Reiheninfo:
1. "Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf"
2. "Madame Josette oder ein Dorf trumpft auf"
3. - in Arbeit -
Inhalt:
Seit dem Tod ihres Mannes Jacques führt Josette Epicerie ganz alleine. Doch mit einem Mal steht der Neffe des verstorbenen Gatten vor der Tür und möchte den Lebensmittelladen übernehmen – was ihm nach dem französischen Erbrecht auch zusteht. Sein Erscheinen bringt nicht nur bei Josette, sondern im ganzen Dorf einiges durcheinander; dabei war doch gerade erst wieder Ruhe eingekehrt…
Meine Meinung:
In „Mosieur Papon“ habe ich das kleine französische Bergdorf und seine so unterschiedlichen Bewohner kennen und lieben gelernt. Voller Ungeduld habe ich auf den Folgeband gewartet und kann schon mal vorwegnehmen, dass ich nicht enttäuscht wurde.
Die Geschichte beginnt damit, dass Stephanie, die scheinbar so selbstbewusst und unabhängig ist, mitten in der Nacht einen vermeintlichen Einbrecher in der Epicerie mit einem Baguette niederschlägt – was nicht unbedingt für die Qualität des Baguettes spricht nebenbei bemerkt. Es stellt sich heraus, dass der Einbrecher eigentlich gar keiner ist, sondern nur der Neffe von Jacques: Fabian. Fabian scheint zunächst für alle nur der verwöhnte, reiche Pariser zu sein, der nur an Profit denkt und in der Epicerie alles verändern möchte. Und wer den ersten Band gelesen hat weiß: Veränderungen sind in Fogas so gar nicht erwünscht.
Wer mich und meinen Buchgeschmack kennt, weiß, dass ich vor allem Bücher mag, die durch ihre Charaktere leben. In „Madame Josette“ begegne ich nicht nur den vielen einzelnen Mitgliedern dieser so bunt gemischten Dorfgemeinschaft, sondern habe auch das Gefühl mit in Fogas zu leben und quasi mittendrin zu sein. Schon in meiner Rezension zum ersten Band habe ich geschrieben, dass ich mir beim Lesen so vorkam, als würde ich einen Film sehen. Diese wunderbar bildhafte Schreibe der Autorin hat mich auch wieder an die Seiten gefesselt.
Und auch wenn die Handlung recht vorhersehbar ist, ein bisschen viel Liebe vorkommt und am Ende alles insgesamt sehr nach „Heile Welt“ aussieht, genieße ich einfach die Zeit, die ich in dem kleinen französischen Dorf verbringen darf, in dem die Zeit einfach etwas langsamer vergeht.
„Madame Josette“ schließt für mich nahtlos an „Monsieur Papon“ an, nicht nur in Bezug auf die Handlung, sondern auch durch die gemütliche Atmosphäre und die leicht schrulligen und verschrobenen Charaktere. Die Wartezeit bis zum nächsten Band vertreibe ich mir damit, mir auszumalen, welche Personen in den nächsten Büchern noch im Fokus stehen könnten… Ich vergebe 9 von 10 Sternen.