Die Auslese - Nur die Besten überleben - Joelle Charbonneau

  • Die Sieben Stadien des Krieges hinterließen einen Planeten, der nur noch aus verseuchtem und verkohltem Ödland besteht. Nur langsam erholt sich die stark dezimierte Menschheit davon. Die Zukunft des Nachfolgestaates Vereinigtes Commonwealth gehört der nächsten Generation weniger Auserwählten, die bestimmt sind, ihr Land wieder voranzuführen. Aber dieser Elite-Gruppe gehören nur die Allerbesten der jeweiligen Abschlussjahrgänge an, die erst nach der sogenannten Auslese die Erlaubnis zu einem Hochschulstudium in Tosu-Stadt erhalten.


    Auch die sechzehnjährige Cia Vale aus der kleinen Five-Lakes-Kolonie strebt dieses hohe Ziel an und fühlt sich zunächst geehrt, als sie als Kandidatin der Auslese auserwählt wird. Doch ein Gespräch mit ihrem Vater kurz vor ihrer Abreise lassen Zweifel bei ihr aufkommen, ob ihre Zukunft wirklich das für sie bereithält, was sie sich erträumt hat.


    Er schärft ihr ein, niemanden zu vertrauen und trotzdem die weiteren Ereignisse ihre Befürchtungen stärken, kann Cia die harte Realität, die sie vorfindet, einfach nicht glauben. Als Tomas, der ebenfalls auserwählt ist und Cia bereits seit ihrer Kindheit kennt, zu erkennen gibt, das er mehr für sie empfindet, muss Cia eine Entscheidung treffen, wie sie die Zeit der Auslese überstehen kann und will. Wem darf sie noch vertrauen?


    Meine Meinung:


    Schon lange habe ich nicht mehr soviel Spannung beim Lesen gespürt. Durch den fesselnden Schreibstil von Joelle Charbonneau und die Erzählung des Romans aus der Sicht von Cia hatte ich sehr schnell eine Verbindung zu der Protagonistin und habe bereits am Anfang gemeinsam mit ihr dem Schulabschluss entgegengezittert. Ihre Anspannung war direkt für mich spürbar und übertrug sich dabei unmittelbar auf mich.


    Cia ist ein sehr liebenswertes Mädchen, das nicht nur äußerst intelligent, sondern auch stets darauf bedacht ist, das Richtige zu tun und sich auch um ihre Mitmenschen kümmert. Ihr sehnlichster Wunsch ist die Aufnahme in die Auslese und je nähert dieser Zeitpunkt rückt, desto mehr wundert sie sich, dass ihre Familie nicht ebenso begeistert und aufgeregt ist wie sie. An dieser Stelle schleichen sich beim Leser bereits die ersten Zweifel an der Auslese ein und diese werden durch die späteren Worte ihres Vaters noch verstärkt.


    Entgegen dessen Rat, schenkt sie schon auf dem Weg nach Tosu-Stadt einem anderen Kandidaten ihr Vertrauen und weiht ihn in die Erkenntnisse und Sorgen ihres Vaters ein. Ihre Ängste und ihre Aufregung fühlten sich dabei an, als wären es meine eigenen und seit diesem Zeitpunkt war ich in ständiger Sorge um Cias Wohlergehen und in furchtbarer Angst, sie könnte mit ihrer Gutgläubigkeit einen Fehler gemacht haben. Gleichzeitig habe ich sie jedoch dafür bewundert, dass sie in dieser außergewöhnlichen Situation sich selbst und ihren Prinzipien treu geblieben ist.


    Die anschließende, unglaublich spannende, aufregende und auch sehr actionreiche Handlung habe ich mit völliger Hingabe genossen, so sehr fesselte mich das Geschehen, wollte mich gar nicht mehr loslassen und hat sich dabei in körperlicher Anspannung beim Lesen manifestiert. Gekonnt schürt die Autorin bei ihren Lesern Angst und Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit einzelner Charaktere und nie war ich mir bei auch nur einem von ihnen vollkommen sicher, wie ich ihn einschätzen sollte.


    In der Originalausgabe wird "Die Auslese" als Jugendbuch ab 12 Jahren ausgewiesen, währenddessen es bei der deutschen Ausgabe keine Altersvorgabe gibt. Der Roman enthält einige doch recht brutale Szenen, die ich Jugendlichen in dem Alter noch nicht zumuten würde und deswegen würde ich die Lektüre je nach persönlicher Entwicklung frühestens ab 14 Jahren empfehlen.


    Fazit:


    "Die Auslese" ist der nervenaufreibende Auftakt einer dystopischen Trilogie mit viel Thrill aus der Feder von Joelle Charbonneau. Die Autorin schreibt über Mut, Liebe und Vertrauen, aber auch über Verrat und die ureigensten Instinkte des Menschen. "Die Auslese" ist bis jetzt mein absoluter Lesefavorit diesen Jahres und die Empfehlung schlechthin für alle Dystopiefans, die Wert legen auf viel Spannung und Leidenschaft vor dem Hintergrund einer zerstörten und brutalen Welt.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Die Geschichte:
    Malencia, genannt Cia, ist sechzehn und träumt davon, für die Auslese ausgewählt zu werden, um später politisch das Land zu beeinflussen. Sie lebt mit ihrer Familie in der Five Lakes Kolonie und ist handwerklich begabt. Doch sie will nicht wie ihr Vater und ihre Brüder als Pflanzenforscherin arbeiten, sondern zu den Führungskräften gehören. Als die Abschlussfeier stattfindet, warten alle auf die Ankunft des Obersten. Doch dieser kommt nicht. Nicht pünktlich. Gemeinsam mit drei weiteren Schülern wird Cia zur Magistratin Owens gerufen, wo sie erfährt, dass sie doch für die Auslese ausgewählt wurde. Cia freut sich, doch ihr Vater erzählt ihr schreckliches über seine Erfahrungen mit der Auslese. Mit dem Rat ihres Vaters, niemandem zu trauen, machen sich Cia und die drei anderen Ausgewählten auf den Weg nach Tosu-Stadt. Dort lebt Cia zusammen mit über einhundert weiteren auserlesenen Schülern bis zu den Prüfungen. Eines Abends wird Cias Zimmergenossin, der Cia nicht wirklich traut, tot aufgefunden. Doch zum Trauern bleibt keine Zeit, denn die Prüfungen zur Auslese beginnen. Und schon bei der ersten Prüfung wird Cia klar, dass nur die Besten überleben und das Verlieren den Tod bedeutet.


    Meine Meinung:
    Gleich zu beginn muss ich gestehen: Ich bin total geflasht und begeistert von dem Buch. Es beginnt schon mit dem Cover, auf dem wir die hübsche Cia mit einer Pistole sehen. Schon allein deswegen wollte ich ‘Die Auslese – Nur die Besten überleben’ lesen. Und auch die Geschichte hat mich überzeugt. Cia ist so versessen darauf, für die ‘Auslese’ ausgewählt zu werden. Sie ist ehrgeizig und möchte später zu denjenigen gehören, die das Land regieren bzw. mitbestimmen dürfen. Sie zusammen mit drei anderen ausgewählt, auch wenn es anders dazu kommt als gedacht. Dann sollen sie sich von ihrer Familie verabschieden, denn sehr wahrscheinlich wird sie diese nie wieder sehen. Absolut krass, dass sie, wenn sie wirklich ausgewählt wird, ihre Familie nicht wiedersehen wird. Nun ja, sie fahren nach Tosu-Stadt. Ab dort werden mir Michal und Tomas sehr sympathisch. Beide sind super nette Charaktere, die für Cia nur das Beste wollen und ihr helfen. Und auch Cia ist eine tolle Protagonistin. Besonders spannend wird es, als die Auslese in die erste Runde geht. Es geht wirklich um Leben und Tod. Die zweite Runde… wow, so schlau muss man erstmal sein. Und die spannendste Prüfung ist natürlich die vierte, die leicht an ‘Die Tribute von Panem’ erinnert, aber sich doch total unterscheidet. Es geht ums bloße Überleben und in den vier Runden findet der Leser bzw. die Leserin raus, wem man vertrauen kann und wem nicht. Und manche Dinge haben mich wirklich total überrascht. Aber wie schon der Slogan sagt: Nur die Besten überleben. Und da das Verlieren den Tod bedeutet, will jeder um jeden Preis gewinnen. Es gibt viele Wendungen und Überraschungen. Das fiese ist allerdings das Ende… Das ist von Frau Charbonneau wirklich nicht leserfreundlich geschrieben worden, denn es lässt einen einfach so hängen. Doch trotzdem muss ich ganz klar sagen, dass ‘Die Auslese’ für mich in der Kategorie Dystopie definitiv das Highlight des Jahres ist. Es enthält wirklich alles: eine wirklich spannende Geschichte in einer veränderten Welt, eine Romanze, mehrere Intrigen und Überlebenskämpfe. Es ist teilweise brutal, aber es bleibt meiner Meinung nach im Rahmen. Ich lese ja schon recht schnell, aber das Buch war wirklich innerhalb von 24 Stunden durchgelesen, weil ich total besessen und neugierig auf den Fortgang der Geschichte war. Und am Ende war ich nur geflasht. Der Penhaligon Verlag hat sogar einen Buchtrailer veröffentlicht, den ihr euch hier auf youtube ansehen könnt. Kein Wunder, das die Produktionsfirma ‘Paramount Pictures’ sich bereits die Filmrechte an ‘The Testing – Die Auslese’ gesichert hat. Gespannt wie ein Flitzebogen warte ich also ab jetzt auf den zweiten Band der Reihe, der im Original ‘Independent Study’ heißen und im Januar 2014 erscheinen wird. Wie der Penhaligon Verlag berichtet, wird dieses bei uns voraussichtlich im Sommer 2014 erscheinen.


