Der Fluch der Totenleserin - Ariana Franklin

  • Kurzbeschreibung des Verlags:
    Außer sich vor Wut nimmt Adelia den Befehl Heinrichs II. entgegen, seine Tochter nach Sizilien zu begleiten. Die Reise ist lang und gefährlich. Doch mehr als Kriege und Pest beunruhigen Adelia die heimtückischen Morde, die in dem riesigen Tross passieren. Trachtet man der Prinzessin nach dem Leben? Weiß einer von dem geheimnisvollen, magischen Schwert, das die Prinzessin mit sich führt? Und warum versucht jemand, Adelia als die Mordverdächtige aussehen zu lassen? Die gewitzte Pathologin spürt, wie eine unsichtbare Gefahr ihr immer näher kommt, doch sie kann den wahren Mörder nicht enttarnen. Als Adelia aufgrund ihrer Arbeit in Frankreich von einem Bischof als Ketzerin bezeichnet und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird, sieht sich ihr größter Feind in der Gefolgschaft der Prinzessin endlich am Ziel. Er wird sie leiden und sterben sehen ...


    Über Ariana Franklin:
    Ariana Franklin ist das Pseudonym von Diana Norman. Bevor sie begann historische Romane zu schreiben, war Diana Norman als Journalistin tätig. Nach ihrem Geschichtsstudium verlegte sie sich dann auf das Schreiben von Romanen, die alle international erfolgreich waren. Die meiste Beachtung fand aber die Reihe um die Totenleserin Adelia. Die britische Schriftstellerin verstarb 2011 im Alter von 78 Jahren.


    Meine Meinung:
    "Der Fluch der Totenleserin" ist der vierte und letzte Teil der Reihe um die Totenleserin Adelia. Mit diesem Buch schließt sich gewissenmaßen der Kreis, da Adelia von Heinrich II. zurück nach Sizilien geschickt wird. Sie soll die Reisegruppe um seine Tochter Johanna begleiten, die in Adelias Heimatstadt heiraten wird, und sich während der Reise um das gesundheitliche Wohl der jungen Prinzessin kümmern. Natürlich kommt es schon bald zu Zwischenfällen, die die Weiterreise der Gruppe verzögern, und auch die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten. So ist wieder für viel Spannung gesorgt, die wie schon in den vorherigen Bänden mit einer Prise Situationskomik gewürzt ist.


    Insgesamt hat dieses Buch bei mir einen recht positiven Eindruck hinterlassen. Die Idee, dass Adelia ihren Weg zurück nach Sizilien findet und der Leser nun sieht, wie sich das Leben dort weiterentwickelt, finde ich sehr gut. Dass es, bevor die Totenleserin mit der Reisegesellschaft dort ankommt, einige Abenteuer zu überstehen gibt, überrascht nicht weiter. Allerdings hat es während dieser Reise mehr als eine Situation gegeben, bei der ich Adelia am liebsten geschüttelt hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein oder einfach nur Naivität ist, dass sich die Medizinerin nie bewusst wird in welcher Gefahr sie eigentlich schwebt. Alle, die sie mögen bzw. lieben, machen sich größte Sorgen und Adelia bleibt ganz locker. Wie sie das nach all ihren bisherigen Erlebnissen noch sein kann, verstehe ich nicht. So war ich irgendwann doch etwas von Adelia Art genervt.


    Zwischendurch gibt es auch die ein oder andere Länge, aber im Großen und Ganzen ist das Buch ziemlich unterhaltsam und zum Ende hin zieht die Spannung logischerweise auch wieder an. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit einem anderen Ende gerechnet habe. Immerhin ist es der letzte Teil der Reihe. Da hatte ich mit einem runden Abschluss gerechnet, immerhin hat sich mit der Reise nach Sizilien der Kreis gewissermaßen geschlossen. Doch letztlich ist dieses Buch nur der letzte Teil, weil Ariana Franklin gestorben ist. Als Abschluss der Reihe war "Der Fluch der Totenleserin" wohl nicht geplant. Anders kann ich mir den Cliffhanger am Ende nicht erklären.


    Fazit:
    Fans von Adelia kommen bei diesem Buch wieder auf ihre Kosten. Alle anderen werden an diesem Roman weniger ihre Freude haben. Denn dieses Buch ist im Vergleich zu den anderen Büchern von Ariana Franklin "nur" gutes Mittelmaß. An den ersten Teil der Reihe kommt es nicht heran, aber es ist auch nicht so schlecht wie "Die Teufelshaube". Wer die Erwartung auf einen runden Abschluss der Reihe hegt, sollte diese schleunigst beiseitelegen. Denn diesen wird es nicht geben. Der Beginn des Buches lässt zwar darauf schließen und der Roman hat wirklich das Potential die Reihe zu beenden, wäre nicht dieser unsägliche Schluss, der alles zunichtemacht.


    Von mir gibt es für dieses Buch 7 Eulenpunkte.