Tanz auf Glas von Ka Hancock

  • Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.


    Diese Buch ist eine emotionale Wucht. Auf jeder Seite wird der Leser auf die Achterbahn der Gefühle mitgenommen, auf der hinauf und hinunter geht. Und dabei meine ich auch sehr tief hinunter. Lucy hat ein schweres Schicksal zu meistern, ebenso wie Mickey, und doch lieben sich die beiden und kämpfen jeden Tag um's Überleben - und das ist wahrlich nicht so daher gesagt.
    Der Roman zeigt, wie man unter den widrigsten Umständen um etwas kämpfen kann, was man liebt. Eine Geschichte, mitten aus dem Leben erzählt und so realitätsnah, als wäre man dabei gewesen. Wer nichts dagegen hat, in starke Charaktere, aber auch Schicksalsschläge einzutauchen, verbunden mit einer unerschütterlichen Liebe, der liegt mit "Tanz auf Glas" genau richtig.


    Der Schreibstil vermag es, so zu fesseln, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will, und auch, um zu wissen, wie die Geschichte endet. Der Roman bietet alle Facetten für ein Buch, das im Gedächtnis bleibt: Liebe, Hoffnung, Ängste, Verzweiflung und Trauer. Hier wechseln sich die Emotionen in jedem Kapitel ab. Unbedingt lesen!


    8/10

  • Es passiert mir ganz selten, dass ich ein Buch bereits nach 50 Seiten weiterempfehle, weil man da meistens noch nicht abschätzen kann, auf welches Ende es hinausläuft. Bei diesem Buch war mir das aber egal, denn ich war bereits am Anfang sicher, dass es eins meiner Jahreshighlights werden würde.


    Die Protagonisten Lucy und Mickey gehen mit ihrem nicht ganz leichten Schicksal so entspannt um, dass ich ihnen am liebsten die ganze Zeit sagen möchte, wie toll ich sie finde. Gerade Mickeys Erkrankung, finde ich so faszinierend, dass es sich schon allein deshalb gelohnt hat, das Buch zu lesen. Beide sind mir jedenfalls so unendlich ans Herz gewachsen, dass ich extra langsam gelesen habe.


    Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Als Leser war man immer zwischen allen möglichen Emotionen hin- und hergerissen. Ka Hancock hat wirklich ein Talent dafür, die Leser mitzureißen. Am Ende war ich völlig fertig und ein bisschen durchgeschüttelt. ;-)


    Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man sich nur im Klaren darüber sein, dass es sich nicht um eine seichte Love-Story handelt. :wave

  • "Tanz auf Glas" lässt mich etwas zwiegespalten zurück.
    Einerseits fand ich die Geschichte sehr interessant und auch wirklich gut geschrieben.
    Andererseits war mir alles irgendwie "zu viel". Zu viel Perfektion, zu viele nur nette und liebe Menschen, zuviel Heile Welt, zuviele "Gutmenschen". Hier fühlte ich mich manchmal an eine kitschige amerikanische Serie erinnert.
    Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte von Lucy und Mickey gefesselt und berührt.
    Die grosse Liebe, die diese beiden gesundheitlich schwer angeschlagenen Menschen verbindet, wurde sehr gefühlvoll erzählt.
    Es werden einige Fragen aufgeworfen, für die es keine allgemeingültige Antwort gibt, zumindest mMn.
    Der Gedanke, dass die Autorin religiös geprägt ist, hat sich immer wieder aufgedrängt, nahm aber insgesamt keinen allzu grossen Raum ein.


    Ich gebe dem Buch gute 7 von 10 Punkten.

  • Ich habe soeben das E_Book ausgelesen... Das Buch hat mich sehr berührt, der Schreibstil ist seicht dahinfließend und unglaublich gefühlvoll. Auch wenn die Thematik "Krebs" etwas ist, was mir persönlich schwer im Magen liegt und ich die Bücher deshalb eigentlich meide... Lucy und Mickey sind total sympathische Persönlichkeiten, die tiefe Liebe zwischen ihnen ist deutlich spürbar. Das Buch schlug mir an vielen Stelle aufs Gemüt, dass ich mich echt bemühen musste, nicht zu heulen... Wahrscheinlich ist es eins der Bücher,die einem länger in Erinnerung bleiben... Die Rezis, die das Buch als Schnulze titulieren, kann ich nicht verstehen, denn eigentlich ist es doch aus dem Leben gegriffen... Schicksale treffen den einen mehr, den anderen weniger - und es gibt tatsächlich auch menschen/familien, die es wahnsinnig schwer haben. Ich finde dieses Buch absolut lesenswert.
    8 von 10 Punkte

  • Ich klappe das Buch zu und es lässt mich sehr traurig zurück.


