Gelesen und trotzdem gekauft?

  • Ich habe so einige Bücher weil ich sie gerne besitze, nicht um sie irgendwann einmal wieder zu lesen...



    ... ich habe - glaube ich - 4 mal den Grafen von Monte Christo, 5 mal Die Schatzinsel und 3 - 4 mal Ben Hur... nur so als Beispiel. :pille


    Ein Buch welches mir gefällt muß ich einfach haben!

  • Zitat

    Original von Sibel
    Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum man ein Buch dessen Inhalt und vorallem Ausgang man kennt nochmal liest oder gar mehrmals liest. Es gibt doch so viele schöne Bücher, die noch gelesen werden wollen.


    Beim ersten Mal liest man für die Handlung, beim zweiten - und jedem weiteren Mal - für die Feinheiten. Oder manchmal ist es die pure Lust. Ist mir auch schon mal passiert, dass ich bei einem Buch nur was nachschlagen wollte und schwupps, schon war ich auf Seite eins und habe es einfach noch mal gelesen.


    Ich habe es auch schon mal geschafft, eine bis zu dem Zeitpunkt 6-bändige Serie innerhalb von 12 Monaten dreimal komplett zu lesen und zwischendurch auch selten die Finger davon lassen zu können, ein bisschen darin blätternd, weil ich die Bücher so sehr geliebt habe. Das war die Seafort-Saga von David Feintuch. :heisseliebe


    Zugegeben, sowas ist mir in meinem Leseleben auch noch nicht oft passiert.


    Aber das Mehrmalslesen ist, wie alles andere im Lesen, Geschmacks- und Einstellungssache. :-]


    Edit: Und eine Zeitfrage. Diese Exzesse waren bei mir zu einer Zeit, wo ich viel mehr gelesen habe. Aber das Mehrmals lesen an sich hat damit nichts zu tun.


  • Wenn Du so antwortest, dann drängt sich bei mir mal glatt die Frage auf, ob Du dann auch tatsächlich mehr von der Geschichte mit nimmst, nachdem Du sie ein zweites mal gelesen hast? Dinge, die Dir beim ersten mal verborgen blieben?
    Wenn überhaupt dann guck ich höchstens mal einen Film ein zweites mal an - und das auch nur bei ganz bestimmten Filmen, in denen die Zuschauer absichtlich hinters Licht geführt wurden, um ein unerwartetes Ende herbei zuführen (s. The sixth sense). Da ist einfach die Neugier im Spiel, ob ich an entscheidender Stelle etwas verpasst habe oder ob der Film absichtlich Logikfehler begeht, um mich in die Irre zu führen. Das kam aber höchstens 3 Mal vor in meinem 35 jährigen Leben.

  • Zitat

    Original von Sibel
    Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum man ein Buch dessen Inhalt und vorallem Ausgang man kennt nochmal liest oder gar mehrmals liest.


    Weil man die Figuren liebt oder die Stimmung, die ein bestimmtes Buch bei einem hervorruft. :wave

  • Zitat

    Original von Rosha


    Weil man die Figuren liebt oder die Stimmung, die ein bestimmtes Buch bei einem hervorruft. :wave


    Ich glaube, "Die kleine Hexe" habe ich insgesamt 5x gelesen und Ranma 1/2 habe ich erst letztens nichmal komplett von vorne bis hinten gelesen.


  • Du bist ja wirklich crazy! :lache


    Ach, Quatsch, war nur Spaß, du machst alles richtig, Bodo! :kiss


    Ich habe von ein paar Büchern unterschiedliche Übersetzungen. Und ich habe die deutsche und die englische Originalausgabe von ein paar büchern.


    Inzwischen natürlich auch parallel ebook und Printvariante ein und desselben Buches. :wow

  • Zitat

    Original von Sibel
    Wenn Du so antwortest, dann drängt sich bei mir mal glatt die Frage auf, ob Du dann auch tatsächlich mehr von der Geschichte mit nimmst, nachdem Du sie ein zweites mal gelesen hast? Dinge, die Dir beim ersten mal verborgen blieben?


