Das sachliche Problem, das viele Wähler haben ist die Tatsache dass alle Parteien das gleiche wollen. Jeder will soziale Gerechtigkeit, stabile Renten, die Energiewende bei bezahlbarem Strom, Frieden und innere Sicherheit. Nur was der Einzelne darunter versteht oder - gewichtiger - den Weg zu diesem Ziel, das differiert. Die meisten Wähler wollen aber denUnerschied im Ansatz zwischen Mindestlohn und Lohnuntergrenze nicht verstehen, sie wollen mehr Knete.
Kanzler-Duell. Wer guckt mit? Wer hat die Nase vorn?
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Original von Groupie
Die CDU hat doch nun wirklich überall geklaut. Am meisten bei der SPD, aber auch bei den Grünen und der FDP. Ein richtig eigenes Profil konnte ich nicht erkennen.
Das ist nun wirklich dummes Zeug. Das Besetzen eines politischen Themas hat absolut nichts mit "Klauen" zu tun. Und niemand hat die anderen Parteien daran gehindert hier selbst initiativ zu werden.
Wenn ich das richtig interpretiere dann hat die CDU Schuld daran das die SPD und die GRÜNEN nicht die Wahl gewonnen haben?
Und auch für den Rauswurf der FDP ist die CDU verantwortlich.
Die sind aber auch böse, die Schwarzen!Ich verstehe zwar den Frust der Wahlverlierer - nur sollte man dabei bitteschön die Realität nicht völlig aus den Augen verlieren.
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@ Voltaire:
Das hat mit Frust nichts zu tun. Das habe ich schon vor der Wahl gesagt.
Und im Grunde genommen ist es doch so, dass die kleinen Parteien mittlerweile fast überflüssig sind.
Und ja, die Schwarzen sind böse. Ziemlich sogar. Besonders die ganz Schwarzen, die man nicht mal verstehen kann. Aber dieses Land scheint drauf zu stehen.
Übrigens besitzt du nicht das alleinige Recht auf RECHT HABEN, nur weil die Partei gewonnen hat, die du gewählt hast. Und das ist jetzt nicht nur auf mich bezogen.
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Original von Groupie
@ Voltaire:Das hat mit Frust nichts zu tun. Das habe ich schon vor der Wahl gesagt.
Und im Grunde genommen ist es doch so, dass die kleinen Parteien mittlerweile fast überflüssig sind.
Und ja, die Schwarzen sind böse. Ziemlich sogar. Besonders die ganz Schwarzen, die man nicht mal verstehen kann. Aber dieses Land scheint drauf zu stehen.
Übrigens besitzt du nicht das alleinige Recht auf RECHT HABEN, nur weil die Partei gewonnen hat, die du gewählt hast. Und das ist jetzt nicht nur auf mich bezogen.
Das ist natürlich ein überzeugendes Argument. "Die Schwarzen sind böse". Und die "ganz Schwarzen" kann man nicht einmal verstehen.
Ein sehr differenziertes Urteil über die CDU. Alle Achtung.Ich gehe übrigens nicht davon aus "Recht zu haben". Nur habe ich eben meine Meinung und erlaube mir sie zu vertreten.
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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie jemand in politischen Diskussionen seine persönliche Präferenzen absolut stellen kann. Anders gesagt: Wenn ich einer bestimmten Partei anhänge oder gar angehöre, folgt daraus doch nicht, dass die anderen Parteien alle "bäh" sind.
Für mich gibt es unter den Parteien natürlich auch persönliche "No go"-Varianten. Dazu gehören rechtsextreme Parteien ebenso wie die populistische AfD. Und auch die Linken in ihrer aktuellen Ausrichtung und Aufstellung.
Andererseits sind Parteien kein Selbstzweck. Wenn nach einer Wahl eine Koalition nötig ist, um stabil regieren zu können, sollte es doch in erster Hinsicht um das Land gehen. Sich prinzipiell einer Koalition unter demokratischen Parteien zu verweigern, ist nicht nur schlechter Stil sondern reinster Parteiegoismus.
Damit kritisiere ich ebenso diejenigen SPDler, die grundsätzlich die große Koalition verweigern als auch Seehofer, der nicht mal mit den Grünen reden will ...