    Aber erstmal kurz zum Inhalt. Lucy und Mickey sind eigentlich glücklich verheiratet... und es wäre auch alles gut, wäre da nicht Mickeys bipolare Störung und Lucys Risiko, an Krebs zu erkranken. Und dann wird Lucy schwanger und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit....


    Dieses Buch ist ein gelungener Debutroman. Ich habe selten so etwas ergreifendes und trauriges gelesen. Die Autorin schreibt aus MIckeys und Lucys Sicht und es gelingt ihr einfach, die Stimmungen mit ihren Worten und dem angenehmen Schreibstil einzufangen.
    Man freut sich mit den beiden, bangt, hofft und trauert mit ihnen und muss am Ende tief durchatmen um das Ganze zu verarbeiten.
    Und es stimmt mich nachdenklich, weil es einfach eine Geschichte zu sein scheint, die aus dem Leben gegriffen ist.
    Ich musste das Buch allerdings immer wieder weg legen. Nicht, weil es schlecht zu lesen war.... es war emotional doch teilweise etwas viel.


    Ein sehr herzliches, ernstes Buch, was ich jedem empfehlen kann, der ein bisschen Tiefgang mag und auch mit einer traurigen Geschichte zurecht kommt

  • Vom Inhalt brauche ich nicht mehr viel hinzuzufügen.


    Den Schreibstil und die Idee fand ich gut, allerdings fand ich es teilweise ein wenig zu viel, zu überzogen, zu viel Kitsch und Schnulz, zu viel Gutmensch, zu viel "tolle Schwester" und "liebe Schwester", zu viel in den Armen liegen, zu viel Geweine - aber eigentlich doch typisch Ami, oder??


    Ist die Autorin eigentlich Mormonin? Kam ich nur drauf, weil sie in Utah geboren und in Salt Lake City lebt.....


    Es war flüssig zu lesen und ich bin froh, das es kein anderes Ende gegeben hat. Ich hatte da nämlich schon meine Befürchtungen.....(da wäre das Buch wahrscheinlich aus dem Fenster geflogen..)


    Es ist lesenswert wenn man die etwas schnulzigere Richtung mag, es war gut, aber kein Highlight für mich.


    Trotzdem gibt es 6 Punkte

  • "Auf Scherben tanzen. Das war ein Symbol für unsere Ehe, für mich aber noch viel mehr ein Gleichnis für unsere Liebe. Lucy hat oft zu mir gesagt, sie liebe mich so sehr, dass sie mit mir auch für immer auf Glasscherben tanzen würde."


    Ist es möglich ein über 500 Seiten starkes Buch innerhalb eines Tages förmlich zu inhalieren? Ist es möglich von einer Geschichte so gefangen genommen zu werden, dass man Seite für Seite davon verschlingt, obwohl man manchmal vor Tränen kaum aus den Augen schauen kann? Ja es ist möglich. Dann, wenn aus jeder einzelnen Pore des Romans echte und ehrliche Liebe, Wärme und Herzlichkeit strahlt und man die Menschen darin so sehr ins Herz schließt, als seien Personen, die man schon lange Zeit kennt und lieb gewonnen hat.


    "Lucy gab es nur im Gesamtpaket, das war mir wahrscheinlich schon an dem Abend klar, an dem wir uns kennenlernten. Sie gehörte zu einem Trio von Schwestern, die aufeinander aufpassten - manchmal wie scharfe Wachhunde -, und ich wusste, dass ich die mehrheitliche Zustimmung brauchen würde, wenn ich einen Platz in ihrem Leben haben wollte."


    Lucy und ihre Schwestern Lilli und Pris haben schon früh Bekanntschaft mit der Todesfee gemacht. Lucy war gerade 17, als der Vater bei einem Polizeieinsatz ums Leben kam. Später starb die Mutter an Krebs, den sie schon lange in ihren Genen trug und an ihre Töchter weitervererbt hat. Lucy hat schon einmal einen Krebsbefall überstanden, obwohl dies keiner für möglich gehalten hätte. Doch dieses Leiden ist heimtückisch und hinterlistig und man weiß nie genau ob die Krankheit gesiegt hat oder der Mensch als Sieger aus diesem schweren Kampf hervorgeht.


    "Ich liebte seine vielen Facetten, von denen er behauptete, sie seien ein Teil seiner psychischen Störung. Aber ich sah da keine Störung. Ich sah einen prachtvollen Bildteppich, der sich vor meinen Augen ausrollte."