    Absolut! Das ist einer der Gründe, warum mehrmals Lesen ein Vergnügen sein kann. Oder, bei manchen Büchern eigentlich fast schon ein Muss. Manche sind sogar darauf angelegt, mehrmals gelesen zu werden. Der Vergleich mit diesen Filmen ist gar nicht schlecht, denn bei manchen Büchern liest man die Geschichte und merkt erst am Ende, dass da eigentlich etwas ganz anderes abgelaufen ist, im Hintergrund, als man dachte. Und wenn man dann noch mal liest, mit dem Wissen, wie die Handlung verläuft, nimmt man dann auch die kleinen Hinweise auf. "Ah, deshalb also hat er das gemacht!" *hust* Dorothy Dunnett *hust*


    Oder man hatte es beim ersten Mal einfach so eilig, dass die Zwischentöne verloren gehen oder man achtet weniger auf sprachliche Feinheiten. Die Gründe sind so viele und so unterschiedlich wie die Bücher, die man ihretwegen mehrmals liest. :-]
    Roshas Punkte mit Liebe und Stimmung sind auch sehr gute und wichtige!


    Wenn Dich die Frage so interessiert, probiere es doch einfach mal aus. Entschuldige Dich im Geist bei dem einen Buch, das Du deshalb nicht lesen wirst, in Deinem Leseleben :grin, und nimm Dir einen alten Favoriten. Dann kannst Du für Dich feststellen, ob da was dran ist oder ob wir überzeugten Mehrmalsleserinnen einfach alle ein bisschen bluna sind. ;-)


  • ich bin ja eine neugierige Eule - als Experiment könnte ich das ganz ohne Entschuldigung durchgehen lassen. :lache
    By the way, ich lese immer bei dem Wort Leseleben: Lesbenleben. :lache :lache Es irritiert mich schon zum zweiten mal. hahahhaha :)

  • Zitat

    Original von Sibel
    Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum man ein Buch dessen Inhalt und vorallem Ausgang man kennt nochmal liest oder gar mehrmals liest.


    Wenn ich Bücher nur deswegen lesen würde, weil ich wissen will, was drin steht und wie sie ausgehen, dann würde ich dir recht geben :-). Aber so lese ich nicht.


    Ich lese bei fast allen neuen Büchern das Ende vorab. (Obwohl mir jedes Mal Erich Kästner einfällt, der mich in "Pünktchen und Anton" ermahnt hat, daß man sowas nicht tut.) - Damit nimmt man sich ja selbst die Spannung? - Genau. Die zitternde Erwartung (Überlebt meine Lieblingsfigur? Kriegt er sie am Ende? Wer war der Mörder?) ist weg. Ich muß dann nicht durch das Buch hetzen vor Neugierde, damit ich nur ja ans Ende komme und erfahre, wie's ausgeht. Ich kann mich in aller Gemütsruhe im Sessel einkuscheln und mich darauf konzentrieren, wie das Buch mich an dieses Ende heranführt.


    Heißt natürlich, daß ich mit manchen Büchern, bei denen es wirklich nur darum geht, die Spannung bis zum Finale zu steigern, wenig anfangen kann. Von solchen Büchern bin ich häufig enttäuscht (ging mir vor Jahr und Tag mit Nele Neuhaus so).


    Für mich ist ein Buch ein Kurzurlaub: wenn ich lese, bin ich "im Buch". Ich bin dort, beobachte und erlebe mit und mache mir meine eigenen Gedanken. Und ich bin bieder und spießbürgerlich genug, einen Urlaubsort, an dem es mir gefallen hat, gerne noch ein zweites und drittes Mal aufzusuchen :grin. Man entdeckt immer wieder etwas Neues.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Mal abgesehen davon, dass ich in meiner Jugend Buecher auch drei/viermal gelesen hab, weil ich tatsaechlich die kleine Buecherei durch hatte, les ich so gut nichts wiederholt. Es kommen mir einfach zu viele gute Buecher ueber den Weg, die ich noch nicht kenne und unbedingt lesen moechte.


    Ich kann mich jetzt nur an eine Handvoll Ausnahmen erinnern, die ich wiederholt gelesen hab. Und in ZWEI Faellen hab ich tatsaechlich das Buch gekauft fuer die Wiederholung, weil es beim Erstlesen ein Buechereibuch war:

    * Diana Gabaldon: Feuer und Stein

    Das Buch fand mich in einem besonderen Moment in meinem Leben. Ich hatte gerade 2 kleine Kinder und jahrelang wegen chronischer Muedigkeit kein Buch mehr lesen koennen. Es hat meine Leseleidenschaft wieder erweckt. Und dann wollte ich einige Jahre spaeter es noch einmal lesen, einfach so um zu sehen, ob es mich wieder so mitreissen koennte. Und ja, das hat es auch beim zweiten Mal getan.


