Karen Sander: Schwesterlein, komm stirb mit mir

  • Karen Sander: Schwesterlein, komm stirb mit mir
    Kurzbeschreibung (amazon)
    Du hast mich vergessen. Doch ich vergesse nicht. Eine Frau wird in ihrer Wohnung umgebracht. Regelrecht abgeschlachtet. Hauptkommissar Georg Stadler fühlt sich an einen früheren Fall erinnert. Ein Serienmörder? Keiner der Kollegen glaubt daran: Denn für die erste Tat sitzt bereits ein Mann in Haft. Stadler bittet eine Psychologin um Hilfe. Liz Montario hat im Vorjahr spektakulär eine Mordserie aufgeklärt. Sie sagt zu, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand schreibt ihr anonyme Briefe. Jemand, der sehr viel über sie weiß. Es kommt zu weiteren Morden. Und Liz beginnt sich zu fragen: Ist hier wirklich ein Serienmörder am Werk? Oder ein Mörder, der einen Serienmörder spielt?


    Autoreninfo (amazon)
    Karen Sander arbeitete viele Jahre als Übersetzerin und unterrichtete an der Universität, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrem Mann im Rheinland und arbeitet zurzeit an ihrer Promotion über die englische Thriller-Autorin Val McDermid. «Schwesterlein komm stirb mit mir» ist der Auftakt zu einer Thriller-Reihe um das Ermittlerduo Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und Psychologin Elisabeth Montario.


    Allgemeines
    TB 400 Seiten, erschienen bei rororo am 1.August 2013
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive der beiden Protagonisten Georg Stadler und Elisabeth (Liz) Montario, die Handlung spielt im Jahr 2012
    Einschübe durch Zeitungsartikel von 1996
    Kapitelüberschriften mit Datums- und Zeitangabe


    Zum Inhalt
    Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und seine Kollegen haben es mit einer Mordserie an "falschen Frauen" (Transvestiten und Transsexuelle) zu tun. Die Psychologin Liz Montario, die sich auf Serienmörder spezialisiert hat, soll bei den Ermittlungen durch das Erstellen eines Täterprofils helfen. Liz hat jedoch seit ihrer Kindheit eigene Probleme, die sie trotz Besuchs einer Therapiegruppe noch immer nicht bewältigt hat. Sie erhält bedrohliche Briefe von jemandem, der sie auffordert, ihn zu finden, bevor er sie findet. Für den Leser ist zunächst nicht klar, ob diese Briefe mit dem aktuellen Mordfall oder mit dem Geheimnis aus Liz´Jugend zusammenhängen. Auch die eingeschobenen Zeitungsartikel, die sich mit dem Brand in einer Justizvollzugsanstalt im Jahr 1996 beschäftigen, ergeben erst allmählich einen Sinn. Wegen dieser Brandstiftung mit Todesfolge war ein Insasse der JVA zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Seitdem dieser Mann, Jan Schneider, entlassen wurde, kommt es zu Todesfällen unter den Menschen, die damals an seiner Verurteilung mitgewirkt hatten. Ist möglicherweise ein unschuldig Verurteilter auf einem Rachefeldzug unterwegs?
    Mit zwei Mordserien gleichzeitig ist die Abteilung von Georg Stadler mehr als ausgelastet...


    Eigene Beurteilung
    Die Handlung dieses Krimis schreitet rasant voran, es gibt jede Menge Mordfälle, bei deren Beschreibung an expliziten und teilweise recht unappetitlichen Details nicht gespart wird.
    Einen Teil dieser Todesfälle kann der Leser schon voraussehen, was der Spannung jedoch kaum Abbruch tut, da der Täter bei der Überwältigung seiner Opfer und den Mordmethoden eine erfrischende Abwechslung bietet.
    Die Charakterisierung der beiden Protagonisten ist nicht immer ganz stimmig: Georg Stadler entwickelt sich relativ plötzlich vom eher oberflächlichen Schürzenjäger zu einem Mann mit mehr Tiefgang und Liz Montario wirkt für eine Frau mit ihren psychischen Baustellen und unter Einwirkung der Schicksalsschläge, die sie im Verlauf des blutigen Herbstes 2012 treffen, erstaunlich kompetent. Gegen Ende des Romans agiert sie allerdings eher vom Gefühl als vom Verstand geleitet.
    Ausgewogener scheinen mir dagegen die Charaktere der anderen Romanfiguren: mit denjenigen, die in diesem Buch überleben, gibt es hoffentlich ein Wiedersehen im Folgeroman.
    Die Handlung ist insgesamt recht konstruiert und wirft bei allzu genauer Betrachtung einige Fragen auf. Was an Realitätsnähe fehlt, wird jedoch durch den wirklich ansprechenden Erzählstil und die gleichbleibend steile Spannungskurve ausgeglichen.