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Das Problem ist, dass die Menschen heute sehr projektbezogen denken. Ein Beispiel: da meinte eine Frau sie habe vor drei Tagen eine Rede von Frau MErkel zu den Renten gehört, da sie selbst demnächst Rentner würde, könne sie die CDU nicht wählen. Ich bin seinerzeit in eine Partei eingetreten, deren Grundüberzeugungen mir am nächsten waren und mit der ich die Ziele die ich für wichtig erachte am ehesten umsetzen kann. Das Fundament ist also entscheidend. Was die da in der dritten Etage machen, da kommt es dann oft zu Konflikten aber- nur wer mitmacht kommt zu Ergebnissen. Ich bin auf Parteitagen auf Landesebene in meiner Jugend mit Anträge 1: 250 untergegangen, aber ich habe auch mit erfolgreichen Änderungsanträgen das Leben der Republik im Kleinen beeinflusst und Einfluss auf Gesetzgebung genommen. Dass das sehr mühsam ist ist klar, dass es aber angeblich nichts bringt Politik zu betreiben ist Quark- und manchmal ist es für die Leute wirklich wichtiger ob es eine Buslinie von ihrem Wohngebiet zum Einkaufszentrum und zum Friedhof gibt als ob Frau Merkel oder Herr Steinbrück den Euro rettet.
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Original von maikaefer
Wo, bitte, soll ICH das behauptet haben???
Nur, damit das nicht untergeht
Aber um dazu etwas zu sagen: Ich kenne/kannte 4 Arbeitslose/Hartz IVler (unterschiedlich gut, also recht gut bis flüchtig).
Zwei davon haben sich ernsthaft bemüht, Arbeit zu bekommen; eine hat es bisher geschafft, die andere versucht es weiter.
Die beiden Herren hingegen gaben mir gegenüber ganz offen zu, dass sie keinen "Bock" hätten. Gingen sie arbeiten, verdienten sie nur unwesentlich mehr als sie jetzt bekämen, so what? Sie äußerten sich verärgert über die ihnen von der Behörde gestellten Fragen, der eine auch noch darüber, dass er als Alleinstehender keine Dreizimmerwohnung bezahlt bekäme.
Ich nehme mal an, das ist das, was du mit Schikanen meinst.
Ehrlich gesagt finde ich es gut und richtig, dass nicht aus dem allgemeinen Töpfchen Luxuswohnungen (und eine Dreizimmerwohnung ist für mich bei einem Alleinstehenden eine Luxuswohnung, sorry, zumindest dann, wenn andere dafür aufkommen sollen) finanziert werden. Denn wenn das Geld nicht gerecht, d. h. dem wirklichen Bedarf angemessen, verteilt wird, ist es denen gegenüber ungerecht, die dafür aufkommen müssen.
Die Dame, die sich weiterbemüht, und die, die bereits wieder arbeitet, berichteten mir allerdings auch von unfreundlichen und ihrer Meinung nach unflexiblen Bearbeitern/Bearbeiterinnen. Vermutlich haben sie mit den Null-Bock-Pappenheimern soviel Ärger, dass manchmal auch Unschuldige darunter leiden müssen. Letztendlich sind wir alle nur Menschen.Dass auch Arbeitslose und Minderbemittelte sich für Außenpolitik interessieren, habe ich nirgendwo bezweifelt. Da musst du etwas missverstanden haben.
Deshalb frage ich nach.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass jemand, der kaum weiß, woher den neuen Wintermantel nehmen, da der alte verschlissen (und nicht etwa aus der Mode gekommen) ist, sich etwas mehr für dieses Problem als zB für ein zusammenstürzendes Haus in Bangladesh oder das Geschwafel eines koreanischen Diktators interessiert.Ansonsten ich bei churchill
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Was sagst du einem Mann, der erklärt, wenn ich 40 Stundenwoche arbeite verdiene ich 0,10 € die Stunde? Ich habe drei Kinder, da nimmt mir der Unterhalt alles weg, was über 1.000 € liegt. Da ich Rückstände habe wird sogar alles gepfändet was über 850 € liegt. Vom Amt bekomme ich die Miete und 392 € im Monat. Arbeite ich Vollzeit komme ich auf 1.400€ netto, behalten darf ich davon die 850€. Ich habe also für 173,33 Stunden Arbeit genau 16 € mehr als jetzt.
Ich sage ihm er sei blöde, weil die Rückstände irgendwann weg sind und die Rente müsse er auch bedenken, wenn er nichts einzahlt, bekäme er auch nichts, aber das hilft in der Regel gar nichts. Diese Argumentation höre ich so etwa 20-30 mal im Jahr.
Edith meint: Mancher hat auch nur zwei Kinder...
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maikaefer: Ich habe Dich, ich fürchte, schon zum zweiten Mal schlicht verwechselt. Ich meinte Johanna! Ich werde alt, ich meinte Dich gar nicht
Wie gesagt, ich habe einfach die Nicks verwechselt und meinte Dich gar nicht.
Finde aber Deinen Standpunkt doch interessant. Nein, mit Schikanen meinte ich sicherlich nicht, dass ein Alleinstehender, der null Bock hat zu arbeiten, trotzdem eine 3-Zimmer-Wohnung bezahlt kriegen soll.Aber da sieht man mal wieder die Vorurteile. Mit Schikane meine ich z.B., dass man sich z.B. bewerben muss auf Stellen, die gar nicht passen. Zum Beispiel als Fahrer für irgendwas, obwohl man gar keinen Führerschein hat. Und wenn man sich dann nicht bewirbt, wird erst mal das Geld gekürzt, bis die mal verstehen, das man keinen Führerschein hat und da gar nicht arbeiten kann! Mit Schikane meine ich, dass dort ganzen Familien wochenlang das Geld fehlt. Und warum? Weil die Bearbeiterin X, die eigentlich zuständig ist, seit Wochen krank ist. Und die Bearbeiterin Y, die Vertretung macht, die hat die Unterlagen nicht, schickt aber mal schnell einen Bescheid raus, dass die Leistung gestrichen wird, weil die Mitwirkungspflicht nicht erfüllt wurde. Mit Schikane meine ich, dass Frauen, die 1,56 groß sind und 40 kg wiegen und dementsprechend kräftig sind einen 1-Euro-Job machen sollen, wo sie dann im Stadtpark 3 Meter hohe Hecken schneiden sollen und schwere Pflastersteine verlegen. Mit Schikane meine ich, dass die Leuten eine Umschulung versprechen seit Jahren - behinderten Leuten, die gar nicht einfach so arbeiten können - und dann werden diese Leute immer hin und her geschoben von einem Termin beim psychologischen Dienst zum nächsten. Von einem Ein-Euro-Job zum nächsten. Von einer Maßnahme zur nächsten. Alles immer, um zu beweisen, dass sie trotz Behinderung die Umschulung/Ausbildung schaffen würden. Und gibt's die Umschulung irgendwann? Eher selten. DAS meine ich mit Schikane.
ich meinte Dich zwar gar nicht, noch mal Entschuldigung, ich bin manchmal etwas wirr Aber da Du mir was unterstellt hast, musste ich doch antworten.
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Gut, dass wir drüber gesprochen haben.
Unterstellen wollte ich dir nichts, ich habe nur ganz offen eine Annahme verlauten lassen.
Was das mit dem Führerschein angeht:
Ist es nicht so, dass die AfA (und damit der Steuerzahler?) für Bewerbungskosten aufkommt?
Wenn die wirklich wollen, dass ich mich, ohne im Besitz eines Führerscheines zu sein, auf eine Stelle bewerben soll, wo dieser Voraussetzung ist, würde ich ganz freundlich schriftlich darauf hinweisen, dass ich keinen FS habe. Wenn die mir dann schriftlich auferlegen, diese Bewerbung dennoch rauszuschicken, würde ich den Vorgang je nach meiner Tagesverfassung dem Oberhäuptling der Agentur, der Zeitung oder wenn ich irgendwie organisiert bin, der entsprechenden Institution... oder allen Dreien zukommen lassen.
Das wäre nämlich Verschwendung von Steuergeldern.
EDIT: Das war jetzt nur ein Beispiel. Auch bei den anderen Dingen würde ich mich wehren. Es gibt doch immer Stellen, an die man sich wenden kann. Natürlich nur dann, wenn du belegen kannst, alle dir gestellten Auflagen immer sofort erfüllt zu haben.Aber ich fürchte, wir kommen vom Thema ab
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Original von Voltaire
Beamten-Bashing? Oder was soll der Scheiss?
Der Sinn dahinter war ein anderer - ich dachte, es wäre veständlich.
Daß Menschen, die in gesicherter Position sind, ein geregeltes SICHERES Einkommen haben - deren Lebensabend gesichert ist - daß die natürlich anders denken, sich das CDU wählen "leisten" können.Ich bezog mich auf Menschen, die es sich - wenn sie nachdenken - eben nicht leisten können - da diese Partei diese in vielen Fällen einfach unter den Tisch fallen läßt.
Die haben KEIN sicheres Einkommen, werden auch schwer eines bekommen.
Sind prädestiniert für Altersarmut
Erwerbslosigkeit und Prekäre Jobs bewirken oft, daß die Menschen keine Chance haben, vom Staat unabhängig zu werden.
