Story war zwar deutlich vorhersehbar, doch das störte den positiven Gesamteindruck in keinster Weise. Ganz im Gegenteil haben mir der schrullige Kater und seine liebenswürdige Menschenfreundin deutlich Lust auch auf die Folgebände gemacht.
    Selbstverständlich auch wieder in der Hörbuchausgabe.


    Von mir gibt es demnach volle Punktzahl.