Bastei Lübbe, August 2013
Taschenbuch: 320 Seiten
Originaltitel: Miles to Go
Übersetzung: Veronika Dünninger
Kurzbeschreibung:
Alan hat alles verloren, was ihm jemals etwas bedeutete: seine Karriere, sein Zuhause, seine geliebte Frau. Nur sein Vorhaben, quer durch die USA zu wandern, hält ihn aufrecht. Doch ein brutaler Überfall scheint seinen Weg zu beenden, bevor er richtig beginnen konnte. Erst als Alan Hilfe von der geheimnisvollen Angel erfährt, beginnt er langsam neuen Lebensmut zu schöpfen. Was er noch nicht weiß: Er selbst ist Angels letzte Hoffnung
Über den Autor:
Richard Paul Evans lebt mit Frau und Kindern in Italien und Utah. Seine Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und teilweise für das Fernsehen verfilmt. Alle seine Romane gelangten auf die Bestsellerliste der New York Times. Sein größter Erfolg bislang war der Bestseller ?Die wundersame Schatulle?, den er ursprünglich als Weihnachtsgeschichte für seine Kinder geschrieben hatte. Weltweit wurden über dreizehn Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft. Für seine schriftstellerische Leistung erhielt Richard Paul Evans 2006 den "Romantic Times Award", für sein ehrenamtliches Engagement den "Washington Times Humanitarian of the Century Award".
Mein Eindruck:
Bis zum Horizont ist der zweite Teil der The Walk-Reihe und setzt unmittelbar am Ende des ersten Teil „Am Anfang des Weges“
an. Zwar wird der vorherige Inhalt vom Erzähler am Anfang kurz zusammengefasst, aber schöner ist es, die Reihenfolge einzuhalten.
Der Protagonist und Ich-Erzähler Alan Christoffersen wird nach einem Überfall im Krankenhaus wieder zusammengeflickt. Zum Glück nimmt ihn eine Zufallsbekanntschaft, die sprechenderweise Engel heißt, in ihrem Haus auf, damit er sich erholen kann.
Damit leitet Evans mehrere Themen ein. Das der selbstlosen Hilfsbereitschaft Fremder, die so selten ist. Aber auch das Geheimnisvolle, dass die rätselhafte Frau umrankt.
Alan und Engel sehen in der Zeit der Rekonvaleszenz gemeinsam eine Reihe von Filmen an. Einige Filme (Lichter der Großstadt, MASH, Citizen Kane, etc.) kennt jeder Filmfan, dadurch baut der Leser Nähe zu den Figuren auf.
Den einzelnen Kapiteln sind Tagebuchauszüge Alans vorangestellt, das prägt den Text.
Nun kann man nicht von der Hand weisen, dass der Roman ziemlich behäbig ist, schließlich macht sich Alan erst ab Seite 200 weiter auf den Weg, dafür sticht die hervorragende Lesbarkeit hervor, ein besonderes Merkmal von Richard Paul Evans Prosa.
In der zweiten Hälfte gibt es ein paar Passagen, die sich mit dem schlimmen Thema Kindesmisshandlung beschäftigen, leider ein wenig formelhaft eingebracht. Immerhin handelt es sich bei diesem Handlungsstrang um eine wahre Geschichte. Man merkt jedoch den Bruch im Roman.
Jetzt gilt es bis nächstes Jahr zu warten, bis es weiter geht.