Daß sich dassehr negativ auswirkt auf den ganzen Menschen, sein Psyche, sein Selbstwertgefühl, Sozialleben....ZitatOriginal von Voltaire
Und mal ganz ehrlich: Es gibt leider auch Langzeitarbeitslose diese sich in ihrer momentanen Situation ganz wohlfühlen. Und es kotzt mich einfach nur an, dass einem immer von einer ganz bestimmten Seite ein schlechtes Gewissen eingeredet wird - nur weil es einem besser geht als einem arbeitslosen Menschen.Sorry, aber das kann ich nicht mehr hören.
Klar - jeder kennt immer irgendeinen Erwerbslosen, der kein Bock auf Arbeit hat.
Das ist aber die MINDERHEIT. Und wird so wunderbar von den Medien hochgepuscht.
Die Realität ist eine ganz andere.Wenn Du mit diesen Menschern zu tun hast, wenn Du ihre Verzeifllung siehst, ihre Mut- und Hoffungslosigkeit - dann kann einem dieser "Stammtischspruch" einfach nur noch auf die Nerven gehen.
Es soll auch kein schlechtes Gewissen machen, sondern einfach nur anregen, mal drüber nachzudenken, wie man sich in einer derartigen Lage fühlen könnte.
Und daß es völlig logisch ist, daß Menschen, denen es so geht, eben so wählen müssen, daß SIE etwas davon haben und ihr Leben wenigstens halbwegs in Würde leben können.Mein Tip immer an alle, die das nicht nachvollziehen können: einfach mal ein, zwei Monate versuchen so zu leben.
Das kann spannend und erleuchtend sein, wenn man das Interesse hat, mal einen anderen Blickwinkel zu erleben.Es gab mal ein hochinteressante Reportage einer Journalistin, die sich auf das Experiment eingelassen hat.
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Das soziale Netz ist durch Hartz IV mit Sicherheit sehr viel ungemütlicher geworden. Diese sozialen Trittbrettfahrer gab es vorher durchaus öfter. Heute ist die soziale Sicherung aber sicherlich keine gemütliche Hängematte mehr. Man kann nur jeden bedauern, der so leben muss.
Volkswirtschaftlich hingegen taten uns Hartz IV und befristete Arbeitsverträge und gelockerter Kündigungsschutz sehr gut. Vorher wurden in Deutschland immer mehr Arbeitsplätze abgebaut und Richtung Osten verlegt. So wurde der Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig. Eine große Leistung der rotgrünen Regierung unter Schröder, nachdem Kohl vorher nur noch um sich selbst kreiste.
Im Nachteil sind leider diejenigen, die mit dem Leistungsdruck nicht mithalten können. Für die muss zum einen auch gesorgt werden und zum anderen darf dieser Bevölkerungsanteil nicht zu groß werden. Aber egal, welchen Weg man wählt, es wird immer Härte- und Grenzfälle geben. Die muss man leider in Kauf nehmen. Und eine zu starke Allimentierung der Schwachen lockt leider viele Fast-Schwache an.
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Original von Gummibärchen
Johanna : Deine Mühe in Ehren - es bringt bei dem einen oder anderen nichts. Das ist vielleicht auch gar nicht böse gemeint, es ist einfach so.Abgesehen davon ist es schön zu sehen, wohin die politischen Diskussionen so führen. Vielleicht was für den aktuellen SWB mit dem Thema "Emotionen"?
Wenn ich darüber schreiben würde, dann sollten wir aber von 500 auf 5000 Worte gehen
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Original von Johanna
Der Sinn dahinter war ein anderer - ich dachte, es wäre veständlich.
Daß Menschen, die in gesicherter Position sind, ein geregeltes SICHERES Einkommen haben - deren Lebensabend gesichert ist - daß die natürlich anders denken, sich das CDU wählen "leisten" können.Welch ein Schwachsinn!
Meinst du ernsthaft, dass nur die Menschen CDU wählen, die sich das leisten können? Ich kenne auch viele Nichtbeamte die die Union gewählt haben, Menschen die nicht unbedingt einen gesicherten Lebensabend vor sich haben.Zudem solltest du einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass die Grünen eine sehr ristriktive Finanzpolitik betreiben würden, ließe man sie denn - und auch die sozialpolitischen Überlegungen bei den Grünen sind nicht gerade auf der Welle von SPD und der Linken.
ZitatSorry, aber das kann ich nicht mehr hören. Klar - jeder kennt immer irgendeinen Erwerbslosen, der kein Bock auf Arbeit hat. Das ist aber die MINDERHEIT. Und wird so wunderbar von den Medien hochgepuscht. Die Realität ist eine ganz andere. Wenn Du mit diesen Menschern zu tun hast, wenn Du ihre Verzeifllung siehst, ihre Mut- und Hoffungslosigkeit - dann kann einem dieser "Stammtischspruch" einfach nur noch auf die Nerven gehen.