    Mit 21 lernt sie den Komiker Michael Chandler kennen. Er ist witzig, liebenswert und interessant, Lucy ist sich ziemlich schnell sicher, dass er der Mann fürs Leben ist. Doch auch hier lauert eine böse Krankheit, denn Mickey ist manisch depressiv. Seine Manien enden oft in Psychosen, so dass er weder seine Frau erkennt, noch sonst irgendwie eine Ahnung davon hat, was um ihn herum geschieht. In Lucy findet er seinen Fels in der Brandung. Sie gibt ihm Kraft diese psychische Erkrankung zu überstehen und immer wieder ins Leben zurückzukehren. Beide Erkrankungen sind also eine gefährliche Mischung, ein explosiver Genpool, vor dem Lucy und Mickey ihre Mitmenschen, aber vor allem nachfolgende Generationen schützen möchten. Doch das Schicksal ist so unberechenbar wie ihrer beider Erkrankungen. Es führt sie in Hochs, in denen sie zu jubeln vermögen, hält aber auch immer wieder Tiefs bereit. Wie stark macht sie ihre Liebe wirklich?



    " '[...] Mickey, weißt du, was ich glaube? Jeder Mensch sollte wenigstens einer Person auf diesem Planeten so wichtig sein, dass sie für ihn zu kämpfen bereit ist. [...]' "


    Psychische Erkrankungen sind etwas, womit ich mich schon lange befasse. Berufsbedingte Neugier treibt mich immer wieder dazu auch Romane zu diesem Thema zu lesen. Ich bin mir sicher noch ein Buch gelesen zu haben, in der manische Depression so liebevoll betrachtet, so selbstverständlich ins Leben zweier Menschen eingebettet wurde, wie in "Tanz auf Glas". Es zeigt, dass es eine Krankheit ist, mit der man Leben muss, aber auch Leben kann. Dass es Menschen gibt, die von anderen so stark gehalten werden, dass sie sowohl mit psychischen Erkrankungen, als auch einer schweren Krankheit wie Krebs zurecht kommen. Ganz ohne Kitsch, sondern realitätsnah und ganz, ganz ehrlich erzählt Ka Hancock von einer unerschütterlichen Liebe, die gelernt hat auf Glas zu laufen, auf Scherben zu tanzen.

  • Klappentext:
    Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.


    Meine Meinung:
    Was für ein tolles und emotionales Buch! Ich war schon vom Klappentext begeistert und stürzte mich direkt in die Arme von Mickey und Lucy. Beide haben ihre Probleme die mit der Zeit unfassbare Ausmaße annehmen. Ich saß am Ende wirklich hier und habe geweint. Es war einfach wundervoll und ich kann es jedem nur empfehlen der auf Herzschmerz steht. Ich muss aber auch dazu sagen dass es keine typische Liebesgeschichte ist und nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist! Trotzdem ein tolles Highlight für mich :)

  • Mickey und Lucy sind ein ungewöhnliches Paar. Er psychisch krank und sie mit einem erhöhten Risiko zu Brustkrebs. Sie haben sich ihr Leben eingerichtet und nach einer Erkrankung Lucys beschlossen, keine Kinder zu bekommen. Doch dann wird sie schwanger, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Und bald muss Lucy sich entscheiden ob sie oder ihr Kind leben soll.


    Das Buch ist hochemotional. Lucy hat zwei Schwestern, eine davon hatte auch schon Krebs, Mutter und Tante sind daran gestorben. Daher war der Gedanke an ein Kind für sie tabu. Doch als es dann doch passiert, steht ihr Leben und ihre Ehe auf dem Kopf. Und auch das der Schwestern und dem Rest der Familie


    Der Autorin gelingt es sowohl Lucys als auch Mickeys Gefühle darzustellen. Jedes Kapitel beginnt aus der Sicht Mickeys und wechselt dann zu Lucys Sicht. So kommt man beiden nah und kann vieles gut nachvollziehen. Aber auch die Schwestern und der Rest der Freunde und Familie sind schön gezeichnet. Das Buch spielt in einer amerikanischen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und man sich gegenseitig unterstützt. Das mag machen Lesern zu viel sein, für mich wirkte es aber durchaus authentisch.


    Ich habe sehr viele Tränen vergossen beim Lesen. Es sind sehr schöne Gedanken zum Thema Liebe und Sterben enthalten. Und ich fand es schön, wie die Gemeinschaft trotz der schrecklichen Schicksalsschläge versucht trotzdem ein halbwegs normales Leben zu führen und sich nicht von Krankheit und Tod alles kaputt machen zu lassen.


    Ich kann das Buch nur empfehlen. Allerdings sollte man wirklich Taschentücher bereit legen und sich auf ein Wechselbad der Gefühle gefasst machen.


    9 von 10 Punkte