    * Bernhard Schlink: Guilt about the Past
    Das Buch hab ich fuer Calgarys Literaturfestival rezensiert. Und dann am Ende des Jahres das Rezensionsexemplar beim alljaehrlichen Fundraiser des Festivalvereins gekauft ;-) Es ist eins meiner Lieblingsbuecher, das musste ich einfach nochmal lesen. Und ich wollte es haben, damit ich es unter meinen Freunden und Bekannten weiter verleihen kann.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zitat

    Original von Bodo


    ... ich habe - glaube ich - 4 mal den Grafen von Monte Christo, 5 mal Die Schatzinsel und 3 - 4 mal Ben Hur... nur so als Beispiel. :pille


    Ein Buch welches mir gefällt muß ich einfach haben!


    Na ja, solche Bücher gibt es ja auch in unterschiedlichen Ausgaben und Übersetzungen. Den Graf von Monte Christo habe ich auch drei Mal, aber auch alle drei gelesen, die Schatzinsel und Ben Hur habe ich jeweils als Jugendbuch und Erwachsenenausgabe, davon beide mehrfach gelesen.


    Seit ich Bei den Eulen bin lese ich viel weniger mehrfach. Aber z.B. Das Lavendelzimmer werde ich bald schon zum zweitenmal lesen.

  • Also ich gehöre auch zu den Eulen, die ein Buch, welches ihnen total gefallen hat, auch besitzen möchten. Ich versuche es mir dann in möglichst schöner Ausführung zu besorgen.
    Dies hat mehrere Gründe:
    1. Den des besitzen und mein Eigen nennen wollens (Mein Schaatz) :grin
    2. Den des Teilen Wollens mit meiner Familie oder guten Freunden/innen. Tolle Leseerlebnisse möchte ich unbedingt anderen näherbringen.
    3. Den des nochmal lesens - komplett oder auch gerne mal in Ausschnitten. Ich bin dazu übergegangen mir bei schönen Sätzen oder ähnlichem mir Haftnotizen in die Bücher zu machen, dann finde ich die bemerkenswerten STellen immer wieder mal zum Nachlesen. Aber ich lese meine Lieblinge auch mehrmals.
    Wobei hier mein Rekord erst 3 Mal ist - dafür ist es die komplette Quadrologie vom Drachenbeinthron, die ja fast 4.000 Seiten hat und da ich zum Geburtstag den ersten Teil als ungekürztes Hörbuch geschenkt bekommen habe (tolle Söhne) werde ich demnächst anfangen es mal zu hören.
    Viele Bücher habe ich bereits zweimal gelesen. Zuletzt erst den Medicus, der ja schon 20 Jahre - oder mehr - her war. Und ich war so glücklich, dass er mir trotz meines leicht geänderten Geschmacks noch genauso gut gefallen hat, wie beim ersten Mal. Ähnlich ging es mir auch z.B. mit dem Palast der Winde.


    Und warum lese ich mehrmals ein Buch? Weil es in mir ein Gefühl ausgelöst, eine innere Musik zum klingen gebracht hat und ich dieses Gefühl unbedingt nochmal genießen will. Oder weil es so eine ergreifende Sprache hatte, so herzerwärmend, lustig oder spannend war.


    Und - ich gebe es zu - in meinem Alter auch, weil ich die Handlung mancher Bücher schon fast vergessen habe und man es problemlos noch mit Spannung ein zweites Mal lesen kann.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Bei mir sind es so wenige, ich kann sie aufzählen


    Harry Potter und der Stein der Weisen: 2x gelesen (2.mal 5jahre später)
    Bis(s) zum Ende der Nacht: 3x gelesen
    Seelen (mein lieblingsbuch): 2x gelesen
    Bis(s) zum Morgengrauen: 2x gelesen
    Bis(s) zur Abendrot: 2x gelesen


    Wie bei allen anderen aber ich mir auch die Bücher von Stephenie Meyer nachgekauft. Also die Biss-Reihe und Seelen. Bei der Biss-reihe habe ich allerdings das 4. Buch nur als Taschenbuch nachgekauft und das hardcover verkauft, sonst habe ich die anderen 3 erst geliehen gelesen und nach und nach als taschenbuch nachgekauft ^^
    Ein anderes Buch fällt mir gerade spontan nicht ein.