    Fazit
    "Schwesterlein, komm stirb mit mir" ist kein literarisches Meisterwerk, aber ein flüssig geschriebener und wendungsreicher Thriller, der spannende Unterhaltung bietet. Ich freue mich schon auf den zweiten Band um das Team Stadler/Montario.
    7 Punkte

  • Es ist nicht einfach, dieses Buch zu rezensieren, ohne allzu viel über die Handlung zu verraten. Aber am Ende macht der Titel auch Sinn.


    Zwei brutale Morde veranlassen den Kriminalkommissar Georg Stadler, die Psychologin Dr. Liz Montario zu Rate zu ziehen. Sie ist Expertin auf dem Gebiet der Serienmorde und des Profilings. Stadler ist überzeugt, dass die beiden bestialischen Morde zusammenhängen, steht mit dieser Meinung aber ziemlich allein da. Liz soll ihm helfen, dies zu beweisen. Der Grund, warum sie sich ausgerechnet für die Psyche eines Killers interessiert und diese Berufswahl getroffen hat, liegt in ihrer Vergangenheit. Nach und nach kommen verschüttete Erinnerungen wieder ans Licht, was die Morde zu einer persönlichen Sache für sie macht.
    Außerdem erhält sie anonyme Briefe. Vom Täter? Hat er auch sie im Visier?


    Ich muss sagen, "Schwesterlein, komm stirb mit mir" ist ein wirklich spannender Thriller, der mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte ist flüssig erzählt und auch nachvollziehbar. Es gelingt Karen Sander durch geschickte Andeutungen, die Spannung aufrecht zu erhalten. Man will unbedingt wissen, was denn nun gefunden wurde oder was in einem Brief steht usw.
    Mit Liz Montario und Georg Stadler hat die Autorin zwei Figuren geschaffen mit Ecken und Kanten, von denen ich sehr gerne mehr lesen würde. Das Ganze spielt u.a. in Düsseldorf und Duisburg, was ich auch interessant fand, ist ja nicht so weit entfernt. :grin


    Ich kann das Buch auf jeden Fall allen Fans von spannenden Thrillern á la Chris Carter, Richard Montanari und Linda Castillo empfehlen.

  • Ich sollte als "Sachkundige" vermutlich wirklich einfach keine deutschen Thriller oder Krimis mehr lesen, dann würde mir das viel Unmut ersparen. Leider bin ich dazu offenbar nicht klug genug und versuche es immer wieder, auf der Suche nach mal einem der mir gefällt und nicht total absurd ist und Recherche- und Formulierungsfehler enthält, die mal sowas von durchblicken lassen, daß der Autor nicht den Hauch einer Ahnung hat, was eine Mordkommission überhaupt ist.


    Aber weg von meiner allgemeinen Meinung zu deutschen Krimis/Thrillern hin zu diesem speziellen Machwerk, ähm Buch. Buch!!!
    Ich wurde hier wirklich auf den, sagen wir mal ersten 50 Seiten, gut unterhalten, allerdings wußte ich ab Seite 48 ziemlich sicher, wie der Hase hier laufen wird, was passieren wird und vorallem, welche Gründe die Autorin für das Handeln des Täters anführen würde. Das Ganze wurde so offensichtlich und mit wenigen anderen Alternativen angekündigt und als dann beim weiteren Lesen alles genauso eintraf, wie von mir voraus geahnt, war ich gelangweilt, da konnte mich auch der flotte Schreibstil nicht mehr retten und hatte ich mir eigentlich vorgenommen, das Buch noch gestern Abend zu beenden, hab ich es dann doch irgendwann zur Seite gelegt und lieber geschlafen, um den Rest heute morgen zu lesen.


    Ja, das der Stil der Autorin ist recht eingängig, man liest das Buch recht schnell weg, ärgert sich aber genauso schnell über die sinnfreien Handlungen der Psychologin, deren alleinigen Dämlichkeit es geschuldet ist, daß passieren kann, was passieren wird und die dann auch noch ständig mit ihren Infos hinterm Berg hält, weil sie Angst hat ihr Privatleben zu enthüllen. Sorry, wer die gesamte Spannung eines Buches auf die Dümmichkeit seiner Charaktere aufbaut, der kann vom Leser keine Sympathien für eben diese Charaktere verlangen.


    Überhaupt wirkt es ein wenig so, als hätte die Autorin sich ein paar Bausteine aus einem Thrillersetzkasten genommen und diese zu einem Buch zusammen gefügt, an den meisten Stellen funktioniert das ganz gut, an anderen (vorallem beim großen Showdown am Schluß) funktioniert es gar nicht und ist langweilig, weil vorhersehbar.


    Lustig waren hier und da auch die Vorstellungen von Polizeiarbeit. über 200 Zeugen für einen Mord im Krankenhaus in wenigen Stunden zu befragen, da gehört schon was zu, das müssen äußerst effektive Beamte gewesen sein. Lobenswert. Sehr lobenswert.


    Dazu hat mich das inflationär verwendete Wort "Moko" für Mordkommission schier auf die Palme gebracht. Ja, die Polizei hat einen Abkürzungsfimmel, aber die Abkürzung für eine Mordkommission ist MK (phonetisch: ämka), ich hab dann mal gegoogelt, was ein oder eine Moko denn sein kann und denke, die Autorin könnte vielleicht den polynesischen Eidechsengott meinen, wenn sie von Moko Ripper, Moko Wasserleiche und was weiß ich was für Mokos noch spricht. (Die Namen der Mks werden übrigens in der Regel schon so gewählt, daß sie nicht allzu geschmacklos sind, schließlich zieren sie jeden Ordner, jede Akte und werden auch den überlebenden Opfern, den Zeugen und Angehörigen bekannt gegeben. Da greift man eher nicht zu etwas so gefühllosem wie dem Wort RIPPER, wenn man nicht jeden Angehörigen gleich verschrecken oder nochmal schön traumatisieren will.)
    Damit hätte ich ja noch leben können, wenn die Autorin sich dann nicht einen kompletten Genrewechsel in den Bereich der Fantasy vorgenommen hätte, um die Identität des Täters zu erklären. Akten unter Verschluß, fehlende Zeugenvernehmungen, Vorgesetzte, die Druck ausüben, damit die Unwahrheit als Wahrheit bestehen bleibt, das mag halbwegs gut begründet sicherlich der Stoff für einen Thriller sein, hier wirkt es einfach nur noch albern.


    Ich zumindest habe ab Seite 183 als die nicht gekennzeichneten Vans der Polizei auftauchen begonnen das Ganze als Satire zu betrachten und konnte so immerhin zwei drei Mal herzlich lachen. Als ein simpler Zeuge tatsächlich mit SEK aufgesucht wird, während man den vermutlichen Aufenthaltsort des Täters dann doch lieber total alleine angeht, zum Beispiel... *husthusthust*


    Nein, ein guter Thriller funktioniert anders, er ist weniger vorhersehbar, hat intelligent aggierende und keine Hinweise verschweigende und dümmlich in die Gefahr rennende Protagonisten.


    Am Spannendsten war noch das Pseudonym der Autorin aufzudecken, damit war ich tatsächlich mehr beschäftigt, als mit dem Rest des Buches.
    Für den ganz flotten Schreibstil gibt es ein Pluspünktchen und dafür, daß ich es immerhin nicht total genervt in die Ecke geschmissen habe auch eins. (Obwohl das war, glaube ich, nur, meiner guten Stimmung geschuldet.)


    Keine Empfehlung von mir, es sei denn man steht auf Geschichten mit Realitätsferne.
    Die da kommenden Fortsetzungen muß ich wirklich nicht lesen.

  • Babyjane, eine interessante Rezi - hat mir gefallen zu lesen. :grin :anbet
    Da weiß man, was man für sein Geld kriegen würde, so man es denn nach deiner Rezi noch ausgeben würde. Interessant auch der Hinweis, dass es mal wieder eine Autorin unter Pseudonym ist - nachdem ich jetzt geschaut habe, von wem, weiß ich jetzt, dass das Buch definitiv nix für mich ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • My five Cents;


    Wenn in einem Krimi eine Leiche verbrennt – verbrannt wird oder bei einem Feuer umkommt – dient das immer (!) der Identitätsverschleierung, dh. der Tote ist niemals der, der er zu sein scheint!


    Das Wissen um dieses und viele andere Krimiklischees ist bei der Lektüre dieses Buches eher hinderlich, man kann allerdings – durchaus ein Vorteil – nach wenigen Kapiteln den Fall schon als geklärt betrachten und etwas anderes lesen.