    Meine Bewertung:
    Mein persönliches Dystopie-Highlight des Jahres. Eine äußerst spannende Geschichte um mehr als 100 Kandidaten, die zu den Besten gehören wollen, und dafür über Leichen gehen. Die Liebe darf dabei auch nicht fehlen, doch sie spielt nicht die größte Rolle. Ich sage euch: Lest das Buch, ihr werdet es nicht bereuen! Ich kann leider nur zehn Sterne vergeben :) Ein absolutes Muss für Bücherwürmer!

  • Inhalt: Erst kam der Krieg und dann die Naturkatastrophen. Die Erde ist verseucht, nur wenige Menschen haben überlebt und versuchen das Land wieder urbar zu machen. Damit sich die Fehler, die zum Krieg führten nicht wiederholen werden die besten Schüler jedes Jahrgangs zu einer Auslese geschickt um diejenigen herauszufiltern die die Universität besuchen dürfen und somit später zu den Anführern, Lehrern, Ärzten, Wissenschaftlern etc. werden. Die kluge Malencia Vale träumt davon in die Auslese zu kommen. Tatsächlich wird sie dazu auserwählt. Doch die Prüfungen sind hart und die ersten Prüflinge sterben.


    Info: "Die Auslese" ist mal wieder der erste Band einer Trilogie.


    Die Folgebände sind auf der englischen Website der Trilogie bereits angekündigt
    Teil 2 "Independent Study" für Januar 2014
    Teil 3 "Graduation Day" für Juni 2014


    Meine Meinung: Das Buch startet sehr langsam. Wer ein schnelles Erzähltempo liebt wird sich hier womöglich erst einmal langweilen. Ich hingegen mochte es die Welt in der Cia lebt in Ruhe und durch ihre Augen kennenzulernen bevor sie in die Auslese startet. Ich fand es bereits Anfangs schon spannend, auch wenn diese Spannung eher unterschwellig vorhanden ist und man sich viele Fragen stellt, die sich aufgrund der Ich-Perspektive von Cia noch nicht beantworten lassen. Mir jedenfalls hat die Idee dieses gesamten Prüfungsprozesses, der sich doch als eher grausig entpuppt, gefallen und ich will definitiv noch mehr über die Hintergründe erfahren.


    Später wenn die Prüfungen beginnen nimmt das Buch dann auch etwas mehr Fahrt auf, wobei ich am Anfang der vierten Prüfung einen kleinen Durchhänger hatte, da sich der Teil etwas zog. Außerdem fand ich diese Prüfung „zu groß“ gewählt. Es kam etwas unrealistisch rüber wie viel die Prüflinge dort tagtäglich bewältigen. Ein kleinerer Maßstab wäre hier besser gewesen.


    Cia als Charakter mochte ich, war mir allerdings etwas zu gut geraten. Sie ist ein Allroundtalent und moralisch gut. Ein wenig Ecken und Kanten hätte die Autorin ihr verpassen können. Weniger mochte ich Tomas, dieser war einfach als freundlich und liebevoll beschrieben, so dass er für mich einfach keine greifbaren Konturen bekam auch wenn die Autorin das später versucht zu relativieren. Die übrigen Charaktere kommen in diesem Buch zu kurz vor um viel über sie sagen zu können.


    Die obligatorische Liebesgeschichte ist vorhanden, war für mich aber zu wenig greifbar, das Gefühl von Liebe konnte die Autorin für mich nicht transportieren. Seltsamerweise hat mich das gar nicht so sehr gestört, da ich einfach den Liebesaspekt ausblenden konnte und mir die zwei nur als sehr gute Freunde vorgestellt habe. Das hat dann eher gepasst.


    Bei einer Dystopie wie dieser liegt der Vergleich mit Panem, der auch in einigen Beschreibungen getroffen wird, nahe. Sicher sticht hier eine Parallele in der Handlung hier sehr ins Auge, trotzdem sollte man die Kirche im Dorf lassen. Abgesehen davon das sich vieles in der Literatur wiederholt und es ohnehin nicht wirklich viel Neues gibt ;-) die Voraussetzungen und das ganze Drumherum sind hier so grundverschieden, das ich mit dieser einen Ähnlichkeit mehr als sehr gut leben kann. Wenn ich die Bücher vergleiche dann höchstens deshalb, weil mir beide nach dem Beenden der letzten Seite schwer im Magen lagen und noch einige Zeit zu Denken gaben. Das ist es was für mich eine gute Dystopie ausmacht.


    Das Buch hat übrigens keinen Cliffhanger, die Story des Buches, die als Auslese bezeichnete Prüfungsreihe, ist abgeschlossen, man kann hier also auch gut aus der Reihe aussteigen. Dennoch finde ich das Ende irgendwie - im positiven Sinne! - fies gewählt. Es sind einfach noch sehr viele Fragen offen, in diesem Buch wurde fast noch nichts erklärt. Da Cia sich aber zum Ende ähnliche Fragen stellt wie ich, vermute ich stark das wir in den weiteren Teilen mehr erfahren werden. Es bleibt also spannend. Mir ist es ohnehin lieber die Hintergründe erst einmal im Dunkeln zu lassen und nicht bereits im ersten Band halbgare oder unlogische Erklärungen anzubieten. Wer unbedingt auf Erklärungen wartet wird hingegen enttäuscht sein.


    Mein Fazit: Eine spannende Dystopie mit einigen guten Ideen. Weil mir Cia als Charakter zu perfekt war, die eingebaute Liebesgeschichte überflüssig und ich im Mittelteil einen kleinen Durchhänger hatte gebe ich "nur" 8-9 Punkte. Es hat mir trotz der oben beschriebenen Kritik gut gefallen.

  • Nur die Besten des Landes dürfen die Welt regieren. Nur die Besten werden die Auslese überstehen. Cia gehört zu denen, die die Ehre hat, an der Auslese teilzunehmen. Doch bei der Auslese geht es um mehr als nur einen Studienplatz - Nur die Besten werden überleben. Gehört Cia auch dazu?


    Auch ich bin natürlich auf "Die Auslese - Nur die Besten überleben" aufmerksam geworden, da oft der Vergleich zu "Tribute von Panem" fiel und ich die Reihe damals regelrecht verschlungen habe. Nun, nach dem Lesen dieses Buches muss ich sagen, dass "Die Auslese" für mich überhaupt nicht mithalten konnte.


    Leider wollte einfach der Funke nicht so wirklich überspringen. Ich habe sehr lange gebraucht um in die Geschichte hinein zu finden, da der Anfang sehr zäh war und es mir eindeutig an Spannung fehlte. Die fehlende Spannung zog sich auch leider über das ganze Buch.


    Zwischenzeitlich gab es zwar Passagen, die mir mehr zu gesprochen haben, aber im Großen und Ganzen war ich leider eher enttäuscht. Es war mir alles ein wenig zu lasch, da hat der Pfeffer gefehlt. Handlung war zwar genug vorhanden, aber diese konnte mich nicht mitreißen.


    Zudem haben mir noch einige Informationen gefehlt, die zum Verständnis der Welt, in der Cia lebt, beitragen hätte. Zwar wird einiges angedeutet, aber der Leser bleibt den größtenteil im Dunkeln. Die Geschichte dreht sich eigentlich hauptsächlich nur um Cia und die Auslese. Für mich war dies zu wenig.


    Der Schreibstil von Joelle Charbonneau ist angenehm zu lesen. Aber ich hatte keine Höhen und Tiefen beim Lesen. Es war vergleichbar mit einem Ton, der immer gleich blieb, von Anfang bis zum Ende. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass "Die Auslese - Nur die Besten überleben" nicht "meins" war.


    Die Charaktere waren ebenfalls in meinen Augen noch nicht ganz ausgereift. Cia ist noch die stärkste Figur, die mir auch recht sympathisch war. Alle andere sind fast untergegangen und waren eher blass im Vergleich. Was wirklich schade war, da ich einige Nebenfiguren wirklich interessant fand und sehr gerne mehr von ihnen gelesen hätte. Aber da hoffe ich noch auf die Folgebände.


    Das Ende wiederum macht neugierig auf die Folgebände und auf die eventuelle Entwicklung der Geschichte. Ich werde dem zweiten Band eine Chance geben und bin gespannt, ob Frau Charbonneau mich doch noch überzeugen kann.


