Untertitel: Systematisch Energiekosten senken
Format: DIN A4, 72 Seiten
Herausgegeben von: dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH)
Kurzbeschreibung:
Das „Handbuch für betriebliches Energiemanagement - Systematisch Energiekosten senken“ zeigt, wie ein effektives Energiemanagement in Unternehmen eingeführt werden kann. Dabei werden alle relevanten Handlungsebenen im Unternehmen angesprochen: von der Unternehmensleitung über die Betriebsebenen – wie Controlling und Produktion – bis zum Energiemanager, der die Einführung eines betrieblichen Energiemanagements begleitet. Die aktualisierte Auflage 12/2012 enthält zudem umfangreiche Erläuterungen zur DIN EN ISO 50001. Das Handbuch greift auch Themen wie Energieberatung und Energie-Contracting auf und gibt Entscheidungshilfen zur Einbeziehung dieser Energiedienstleistungen.
Mein Eindruck:
Wegen Ausgleichsregelungen für Stromabnehmer, die seit kurzen möglich sind, interessieren sich plötzlich auch Geschäftsführer für dieses Thema, auch wenn die Kostenreduzierungspotenziale nicht so offensichtlich sind.
Die vorliegende Broschüre vom Dezember 2012 ist meiner Meinung nach gut geeignet, einen ersten Überblick zu bekommen. Wer schon tiefer in der Materie steckt, findet vielleicht noch ein paar Anregungen.
Man sollte sich bewusst sein: es geht hier um das betriebliche System, nicht um Privathaushalte.
Dieses Handbuch lehnt sich stark an die DIN-Norm DIN EN ISO 5001 „Energiemanagementsysteme - Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“ an.
Es zeigt daher einen systematischen Ablauf zur Einführung eines Energiemanagements mit der Systematik Plan – Do – Check – Act (PDCA-Kreislauf) auf.
Anfangs wird viel von Rollen gesprochen. Zum Beispiel, dass ohne sichtbare Unterstützung der Geschäftsführung, die Einführung eines EnMS, dass schließlich auch in das bestehende Managementsystem integriert werden muss, unmöglich ist.
Absolut einleuchtend ist auch, dass ein Energiemanager benötigt wird. Man braucht jemanden, der sich um das System insbesondere im operativen Bereich kümmert, der auch die Ressourcen (z.B. Zeitkapazitäten) bekommt. Und da einer alleine auf verlorenen Posten steht, ist ein Energieteam gefordert, das sich möglichst auch aus verschiedenen Bereichen zusammensetzt. Dieses Team wird insbesondere für die Einführung benutzt. Sehr zu empfehlen ist die Zuhilfenahme eines Energieberaters.
Für das Vorgehen verweist das Handbuch gleich immer auf entsprechende Formulare, die auch beiliegen.
Das sind z.B. Aktionsplan für Aufgaben im Energiemanagement, ein detaillierter Aktivitätenplan, diverse Erfassungsbögen und Bewertungsbögen etc.
Das sind schon gute Handlungsanleitungen. Die Formulare sind ziemlich überfrachtet, was verständlich ist, da das Handbuch einen möglichst kompletten Ansatz bieten möchte. Es bleibt also die Aufgabe, die Formulare und Checklisten auf eigene betriebliche Bestände anzupassen.
Dann beschäftigt sich der Handbuch mit dem schwierigsten: der Energieanalyse in Feinplanung und Grobplanung. Ohne Erfassung der Energiedaten (Betriebs- und Verbrauchsdaten) geht nichts. Das ganze führt dann schnell zu den Kennzahlen und Benchmarking sowie Maßnahmen zur Energieeffizienz. Planung ist erforderlich, organisatorische wie technische Maßnahmen.
Das Handbuch zeigt einige informative Abbildungen, die zwar allgemein gehalten sind, aber doch das Durchdenken der eigenen Prozesse zum EnMS erlauben.
Fazit: ein Handbuch, das schnell und verständlich die Schritte der Einführung eines betrieblichen Energiemanagementsystems aufzeigt. Wer sich das erste Mal mit dem Thema beschäftigt, wird schnell auf den Stand gebracht. Das Niveau ist gut, sollte nicht unterschätzt werden, aber es bleibt zum Glück ungekünstelt, verständlich und ohne nervige Schlagwörter und Parolen, die sonst oft von Dienstleister oder Interessengruppen aufgesetzt werden.