Sarah Ockler: Verlieb dich nie in einen Vargas (ab 13 Jahren)

  • Inhalt:


    „Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?“
    (Quelle: http://www.randomhouse.de/sear…Sarah-Ockler/pr443512.rhd)


    Judes Vater leidet an Alzheimer und Jude leidet mit ihm. Um ihrem Vater etwas Gutes zu tun, möchte das Mädchen gemeinsam mit ihm sein altes Motorrad reparieren. Doch dafür brauchen sie einen Mechaniker. Und dieser ist ausgerechnet ein Junge aus der Familie der Vargas. Dabei hat Jude doch vor langer Zeit geschworen, sich nie mit einem Vargas einzulassen.


    Doch um ihrem Vater eine Freude zu machen, bricht sie gerne den Pakt mit ihren Schwestern und schließlich ist Emilio Vargas ja nur zum Arbeiten da. Aber Jude lässt ihn nicht nur in ihren Schuppen, sondern auch in ihr Leben und bald schon kümmert er sich um mehr, als nur um das Motorrad und es wird für Jude immer schwieriger sich an ein Versprechen zu halten, das sie vor so langer Zeit gegeben hat.


    Meine Meinung:


    Als ich den Klappentext gelesen habe, hab ich eine locker leichte Liebesgeschichte erwartet, doch dieses Buch ist soviel mehr.
    Zum einen geht es um die Krankheit von Judes Vater. Genau genommen nimmt dieses Thema von Anfang an den Hauptteil in diesem Buch ein. Jude kümmert sich im Sommer um ihren Vater, was gar keine leichte Aufgabe ist, denn die Gedächtnislücken aufgrund des Alzheimers werden immer schlimmer. Doch Jude liebt ihren Vater wirklich sehr und hat immer noch die Hoffnung, die Krankheit, die sie nur „el Demonio“, den Dämon nennt aufhalten zu können. Deshalb startet sie auch das Projekt mit dem Motorrad. Es ist sehr ergreifend zu lesen, wie Jude um jede Erinnerung ihres Vaters kämpft, wie die Familie immer mehr gemieden und bemitleidet wird, wie die Leute auf die „Aussetzer“ reagieren und was es bedeutet Alzheimer zu haben. Dieses Thema hat mich wirklich tief berührt und aufgewühlt. Ich hab mit Jude gemeinsam gelitten und gekämpft und dieser Kampf hat mich echt zu Tränen gerührt hat.


    Zum anderen geht es in dem Buch aber auch um Selbstfindung. Jude ist die jüngste von vier Mädchen in der Familie, noch dazu ein Nachzügler. Sie trägt die Klamotten ihrer Schwestern, bekommt von ihnen gesagt, was sie tun und lassen soll und wurde von ihnen zu dem Schwur überredet. Noch nie hat sie sich gegen sie aufgelehnt, noch nie widersprochen …. Doch jetzt, wo es um ihren Vater und das Motorrad geht, ist sie zum ersten Mal bereit ihren Schwestern die Stirn zu bieten und darüber hinaus schafft sie nicht nur einmalige Momente für ihren Vater, sondern findet schließlich auch zu sich selbst und erkennt, was sie wirklich will.


    Eher eine untergeordnete, aber doch schöne Rolle spielt die Liebesgeschichte in diesem Buch. Ich hab mich wirklich sehr gefreut, dass in „Verlieb dich nie in einen Vargas“ alles etwas langsamer geht. Sie fallen sich nicht gleich in ewiger Liebe in die Arme. Es gibt ständig etwas, das zwischen ihnen steht: Jude findet Emilio zwar nett, aber aufgrund ihres Schwurs lässt sie gar nicht zu, dass sich da groß etwas entwickelt und wehrt sich lange gegen die Annährungsversuche des jungen Mannes. Und auch Emilio bringt seine eigene Geschichte mit, die es wirklich in sich hat und den Leser sehr berührt. Gegen diese Liebe spricht so vieles und bis zum Ende weiß der Leser nicht wirklich, ob in diesem Buch die Liebe alle Grenzen überwinden kann, oder nicht … .


    Fazit:


    Dieses Buch bietet so viel mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Sarah Ockler hat es wirklich geschafft, mich mit diesem Buch zu berühren, zum lächeln zu bringen und zu Tränen zu rühren. Eine wunderschöne Geschichte über Selbstfindung, Krankheit, Familienzusammenhalt, Freundschaft und Liebe. Dieses Buch ist es wirklich wert gelesen zu werden.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Jude Hernandez und ihre drei Schwestern haben es mit einem Bluteid geschworen. Niemals, nie, nie wieder wird ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen. Zu blöd nur, dass ausgerechnet Emilio fucking Vargas derjenige ist, der das alte Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Das Motorrad, in das Juju ihre letzte Hoffnung setzt. Dass Emilio fucking Vargas auch noch Grübchen hat, trägt nicht gerade dazu bei seinem Charme zu widerstehen.


    Doch was ist, wenn ausgerechnet ein Vargas im Stande ist, ihr zu helfen? Und diese Hilfe nicht mit dem Motorrad zusammen hängt. Was, wenn ausgerechnet ein Vargas, sie verstehen kann und ihr hilft gegen die Dämonen, die ihr jeden Tag ein Stück mehr von ihrem Vater entreißen, zu kämpfen. Was, wenn ausgerechnet Emilio fucking Vargas, derjenige ist, der ihr zeigt, was es bedeutet zu leben?


    "Verlieb dich nie in einen Vargas" ist mir bereits bei der Programmvorschau des Verlages aufgefallen, obwohl ich sagen muss, dass ich kein großer Fan des Covers bin. Und nach dem Lesen dieses Buches bin ich umso mehr davon überzeugt, dass es nicht im Entferntesten dem Inhalt gerecht wird. Zwischen diesen Seiten steckt ein herzergreifende, humorvolle und lebhafte Geschichte, die unbedingt gelesen werden muss.


    Obwohl "Verlieb dich nie in einen Vargas" auf den ersten Blick vielleicht, wie eine kleine Teenie-Liebes-Geschichte erscheint, versteckt sich viel mehr dahinter. Etwas, was den Leser mitten ins Herz treffen wird. Ihn, die Tränen wegblinzeln und so manches Mal hart schlucken lässt. Mit einer Leichtigkeit schafft Frau Ockler es dem Leser diese schwerwiegende Thematik, Alzheimer, so nahe zu bringen, dass man dennoch stets positiv bleibt.


    Sarah Ockler erzählt ihre Geschichte mit viel Liebe, auf eine mehr als sympathische Art und Weise, die die Stunden nur so verfliegen lässt. Ob die Geschichte oder die vielen verschiedenen Figuren, alles ist so lebhaft und voller Emotionen, die sich auf den Leser übertragen. Es macht Spaß Juju und Emilio zu begleiten, auch wenn man den Ernst der Dinge nie ganz aus den Augen lässt. Man liest es mit einem lachenden und einem weinenden Auge.


    Juju Hernandez ist ein Charakter, der mich auf voller Linie überzeugt hat. Sie ist ungemein liebenswert, lässt sich trotz des harten Schicksalsschlag nicht unter kriegen und ist immer wieder für einen Lacher gut.
    Emilio hat ebenfalls viel zu bieten, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht. Beide Figuren sind humorvoll und haben mich so manches Mal lachen oder schmunzeln lassen.


    Am Schluss musste ich so einige Tränchen verdrücken. Und auch noch jetzt, einige Tage nach dem Lesen, bekomme ich einen Kloß im Hals, wenn ich daran zurück denken muss. Sarah Ockler hat mich mit "Verlieb dich nie in einen Vargas" nicht nur ausgesprochen gut unterhalten, sondern mich auch sehr bewegt.


    Fazit:


    "Verlieb dich nie in einen Vargas" ist keine 0815-Teenie-Geschichte, sondern eine Geschichte, die den Leser lachen und weinen lässt. Humorvoll und tiefbewegend. Ein Geschichte, die unbedingt gelesen werden sollte.


    9/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Klappentext:
    Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?


    Autorin:
    (Quelle: cbt)
    Sarah Ockler lebt mit ihrem Mann in New York, und weil sie immer noch an den Spätfolgen ihrer turbulenten Teenagerjahre leidet, hat sie sich aufs Verfassen von Jugendbüchern spezialisiert. Ihre Romane wurden in der Presse gefeiert und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u. a. ALA's Best Fiction for Young Adults.


    Eigene Meinung:
    Ich muss gestehen, dass ich “Verlieb dich nie in eien Vargas” gegenüber so meine Vorurteile hatte. Der hellblaue Schutzumschlag und das Cover mit dem verliebten Pärchen ließen mich vermuten es handele sich um einen dieser Teenieromane, die es derzeit zu Hauf gibt und deren Inhalte sich nur so minimal unterscheiden wie die Haarfarbe der Coverpärchen. Doch dann las ich auf dem Blog einer tollen Bloggerin eine Rezi dazu, die mir Gänshaut verschaffte und die Beschreibung, dass es sich um keine lapidare, sondern tiefgründige Geschichte handele, machten mich dann doch neugierig. Ich bereue nichts!!


    Jude Hernandez ist die Jüngste von vier Mädchen und lebt als einzige noch Zuhause. Sie muss sich mit dem zufrieden geben, was ihre Schwestern ihr übrig lassen und ein bisschen auch das Leben leben, was man ihr vorschreibt. Immer schön in der Fahrrinne der Vorgängerinnen treiben. Das ist Judes Leben. Und auch, wenn ihr die engen abgetragenen Shorts ihrer Schwestern manchmal peinlich sind, ist sie mit ihrem Leben soweit zufrieden. Sie hat nette Freundinnen und eigentlich ist es auch ganz praktisch, wenn die älteren Schwestern einem Erfahrungen überlassen und bei Entscheidungen helfen.


    “ Aber was war, wenn all die Erinnerungen, die man an eine Person hatte, jemand anderem gehörten? Gott, meine Schwestern hatten so viele. Ich hatte sie mir angehört, sie ausprobiert und ausgeborgt, als wären es meine eigenen.”


    Doch dann verändert sich Judes Leben schlagartig. Zwei Gestalten treten in ihr Leben. Zum einen “El Demonico”, der Dämon, der sich im Gehirn ihres Vaters ausbreitet, seine Erinnerungen und Gedanken frisst und nicht nur ihn, sondern die gesamte Familie und deren Umfeld dadurch mehr und mehr zerstört. Zum anderen Emilio, der junge, unglaublich gutaussehende und charmante Motorradmechaniker, der jedoch ein “fucking Vargas” ist. Um genau zu sein der jüngste der Brüder, die Judes älteren Schwestern Mariposa und Araceli das Herz gebrochen haben. Und der Schwur, sich nie in einen dieser Jungs zu verlieben, ist eine ernst zu nehmende Sache ...


    Sarah Ocklers Schreibe ist richtig toll. Ich war begeistert und habe die ersten hundert Seiten regelrecht verschlungen, weil man das Buch einfach kaum aus der Hand legen kann. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive Judes. Sie plappert munter drauf los und ist für mich in dieser Art wie sie alles runterrasselt und für sich erklärt und aufdröselt, ein bisschen mit den Gilmore Girls vergleichbar. Ganz nebenbei besitzt sie jedoch eine sehr sympathische Naivität und vor allem jede Menge Herzlichkeit.


    Fazit:
    “Verlieb dich nie in einen Vargas” ist ein Coming-of-Age-Roman über Freundschaft, erste Liebe und dem Suchen und Finden der eigenen Identität. Sehr tiefgründig und bewegend, so dass Roman und Protagonisten dem Leser schnell ans Herz wachsen. Mit ihrer Umsetzung des Themas Alzheimer ist die Autorin sehr sensibel und authentisch umgegangen. Sicherlich werden sich einige Betroffene wiedererkennen und vielleicht vermag das Buch ihnen auch in ihrem Alltag ein wenig weiter helfen.
    Für mich eins der Highlights des Jahres und ich sehe es als dringend notwendig folgende Warnung aufs Buch zu schreiben: Achtung!! Suchtgefahr!!