Schwarzes Blut - Max Wilde

  • Schwarzes Blut - (Roger Smith schreibt als) Max Wilde


    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag
    Veröffentlichungsdatum: 8. Juli 2013
    ISBN-10: 3453676432
    ISBN-13: 978-3453676435
    Originaltitel: Vile Blood



    Wer hat's geschrieben?


    Max Wilde ist das Pseudonym des südafrikanischen Schriftstellers, Drehbuchautors und Regisseurs Roger Smith. Seine unter Klarnamen veröffentlichten Südafrika-Thriller sind bei Krimifans und Kritikern gleichermaßen beliebt.


    Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, ist Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Während der südafrikanischen Apartheitsjahre gründete er ein politisches, hautfarbenübergreifendes Künstlerkollektiv. Daraus ist eine Reihe von wichtigen, international erfolgreichen Protestfilmen hervorgegangen. Smith lebt in Kapstadt. Auch sein zweiter Roman "Blutiges Erwachen" erscheint im Taschenbuch bei Heyne Hardcore.



    Worum geht's?


    Du kannst dem Bösen nicht entfliehen. Es ist ein Teil von dir.


    Sie hat gerade die Ruinen des alten Roadhouse erreicht, als sie das dunkle Grummeln eines Motors hinter sich hört. Scheinwerfer beleuchten den Sand zu ihren Füßen. Sie geht schneller, während der Fahrer gerade so viel Gas gibt, um mit ihr mitzuhalten. Sie spielen mit ihr. Sie lassen sie rennen, halten sich immer dicht hinter ihr. Der Wagen beschleunigt erst, als sie die Straße verlässt, um hinaus in die Wüste zu fliehen. Da weiß sie, dass es kein Entkommen gibt. Das Unvermeidbare wird geschehen. Ihre Verfolger werden sterben.



    Wie war's?


    Roger Smith hat unter dem Pseudonym Max Wilde neues Terrain betreten und einen soliden Horrorthriller vorgelegt. Der Klappentext hat bei mir zunächst Assoziationen mit dem Film "Fleisch" aufkommen lassen, aber das Buch geht doch in eine ganz andere Richtung. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Skye, die sich im Kampf mit ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit und Gegenwart befindet und die in ihr eine unerklärliche Lust auf Menschenfleisch erwecken. Dabei gelingt es Wilde, die Atmosphäre der beschriebenen Orte dicht und beklemmend zu halten und die Charaktere überwiegend glaubhaft darzustellen. Mehrere zunächst von einander unabhängige Handlungsstränge finden bis zum spannenden Finale ihre Wege zueinander. Da der Autor hierbei auf eine sinnlose Aneinanderreihung von Splatter-Effekten verzichtet, kommt es immer wieder zu kleineren Spannungsspitzen, die dem Leser immer nur kurze Zeit zum Durchatmen lassen.


    Das Buch ist im Heyne Verlag in der sogenannten "Hardcore" Sparte erschienen. Wer die hier erschienenen Bücher zur Hand nimmt, weiß in der Regel, worauf er sich einlässt und so ist es auch hier. Es ist kein neues Buch von Roger Smith, sondern der Autor versucht sich in einem neuen Genre unter Pseudonym, daher sollte man hier keine Erwartungshaltung aufgrund früherer Werke von Roger Smith als Maßstab anlegen. Es ist ein Thriller aus dem Hardcore-Bereich, d.h. Tötungsdelikte werden detailreich und schonungslos beschrieben. Das ist nichts für zarte Besaitete und nichts für das normaler Thriller-Publikum.


    Alles in allem ist es in meinen Augen aber tatsächlich ein sehr solider, rasanter Horrorthriller, der geradezu nach einer Fortsetzung schreit.


    Von mir gibt es dafür 8 von 10 Punkten.


    /edit tauscht ein falsches Wort.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Enchantress ()

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und es hat mir richtig gut gefallen!
    Wie Enchantress schon geschrieben hat, muss man sich darüber klar sein, dass es ein Hardcore-Buch ist und die einzelnen Szenen auch dementsprechend geschildert werden (man sollte also kein Müsli nebenher essen, gell Enchantress? :lache)


    Es gab einige Umgereimtheiten bzw. offene Fragen, die ich am Ende gerne noch geklärt gehabt hätte aber vielleicht gibt es ja wirklich eine Fortsetzung. Wobei ich diese jetzt nicht zwingend lesen werde!


    8 Punkte von mir!

  • Meine Meinung


    „Schwarzes Blut“ ist von Roger Smith unter dem Pseudonym Max Wilde erschienen, da es sich um einen etwas anderen Roman als seine Vorherigen handelt. Es ist als Heyne-Hardcore erschienen und ist ein Horrorthriller, der vielleicht nicht alles logisch ist und nicht für schwache Nerven ist. Insgesamt ist es nichts besonderes, aber ganz gut zu lesen, wenn man nicht zu viel erwartet. Aber ich bin gespannt, ob es noch weitere Romane von Max Wilde geben wird.

  • Mir hat das Buch sehr gefallen und ich finde, dass die Geschichte vor Allem so lesenswert ist, weil man einerseits eine diabolische Freude verspürt, wenn die Bösen mit etwas noch bösartigerem konfrontiert werden. Andererseits aber auch weil das Buch eine großartige Dramatik vermittelt. Durch die innere Zerrissenheit von Skye und die familiären Konsequenzen, die sich durch ihr Handeln ergeben.


    Ich lese seine ganzen Südafrika- Bücher und es wird einfach deutlich, dass Roger Smith ein großes Talent für Dramaturgie hat. Es geht regelmäßig um Menschen, die in einer verzweifelten Situation gefangen sind und um sich herum die ganze Härte des Lebens zu sehen und fühlen zu bekommen. Es geht auch um skrupellose Menschen, die - und da ist Roger Smith ein gerechter Mensch - irgendwann auf ihre Grausamkeiten zurückgeworfen werden. In Smiths Welten, und das gilt auch insbesondere hier, müssen die Guten das Böse in ihre Seele lassen, um einen Ausweg zu finden.


    Von mir 9 von 10 Punkte.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -