Titel: Hard Boiled
Autor: Marco Rauch
Verlag: Koios Verlag
Erschienen: Mai 2013
Seitenzahl: 283
ISBN-10: 3902837063
ISBN-13: 978-3902837066
Preis: 13.40 EUR
Das sagt der Klappentext:
Die namenlose Hauptfigur, gefangen in einem brutalen, zerstörten Wien ungewisser Zukunft, verdingt sich als Auftragsmörder einer der mächtigsten Firmen des Landes. Diese haben längst die Kontrolle übernommen und teilen sich die Herrschaft untereinander auf. Die Stadt ist am Ende. Das Land, abgeschottet vom Rest der Welt, kämpft ums Überleben. Die harte Fassade des Erzählers bekommt tiefe Risse, als er die junge Amanda kennen lernt und mit ihr eine Affäre beginnt. Dass sie immer tiefer in seine Welt hineingezogen wird, kann er nicht tatenlos hinnehmen. Er reagiert darauf in der einzigen Art und Weise, die er kennt: mit Gewalt.
Der Autor:
Marco Rauch wurde 1984 geboren, er lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft.
Meine Meinung:
Dieser Roman besticht in erster Linie durch seine kalte und emotionslose Erzählweise. Die Geschichte spielt in Wien, ein paar Jahre weiter als wir es jetzt sind. Die Stadt ist zerstört und die Haie geben den Ton an und fressen die kleinen Fisch. Brutale Morde sind an der Tagesordnung und stören niemand, auch eine durch und durch korrupte Polizei nicht. Rauch schafft es eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Die geschilderten Brutalitäten passen in seine Geschichte und wirken einfach nur kalt. Rauch beherrscht diese erzählerische Kälte fast schon in genialer Art und Weise. Menschenleben sind in diesem Roman weniger wert als ein Fliegenschiss. Die geschilderten Gewaltakte wirken nicht abstossend, denn sie sind es die gerade den ganz besonderen Reiz dieses Buches ausmachen. Das Buch will nicht berühren und keine Sympathiewerte erringen; das Buch will einfach nur gelesen werden. Die Geschichte macht klar, dass Worte – wenigstens in diesem Roman – oftmals überflüssig sind; weil es viel nachhaltigere Argumente gibt. Und wenn man selbst nicht reden will, dann lässt man seine Waffe für sich sprechen.
Fazit: Kalt, emotionslos, faszinierend. 8 Eulenpunkte