Dann hör einfach nicht hin - wenn du das nicht mehr hören kannst.
Zum einen habe ich nie behauptet, dass die Masse der Arbeitslosen so denkt oder sich so verhält - ließ einfach mal das was ich geschrieben habe und dichte nicht etwas dazu weil es dir dann offensichtlich besser in den Kram passt.Nur habe ich eben auch beruflich mit diesen Dauerarbeitslosen zu tun gehabt. Nicht zuletzt auch im Bereich des Strafvollzugs.
Wenn mir etwas unglaublich auf den Keks geht, dann sind das diese Sozialromantiker - und es ist zudem ziemlich unverschämt wenn man sich von diesen beschimpfen lassen muss, weil man die CDU gewählt hat.
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Original von Voltaire
Wenn mir etwas unglaublich auf den Keks geht, dann sind das diese Sozialromantiker - und es ist zudem ziemlich unverschämt wenn man sich von diesen beschimpfen lassen muss, weil man die CDU gewählt hat.Mir sind Unromantische Finanzjongleure eigentlich wurscht, so sie damit glücklich sind.
Ich sehe auch niemanden, der sie beschimpft hätte, geschweige denn Dich.
Da scheinst Du etwas hineinzuinterpretieren, was gar nicht existent ist.Wahrnehmungen sind halt subjektiv.
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Ach hier habt Ihr Euch verkrochen.
Ich denke, Mutti hat sich verzockt. Sie hat vermutlich darauf spekuliert, daß es zusammen mit der FDP nicht reicht und hat deshalb viele CDU-Stimmen für die GroKo gesammelt. Nun hat sie zwei Probleme: Die FDP, mit der zusammen es gereicht hätte, ist draußen und die SPD will nicht so recht, weil sie in einer "großen" Koalition eben doch nur ein ziemlich kleiner Partner wäre.
Daß die CDU nur von sozial abgesicherten Leuten gewählt wurde, halte ich auch für ein Märchen. Aber dort dürfte der Anteil der CDU-Wähler deutlich höher sein als bei den Arbeitslosen. Eine Wahlstatistik für Bremen zeigt zweierlei: In den wohlhabenderen Stadtbezirken war die Wahlbeteiligung hoch und viele Stimmen gingen an die CDU und die Grünen. In den ärmeren Vierteln bekamen hauptsächlich die SPD und die Linkspartei die wenigen abgegebenen Stimmen. Ich denke, ähnlich sieht es im Rest der Republik aus. Das heißt aber nicht, daß die CDU in den prekären Bezirken keine Stimmen bekommen hätte.
Was bei den Koalitionsverhandlungen rauskommt, weiß ich nicht, kann aber nicht so ganz die Totalverweigerung von Seehofer in Richtung der Grünen verstehen - die Wähler kommen in beiden Fällen aus ähnlichen Milieus und haben einigermaßen identische Ziele. Aber vielleicht ist es gerade das, was ihn abschreckt? Natürlich gibt es auch Schwierigkeiten, aber die meisten liegen hier meines Erachtens in Feldern wie Gleichstellung von Homosexuellen und ähnlichem, also dort, wo es auch mit der FDP die wenigsten Schnittmengen gab. Wenn also die Grünen hier zu ähnlichen Zugeständnissen bereit ist, also Aufgabe der liberalen Positionen, könnten sie ihr Hauptprojekt Energiewende in einer schwarz-grünen Regierung in Angriff nehmen. Ich halte die Grünen allerdings nach dem Rücktritt der fast kompletten Führung für derzeit nicht verhandlungsfähig.
Also ist schwarz-rot doch wahrscheinlicher, denn die SPD kann sich weder rot-rot-grün noch Neuwahlen erlauben und ist insofern erpressbarer als die Grünen.
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Erpressbarkeit als Grundstein einer Koalition? Ernsthaft?
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Original von Groupie
Erpressbarkeit als Grundstein einer Koalition? Ernsthaft?Uuups, sorry, das muß natürlich "politische Notwendigkeit" heißen. Oder, im Duktus der Kanzlerin: Eine GroKo ist alternativlos.
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Original von Groupie
Erpressbarkeit als Grundstein einer Koalition? Ernsthaft?
Jein... Nicht als Grundstein aber als nicht unerheblicher Teil des politischen Geschäfts.