    Ein Buch welches so flüssig geschrieben ist wie dieses ließe sich durchaus schnell weglesen, wenn man nicht immer wieder innehalten und sich über die strunzdumme weibliche Hauptfigur ärgern müsste - wenn die allerdings schlauer wäre hätte ein Grossteil der Handlung wegfallen müssen.
    Aber dieses Übermaß an – auch sehr gefährlicher – Dummheit von einer Psychologin, einer erwachsenen Frau, die es hätte besser wissen müssen fand ich schon arg gewollt und in der Sache einfach ärgerlich und unrealistisch!



    Das alles ist jammerschade, den ein gewisses Talent zu Erzählen kann man der Autorin bei aller negativer Kritik nicht absprechen. Was tatsächlich fehlt ist eine originelle und überraschende Handlung, und nicht eine Zusammenfassung von „Best of Krimi-Klischee“
    Ich denke auch Laien im Bereich der Polizeiarbeit werden über so manche „fragwürdige“ Schilderung des Prozedere stolpern, und vieles wird hier nicht zum ersten Mal einfach falsch gemacht, um der Handlung etwas Spannung zu verleihen. (Merke: Möchtest Du einen gefährlichen Täter dingfest machen geh auf jeden Fall alleine hin und lass Dich dann irgendwo anbinden – so was ist immer wieder so was von spannend, weil der Leser ja nicht wissen kann das Du davon kommst...)


    Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich hier ruhig geben können...

  • Zitat

    Original von Bodo
    ...Das Wissen um dieses und viele andere Krimiklischees ist bei der Lektüre dieses Buches eher hinderlich, man kann allerdings – durchaus ein Vorteil – nach wenigen Kapiteln den Fall schon als geklärt betrachten und etwas anderes lesen....


    Hab ich schon erwähnt, daß ich Deine Verrisse einfach zu gerne lese? :grin
    Du mich nun natürlich noch neugieriger auf das BUch machst :lache

  • Ich habe anscheinend ein anderes Buch als BJ gelesen. In meinem steht, dass zwei Tage nach der Tat noch nicht alle Zeugen aus dem Krankenhaus vernommen worden sind. In meinem sind die Charaktere nicht dümmich, sondern traumatisiert. Und- die PD Köln ist nicht das Zentrum des Universums, nur weil das dort MK und nicht Moko heißt bedeutet das nicht, dass es diese Abkürzung nicht gibt. Ein Blick in die Leserunde hätte dich einen Link finden lassen, hättest du denn recherchiert, Frau KK. Und zumindestens in Sachsen fahren die Herren vom MEK auch nicht in Blau- weiß vor, sondern in neutral schwarz oder weiß. War zumindest so als die mein Büro stürmten.


    Ich habe eher das Buch gelesen, das Enigma las. Kein Lesehighligt 2013, aber unterhaltsame Lektüre. Kein Krimi mit Spannung wer der Täter sein könnte, sondern ein Psychothriller, bei dem es um die Ängste und die Verwundungen der Protagonisten genauso ging, wie um die Frage nach den Ursachen der Mordserie.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Danke Beowulf, dann habe ich wohl dasselbe Buch gelesen wie du. :-)


    Und was die Abkürzungen angeht: Selbst wenn es nicht richtig sein sollte, es gibt schließlich sowas wie schriftstellerische Freiheit
    Ich kann mich aber auch erinnern, dass ich mal ein Buch gelesen, in dem die Spurensicherung mit "Spusi" abgekürzt wurde. Wenn ich daran denke, wie viele Leser sich darüber mokiert haben... :rolleyes Dabei habe ich das schon öfter in Büchern gelesen und auch im TV gesehen.


    Natürlich steht jedem eine eigene Meinung zu und jeder hat einen anderen Geschmack, aber so unterirdisch wie es hier teilweise dargestellt wird, ist das Buch nun wirklich nicht

  • Bewertung: 8 von 10 Büchereulen


    Kritik: Dieses Buch habe ich auch wieder im Zuge einer Leserunde gelesen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Krimis und Thrillern und habe in letzter Zeit so gut wie gar keine davon gelesen. Mag sein, dass ich dadurch sehr leicht zu beeindrucken bin, dennoch wage ich zu behaupten, dass "Schwesterlein, komm stirb mit mir" durchaus Potenzial hat, ein Bestseller zu werden. Die Handlung ist spannend und hat immer wieder Wendungen, auf die ich als Leser so nicht gekommen wäre. Nur die Protagonisten sind für mich keineswegs Sympathieträger, was mich auch dazu veranlasst keinen Folgeband zwingend lesen zu wollen. Auch bleiben am Ende einige Fragen offen. Dennoch hatte ich sehr viel Freude beim Lesen und konnte das Buch teils sogar nicht aus den Händen legen vor Spannung. Für einen Thriller-Fan müsste dieses Buch auf jeden Fall das richtige sein!