    Fazit:


    "Die Auslese - Nur die Besten überleben" konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Zu schwache Charaktere, kaum Spannung und mir persönlich zu wenig Hintergrundinformationen. Auch der Vergleich zu "Tribute von Panem" ist in meinen Augen unpassend. Die Handlung ähnelt sich zwar, der Rest ist in meinen Augen aber nicht zu vergleichen.


    5/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Ich durfte das Buch in einer LR lesen. Anbei meine Meinung dazu:


    Titel: Nur die Besten überleben - gelungener Auftakt


    Der Untertitel des Buches "Nur die Besten überleben" ist von Anfang bis Ende Programm.


    Cia Vale, eigentlich Malencia, ist 16 Jahre alt und lebt in der Zukunft. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Sie ist in Kolonien aufgeteilt und nach den 7 Stadien des Krieges versucht man sie wieder aufzubauen. Damit solche Kriege nicht wieder passieren, hat man sich einen Test für zukünftige Anführer ausgedacht. Cia wird die Ehre zu Teil an der sogenannten Auslese teilzunehmen, bei der die Begabtesten aller Kolonien getestet werden. Nur die Allerbesten werden überleben, um zu führen, der Rest wird sterben.


    Joelle Charbonneau beschreibt in ihrer Dystopie eine Welt, in der man selbst nicht leben möchte, die aber dennoch so fasziniert, dass man das Geschehen um die Auslese gebannt verfolgt. Was die Kandidaten dabei alles erleben, kann man nicht in Worte fassen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, man kann flüssig lesen ohne dabei zu sehr gefordert zu werden.


    Cia nimmt hier ganz klar die Hauptrolle ein, wirken außer ihr alle anderen geschilderten Charaktere eher blass, selbst ihr bester Freund Tomas. War ich Cia zu Beginn noch sehr gewogen, stellte ich meine Zuneigung ihr gegenüber etwas infrage, denn die Autorin hat hier eine kleine Superheldin erschaffen, die so viel kann, dass es einfach nur übermenschlich und fast unglaublich wirkt. Kann ein Mensch wirklich so viel leisten?


    Im Buch begleiten wir Cia und ihren Freund Tomas dabei, wie sie die Auslese, die alles andere als einfach ist, absolvieren. Werden die beiden es schaffen und zu den Auserwählten gehören? Und können sie die schrecklichen Erlebnisse dort jemals verarbeiten?


    Ich fand das Buch zum großen Teil sehr spannend und äußerst gelungen. Es erinnerte mich zwar irgendwie an "Die Tribute von Panem", aber es war dem nur ähnlich, nicht identisch.


    Der Schluss des Buches deutet doch ganz stark darauf hin, dass es mindestens einen zweiten Teil geben wird, den ich auf jeden Fall dann auch lesen würde.


    Fazit: Mit Begeisterung habe ich das Buch gelesen, wirklich ein gelungener Auftakt. Ich kann nur meine Leseempfehlung aussprechen. Gut!


    Bewertung: gute 8/10 Eulenpunkte, hat in der Mitte etwas geschwächelt, mich zum Schluss dann aber doch überzeugt.

  • Ich habe dieses Jahr wirklich viele Dystopie Bücher gelesen. Und dieses hat mir wirklich gut gefallen. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Ständig muß hinterfragt werden. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Was mir nicht gefallen hat, ist das Cover, das fand ich ein bißchen zu reißerisch.

  • Inhalt:
    Nach den verheerenden Fehlern der Vergangenheit war sich die Gesellschaft einig, dass nur noch die Besten politische Macht ausüben dürfen. Von nun an sollten die Psychologen darüber urteilen, in wessen Händen die Zukunft des Landes liegen sollte. So entstand die Auslese.
    Cia ist sechzehn und damit eine der Jüngsten, die zu den Prüfungen antreten, die darüber entscheiden, ob man für ein Amt geeignet ist. Zunächst ist sie von Stolz erfüllt – bis die erste Kandidatin stirbt! Jetzt breitet sich Angst aus, und Cia erkennt: Nur die Besten überleben …


    Rezension:
    Nur noch die Besten sollen Entscheidungen treffen dürfen - das ist das Motto des Vereinigten Commonwealth. Um die Besten zu bestimmen, wurde die Auslese ins Leben gerufen, bei der die Kanditaten vier Tests durchlaufen werden, die zeigen sollen, wer am Ende würdig ist die Universität zu besuchen und später ein Anführer des Vereinigten Commonwealth zu weden.


    Malencia Vale steht mit ihrem sechzehn Jahren kurz vor ihrem Schulabschluss und damit vor dem Übergang zum Erwachsenenleben. Schon seit ihrer frühsten Kindheit träumt sie davon wie ihr Vater bei der Auslese teilzunehmen um später die Welt verändern zu können. Als sie dann tatsächlich ausgewählt wurde, ist ihre Freude aber getrübt, denn ihr Vater erzählt ihr vor ihrer Abreise schreckliche Dinge über seine eigene Auslese..


