ZitatOriginal von xexos
Ich tat mich beim Lesen auch immer schwer, dieses Buch in die 70er Jahre einzuordnen.
Das Buch spielt 1964 zum 75. Geburtstag von Hitler.
ZitatOriginal von xexos
Ich tat mich beim Lesen auch immer schwer, dieses Buch in die 70er Jahre einzuordnen.
Das Buch spielt 1964 zum 75. Geburtstag von Hitler.
Ich war zu faul zum Nachgucken.
ZitatOriginal von ScoobyDoo
Bin aber froh, dass ich jetzt nochmal in diesen Thread geguckt habe und einige Denkanstöße erhalten habe, vor allem auch durch den längen Post von Lese-rina. Das hat mich jetzt doch motiviert das Buch wieder in die Hand zu nehmen und hoffentlich diese Woche noch zu beenden.
Danke für deine netten Worte *ganz verlegen bin*. Hast du das Buch mittlerweile zu Ende gelesen? Bei mir gings auch sehr zäh, aus genau den gleichen Gründen, die du angeführt hast. Über meiner abschließenden Rezi sitze ich noch - auf der einen Seite fand ich es faszinierend, auf der einen Seite sehr anstrengend.
*ganz ungeniert reindrängel*
Ich weiß, die LR ist mittlerweile vorbei, aber ich höre das Buch gerade (nachdem ich es vor einigen Jahren gelesen habe) und muss sagen, dass ich die Atmosphäre dieses Mal noch beklemmender finde als damals. Vielleicht liegt das daran, dass ich mittlerweile mit mehr Hintergrundwissen herangehe und manche Namen, Orte etc. aufgrund dieses Vorwissens ein ähnlich unangenehmes Gefühl bei mir triggern wie bei den Buchcharakteren.
Bestes Beispiel hier am Anfang, als März und Jäger ins Gestapo-Hauptquartier gebracht werden. Wer sich mit der Geschichte des Dritten Reiches intensiver beschäftigt kommt auch an der Gestapo nicht vorbei - und ergo auch nicht an der Prinz-Albrecht-Straße, die in der Zeit fast schon ein Synonym für das Verschwinden von Menschen geworden ist. Die Atmosphäre dort fand ich fast greifbar ... der Keller, die Räume mit dem getrockneten Blut, März' Gedanken, wie es jetzt mit ihnen weitergehen wird ... ganz gruselig.
Ähnlich ist es mit dem ein oder anderen Namen ... egal ob Heydrich, Globus, Luther oder all die anderen. Da springen mir dann einzelne Stichworte ins Gedächtnis (Wannseekonferenz, Aktion Reinhard etc.) und die Figuren im Roman bekommen einen beängstigenden Realismus. Ganz großes Kino von Harris.
So, jetzt bin ich wieder brav
Was heißt hier brav? Leserunden sind dazu da, dass man sich in ihnen äußert. Und wenn das manchmal etwas später ist - warum nicht?
Ich hab (leider oder gottseidank???) nicht die detaillierten Vorkenntnisse wie du, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es damit noch ein sehr viel bewussteres Lesen/Hören ist. Beim Lesen des Buches hatte ich immer wieder das Gefühl, dass hier sehr viel mehr drinsteckt als "nur" eine fiktive Erzählung. Und ich glaube es ist eine Geschichte, die man - je nach Vorerfahrung - ganz unterschiedlich lesen kann, zumindest aus ganz anderen Blickwinkeln und Perspektiven.
Ja, das ist definitiv so. Vor 5 Jahren, beim ersten Lesen, fand ich die Idee eines dsytopischen Nazideutschlands interessant - mittlerweile entdecke ich mehr und mehr kleine Details, die ich historische Einsortieren kann. Da wird der Krimi mehr und mehr zur Nebensache.