  • Besonders den 1. Absatz möchte ich so :write (Gelingt mir allerdings nicht immer)

  • Soweit ich mich erinnern kann, ist das bis jetzt einmal passiert.


    Im Jahre 2006 war ich als Aupair in Frankreich und die Tochter war auf der Mittelschule. Dort hat sie viele Bücher aus der Schulbibliothek ausgeliehen. Einige davon habe ich auch gelesen.


    Darunter auch Pierre Botteros Ewilan-Trilogien und das erste Buch der Ellana-Trilogie. Ich habe die Bücher regelrecht verschlungen. Dann aber sind sie eine Zeit lang bei mir in Vergessenheit geraten. Vor 2 Jahren dann, war ich in einem grossen Einkaufszentrum im Kino. Nach der Vorstellung hatte ich noch ein bisschen Zeit, bis mein Bus nach Hause fuhr, also habe ich noch etwas im Cultura (franz. Thalia) gestöbert und da ist mir der Sammelband der zweiten Ewilan-Trilogie ins Auge gestochen. Das tat weh :rofl Und ich habe dieses Buch sofort gekauft. Letztes Jahr hat mir mein Mann dann noch die erste Ewilan-Trilogie geschenkt. Jetzt brauch ich nur noch die Ellana-Bücher. Die hatte ich mir aer erstmal bei mir aus der Bücherei ausgeliehen. Und dann auch prompt 2 Mal gelesen.


    Die Ewilan Bücher habe ich, seit ich sie besitze, ca. 5 oder 6 mal gelesen, weil die mir einfach so viel Spass machen.

  • So ein paar Bücher aus meiner (späten) Jugend habe ich mir als Erwachsene dann auch gekauft. Da fällt mir Herr der Ringe ein und Bücher von Jules Verne. Die hatte ich damals auch aus der Bibliothek. Mittlerweile leihe ich mir keine Bücher mehr, daher kommt das so nicht mehr vor. Was allerdings hin und wieder vorkommt, ist, dass ich Bücher erst auf Deutsch gelesen habe und dann im Original (Englisch) noch mal kaufe (die deutschen Bücher verkaufe ich dann idR). Da fallen mir so ganz spontan ein paar Bücher ein, bei denen ich das gemacht habe (Jasper Fforde, Donna Tartt, Stephen Fry...).

  • Ich selbst bin auch dafür, richtig tolle Bücher mein Eigen nennen zu wollen. Oft bekomme ich richtig tolle Bücher geliehen und ärger mich dann, dass ich es mir nicht selbst gekauft habe. Nicht immer kaufe ich es nach, aber sofern es bei Tauschticket zu haben ist, fordere ich es an. Oder eben wenns bei Arvelle mal als Mängelexemplar vorhanden ist. (Schnäppchenjäger)


    Für mich hat das insgesamt eher was damit zu tun, dieses Buch in die Hand nehmen zu können und ggf. nochmal lesen zu können. Schrägerweise habe ich bisher aber, außer als Kind, noch kein einziges Buch zweimal gelesen. Vor kurzem wollte ich Zwei an einem Tag von David Nicholls erneut lesen, weil mir der Film wieder richtig Lust auf das Buch gemacht hat. Mich hat aber die Angst vor einer Enttäuschung davon abbringen lassen. Da dieses Buch absolut genial war, möchte ich nicht beim Zweiten Lesen enttäuscht werden und mir das erste Urteil zunichte machen lassen.


    Gerade weil man das Buch zum Zweiten Mal intensiver liest, hat man doch Sorge, dass man viel kritischer ist?


    Der Junge, der Träume schenkte von Luca Di Fulvio war z.B. ein Buch, was ich ausgeliehen gelesen habe und ich mir durchaus demnächst nochmal zulegen werde, weil auch das ein Highlight war.


    Interessant finde ich im übrigen auch die Tatsache, dass man die Zeit, in der man richtig gute Bücher gelesen hat, in Erinnerung behält. Ich weiß ganz genau, wann ich Die Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers gelesen habe (wo, wann und was zu dieser Zeit so los war) und auch den Medicus. (und auch einige mehr)