    Cia erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie ist zwar noch sehr jung, aber handelt aber bereits wie eine Erwachsene. Wie alle Charaktere ist sie sehr intelligent und konnte mich oft mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten beeindrucken. Während ihr Vater und ihre vier älteren Brüder sich dem Anbau von genveränderten Pflanzen verschrieben haben, hat Cia den grünen Daumen nicht geerbt und beschäftigt sich lieber mit mechanischen und elektrischen Problemen. Aus der Sicht von Cia zu lesen, war für mich ein besonderes Vergnügen, weil sie jemand ist, der die Situation gründlich durchdenkt, bevor sie handelt.


    An der Seite der starken Cia stand Tomas, der wie Cia aus der Kolonie Five Lakes stammt und den sie schon ein Leben lang kennt. Man merkt schnell, dass Tomas tiefere Gefühle für Cia hat und sie beschützen möchte. In ihm hat sie zwar einen vertrauenswürdigen Mitkämpfer gefunden, aber ich fand, dass Tomas zu sehr von Cia eingenommen war und nicht wirklich zeigen konnte was in ihm steckt und wer er eigentlich ist, weil er alles daran gesetzt hat für sie da zu sein und ihr zu gefallen. Kurz: Die Liebesgeschichte hat mir nicht gefallen, weil sie mich nicht berühren konnte und mir die tieferen Gefühle und das Knistern zwischen den beiden gefehlt hat.


    Nach sieben Stadien des Krieges beginnt die Erde sich nur langsam zu erholen. In den ersten vier Stadien der Zerstörung haben sich die Menschen gegenseitig bekämpft und in den letzten drei Stadien hat die Erde zurückgeschlagen. Durch Erdbeben, Tornados und Verseuchungen, die von den Bombenabwürfen herrühren ist ein Großteil der Erde unfruchtbar geworden. Mithilfe der Auslese sollen die zukünftigen Anführer bestimmt werden, die Aufgabe haben werden die Erde zu revitalisieren, denn nach den Ereignissen in der Vergangenheit ist man sich einig, dass nur noch die Besten die Macht haben sollten Entscheidungen zu treffen.


    Einhundertundacht Kanditaten reisen dieses Jahr zur Auslese an, doch nicht einmal jeder fünfte wird durchkommen, denn an der Universität ist nur Platz für 20 Studenten. In vier Tests sollen ihr Wissen und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten wie Problemlösungsfähigkeiten und Führungskompetenz geprüft werden. Das hört sich erstmal ungefährlich an, aber schon bald müssen die Kanditaten feststellen, dass sie nicht versagen dürfen, wenn ihnen etwas an ihrem Leben liegt.


    Joelle Charbonneau hat eine sehr spannende Welt für ihre Dystopie geschaffen, denn das Szenario, dass die Welt von Kriegen und falschen Entscheidungen der Mächtigen zerstört wird, liegt ja überhaupt nicht fern und auch, dass die Erde zurückschlägt ist mehr als realistisch.


    Auch die Idee, dass die Auslese als ein Auswahlverfahren geschaffen wurde, bei denen die klügsten Jugendlichen an ihre Grenze gebracht werden, war überaus fesselnd. Man könnte richtig sehen wie der Ehrgeiz gewachsen ist und wie die Kanditaten nach und nach alle Skrupel abgelegt und ihr wahres Gesicht gezeigt haben.
    Während man den Weg der Kanditaten von den ersten leichten Tests, bis zum harten vierten Test verfolgt hat, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu viele Fragen wurden aufgeworfen und natürlich wollte man erfahren wer bei diesem Spiel auf Leben und Tod am Ende gewinnt.


    Fazit:
    Absolut Spannend! In "Die Auslese - Nur die Besten überleben" ist der Titel wirklich Programm, denn während der Auslese müssen die Kanditaten alles geben, um am Ende zu überleben und die Möglichkeit zu haben einen der begehrten Universitätsplätze zu bekommen. Gemeinsam mit Cia habe ich gehofft, dass sie den richtigen Menschen vertraut und nicht die falschen Entscheidungen trifft, die ihr am Ende das Leben kosten könnten. Nur die Liebesgeschichte fand ich ein wenig überflüssig, weil sie mich überhaupt nicht berühren konnte und ich Tomas lieber nur als guten Freund an Cias Seite gesehen hätte.
    Das Finale war noch einmal sehr spannend und hat richtig Lust auf den zweiten Band gemacht!
    8/10

  • Mir hat Die Auslese auch gut gefallen, und ich finde nicht, dass es sich um schlechtere Themenverwertung als etwas bei den Tributen von Panem handelt.
    Einzig gestört hat mich das Cover, das ist aber meine persönliche Meinung.
    Ich würde dem Buch 8 Punkte geben.


    zufriedene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Aufgrund der doch vielen verschiedenen Stimmen zu diesem Buch war ich SEHR neugierig. Gleich vorweg: Ich habe etwas ganz anderes erwartet. Wirklich.