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • @Beo
    Im Buch wird die Zahl 230 oder 280 (bin nicht ganz sicher, aber ich sehe die Textstelle sehr genau vor Augen, weil ich mich über diese Zahl so unheimlich gewundert habe) für die Anzahl der Zeugen genannt, die innerhalb eines Tages vernommen worden sein sollen. (Ich kann dir grad die Seitenzahl nicht raussuchen, weil meine Mutter das Buch hat).


    PD Köln gibt es nicht, aber danke für den Hinweis auf den Link in der Leserunde, der in den weiten des Internets 5 Links zeigt, in denen das Wort Moko vorkommt, keiner davon führt nach Düsseldorf und einer bezeichnet Tattoos.
    Das Buch spielt in Düsseldorf, dort habe ich im Rahmen der letzten Mks (nicht Mokos) in denen ich gearbeitet habe, durchaus einige Zeit im dortigen KK 11 verbracht, glaube mir, es heißt auch dort Mk und nicht Moko.
    Allerdings ist das, wie ich ja auch schreibe nichts, was den normalen Leser stört, mich aber und das ist, wie ich finde, mein gutes Recht.


    Das MEK ist immer recht neutral unterwegs, das habe ich aber in meiner Rezension auch nicht angezweifelt.
    Was ich nicht nachvollziehen kann und anmerkte, ist warum man einem Zeugen gleich mit Unterstützung auf die Pelle rückt, um dann zum vermutlichen Täter total alleine hinzufahren... Ja, so baut jeder Krimiautor Spannung auf, das haben wir alle aber nun auch schon X-Mal gelesen und es ist dümmlich!
    Es ist übrigens nett, daß du meinen Dienstgrad erwähnst, ich erkenne aber nicht, was das hier zur Sache tut.



    Wie gesagt, ich fand den Stil durchaus nett, flott, leicht zu lesen, aber die Handlung war einfach nur langweilig, vorhersehbar und für mich irgendwie auch belanglos und nicht realitätsnah. Das große Oh oder Ah, das zum Beispiel der Showdown im brennenden Haus wohl auslösen sollte, blieb bei mir aus.
    Aber das heißt ja nicht, daß es euch nicht gefallen darf, Geschmäcker sind unterschiedlich und wenn ich begründe, warum es mir nicht gefallen hat, versuche ich damit ja nicht euch zu überzeugen, daß es euch ebenfalls nicht zu gefallen hat. Wenn ihr über diese Stellen nicht stolpert, ist das doch super... ich würde mir dennoch noch mal einen guten deutschen Krimi wünschen, an dem ich nichts auszusetzen habe, der Letzte ist lange her.


    Jenks , die Spurensicherung heißt Spusi oder das hat die Autorin hier richtig gemacht KTU.

  • @BJ


    Natürlich hast du jedes Recht dich über einen vermeintlichen Fehler in der Ausdrucksweise zu ärgern. Dieses Recht will dir auch niemand beschneiden.


    Nur solltest du dann aber auch bitte bei dir selbst diesen Maßstab anlegen.


    Du schreibst:


    Zitat

    Es ist übrigens nett, daß du meinen Dienstgrad erwähnst, ich erkenne aber nicht, was das hier zur Sache tut.


    Du bist Beamtin - da spricht man dienstrechtlich nicht von einem "Dienstgrad". Rechtlich korrekt muss es "Amtsbezeichnung" heißen. :wave ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Okay, den Postings entnehme ich jetzt mal, dass du Polizistin bist, BabyJane. Klar, dass du dann Krimis besonders kritisch liest. Vielleicht solltest du mal etwas neutraler da ran gehen. Und nicht alles, was mit deiner Arbeit zu tun hat, auf die Goldwaage oder unters Mikroskop legen.
    Karen Sander ist keine Polizistin, trotzdem kann man ihr aber nicht vorwerfen, dass sie gar nicht recherchiert hätte.
    Es handelt sich nun mal um einen Roman, eine erfundene Geschichte, Fiktion. Und vielleicht sollte man das Gesamtwerk betrachten.


