Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. August 2013
Utina, Florida: Ihre glanzvollen Zeiten hat die Kleinstadt längst hinter sich, und niemand passt besser in das Bild des Verfalls als die Familie Bravo. Vater Dean hat sich vor Jahren aus dem Staub gemacht, und so ist es an dem pflichtbewussten Sohn Frank, sich um den Rest der Familie zu kümmern. Frank träumt von den Bergen, doch viel weiter als bis zu den Grenzen Utinas hat er es noch nicht geschafft. Wie auch, wenn er ständig zwischen Mutter Arla und Schwester Sofia beide hochgewachsene Rothaarige, beide ein Ausbund an Sturheit vermitteln muss. Dass er heimlich in seine Schwägerin Elizabeth verliebt ist, macht die Sache auch nicht besser.
Keiner der Bravos ahnt, dass sich ihr Leben bald fundamental ändern wird: Finanzinvestoren haben ein Auge auf ihr Grundstück geworfen. Als ihnen ein unwiderstehliches Angebot gemacht wird, erhitzen sich die Gemüter, und sie müssen sich den Tragödien ihrer Vergangenheit stellen.
Klug und präzise, ironisch und zugleich warmherzig erzählt Laura Lee Smith die Geschichte der ebenso schrulligen wie liebenswerten Bravos.
Über den Autor
Laura Lee Smith lebt in Florida und arbeitet als Werbetexterin. Ihre Kurzgeschichten erschienen in ›New Stories from the South‹ (2010) sowie in ›The Florida Review‹, ›Natural Bridge‹, ›Bayou‹ und anderen Magazinen. ›Palmherzen‹ ist ihr erster Roman. www.lauraleesmith.com
Meine Meinung:
Ich habe mich direkt in dieses herrliche Cover verliebt, blau und rosa, Palmherzen, eine meine meiner Lieblingszutaten für den Salat im Sommer.
Auch beim Lesen ebbte diese Verliebtheit in dieses Buch nicht ab, im Gegenteil, der Schreibstil ist, obwohl es im Grunde eine Familiensaga ist (nicht unbedingt mein liebstes Genre) dauerhaft fesselnd, spannend und anspruchsvoll.
Die Figuren sind skuril genug, um zu faszinieren und nicht zu abgedreht, um einem auf den Wecker zu fallen. Das irgendwie trostlose schwitzige und moskitoverseuchte Umfeld ist eindrücklich und intensiv beschrieben, Freud und Leid liegen nah beieinander in Utina und bei den Bravos.
Ich litt mit ihnen, ich wütete, ich weinte (jaja, Heulsuse und so, ich weiß, aber ich weine halt gern beim Lesen), ich war frustriert, schockiert, entgeistert und verliebt. Dieses Buch ist tatsächlich ein wenig depressiv, wenn es auch der feine Umschlag anders vermitteln möchte und auch, wenn sich manches zum Guten und anderes zum Schlechten wendet, bleibe ich am Ende eher nachdenklich als Happy zurück. Ich überlege, wäge ab, frage mich, was Utina und die Geschichte der Bravos mir gegeben haben und komme zu dem Ergebnis, sie haben mich sehr gut unterhalten, das Buch sieht mehr als schick im Regal aus und sie geben mir ein bißchen Lebensklugheit mit auf den Weg, ein bißchen, es wird schon werden und ein wenig, raff dich auf, wenn du nichts veränderst, verändert dich nichts.
Ich würde sagen ein sehr beeindruckendes Buch, das mich sehr berührt hat, obwohl ich mich eigentlich mit keiner der Figuren wirklich identifizieren konnte und das habe ich selten. Wenn ich mich in einem Buch nicht wiederfinde, dann kann es mich meist nicht begeistern.
Dieses konnte, sehr sogar.