    * Zunächst habe ich eine Ähnlichkeit zu Panem erwartet, aber ehrlich: Mir ist die voll nicht aufgefallen!! Ich habe sogar regelrecht darauf gewartet, aber umsonst. Wenn alleine schon die Tatsache, überleben zu wollen, für den Vorwurf sorgt, eine Abkupferung von Panem zu sein, dürfen ab sofort keine Bücher mehr geschrieben werden, wo das jemand versucht (jaja klar, natürlich muss man berücksichtigen, dass die Leute sich gegenseitig abschlachten, aber selbst das kommt in anderen Büchern auch vor)? Außerdem ist die Thematik eine ganz andere und ein Vergleich ist hier mehr als unangebracht.


    * Ich habe lange gezögert, dieses Buch zu lesen, weil es in anderen Rezis hieß, es sei nichts für schwache Nerven. Also ich WOLLTE dieses Buch lesen, wusste aber nicht, ob es mir gut tun würde. Gesiegt hat meine Neugierde. Während des Lesens fand ich das Buch an keiner Stellen stark an den Nerven zerrend oder besonders grausam. Vermutlich liegt das am Schreibstil der Autorin, weil die Szenen hätten das nötige Potential. Andere können das als Mangel deklarieren, ich fand es nicht schlecht. Im Nachhinein, also als ich mit dem Buch schon längst fertig war, gingen mir aber noch einige Szenen im Kopf herum und beschäftigten mich noch eine geraume Zeit. Vielleicht macht das gerade ein gutes Buch aus?


    Irgendwo habe ich gelesen, dass eine Rezesentin bloß zwei "spannenende Szenen" erkannt hätte, aber auch diese beiden hätte die Autorin nicht ausgefertigt, und gerade deswegen bließ die Rezesentin unbefriedigt zurück. Ich vermute, dass ich weiß, um welche beiden Szenen es sich handelt, weil ich bei diesen Szenen auch nicht ganz befriedigt wurde. Ja, man hätte mehr draus machen können. Aber ich hoffe, dass das im zweiten Teil noch aufgeklärt wird.


    Leider sind mir aber auch einige Fragen unbeantwortet geblieben, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen (obwohl ich etwas ganz anderes erwartet hatte ;)) und ich freue mich auf den zweiten Teil. :)


    Fragen, die ich mir stelle (ich spoilere sie mal lieber):


  • Ich war ja gewarnt. In jeder zweiten Rezi steht, dass es sich um einen Abklatsch von "Tribute von Panem" handet, also will ich mich auch nicht beschweren, dass es tatsächlich so war. Und letztendlich ist es auch egal, da "Tribute von Panem" auch nur schlecht geklaut war von "Battle Royale", das wirklich gut ist.


    Es war die übliche YA-Dystopie, herausgebracht als die übliche Trilogie, mit den üblichen Versatzstücken:
    Es gab eine Katastrophe in der Vergangenheit, die USA ist in Distrikte (hier: Kolonien) unterteilt, in denen die Leute mehr oder weniger schlicht leben. Es gibt eine Hauptstadt mit glitzernden Fassaden, in der die Leute offenbar besser leben. Dort gibt es eine Regierung die Kinder aufeinander hetzt. Es gibt ein Mädchen als Hauptfigur mit hohem ethischen Standard, das praktisch alles kann, es entwickelt sich eine kleine Liebesgeschichte zu einem Jungen aus der Heimatkolonie. Die beiden müssen irgendwie überleben.


    Was mich am meisten genervt hat, waren noch nicht mal die dreist geklauten Ideen, sondern dass dieses Mädchen nicht nur in der vierten Prüfung das komplette Essen und Wasser für sich und die ein bis zwei Typen, mit denen sie gereist ist, herangeschafft hat, sondern auch noch sämtliche Wunden allein versorgt hat, den fahrbaren Untersatz zusammengeschraubt, das Wasser trinkbar gemacht hat und, obwohl sie vermutlich vorher noch nie eine Waffe in der Hand gehabt hatte, vermutlich jede fliehende Ratte auf 10 Meter zwischen die Ohren treffen konnte.