    Gibt es denn Thriller, die du kennst, die realistisch sind?

  • Sorry, Beo, du wirst verstehen, daß ich versucht habe, mich so auszudrücken, daß du und alle anderen, die nicht so tief in der Materie stecken, mich auch verstehst. Wenn ich dich richtig verstehe, ist es doch das, was du gerade bei dem Buch verteidigst.
    :grin


    Jenks
    Was machst du beruflich?
    Stell dir vor, du liest ein Buch, in dem es fiktional um Dinge geht, mit denen du dich gut auskennst und du liest es und denkst die ganze Zeit, ne, so heißt das nicht, ne so nennt man das nicht, ne so würde man das nicht sagen oder das würde viel länger dauern (die Handyortung zum Beispiel). Würde dich das nicht stören?


    Ich kann über kleine Fehler durchaus hinweg sehen und ich verstehe auch, das zu viel Realität oft die Spannung kaputt macht. Aber wenn ich so einen Quatsch lese, wie "sie arbeitet bei der Mordkommission", dann gruselt mich das, weil das zeigt, daß der Autor nicht im geringsten verstanden hat, wie das mit einer Mordkommission abläuft.
    Niemand arbeitet dauerhaft bei einer Mordkommission. Man arbeitet bei der Kripo oder im KK 11, in die MK wird man berufen und diese wird gebildet, sobald etwas passiert ist und genauso wird sie dann auch wieder aufgelöst, wenn die Ermittlungen zum Ende gekommen sind.


    Es gibt wenige Krimiautoren, die mir Spaß machen und deutsche Krimis schreiben.
    Sehr gut recherchiert schreibt Myriane Angelowski (von der ich immer noch zu wenig gelesen habe, deren Recherchequelle ich jedoch kenne), da finde ich mich sogar in der genutzten Sprache der Figuren wieder und es ist alles sehr real. (Natürlich nicht ihre Fantasygeschichten!!)
    Biest von Jenk Saborowski konnte mich in der Hinsicht auch zufriedenstellen.
    Außerdem schreibt mein Kollege Bernhard Hatterscheid Kölner Regionalkrimis, die sehr nah an der Realität sind, die mir aber vom Stil her nicht so richtig gefallen.
    Wiebke Lorenz hat mit Alles muß versteckt sein und Allerliebste Schwester auch zwei Thriller geschrieben, die mir sehr gut gefallen haben und an denen ich nichts zu nörgeln hatte, allerdings sind Polizisten da auch eher Randfiguren.
    Sven Kochs Erstling Purpurdrachen, fand ich auch sehr gelungen, von ihm hab ich das neue Buch bereits hier liegen, aber noch nicht gelesen.
    Schätzing mag ich in der Hinsicht auch.
    Zoran Drvenka hat mit Sorry einen unheimlich guten deutschen Krimi abgeliefert.
    Ah.... Anne Chaplet hab ich noch vergessen.. :) Jetzt ist aber gut. :lache


    Tiefbeeindruckt hat mich Yassin Musharbash mit Radikal, bei dem Buch stimmte für mich einfach alles.
    Gernell ist es aber tatsächlich so, daß ich um deutsche Krimis und Thriller einen Bogen mache, eben weil es nur wenige gibt, die mich fesseln können.
    Dieses hier hat mich aber eben gereizt und wie bereits mehrfach gesagt, fand ich den Stil ja auch gar nicht mal schlecht.
    Mit einer anderen Geschichte, die für mich einen Sinn ergibt, würde ich es mit Frau Klewe/Sander noch mal probieren.
    Ich hatte hinter dem Pseudonym zunächst übrigens Sabine Thiesler vermutet, die ähnlich gut schreibt, aber auch immer wieder einen Plot findet, der so seltsam ist, daß er nicht überzeugen kann...


    Genauso gibt es allerdings auch bei den ausländischen Autoren solche, die mich auf die Palme bringen, Jeffery Deaver zum Beispiel, den kann ich nicht lesen, ohne mir Haare auszureißen oder ähnlich schlimme Dinge mit dem Buch anzustellen, der verzapft immer so einen Quatsch, wenn es um Untersuchungen oder Spurensicherung oder technische Möglichkeiten geht, daß ich wirklich gerne seine Fantasie hätte....


    Als einfach grandios empfinde ich immer wieder die Bücher von Anne Holt, die spannend und sehr realistisch sind. (spielen zwar nicht in Deutschland, aber ich denke, ich kann das dennoch abschätzen.)