Landpartie mit drei Damen - Nancy Mitford

  • Klappentext:
    Chalford, eine idyllische Kleinstadt in den dreißiger Jahren. Eugenia, hoffnungsvolle Erbin des Malmain-Anwesens, macht ihrer Großmutter Kummer. Seit sie ihren treuen Begleiter "Reichshund" ruft, auf Waschzubern vor gelangweilten Hausfrauen faschistische Parolen skandiert und ihre Freunde mit erhobenem Arm begrüßt, fürchtet die Großmutter um den Frieden in ihrem Haus. Erst als zwei junge Männer mit ausgezeichneten Manieren auftauchen, schöpft sie Hoffnung. Oder sind Jasper und Noel nur auf Mitgift aus?
    Und während der Regen auf chalford niederprasselt, bricht die glanzvollste Zeit des Städtchens an: Es wird zum Schauplatz von Liebe und Leidenschaft, Geld und Betrug, Politik und Weltgeschehen.
    Ein herrliches Theater!


    Autorin:
    Nancy Mitford, geboren 1904 in London, wuchs als Tochter des 2. Baron Redesdale in gehobenen Kreisen auf. Sie war die Älteste seiner sieben Kinder und eine der berüchtigt-exzentrischen Mitford-Sisters. Schon früh machte sich Nancy einen Namen als geistreiche und scharfsinnige Beobachterin der Aristokratie und des Zeitgeschehens und war, anders als ihre Schwestern, immun gegen ideologische Verblendung. 1946 ging sie aus Liebe zu einem engen Mitarbeiter de Gaulles nach Paris. Sie starb 1973 in Versailles.


    Meine Meinung:
    Ich bin am Anfang beschwerlich in den Roman hineingekommen. Aber ich war geistig noch nicht in den 30er Jahren in England verhaftet gewesen. Das zeigte sich erst nach und nach. Auch meine Erwartungen waren zunächst ein paar andere. Alleine der Titel, aber auch der Klappentext hatten in mir die Erwartung geschürt, dass ich mich im englischen Adelskreis, auf adeligen Anwesen auf dem Land herumtreiben würde. Der Großteil des Romans spielt jedoch im Dorf, in dessen Nähe der Besitz der Eugenia liegt, ab. Und der Leser begleitet vor allem Jasper und Noel, die Eugenia aus ihrer Perspektive wahrnehmen.


    Es fällt mir schwer über den Roman passende Worte zu finden. Er besitzt viele Details und auch Anspielungen, die ich alle nicht bei einem Mal lesen entziffern konnte. Und vielleicht auch nicht kann, weil sie zu einem in Großbritannien und zum anderen in einer früheren Zeit verhaftet sind. Der schwarze Humor und die Anspielungen auf Hitler und ähnliche Bewegungen in England waren mir daher neu. Ich habe somit eher einige Aspekte kennengelernt, die während des 3. Reichs in Großbritannien stattfanden.


    Ich werde diesen Roman sicherlich noch einmal lesen, in der Hoffnung, beim zweiten Mal mehr von dem Humor zu verstehen. Aber auch so, war es ein kleines Lesevergnügen, auch wenn es mich noch etwas fraglich zurücklässt. Irgendwie mag ich den Roman nicht komplett zu greifen. Dennoch empfehle ich ihn weiter, gerade für diejenigen, die sich etwas in der englischen Geschichte auskennen, aber auch für diejenigen, die einige politische Strömungen während der 30er Jahre in England kennenelrnen wollen und sei es nur im Ansatz oder als ersten Berührungspunkt.