    Ich hab schon Schlimmeres gelesen. Aber es hat mich einfach angeödet. Alles schon x-Mal gelesen. Vielleicht bin ich auch zu alt dafür. Hoffentlich ist das Thema YA-Dystopie bald wieder vom Tisch, ausgelutscht ist es eh. Ich glaube, für Teil 2 und 3 reicht mir die Wikipedia-Zusammenfassung.



    2 von 5 Sternen (entspricht 4 von 10 Eulenpunkten und keiner Perle)


    Ich hab die englischsprachige Ausgabe gelesen.


    Prombär



    Ich hab noch mal nachgelesen und tatsächlich haben sie erst gesagt, dass der Test die Fähigkeit prüft, als Team zusammenzuarbeiten. Später haben sie dann gesagt, dass in Cias Team ja nur vier Leute sind und deshalb eine Person verantwortlich dafür sein wird, mindestens zwei Probleme zu lösen. Da kann man sich schon mal fragen, wieso mindestens? Logisch wäre ja: drei Leute lösen ein Problem, einer löst zwei. Offenbar ist es erlaubt, dass eine Person auch mehr als zwei Probleme löst.


    Dann am Ende sagen sie: "Nehmt Euch soviel Zeit wie Ihr braucht, um die Stärken und Schwächen der anderen kennen zu lernen." Und das macht Cias Gruppe nicht wirklich. Sie gucken nur, wer welche Aufgaben am besten lösen kann und teilen dann auf. Sie gucken nicht, wer vielleicht als Stärke hat, sich gut zu verstellen (wie Roman, weil er sich dümmer dargestellt hat, als er ist und nur das erste Testproblem löst). Sie kommen auch nicht auf die Idee, zu gucken, wer vielleicht als ehestes die Tendenz hat, die anderen reinzulegen. Sie gehen einfach davon aus, dass jeder seine zugeteilte Aufgabe löst. Roman hingegen arbeitet nicht als Team, aber er hat die Schwäche der anderen durchschaut, dass sie ihm vertrauen werden und seinen mögliches Ergebnis maximiert. Was möglicherweise das war, was tatsächlich getestet wurde.


    Im Grunde ist so etwas Ähnliches wie das Gefangenen-Dilemma,


    [edit: Wort vergessen]

  • Ich habe mich dem Buch schon lange geliebäugelt und nun habe ich es über die Onleihe endlich gelesen.


    Zitat

    Original von Prombär
    * Zunächst habe ich eine Ähnlichkeit zu Panem erwartet, aber ehrlich: Mir ist die voll nicht aufgefallen!! Ich habe sogar regelrecht darauf gewartet, aber umsonst. Wenn alleine schon die Tatsache, überleben zu wollen, für den Vorwurf sorgt, eine Abkupferung von Panem zu sein, dürfen ab sofort keine Bücher mehr geschrieben werden, wo das jemand versucht (jaja klar, natürlich muss man berücksichtigen, dass die Leute sich gegenseitig abschlachten, aber selbst das kommt in anderen Büchern auch vor)? Außerdem ist die Thematik eine ganz andere und ein Vergleich ist hier mehr als unangebracht.


    Dummerweise habe ich die Rezis kurz vorher gelesen, daher habe ich aufgrund deiner Aussage auf die Panem-Szenen gewartet. Und ich hab sie sogar gefunden :lache


    Z.B. war da die Reise in die Stadt, die hat mich ein bisschen an die Reise von Katniss und Peeta in das Kapitol erinnert. Und natürlich


    Aber vielleicht wäre mir das auch gar nicht aufgefallen, wenn ich es eben vorher nicht gelesen hätte :grin


    Auch Prombärs Aussage zu dem "nichts für schwachen Nerven" kann ich nicht unterschreiben. Es war nicht brutaler, als viele andere Bücher aus diesem Genre :gruebel


    Mir hat die Story auf alle Fälle gut gefallen und ich bin gespannt auf den zweiten Teil.
    8 Punkte!

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Auch Prombärs Aussage zu dem "nichts für schwachen Nerven" kann ich nicht unterschreiben. Es war nicht brutaler, als viele andere Bücher aus diesem Genre :gruebel


    Wirklich? :gruebel


    Ganz ehrlich hat mich am meisten die Schilderung von Cias Vater aus seiner Prüfung beschäftigt. Die hat mich sehr mitgenommen. Damit war ich für Cias Prüfung schon ziemlich abgehärtet. :lache


    Vielleicht "packen" mich so Psychosachen mehr als rohe Gewalt? :gruebel


    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()